NAHOST: Ein furchtbarer Fehler

Der israelische Premierminister Ariel Scharon wollte Tabula Rasa machen. Doch nach der Tötung Scheich Jassins stehen die Zeichen auf noch mehr Gewalt im Nahen Osten.

Mitleid hat Scheich Ahmed Jassin nicht verdient. Der Hamas-Gründer rief nicht nur zur Tötung unschuldiger Israelis auf, sondern hieß sogar den Einsatz von Kindern als Selbstmordattentäter gut. Anfang dieser Woche ist Jassin ein Opfer jenes Terrors geworden, den er unter anderem selbst gesät hatte.

Trotzdem ist seine Ermordung zu verurteilen. Statt den Scheich für seine Hetzkampagne vor ein Gericht zu bringen, wie es sich in einem Rechtsstaat gehört, ist er zusammen mit ein paar Anhängern nach der Devise „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ liquidiert worden. mehr lesen / lire plus

UTOPAIA S.A.: Das langsame Sterben

Die Zeit der luxemburgischen Traditionskinos
gehört längst der Vergangenheit an. Utopia S.A. beherrscht die Szene.

Nur noch der Name erinnert an alte Zeiten: Das ehemalige „Victory“ im Luxemburger Bahnhofsviertel ist längst eine Ruine.

Ein Kinobesitzer hat sich das Leben genommen – und auf der Leinwand läuft „Red River“ von Howard Hawks. „Royal“ heißt das Kino, ein prahlerischer Name in einer Kleinstadt wie dem texanischen Anarene.

„Die letzte Vorstellung“ heißt der Film und er wird oft zitiert, wenn es um das Kinosterben geht. Das schon
seit mehr als 30 Jahren, denn Peter Bogdanovichs Film stammt aus dem Jahr 1971. Das tatsächliche Sterben dauert aber noch länger. mehr lesen / lire plus

PETER WEBBER: Auf den Spuren der Schaffenskraft

Peter Webber zeigt in „Girl with a Pearl Earring“, wie ein Kunstwerk entsteht. Die britisch-luxemburgische Koproduktion überzeugt als atmosphärisch dichtes Sittengemälde mit hervorragenden SchauspielerInnen.

Ein Hauch von Berührung. Vermeer weiht die Magd in die Geheimnisse der Camera obscura ein.

Als Griet zum ersten Mal in das Atelier ihres neuen Herrn geführt wird, betritt die junge Frau eine magische Welt voller Geheimnisse. Ihre Eltern hatten sie zur Familie des Malers Jan Vermeer geschickt, um dort zu arbeiten. Während sich Vermeer ganz seiner Malerei widmet, leitet seine Schwiegermutter die finanziellen Geschicke des Hauses. Sie ist es auch, die den reichen Kunstmäzen van Rujven einlädt, um neue Aufträge für den Maler zu ergattern. mehr lesen / lire plus

EASY RIDER, RAGING BULLS: Porträt einer Filmepoche

Das Ziel aller Träume war die Traumfabrik selbst: Doch die Hollywoodstudios standen gegen Ende der 1960er Jahre am Rande des Bankrotts – finanziell und erst recht künstlerisch. Da begannen ein paar junge Regisseure Filme zu drehen. Sie brachen mit den bestehenden Konventionen der Studios und nahmen das Heft auf ihre Weise in die Hand – und zwar radikal. Peter Bogdanovitch, Francis Ford Coppola, Dennis Hopper, Mike Nichols, Arthur Penn und Martin Scorsese sind nur einige von ihnen. Das New Hollywood Cinema war geboren. Peter Biskind hat die Geschichte dieser neuen Generation aufgeschrieben. In „Easy Riders, Raging Bulls“ erzählt er von dieser Epoche des amerikanischen Kinos vom Anfang bis zu ihrem Ende. mehr lesen / lire plus

KINDESMISSBRAUCH: Der Dutroux-Effekt

Der Fall Dutroux hat den sexuellen Missbrauch von Minderjährigen ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Der Großteil der Kindesmisshandlungen spielt sich jedoch nach wie vor innerhalb
der Familien ab.

Jean-Marie Heitz ist wütend. Gemeinsam mit anderen AktivistInnen des „Weißen Komitees“ aus Bastogne wartet er vor dem Justizpalast in Arlon vergeblich darauf, in den Gerichtssaal
hineingelassen zu werden. Er möchte dabei sein, wenn dem Kinderschänder Marc Dutroux und seinen Komplizen der Prozess gemacht wird. „Da werden fünf Millionen Euro für das Verfahren und für Dutroux‘ Schutz ausgegeben – und wir dürfen nicht einmal zuschauen“, regt sich Heitz auf, während ein anderer Mitstreiter des Komitees ein Herz aus Pappe hoch hält: Darauf sind die Fotos von zwei Dutroux-Opfern geklebt. mehr lesen / lire plus

GESUNDHEIT: Die Rechnung zahlt der Patient

Der Streik des Klinikpersonals scheint abgewendet. Die Missstände in den luxemburgischen Krankenhäusern jedoch bleiben.

Ein Auslaufmodell? Selbst Schlumpfinchen als Krankenschwester wurde inzwischen vom Markt genommen. (Foto: Archiv)

Anna Blume* hat Glück gehabt. In der Notaufnahme des hauptstädtischen Centre Hospitaliers (CHL) wurde sie gleich behandelt, ohne lange warten zu müssen. Mit Verdacht auf Blinddarmentzündung hatte sie ihr Hausarzt eingewiesen. Doch die Ärzte fanden nichts. Dafür bekam die junge Frau ein Schmerzmittel verabreicht und wurde nach Hause geschickt. Eine genaue Diagnose ihres Leidens hatte nicht stattgefunden. Und die Schmerzen kamen wieder.

Mehr als 150 PatientInnen pro Tag kommen nach Informationen des CHL-Pflegedienstes zur Notaufnahme. mehr lesen / lire plus

MARCO BELLOCCHIO: Bleiernes Zelluloid

Marco Bellocchio lässt in „Buongiorno, notte“ die politischen Hintergründe größtenteils außen vor. Dafür schuf er das Psychogramm einer geschlossenen Gesellschaft von Revolutionären.

Revolutionärin zwischen Welten: Die Kidnapperin Chiara (Foto: Océan Films)

Ein junges Paar besichtigt ein Apartment in Rom. Die beiden sprechen nur wenig, das Reden überlassen sie dem Immobilienmakler. Was sie suchen, ist keine normale Wohnung, sondern ein Versteck – ein Gefängnis.

Marco Bellocchios Film „Buongiorno, notte“, vergangenes Jahr in Venedig prämiert, spielt Ende der 1970er Jahre, auf dem Höhepunkt der „bleiernen Jahre“. Das ist jene Phase in der italienischen Geschichte, in der rund 400 Menschen bei politisch motivierten Attentaten starben und in der sich die Guerilla-Organisation „Brigate Rosse“ mit der Autorität des Staates einen bewaffneten Kampf lieferte. mehr lesen / lire plus

MENSCHENRECHTE: Kritik durch die Blume

Alvaro Gil-Robles beanstandete Mängel im Luxemburger Strafvollzug und in der Asylpolitik des Landes. Doch ob die Stippvisite des Menschenrechtskommissars zu Konsequenzen führt, bleibt fraglich.

Scheinheilig oder mit Heiligenschein? Gil-Robles unterhält sich mit Justizminister Frieden. (Foto: sip)

Unterdrückung von Minderheiten, polizeiliche Übergriffe und unmenschliche Haftbedingungen in Gefängnissen – das sind Themen, mit denen sich Alvaro Gil-Robles normalerweise beschäftigt. Der in Lissabon geborene Spanier, der an der Madrider Universität Jura unterrichtete, bereiste in den 90er Jahren das zerstörte Bosnien nach dem Krieg ebenso wie Brasilien, wo er an einer Debatte über Gewalt in Rio de Janeiro teilnahm. Seine jüngste Mission endete am Bahnhof Luxemburg. mehr lesen / lire plus

PORTRAIT: Das Glück des Odysseus

Das Werk von Eduardo Arroyo ist vom Kampf gegen Franco geprägt. Als politischer Künstler sieht sich der spanische Maler, dessen spätere Werke zurzeit in Luxemburg zu sehen sind, trotzdem nicht.

Mit ernstem Blick: Eduardo Arroyo (Foto: Serge Garcia Lang)

Ein junger Mann mit Schlapphut, mit einer abenteuerlich anmutenden Felljacke ohne Ärmel und an Stelle von Schuhen mit Schnüren festgezurrte Tücher – eine Fotografie aus dem Jahr 1965 zeigt Eduardo Arroyo als jungen Wilden: auf einem Stuhl sitzend, in der Hand ein Pinsel, der Blick konzentriert nach vorne gerichtet.

Das Foto wurde in den Katalog zur Arroyo-Ausstellung im Musée national d’histoire et d’art Luxembourg aufgenommen, im Kapitel über Leben und Werk des spanischen Künstlers. mehr lesen / lire plus

THEATER: Nach dem Absturz schwerelos

Der Schweizer Regiestilist Christoph Marthaler karikiert in „Groundings“ nicht nur gescheiterte Manager, sondern verarbeitet auch seine Zeit als Intendant in Zürich.

Der Schock saß tief. Die Pleite der Schweizer Fluggesellschaft Swissair hatte im Jahr 2001 am Selbstbewusstsein der Eidgenossen gekratzt. Und schnell war ein neuer Begriff in aller Munde: „Grounding“ wurde zum Synonym für Pleiten, Pech und Pannen – und zum Stoff für die Bühne.

Kurze Zeit später erlebte auch die helvetische Theaterlandschaft ein Erdbeben, als Christoph Marthaler im Herbst 2002 einen blauen Brief erhielt. Missmanagement und Verschwendungssucht warf man dem Intendanten des Züricher Schauspielhauses vor. Er habe das Stammpublikum vergrault und das Theater an den Rand des Konkurses gebracht, wetterten seine Kritiker, und aus der rechten Ecke des politischen Spektrums wurde das Haus als „Porno- und Unterhosentheater“ beschimpft. mehr lesen / lire plus

DOPPELTE STAATSBÜRGERSCHAFT: Luxemburg bleibt Nachzügler

Der Doppelpass ist längst Realität. Justizminister Frieden spricht sich zwar nicht dagegen aus, pocht aber auf Integrationskurse für Nicht-Luxemburger.

Die luxemburgische Regierung wird realistischer – zumindest was die doppelte Staatsbürgerschaft betrifft. Denn diese ist längst schon gesellschaftliche Realität geworden. Darauf haben die beiden belgischen Rechtsexperten Francis Delpérée und Michel Verwilghen von der Katholischen Universität Louvain am Mittwoch hingewiesen, als sie ihr Gutachten über die juristischen Auswirkungen der Multi-Nationalität vorstellten.

Nach Angaben der beiden Wissenschaftler leben in Luxemburg zwischen 20.000 und 30.000 Menschen mit zwei oder mehr Staatsbürgerschaften, vor allem Kinder von Eltern aus zwei verschiedenen Ländern. Diese Entwicklung sei nicht zuletzt auf die zunehmende Mobilität zurückzuführen, erklären Delpérée und Verwilghen. mehr lesen / lire plus

MIGRATION: Allein in der Kloake

Katastrophale Situation in einem Escher Asylbewerberheim: Es gibt dort gravierende Hygienemängel, und ein Betreuer soll angeblich Druck auf die BewohnerInnen ausüben.
Das zuständige Familienministerium klagt derweil über fehlendes Personal.

Willkommen im Heim ihres Vertrauens … (Foto: Serge Garcia Lang)

Das Haus in der Escher Grand- rue erweckt alles andere als einen einladenden Eindruck. Die Scheibe der Eingangstür ist eingetreten, beißender Uringeruch dringt nach draußen. Schwer zu glauben, dass hier jemand wohnt. In einem großen Raum, der an die linke Seite des Flurs grenzt, steht – außer ein Tisch – nichts. Es ist der Aufenthaltsraum des Asylbewerberheims, das in dem Gebäude untergebracht ist. mehr lesen / lire plus

HOCHWASSERSCHUTZ: Mit dem Rechner gegen die Flut

Lange Zeit wurde der Hochwasserschutz in Luxemburg vernachlässigt. Eine vom Innenministerium in Auftrag gegebene Studie definiert den Schutz vor den Fluten vor allem nach wirtschaftlichen Kriterien.

Land unter an der Mosel: Wann kommt die nächste Flut?
(Foto: Direction de la Gestion de l’Eau)

Pumpen, pumpen, pumpen – so lautet die Devise der Einsatzkommandos: Nachdem sintflutartige Regenfälle das Rhône-Delta in ein gigantisches Überschwemmungsgebiet verwandelt haben, sind in dem südfranzösischen Katastrophengebiet tausende Rettungskräfte aktiv. Zwischen den Bildern vom Jahrhunderthochwasser an der Elbe im Sommer 2002 und der Überschwemmung an der Rhône liegen rund anderthalb Jahre. Während in Frankreich zunehmend die Raffarin-Regierung kritisiert wird, übt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Kritik an den deutschen Behörden: Die Vorbeugung gegen künftiges Hochwasser lasse zu wünschen übrig. mehr lesen / lire plus

STABILITÄTSPAKT: Gewinner auf Zeit

Die wirtschaftlichen Musterschüler sind über die Aussetzung der Defizitverfahren gegen Deutschland und Frankreich erbost – zu Recht. Luxemburgs Premier hält es mit den großen Nachbarn – auch zu Recht.

Keiner der Beteiligten werde den Ort des Geschehens so verlassen wie er ihn betreten hatte. Dies soll Jean-Claude Juncker vor der Sitzung der EU-Finanzminister in Brüssel am vergangenen Montag gesagt haben. Der luxemburgische Premierminister hat mit seiner vieldeutigen Prophezeiung Recht behalten: Am Ende des nächtlichen Pokers um die Einhaltung des Europäischen Stabilitätspakts gab es zwar Gewinner und Verlierer. Doch jeder hat mehr oder weniger starke Blessuren davon getragen.

Der Streit hat die Europäische Union gespalten. mehr lesen / lire plus

ESCH: Die Armut im Süden

Der Sozialbericht der Gemeinde Esch zeigt: In der Minette-Metropole gibt es mehr Arbeitslose und RMG-Empfänger als im luxemburgischen Landesdurchschnitt. Die „Momentaufnahme“ soll als Basis für konkrete Maßnahmen dienen.

Esch la Rouge …

Frau C. lebt mit ihren drei Kindern – neun, sieben und vier Jahre alt – in Esch. Die 27-jährige Portugiesin ist arbeitslos. Nach Luxemburg kam sie vor einigen Jahren zusammen mit ihrem Mann. Nachdem dieser mehrfach gewalttätig ihr gegenüber geworden war, floh sie vor ihm ins Frauenhaus.

Dort wohnt sie mittlerweile seit acht Monaten. Ihren Job in einem chinesischen Restaurant musste sie aufgeben, weil sie niemand für die Betreuung für ihrer Kinder fand. mehr lesen / lire plus

KINO: Das Wunder von Bern

Der Ball ist rund: Entsprechend der fußballphilosophischen Weisheit von Sepp Herberger versucht auch Sönke Wortmann, den Film „rund“ zu bekommen, indem er den deutschen WM-Gewinn 1954 zum Aufhänger für das deutsche Wirtschaftswunder hochstilisiert. Doch dieser langlebige Mythos war schon immer arg konstruiert. Was den Film letztlich aber rettet, sind die einzelnen Handlungsstränge und der Reiz des Details: 50er Jahre pur, betrachtet aus der Perspektive des 21. Jahrhunderts.

Im Utopolis mehr lesen / lire plus

CANNABIS: Ratten und andere Kiffer

Das Verbot von Cannabis hat nichts bewirkt: Der Konsum besonders unter Jugendlichen nahm in den vergangenen Jahren stetig zu. BefürworterInnen einer Legalisierung fordern einen verantwortlicheren Umgang mit der Droge.

„Großherzogtum an der Nadel“ – so titelte vergangene Woche das Lëtzebuerger Journal seinen Aufmacher über den Jahresbericht 2003 der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen- und Drogensucht (EBDD). Derweil schrieb La Voix: „Etat des lieux, état d’urgence“. Ursache des Aufschreis im Blätterwald: Luxemburg nimmt in puncto Drogenkonsum neben Portugal und Großbritannien einen Spitzenplatz ein.

In dem EBBD-Bericht heißt es unter anderem, der Rauschgiftgebrauch bei jungen Menschen habe in den 15 EU-Mitgliedstaaten innerhalb der vergangenen zehn Jahre stetig zugenommen. mehr lesen / lire plus

OBDACHLOSE: Provisorium auf dem Abstellgleis

Während die CFL die Umgestaltung des hauptstädtischen Bahnhofs plant, sollen Obdachlose und Drogenabhängige in Container jenseits der Bahngleise verfrachtet werden.

„Ich habe etwas gegen Absperrungen“, erklärt Georges Bach. Der Präsident der christlichen Eisenbahnergewerkschaft Syprolux spielt auf die Pläne der CFL an, den Bahnhof in Luxemburg Hauptstadt umzugestalten. Zu diesen Umbauplänen gehört nach Syprolux-Informationen nicht zuletzt ein etwa 1,20 Meter hohes Gitter in der Nähe des Eingangs zur Empfangshalle.

Das Gitter soll vor allem die Drogenabhängigen und Obdachlosen, die sich sonst auf dem Bahnhofsvorplatz aufhalten, auf Distanz zu dem unter Denkmalschutz stehenden Gebäude bringen. „Ich verstehe ja, dass der Bahnhof die Visitenkarte der Bahn ist“, sagt Bach und fügt hinzu: „Aber für mich sind Drogenabhängigkeit und Obdachlosigkeit gesellschaftliche Probleme, die auch auf gesellschaftliche Weise gelöst werden müssen. mehr lesen / lire plus

BÜRGERBETEILIGUNG: Luxemburg ist nicht Porto Alegre

Die direkte Partizipation der BürgerInnen an kommunalen Entscheidungen steckt im Großherzogtum noch in den Kinderschuhen. Mittlerweile wächst auch die Kritik an den neu initiierten Stadtteilräten in der Hauptstadt.

Alle helfen mit … oder?

„Wir verwalten den Mangel. Aber wir verwalten ihn transparent“, sagt Carlos Vasconcellos. Der Beauftragte für Tourismus aus Porto Alegre spielt auf den so genannten Orçamento Participativo an, den Beteiligungshaushalt. Denn in der südbrasilianischen Millionenstadt werden die Entscheidungen über den kommunalen Haushalt nicht allein den PolitikerInnen des Stadtparlaments überlassen. Die BürgerInnen Porto Alegres bestimmen selbst direkt mit, wofür wie viel Geld ausgegeben wird. Auf Bürgerversammlungen in 16 Bezirken werden jedes Jahr die jeweiligen Prioritäten festgelegt: Ganz oben auf der Liste stehen dabei vor allem Wohnungs- und Straßenbau, aber auch Bildungs- und Gesundheitswesen. mehr lesen / lire plus

PERSONENKONTROLLEN: Technik mit Tücken

Luxemburg begrüßt den Vorschlag der EU-Kommission, dass bei Personenkontrollen biometrische Merkmale Eingang finden. Doch die einzelnen Verfahren sind alles andere als fehlerfrei.

„Ein wichtiger Schritt hin zu einem europäischen Raum der Freiheit, der Sicherheit und der Justiz.“ Mit diesen Worten hat Luxemburgs Justizminister Luc Frieden in der vergangenen Woche einen Vorschlag der EU-Kommission zu biometrischen Merkmalen in den Visa von Nicht-EU-BürgerInnen begrüßt. Deren Aufenthaltstitel sollen künftig mit Fingerabdrücken und mit einer so genannten Gesichtsbildspeicherung versehen werden.

Bereits im vergangenen Jahr hatte die Europäische Union die Fotopflicht auf Visa und Pässen eingeführt. Belgien, Luxemburg, Deutschland und den Niederlanden ging dies nicht weit genug. mehr lesen / lire plus