Zeitgenössisches: To be or not to be

(ik) – Unter dieser Shakespeare’schen Lebensfrage präsentieren 29 zeitgenössische europäische KünstlerInnen in der Galerie Clairefontaine ausgewählte Werke. Die Ausstellung spannt einen weiten Bogen, sowohl was Stilrichtungen betrifft wie
mögliche Varianten des Themas: Abstrakte Gitterbilder in grün – grau – blau, wie die von Susanne Schmögner und Günther Förg, erinnern an ein gefangenes Ich.

Roland Schauls, der einigen schon bekannt sein dürfte durch seine „Porträt-Society“, hat für diese Ausstellung Porträts von Samuel Palmer, Auguste Rodin und Arnold Böcklin zur Verfügung gestellt: Als Ikonen werden die alten Helden
ironisch verehrt.

Der luxemburgische Maler Jean-Marie Biwer hat zwei knallige Exponate, „Ecce Homer“, beigetragen, schemenhafte, ausdruckslose Gesichter in grau-weiß auf neongrün und blutig rot auf rosa, die sich geradezu in die Netzhaut brennen.

Dass die Auseinandersetzung mit dem Ich und dem Sein keineswegs bei der Bauchnabelschau verharren muss, zeigen auch die Bilder von Charly Reinertz: Köpfe und Körper, dicht auf dicht gemalt, wie ineinander verschlungen und auf den ersten Blick nicht
erkennbar, erwecken beinahe sozialphobische Assoziationen: von übervollen Marktplätzen, Menschen im Gedränge, sich selbst in der Masse verlierend.

Eine gelungene Ausstellung, deren Besuch Spaß macht. Schade nur, dass der Platz in den Ausstellungsräumen doch ziemlich begrenzt ist.


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