MICHAEL HANEKE: Die Farbe der Unschuld

Michael Haneke zeichnet in „Das weiße Band“ ein archaisches Gemälde einer streng protestantischen Dorfgemeinschaft am Vorabend des Ersten Weltkrieges

Wer als Untertan aufwächst, kann sich später nur in einer kranken Beziehung zur Außenwelt ausleben.

Der Film beginnt lautlos. Kursiv wird im Vorspann der programmatische Untertitel eingeblendet: Eine deutsche Kindergeschichte. Später wird den Kindern des Pfarrers ein weißes Band ins Haar gebunden. Als Zeichen der Unschuld soll es ihnen emblematisch als Warnung dienen und sie vor Sünden schützen.

Rätselhafte Unfälle ereignen sich scheinbar zufällig: Eine Schnur wurde zwischen zwei Bäume gespannt, der Dorfarzt fällt bei seinem täglichen Ausritt darüber und verletzt sich schwer. mehr lesen / lire plus

ULI EDEL: Gewaltige Bebilderung

„Der Baader Meinhof Komplex“ scheitert genau so wie die originale RAF an den Verhältnissen. Nur, dass es diesmal vorhersehbar war.

Ein bisschen rumballern reicht eben nicht aus um eine historische Debatte auszulösen.

Die über 20 Millionen teure Produktion, ein Polit-Drama mit sexy Terroristinnen und viel Ballerei um den Deutschen Herbst hat das Zeug zum Hollywoodstreifen. Mit einem gewissen Instinkt für polarisierende Themen nach „Der Untergang“, hat sich Produzent Bernd Eichinger auf das Buch von Ex-Spiegelredakteur Stefan Aust, „Der Baader Meinhof Komplex“ gestürzt. So erstaunt es nicht, dass der Spiegel nach Versuchen des Verleihs kritische Vorberichterstattung zu verhindern, Anfang September mit der großen Titelstory zum Film aufwartete. mehr lesen / lire plus