ENERGIEWOCHEN 2011: „Méi Wunnqualitéit mat manner Energie (2)“

Noch bis zum 22. Oktober organisieren Mouvement Ecologique und das OekoZenter Lëtzebuerg Visiten zum Thema nachhaltige Energieversorgung zu Hause.

Was sind einerseits die Vorteile, andererseits aber auch die praktischen Umsetzungsprobleme einer energieeffizienten Bauweise oder Renovierung? Auf welche Aspekte sollte besonders geachtet werden? Bei den Energiewochen 2011 steht die Altbausanierung im Vordergrund. Auch die diesjährige Ausgabe ermöglicht es, praxisrelevante Fragen direkt „von Privat zu Privat“ zu besprechen. Die weitere Objektivität gewährleistet bei vielen Terminen die Anwesenheit eines Bau- oder Energieberaters sowie eines Architekten.

Programm der zweiten Woche:

10. Ausführliche und beispielhafte Energieberatung für eine „ganz normale“ Altbausanierung –  mit Innendämmung
Noerdange – Freitag, 14. Oktober 2011 – 17.30 Uhr
Ein Klassiker: dicke Bruchsteinwände mit Putz und ein Holzsparrendach ohne Dämmung – so sehen fast alle luxemburger Häuser bis in die 1930er Jahre aus. Und alle diese Häuser haben das gleiche Problem: Ein hoher Energiebedarf für die Beheizung des Gebäudes. Dass hier eine Dämmung Abhilfe schaffen kann, ist zwar allgemein bekannt, hat das Haus aber eine schöne Fassade, so möchte man auf der Außenwand kein „Wärme-Dämm-Verbundsystem“ anbringen und damit dem Haus sein Gesicht rauben. Eine Lösung ist hier die Innendämmung. Bei dieser muß man aber auf so manche „Kleinigkeit“ achten, damit in der Folge keine Kondensationsprobleme auftauchen können. Welche Dämmmöglichkeiten es gibt und wie man diese umsetzen kann, kann man an diesem Haus – einem Bahnhof der vorletzten Jahrhundertwende – besichtigen. Ein Energieberater wird vor Ort an Hand von Modellen genau erklären, welche Methoden für diese Bauweise in Frage kommen.
Leitung: Paul Kauten (Réidener Energiatelier asbl), Bauberater

11. Plus-Energiehaus in Holzbauweise mit
Wasser/Wasser-Wärmepumpe & Solar-Eisspeicher

Crauthem – Montag, 17. Oktober 2011 – 18 Uhr
Bereits lange vor Planungsbeginn hatten sich die Bauherren für ein Passivhaus und eine Holzbauweise entschieden, haben sich weiter ins Thema eingelesen und Möglichkeiten wie die Energiewochen des Méco genutzt, um Konzepte und Technik besser kennenzulernen. So entstand anschließend das Konzept eines mit recycelter Zellulose gedämmten und mit PEFC-zertifizierten Holzständern gebauten Plus-Energiehauses samt Regenwasser-Zisterne, effizienter Haustechnik und einer 9 kWp-PV-Anlage. Den interessantesten Aspekt stellt hierbei das innovative Heizsystem dar, bestehend aus der obligatorischen Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, einer Flächenheizung, einer Wasser/Wasser-Wärmepumpe, einem Vakuum-Solarkollektor und dem unterirdischen Wasserspeicher – dem Solar-Eisspeicher. Einerseits speichert das System die regenerative Wärme der Luft, des Bodens und der Sonne (Kollektor) im Wasser, andererseits entnimmt es sie bei Wärmebedarf so lange, bis das Wasser im Speicher gefriert. Denn wenn sich im Wasser Eiskristalle bilden, wird eine große Wärmemenge frei. Besonders effizient wird das System, wenn man es mit einer Regenwasser-Nutzungsanlage kombiniert oder das im Boden gespeicherte Eis im Sommer zur Kühlung nutzen kann.
Leitung: Bauherr, Architekt Dieter Kontor (Architekturbüro rchi-kontor).

13. Einfamilienhaus in Passivbauweise
Helmdange – Dienstag, 18. Oktober 2011 – 18 Uhr
Ein nachhaltig gebautes Passivhaus in Holzbauweise war der Wunsch der Bauherren. Das gut gedämmte Kellergeschoss, welches im Hang liegt, sowie zwei gebäudehohe Betonscheiben, die als thermische Speichermasse funktionieren, wurden massiv ausgeführt. Die Kühle der Nacht wird tagsüber wieder abgegeben, und die Wärme des Tages wird bis abends gespeichert. Auf dem Massivbau wurde eine zellulosegedämmte Holzrahmenkonstruktion errichtet, welche alle Ansprüche in Bezug auf Dämmeigenschaften und Luft- bzw. Winddichtigkeit erfüllt. Diese ökologische Bauweise aus nachwachsenden Rohstoffen und die Dreifachverglasung der Fenster senken den Energieverbrauch deutlich. Die geothermisch gewonnene Energie über das Erdreich sorgt mittels einer Wärmepumpe für die nötige Wärme und Warmwasserbereitung im Haus. Die kontrollierte Raumlüftung mit Wärmerückgewinnung und Erdwärmetauscher sichert den nötigen Luftwechsel und funktioniert in den Sommermonaten darüber hinaus nachts als Kühlung. Die gute Orientierung des Wohnhauses erweist sich zudem als energetisch sehr effizient. Die wenig geöffnete Nordfassade spart Energie ein und die großzügig verglaste Süd- bzw. Westseite mit einem entsprechenden Sonnenschutz trägt zum Energiegewinn bei. Die Ausrichtung des Gebäudes war auch maßgeblich für die Installation einer Photovoltaikanlage. Es wird angestrebt, den Brauchstrom der Nutzer durch den Stromgewinn komplett auszugleichen, was das Passivhaus zu einem Null-Energie-Haus machen würde.
Leitung: Hausherr, Christian Barsotti (Atelier b architectes)

13. Umbau eines alten Bauernhauses in Breidfeld
Breidfeld – Mittwoch, 19. Oktober 2011 – 17.30 Uhr
Der Umbau eines alten Bauernhofes für moderne Wohnzwecke ist für viele angehende Bauherren eine Wunschvorstellung. Verwirklichen konnten sich die Bauherren dies mit diesem typischen Oeslinger Langhaus aus Familienbesitz aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Im Laufe von 10 Jahren ist der aktuelle Stand entstanden – „fertig“ ist der Umbau aber noch nicht. it umweltfreundlichen Materialien wurde der Um- und Ausbau des Wohnhauses und der Scheunen bewerkstelligt, Holzfaser zur Dämmung verwendet – und modernste Haustechnik für die Versorgung des verwinkelten Gebäudes mit Wärme eingebaut: Die Fußbodenheizung erhält ihre Wärme von der Solaranlage und einer Pelletszentralheizung. Strom wird mit der Photovoltaikanlage erzeugt.
Doch nicht alles ist modernisiert: Der große Bongert wird von Hand gepflegt – und der Rasen von Schafen kurzgehalten.
Leitung: Hausherr, Paul Holweck (hba – Holweck Bingen Architectes )

14. Neubau eines Niedrigenergiehauses
Moersdorf – Donnerstag, 20. Oktober 2011 – 18 Uhr
Bei diesem Bauvorhaben handelt es sich um ein Niedrigenergiehaus (Energieklasse B) als Holzrahmenkonstruktion. Der U-Wert von 0,17 W/m²K wird mit einer nur 27,5 cm dicken Wand erreicht, die aus den ökologischen Baustoffen Holz, Zellulose sowie Fassaden-/ Putzträgerplatten aus Holzweichfaser besteht. olzrahmenkonstruktionen haben eine sehr kurze Bauzeit. Durch die genaue Vorplanung und Vorfertigung der Elemente konnte der Rohbau des ca. 200 m2 großen Hauses innerhalb von nur drei Tagen gestellt werden. Es waren lediglich vier weitere Tage nötig, um Fenster und die Zinkstehfalzdeckung des Hauses fertigzustellen. Um Rohrleitungen und Elektrokabel problemlos verlegen zu können und die Dampfsperrebene der Außenschale nicht zu durchdringen, wurde eine Vorwandinstallation im Bereich der Außenwände vorgesehen. Für die Verkleidung der Decken und des Daches wurden OSB-Platten verwendet, der Außenputz wurde vor Ort angebracht.
Leitung: Bauherr, Bauleiter Dipl.-Ing. (FH) Dennis Molter,  Zimmerermeister Thomas Leyherr (Holz & Dach Lux Sàrl)
In Zusammenarbeit mit der Regionale „Miersch an Emgéigend“ des Mouvement Ecologique

15. Agrandissement et modernisation d’une maison d’habitation
Luxembourg – vendredi, 21. octobre 2011 – 17h
Le projet consiste en l’agrandissement et la modernisation d’une maison existante des années 50, appartenant à un ensemble de maisons en rangée de la Société nationale des habitations à bon marché. Au rez-de-chaussée, le projet prévoit une extension vers le jardin. L’organisation du rez-de-chaussée a été complètement renversée par rapport à la cuisine et le couloir existants pour permettre un espace maximal modulable et orienté vers le jardin. La cuisine a été réalisée en panneaux en bois laqués du côté intérieur (cuisine) et de plaques en pierre naturelle à l’extérieur (living/salle à manger). Le 1er étage est destiné aux enfants avec deux chambres à coucher, une salle de bain et un bureau. Les combles sont entièrement aménagés en espace ouvert servant de séjour aux parents avec une salle de bain et l’accès à la toiture-terrasse. L’enveloppe extérieure de la maison accolée a été optimisée au maximum des quatre côtés : L’ancienne toiture a été remplacée par une toiture bien isolée, la façade arrière a été réalisée en façade verte en construction en bois avec isolation. Une chaudière à condensation à gaz avec capteurs solaires thermiques assure la préparation d’eau chaude sanitaire et les besoins de chauffage.
Guide : maîtres d’ouvrage et architectes Elisabeth Teisen et Rolf Giesler (Teisen – Giesler architectes).

16. Mehrfamilien – Passivhaus in Holzmassivbauweise
Bech-Kleinmacher – Samstag, 22. Oktober 2011 – 16 Uhr
Das aus fünf Wohneinheiten bestehende Mehrfamilienhaus besticht durch seine Gradlinigkeit und seine Funktionalität. Die hochwassergeschützte Gestaltung des Gebäudes durch die Nutzung von Sichtbeton in Garage und Treppenhaus ermöglichte den Bau in einem Überschwemmungsgebiet. Die auf den Unterbau errichteten Innen- und Außenwände bestehen aus 8,1 cm Massivholz, wobei die Außenwände durch 6 cm starke Holzweichfaserplatten sowie einer 30 cm Zellulose-Einblasdämmung isoliert wurden. Auch der Decken- und Dachaufbau in Massivholz wurde mit ökologischen Materialien gedämmt. Um dem Passivhausstandard gerecht zu werden wurden dreifach verglaste Holz-Aluminiumfenster eingebaut. Auch bei der Haustechnik setzte der Bauherr auf modernste Installationen: Die kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung sorgt für Frischluftzufuhr ohne Wärmeverlust und die Sole-Wasser-Wärmepumpe (vier Bohrungen) nutzt die sich ständig erneuernde Erdwärme konsequent. Die Wasseraufbereitung erfolgt über eine Solaranlage mit Stagnationskühler (Sonnenkollektoren sind auch dem Flachdach aufgebracht) welche außerdem die Heizung unterstützt.
Leitung: Bauherr Pierre Hirtt, Architekt Marcel Barth (Teisen – Giesler architectes)

Für alle Besichtigungen ist eine vorherige Anmeldung unter Tel 43 90 30-1 oder meco@oeko.lu erforderlich. Die Besichtigungen sind gratis und dauern zwischen 1 bis 2 Stunden. Sie finden in luxemburgischer Sprache statt. Fragen und Erklärungen können aber in Französisch und Deutsch erfolgen.

Für alle weiteren Fragen:  www.oeko.lu oder Tel: 43 90 30-1.


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