Mehr Rassismus in Luxemburg?

Eine CEPS-Umfrage im Rahmen der European Values-Studien sorgte in Luxemburg unlängst für Schlagzeilen. 1.610 Luxemburger waren darin nach ihren Präferenzen und Abneigungen gegenüber ihrer Nachbarschaft befragt worden. Das Ergebnis: Rund jeder 5. Luxemburger möchte nur ungern Tür an Tür mit Homosexuellen, Menschen mit HI-Virus, Migranten, Juden oder Muslimen leben. Angehörige der Sinti und Roma lehnen sogar 27 Prozent der Luxemburger ab. Kann man deshalb pauschal von einem Anwachsen des Rassismus und Antisemitismus in Luxemburg sprechen? „Fremdenhass auf dem Vormarsch“ heißt es jedenfalls in einer Presseerklärung der jonk gréng, die angibt, absolut schockiert angesichts der Ergebnisse der Studie zu sein. Ein Artikel in „Le Quotidien“ warnt hingegen vor einer zu raschen Verallgemeinerung und zieht die Legitimität solcher Studien in Zweifel. In Zeiten anwachsender nationaler Reflexe und rassistischer Äußerungen à la Sarkozy, Hortefeux oder Sarrazin passe eine solche Studie zu gut ins Bild derer, die Rassismus gesamt-europäisch wieder am Aufkeimen sehen und den Teufel an die Wand malen wollten. Glaubt man den Verfassern der Studie, so hatten diese vor allem ein Feststellen der nachbarschaftlichen Solidarität im Sinn. Doch sind Rassismus und Solidarität überhaupt messbar?


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