ZWISCHEN DEN KULTUREN: Das unerbittliche Auge
Moacyr Scliar gilt als einer der wichtigsten Autoren Brasiliens des 20. Jahrhunderts. Bücher wie „Die Götter der Raquel“ handeln von den Identitätskonflikten der jüdischen Einwanderer.
Seinen Charme hat Bom Fim zum Teil bewahrt. Das einstige jüdische Viertel von Porto Alegre ist eine relativ ruhige Oase inmitten der Millionenstadt im Süden Brasiliens geblieben. Und die Synagoge in der Rua Barros Cassal wirkt wie eine Trutzburg. Bom Fim, das „gute Ende“, war die Heimat von Moacyr Scliar, dem neben Clarice Lispector bekanntesten jüdischen Schriftsteller Brasiliens.
Während Lispector (1925-1977) das Judentum in ihrem Werk nur indirekt behandelte, setzte sich der 1937 in Porto Alegre geborene Scliar, Sohn bessarabischer Einwanderer, intensiv mit der jüdischen Religion und Kultur auseinander. mehr lesen / lire plus