DORON RABINOVICI, ULRICH SPECK UND NAZAN SZNAIDER: Kritik oder Antisemitismus?

Neuer Antisemitismus? Eine globale Debatte. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2004, 331 Seiten.

Bricht sich – bemäntelt als Kritik an Israel – in aktuellen Debatten ein „neuer Antisemitismus“ Bahn? Oder ist es umgekehrt so, dass der Antisemitismus-Vorwurf als politisches Instrument benutzt wird, um Kritik an der israelischen Politik gegenüber den Palästinensern unmöglich zu machen? Das ist die Grundfrage, die sich die Herausgeber der Essay-Sammlung Neuer Antisemitismus gestellt haben. Dabei wollen sie einen ersten Eindruck jener intellektuellen und politischen Diskussion vermitteln, die nicht nur in Europa, sondern auch in den USA im Gange ist. Entsprechend heterogen und kontrovers ist die Auswahl der AutorInnen. Neben dem vor kurzem in Luxemburg gastierenden Alain Finkielkraut, dessen Traktat „Im Namen des Anderen“ hier erstmals in deutscher Sprache vorgelegt wird, finden sich beispielsweise Aufsätze von Judith Butler, Daniel Goldhagen, Moshe Zimmermann, Ulrich Beck, und Dan Diner in dem Band. Sie widmen sich vor allem drei Fragen: Wo endet legitime Kritik an Israel und weicht einer antisemitischen Ablehnung des jüdischen Staates, wie verhält es sich mit dem Antisemitismus in der Linken und inwieweit hat sich der Antisemitismus in der Ideenwelt des Islam etabliert? Als Debattenüberblick unbedingt empfehlenswert.


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