REZENSION: Identität als Paradigma

„Subjektive Aneignungen – institutionelle Zuschreibungen – sozio-kulturelle Milieus“ lautet der Untertitel des in der Reihe „Kultur und soziale Praxis“ erschienen Bandes „Doing Identity“, das ausdrücklich nicht „die“ luxemburgische Identität beschreiben will.

„Wer ?Identität` sagen kann, darf immer mitreden.“ Mit diesen Worten wandte sich in den 90er Jahren der Soziologe Detlev Claussen polemisch gegen den zunehmenden Trend zur Priviliegierung der Identitätsthematik in Wissenschaft und Öffentlichkeit. Mit der Rede von der Identität, von der niemand so genau sagen kann, was sie ist, und mit der trotzdem jeder diffuse Emotionen verbindet, werde „ein Schleier vor die individuelle Erfahrung wie die gesellschaftliche Realität“ gezogen. Dass mit „Doing Identity in Luxemburg“ nun eine weitere Publikation zur Identitätsproblematik im Großherzogtum erschienen ist, mutet vor diesem Hintergrund als ein etwas zwiespältiges Verdienst an. mehr lesen / lire plus