BLUES/ JAZZ: Luxemburg, wie es bluest und jazzt

Zum 17. Mal findet an diesem Samstag die Blues’n’Jazz Rallye in Luxemburg statt. Die zahlreichen internationalen und nationalen Gruppen versprechen Clausen und den Grund in ein Meer aus Musik und Tanz zu verwandeln.

Sicher wird auch das miserable Wetter die Massen nicht abschrecken, sich in den engen Gassen dem Musikgenuss hinzugeben.

Das Beste an der Rallye ist, – abgesehen davon, dass der Eintritt frei ist – die Auswahl, die das vom Luxembourg City Tourist Office und dem Blues Club Lëtzebuerg organisierte Festival bietet. Bei 54 Konzerten auf zwölf Freilichtbühnen und in 17 Kneipen, Cafés und Musikclubs wird bis früh morgens in der für diesen Anlass autofreien Zone gefeiert werden was das Zeug hält. Dieses Jahr haben sich über 500 Gruppen beworben, die an der Rallye teilnehmen wollten. Die Auswahl, die die Veranstalter getroffen haben, spiegelt ein breites Spektrum von Blues über mexikanische Gitarrenklänge bis hin zu klassischen Jazz-Kombos und Marching Bands wider.

Ein Highlight des diesjährigen Programms ist die populäre New Yorker Jazz-Rock-Band „Blood, Sweat & Tears“. Die vor 45 Jahren gegründete Band spielt heutzutage zwar mit einem komplett neuen Line-Up – über hundert Musiker zählt die Liste der ehemaligen Bandmitglieder – und wird vom Gründungsmitglied und ehemaligen Schlagzeuger Bobby Colomby künstlerisch geleitet. Die Mischung aus Jazz, Rock, Pop, R&B, Soul und Big-Band-Musik machte die bläserlastige Band mit ihrem gleichnamigen Album 1970 in der ganzen Welt bekannt. Für die Blues’n’Jazz Rallye ist eine Set-Liste aus Klassikern und neuen Arrangements angekündigt.

Ein weiterer Höhepunkt der Rallye ist der Auftritt des mexikanischen Gitarrenvirtuosen Paco Renteria, der schon mit Carlos Santana und Luciano Pavarotti auf der Bühne stand und mit nur 22 Jahren das für seine technischen Herausforderungen bekannte Konzert Aranjuez interpretierte. Mittlerweile hat er über 300 Kompositionen von Konzerten bis zu Soundtracks geschaffen und ist für den von ihm entwickelten Musikstil des „Free Play“ bekannt. Die Einflüsse hierfür zieht er unter anderem aus Gypsy Flamenco sowie aus orientalen und progressiven Jazzrhythmen. Nicht ohne Grund tritt Renteria bei der Rallye auf der Discovery Stage auf.

Traditioneller geht es bei dem 76-jährigen Chicago-Blues-Sänger, Gitarristen und Bassisten Big Pete Pearson und seiner europäischen Tournee-Band „The Gamblers“ zu. Als „Arizona’s King of the Blues“, der schon mit neun Jahren in den Juke Joints seiner ursprünglichen Heimat Texas erste Erfahrungen als Live-Musiker sammelte, ist er ein Entertainer der erste Stunde. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich die Liste der berühmten Musiker, mit denen er bereits gespielt und zusammengearbeitet hat, von John Lee Hooker über Ray Charles, Etta James und Tina und Ike Turner weit hinauszieht. Pearsons Markenzeichen ist seine raue Stimme, die auch auf seinem aktuellen Album „Choose“ die Hauptrolle spielt.

Darüber hinaus wartet das Event auch mit luxemburgischen Gruppen auf, zum Beispiel mit dem „Orchestre National de Jazz“ featuring Gast Waltzing and Guests, „Tomi Boy & Fbg Blues Reunion“, „Winklepickers“ und vielen mehr. Das genaue Festivalprogramm und weitere Informationen findet man unter www.bluesjazzrallye.lu oder der Festivalzeitschrift, die überall in der Stadt ausliegt. Wer eine Pause braucht, kann sich die Fotoausstellung „Ampsonhigh: Digital Blues & Jazzfotos“ von Fred Medernach in der Nähe der Abbaye Neumünster angucken.

Am Samstag, dem 21. Juli von 19 Uhr bis 3 Uhr morgens in Clausen und im Grund.


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