FEMINISTISCHE KRITIK: Wörter als Waffe?!

Der Berliner Argument Verlag gibt ein Wörterbuch des Feminismus heraus. Klassische Stichworte wie Abtreibungskampagne, Ehe und Frauenbewegung reihen sich an unerwartete wie Gesamtarbeit, Hoffnungslosigkeit, Karneval oder Kibbuz. Erschwerend für das Verständnis der Beiträge ist allerdings das oftmals gebrauchte marxistische Vokabular.

Betrachtet Feminismus und Marxismus als zwei Formen von „Befreiungswissen“: Frigga Haug, Herausgeberin des Historisch-kritischen Wörterbuches des Feminismus.

Die Sprache und das Sprechen erschaffen unsere Wirklichkeit. Der gesellschaftlich wie individuell verfügbare Wortschatz bildet zugleich die Grenze wie den Möglichkeitsraum für menschliches Denken, Begreifen und Erleben – kurz: für unsere Erfahrung der Welt. Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass sich die feministische Sprachkritik als eigenständiges Anliegen von Frauenbewegungen wie Geschlechterforschung etablierte. mehr lesen / lire plus

FEMINISTISCHE KRITIK: Frau vs. Mutter

Gut lesbar und eingängig entwickelt die französische Philosophin und Feministin Elisabeth Badinter in ihrem neuen Buch „Le conflit – la femme et la mère“ die These, dass die feministischen Errungenschaften der 1970er Jahre durch eine wieder erstarkende Ideologie der Mütterlichkeit bedroht sind.

Elisabeth Badinter sieht die Freiheiten, die sich Frauen einmal erkämpft haben, in den vergangenen drei Jahrzehnten immer mehr bedroht – in Deutschland noch mehr als in Frankreich. Als Folge der zunehmenden normativen Aufladung der Mutterschaft, in der das Ideal von der ?perfekten, natürlichen Mutter‘ gezeichnet wird, entschieden sich immer mehr Frauen gegen Kinder. Auch werde immer häufiger eine Entscheidung für weniger Kinder getroffen, überdies zu einem späteren Zeitpunkt im Lebenslauf. mehr lesen / lire plus