Die Wahlen von 2014 kommen langsam näher, und die vom Meinungsforschungsinstitut TNS-Ilres durchgeführten und vom Tageblatt bestellten Sondesfro-Umfragen werden mit immer größerer Spannung erwartet. Doch was sind sie wirklich wert? Dass die Piratenpartei in den Szenarien nicht auftaucht, macht jedenfalls die vom Tageblatt prognostizierten Sitzverteilungen fragwürdig. Im Juni hatten wir bereits angemerkt, dass eine Methode, die neue Parteien nicht berücksichtigt, von einem zweifelhaften Demokratieverständnis zeugt (woxx 1167). Seinerzeit gab das Tageblatt immerhin an, eine „punktuelle Umfrage“ habe auf einen Sitz im Zentrum für die Piraten hingedeutet. Doch in den Ausgaben von diesem Mittwoch und Donnerstag wird die neue Partei einfach totgeschwiegen. Man erfährt nicht einmal, welcher Anteil der Befragten sich für keine der etablierten Parteien entscheiden mochte. Als die deutschen Piraten vor ein paar Jahren ähnlich behandelt wurden, konnten sie sich immerhin über die steigenden Umfrageergebnisse der „Sonstigen“ freuen. In Luxemburg aber sehen die Sondesfro-Umfragen dagegen immer weniger nach Meinungsforschung und immer mehr nach Wähler-Manipulation aus. Das wirft ein schlechtes Licht auf den Monopolisten TNS-Ilres und auf seinen Auftraggeber, das Tageblatt.
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