POP: Zahmer Pop mit wildem Anspruch

Symmetrie ist für Lucius das A und O. Wer sich von der visuellen Präsentation der Band im Mod-Stil mit symmetrischen Haarschnitten und farblich abgestimmter Kleidung nicht ablenken lässt, den ziehen die symmetrisch anmutenden Harmonien der beiden Sängerinnen in ihren Bann.

Symmetrie als Verkaufsargument: Lucius.

Denn das ist das wirkliche Verkaufsargument der fünfköpfigen Band aus Brooklyn: der Gesang der Frontfrauen Jess Wolfe und Holly Laessig. Er erinnert an die Harmoniegesänge von Alternative Country Duos wie The Watson Twins oder an die 60er-Jahre-Girl- Group The Shangri-Las. Eingebettet in abwechslungsreichen, wenn auch nicht immer originellen Indie-Pop, der gerne mit dem der kanadischen Barock-Pop-Band Arcade Fire und der kalifornischen Pop-Rock-Band Haim verglichen wird, entsteht fröhlicher, oft zuckersüßer Pop mit zahlreichen 60er-Jahre-Elementen, schönen Melodien, tanzbaren Rhythmen und teils einfachen, teils vielschichtigen Arrangements. mehr lesen / lire plus

FESTIVAL: Letzte Chance zum Feiern

Wenn der Sommer langsam das Land verlässt, die Nächte länger werden und die Tage kürzer, dann ist es Zeit, noch mal so richtig im Freien zu feiern, bevor sich das Laub in ganz Luxemburg rot färbt. Das Terres Rouges Straßen- und Musikfestival bietet dazu den perfekten Anlass.

Alte Trip-Hop Hasen aus Großbritannien zum Abschluss: Morcheeba.

Über 26 außergewöhnliche Street-Performance-Gruppen und Künstler aus verschiedensten Ländern machen kommenden Freitag und Samstag die Straßen von Esch-sur-Alzette unsicher. Und das sogar umsonst. Abschließendes Highlight ist am Sonntag das Open-Air-Musikfestival im Galgenberg Park.

Einer der spannendsten Unterhalter beim Straßenfestival wird Bram Graafland aus den Niederlanden sein. mehr lesen / lire plus

INDIE-FOLK: Auf Luxemburgs Spielwiese

Einfallsreichtum, Experimentierfreude und Energie machen seine Auftritte zu einem unvergesslichen Erlebnis. Am 23. August wird Noiserv das Exit07 in eine Spielwiese seiner klanglichen Kreativität verwandeln.

Trifft mit seinen experimentellen Geräuschen garantiert den Nerv. „Noiserv“, alias David Santos.

Noiserv alias David Santos sieht die Welt mit Kinderaugen. Seine verspielte Kreativität, sein fast naiver Optimimus und die schier unendliche Energie, mit der er ständig neue Klänge erforscht und alltägliche Objekte in Instrumente verwandelt, haben ihn zu einem der erfolgreichsten portugiesischen Indie-Acts dieses Jahrhunderts gemacht.

Nachdem Santos jahrelang Songs geschrieben und Unmengen von Geräuschen aufgenommen und zu Melodien kombiniert hatte, wurde 2005 seine erste EP über das portugiesische Internet-Label Merzbau veröffentlicht, von dem aus seine Kompositionen gratis heruntergeladen werden konnten. mehr lesen / lire plus

INDIE/POP: Girls in Hawaii – Reise ohne Ende

Das Reisen wurde der belgischen Indie-Pop-Band Girls in Hawaii mit dem Namen in die Wiege gelegt. Dabei geht es aber weniger um Fahrten in reale Länder, als darum, sich auf der menschlichen Ebene fortzubewegen und dort unbekannte Territorien zu erforschen.

Zur allgemeinen Überraschung keine Frauen-Band : Girls in Hawaii.

Schon als Teenager fingen die Freunde Lionel Vancauwenberge und Antoine Wielemans in ihrem Heimatort Braine-L’Alleud südlich von Brüssel an, zusammen Musik zu schreiben und zu spielen. Sie schufen sich eine Welt, die schöner war als die reale, in der sie lebten, die spannender und vor allem grenzenlos war. Zur Verstärkung heuerten sie ihre Brüder und zwei Freunde von der Uni in Brüssel an. mehr lesen / lire plus

OUT OF THE CROWD-FESTIVAL: Win-win für den Indie

Mit 14 luxemburgischen und europäischen Rock-, Pop- und Elektro-Acts sowie einer Ausstellung zum Thema Klangkunst bietet das Out oft the Crowd-Festival (OOTC-Festival)die Gelegenheit, in der Kulturfabrik neue Bands zu entdecken, bekannten Klängen zu lauschen und sich bei audiovisuellen interaktiven Installationen Gedanken über seine eigene Rolle als Musikkonsument und Fan zu machen.

Worum es beim OOTC-Festival geht, sagt schon der Name: Um Indie-Bands, die nicht der Massenströmung folgen, sondern – musikalisch wie produktionspolitisch – ihren eigenen Weg gehen wollen. Das ist zwar eine löbliche Devise, jedoch schwer umzusetzen, entsagt man doch als eingefleischter Indie jeglicher Unterstützung durch große Musikkonzerne. Hilfe in den Bereichen Budget, Produktion, Marketing und Management sind nur einige Dinge, die eine junge Band braucht, um sich einen Namen zu machen. mehr lesen / lire plus

ELEKTRO-POP: FEMME – Selbst ist die Frau

Fröhlicher Bubblegum-Pop, Allround-Talent und Frauen-Empowerment – das will auf den ersten Blick nicht zusammenpassen. Dennoch kann man das Phänomen FEMME nicht zutreffender definieren.

FEMME, mit bürgerlichem Namen Laura Bettinson, nimmt die Sache selbst in die Hand. Als Teenager machte sie die Clubs ihrer Heimat, der englischen Midlands, unsicher, bevor sie 2006 nach London zog, um an der renommierten Goldsmiths University Populärmusik zu studieren. Als sie zwei Jahre später unter dem Namen Dimbleby & Capper in Glastonbury auftrat, lernte sie den Radiohead-Produzenten Nigel Godrich kennen, der zusammen mit ihr und dem Schlagzeuger Joey Waronker die experimentelle Rockband Ultraísta gründete.

Und auch mit ihrer Solokarriere als FEMME, die sie 2013 mit der Doppelsingle „Educated/Double Trouble“ begründete, gewann sie in den Medien bereits große Aufmerksamkeit. mehr lesen / lire plus

ALTERNATIVE POP: Die Hoffung stirbt zuletzt

Mariam Wallentin, die eine Hälfte des experimentellen Folk-Duos Wildbirds & Peacedrums, ist eine Frau mit einer Mission. Mit ihrem Soloprojekt Mariam the Believer bricht sie Denkstrukturen auf und lässt der Hoffnung freien Lauf.

Wenn Wallentin über ihr 2013 erschienenes Debütalbum „Blood Donation“ spricht, klingt es wie kitschig angehauchtes Hippiegehabe. Es geht um Perspektiven auf das Leben und seine Zusammenhänge, um das Dunkle, das Licht, um den Glauben, an dem man festhält, um die Liebe und die Hoffnung. Hört man jedoch das Album selber, fühlt man sich wie erfrischt. Denn es stellt all diese Fragen über das Leben mit unendlich viel Gefühl, ganz ohne das befürchtete Pathos. mehr lesen / lire plus

INDIE/FOLK: Identitätsfindung

Offiziell seit kurzem getrennt, haben sich die Indierocker von Uzi & Ari noch einmal zusammengerauft, um eine Europa-Tour zu absolvieren – sehr zur Freude der hiesigen Fans.

Auf der langen Reise zu sich selbst: Ben Shepard, Mastermind von Uzi & Ari.

Wie ihre Namenspaten, die Söhne des Chas Tenenbaum aus dem Wes Anderson-Film „The Royal Tenenbaums“, haben auch die Bandmitglieder der amerikanischen Indie-Rockband Uzi & Ari eine behütete Kindheit gehabt. Für Sänger und Songwriter Ben Shepard wurde jedoch die Musik zum Mittel einer Identitätsfindung, die ihn aus der Enge der mormonischen Gesellschaft, in die er hineingeboren wurde, hinaus in verschiedensten Ecken der Welt trieb. mehr lesen / lire plus

ZEITGENÖSSISCHE MUSIK: Recyclingkünstler

Als Allroundtalent mit einer über fünfzigjährigen Karriere kann Michael Nyman auf ein riesiges, abwechslungsreiches Repertoire von moderner klassischer Musik und Filmmusik zurückgreifen, die er nicht nur selber komponiert hat, sondern auch – mit seiner Hausband ? selbst spielt.

Kreativer Umgang, sogar mit den eigenen Kompositionen: Michael Nyman

Obwohl Nyman, veritables Londoner Urgestein und Träger des Verdienstordens Order of the British Empire, hauptsächlich für seine Musik bekannt ist, hat er im Verlauf seiner Karriere doch noch in vielen anderen Rollen agiert. Als Musikkritiker hat er den Begriff des musikalischen Minimalismus eingeführt, der auch auf viele seiner eigenen Werke zutrifft. Als Autor eines Buches über den Einfluss von John Cage auf Komponisten klassischer Musik hat er zur Erweiterung dieses Begriffs beigetragen. mehr lesen / lire plus

SINGER-SONGWRITER: Herbstmusik

Eine passendere Jahreszeit als den Herbst hätte Singer-Songwriterin Agnes Obel für das Erscheinungsdatum ihres zweiten Studioalbums und für ihr Konzert in Luxemburg in dieser Woche nicht wählen können.

Keine leichte Muse:
Agnes Obel.

Die Musik der Dänin, die einfach, aber schön, melancholisch, aber nicht todtraurig ist, die ruhig dahinweht wie ein Herbstblatt im Wind, ist der perfekte Soundtrack zu einem entspannten Nachmittag, den man bei einer Tasse Tee zu Hause auf der Couch verbringt. Die Songtexte der Wahlberlinerin entstehen assoziativ zu den Melodien, die ihr durch den Sinn gehen, und bieten daher dem Hörer viel Raum, seinen Gedanken und Interpretationen freien Lauf zu lassen. mehr lesen / lire plus

SKA: Verrücktes für die Arbeiterklasse

Bisher brachte man die Hits von Madness, der Londoner Ska-Pop-Legende, vor allem mit Hochzeits-
festen der britischen „Working Class“ in Verbindung – auch wenn inzwischen sogar die Royals sich an ihrer Musik erfreuen.

Madness haben die positive Energie mit Löffeln gefressen. (Foto: Konbini)

Für Multiinstrumentalist Chas Smash ist seine Band Madness „Pink Floyd der Arbeiterklasse“, wie er in einem Interview letztes Jahr sagte. Mit dem Bonmot will Smash auf eingängige Weise seine Überzeugung kundtun, dass die arbeitende Bevölkerung in wirtschaftlichen Krisen melodische, positive Musik hören will. „Man will getröstet und nicht herausgefordert werden, wenn die Zeiten hart sind.“ Bei Madness dreht sich, wie eh und je, alles um lebensbejahende Unterhaltung. mehr lesen / lire plus

GRUNGE: Das rosa Reh

Bush, die britische Rockband, die im Windschatten des Post-Nirvana-Hypes Mitte der 1990er kommerziell recht erfolgreich war, kommt auf ihrer Tour nach Luxemburg.

Wie der gleichnamige amerikanische Präsident bevorzugen Bush eher die Realitätsferne.

Bush, das ist die Band mit Singles wie „Glycerine“, „Swallowed“ und „The Chemicals Between Us“. Es ist die Band, deren Debütalbum in den USA über 6 Millionen mal verkauft wurde und die nach achtjähriger Pause 2011 mit dem Album „The Sea of Memories“ zurück ins Rampenlicht trat.

Bush, das ist aber auch die Band, die schon in ihrer Blütezeit im Kreuzfeuer der Medien stand und die es nie geschafft hat, alle Kritiker zu überzeugen – bis heute nicht. mehr lesen / lire plus

HARDCORE: Zündelnde Cheerleader

Boysetsfire sind mit dem ersten Album nach ihrer dreijährigen Trennung nun wirklich zurück. Zurück im Hardcore-Geschäft und auf der Bühne, die sie wie in alten Zeiten in Brand setzen.

Leicht entzündlich: Boysetsfire.

Mit einer Mischung aus Hardcore-Krachern und poppigen Rocksongs, die Bon Jovi vor Neid erblassen lassen würden, zeigt die Band aus Newark in Delaware, dass sie die alten Tricks noch immer draufhat. Die ursprünglich 1994 gegründete Post-Hardcore-Band, die sich 2007 auflöste und 2010 neu entstand, ist in den letzten drei Jahren viel getourt. Allerdings drohte sie laut Gitarrist Josh Latshaw, zur „The Boysetsfire Experience“ zu werden, die nichts als ihre eigenen Hits aus den 1990ern spielt, wie er in einem Interview kürzlich sagte. mehr lesen / lire plus

POST-ROCK: Suuns – kanadische Nordlichter

Die Band Suuns aus Montreal landet mit ihrem zweiten Album aus Post-Rock, Elektro, Shoegaze und Zeitgeist in Luxemburg.

Für ihr 2010 erschienenes Debütalbum „Zeroes QC“ hatte die vierköpfige Band, deren Name aus rechtlichen Gründen von „Zeroes“ in eine Abwandlung des thailändischen Wortes für „Null“ geändert wurde, besonders in Europa positive Kritiken und Nominierungen erhalten. Mit Tourneen machten sie sich einen Namen und bauten eine große Fangemeinde auf, so dass sie beim Erscheinen des neuen Albums „Images du Futur“ im März dieses Jahres bereits eine bekannte Größe im amerikanischen Nachbarland waren.

„Mirror, Mirror“ heißt ein Song auf dem neuen Album ? und beschreibt damit das Wesen des ganzen Albums, das das Gefühl einer Generation zwischen Aufbegehren, Hoffnung und Frustration widerspiegelt. mehr lesen / lire plus

INDIE-ROCK: Pop-Offensive als Altersvorsorge

Das kanadische Indie-Rock Duo Tegan and Sara befürchtete immer, seine Musik werde in den Medien von anderen Themen überschattet. Mit dem neuen Album „Heartthrob“ wird das alles anders.

Vom Underground-Feminismus zum Pop-Phänomen: Tegan and Sarah haben einen langen Weg hinter sich gebracht.

Als die Schwestern Tegan und Sara Quin 1999 ihr erstes Album herausbrachten, waren sie „die Zwillinge“. Dann „Frauen im Indie-Rock“, dann „lesbische Frauen in der Musikszene“, und schließlich ging es um Eherechte gleichgeschlechtlicher Paare, Feminismus und Frauenfeindlichkeit in der Musikindustrie. Alles Themen, die Tegan and Sara am Herzen liegen und für oder gegen die sie sich einsetzen. Die sechs Alben, die das Duo in der Zwischenzeit herausbrachte, verkamen in den Medien dabei aber zum Randthema. mehr lesen / lire plus

GENRE-ÜBERSCHREITEND: Nuschelbarde auf Erfolgskurs

Kein Rapper ist der allseits gepriesene „Ghostpoet“, dessen Alltagsleben in seinen Songtexten genauso langweilig klingt, wie die Intonierung, mit der er seinen Sprechgesang nuschelt.

Ghostpoets Songtexte handeln vom Alltag und vom Vierzig-Stunden-Job.

Obwohl er als Teenager das Licht der Musikwelt als Teil einer Grime-Gruppe erblickte, betont „Ghostpoet“ aka Obaro Ejimiwe, ein dreißigjähriger Londoner mit nigerianischen und karibischen Wurzeln, seine Einflüsse seien vielfältig. Mal erwähnt er amerikanischen Hip Hop, Garage, Jungle, Reggae und Afro-Beat, mal Iggy Pop und gar Mozart. Und tatsächlich ist seine Musik nicht nur einem Genre verschrieben, sondern enthält Anspielungen an verschiedenste Stilrichtungen. Um Ghostpoets Musik in einem Satz zusammenzufassen könnte man sagen: Elektronische Beats treffen auf genuschelten Sprechgesang, hinterlegt mit einem schwachen, aber bunten Regenbogen aus Geräuschen, die Trip Hop, Calypso und Hip Hop einfarbig wirken lassen. mehr lesen / lire plus

POP: Zwei flogen übers Kuckucksnest

Es ist nicht CocoRosie erster Auftritt im beschaulichen Großherzogtum. Trotzdem kann man sich bei jedem Auftritt der Schwestern Sierra und Bianca Casady auf Überraschungen gefasst machen.

Exzentrikerinnen aus Leidenschaft: Die Casady-Schwestern.

Die Krux des Musikjournalisten ist es, eine Band wie CocoRosie zu klassifizieren. Eingebürgert hat sich in diesem Zusammenhang die Bezeichnung Freak Folk. Tradition trifft auf Innovation und wird vom künstlerischen Selbstverständnis der Casady-Schwestern in ein komplett neues Werk verarbeitet.

Sierra ist ausgebildete Opernsängerin und stellt mit ihrem klassisch-klaren Gesang den Gegenpol zu Biancas verzerrtem Hauchen, das eher an die isländische Sängerin Björk denken lässt. Diese Kontraste finden sich auch in der Instrumentenwahl wieder. mehr lesen / lire plus

ALTERNATIVE: Garantiert ohne Zucker

„Melvins Lite“, die abgespeckte Version der Melvins, die Sänger und Gitarrist Buzz Osborne gerne mit „Captain Beefheart spielt Metal“ beschreibt, ist auf Tour – mit Kontrabass und nur einem Schlagzeug.

Scheren sich schon seit 30 Jahren nicht um ihr Image: die Melvins.

Seit ihrer Gründung anno 1983 im Bundeststaat Washington haben die Melvins viele Veränderungen durchlebt. Bassisten kamen und gingen, ebenso der Hype, der das Major Label Atlantic Records im Grunge-Fieber dazu verleitete, die Band für drei Alben unter Vertrag zu nehmen. So kam es, dass „Houdini“, das Kurt Cobain, der Nirvana-Sänger und enger Freund der Band, teilweise mitproduzierte, 1993 zum bekanntesten und bestverkauften Melvins-Album wurde. mehr lesen / lire plus

NOISEROCK: Schwanensee für Noise-Rocker

Die amerikanische Post-Rock Band Swans hat den Ruf, ihrem Publikum im wahrsten Sinne des Wortes die Ohren wegzublasen. Trotzdem sollte man ihr Konzert keinesfalls verpassen.

31 Jahre Noiserock gehen an niemandem spurlos vorbei.

Als Michael Gira 1982 die Band ins Leben rief, war deren Weg klar: Man wollte zum animalischen Kern der Rockmusik durchstoßen und allen unnötigen Elementen entsagen. Daraus ergaben sich Songs, die oft auf nur einem Riff basierten, das immer wieder geloopt wurde. Die Musik war experimentell, aber vor allem dröhnend laut. Ein Musikkritiker charaktersierte das Debütalbum „Filth“ als den idealen Soundtrack für Massenselbstmorde oder nukleare Holocausts. Auf einer gemeinsamen Tour mit Sonic Youth, so Michael Gira kürzlich in einem Interview, weigerten sich diese, nach Swans aufzutreten – weil das Publikum schon längst geflüchtet war. mehr lesen / lire plus

NOUVELLE CHANSON: Eine Schublade voller guter Songs

Man kann Françoiz Breut zwar vorwerfen dem Genre der Nouvelle Chanson verhaftet zu sein – trotzdem hat sich die Sängerin zu einer eigenständigen Persönlichkeit entwickelt.

Seit Mitte der 1990er Jahre für das Nouvelle Chanson unterwegs: Françoiz Breut.

Französin in den besten Jahren singt und verfasst melancholische Popsongs. So könnte eine Partneranzeige für viele Sängerinnen lauten, die man dem Genre Nouvelle Chanson zuordnet. Françoiz Breut ist keine Ausnahme. Aber sie bestätigt auch den Grundsatz, dass wenn die Schublade, in die man gesteckt wird, zwar nicht unwichtig ist, es aber doch in erster Linie auf die Qualität des Inhalts ankommt.

Die Schublade, in der Françoiz Breut steckt, hat sich auf natürliche Art und Weise geöffnet: In den frühen Neunzigern war Breut durch ihren damaligen Verlobten, den Singer-Songwriter Dominique A, als Background-Sängerin zur Musik gekommen. mehr lesen / lire plus