THEATER: Welcome to Paradise

In „Furcht und Wohlstand des Luxemburger Landes“ bringen vier SchauspielerInnen das Thema „Migration“ im Kasemattentheater witzig und virtuos auf die Bühne. Die Texte offenbaren den differenzierten Blick der AutorInnen.

Highlight des Stücks: Leila Schaus als Cultural-Awareness-Trainerin.

Wenn irgendwo in Europa die Grenzen zwischen Ausländern und Einheimischen fließend sind, dann in Luxemburg. Migration ging hier von ihren Anfängen an mit der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes einher. Schon Ende des 19. Jahrhunderts kamen italienische Gastarbeiter nach Luxemburg, um in der Stahlindustrie zu arbeiten, im 20. Jahrhundert waren es die von der Salazar-Diktatur gebeutelten Portugiesen, die Arbeit im Bausektor suchten und fanden, und heute zieht der Finanzplatz wie ein Magnet Menschen aus aller Welt nach Luxemburg. mehr lesen / lire plus

Therapie in der Tiefgarage

(avt) – Und nochmal Tabori! Wohl kaum einer könnte besser zur Inszenierung von „Requiem für einen Spion“ geeignet sein, als Johannes Zametzer, der Mitte der 1980er Jahre zum Künstlerkreis rund um George Tabori gehörte. Der Österreicher versteht es, Albernheit, Zoten und Schock sorgsam miteinander zu verweben und mit der richtigen Dosis typischen Tabori-Humor zu kombinieren. Wie schon bei der Uraufführung in Wien treffen drei Ex-Spione des britischen Geheimdienstes nach Jahren in einer verwahrlosten Tief-Garage zusammen und schwelgen in Erinnerungen. Die Besetzung, mit Luc Feit als neurotischer Jude Heinrich Zucker, Steve Karier als Psychodoktor Major Murdoch und Josiane Peiffer als „weiße Rose“ Maggie erweist sich als exzellent, denn die Luxemburger DarstellerInnen vom alten Schlag wissen mit den morbiden Wortwitzen zu jonglieren und brillieren in ihren Rollen. mehr lesen / lire plus

Empörungsgebelle, kein Historikerstreit

(avt) – „Bedauern ja. Aber keine kollektive Entschuldigung“, so lautet die Schlussfolgerung des erregten Leserbriefs von Lex Roth an das Wort, „die Luxemburger waren und sind ein Volk“ und im Übrigen habe es in Luxemburg keinen Pétain und keine legale Vichy-Regierung gegeben. In einem ironischen Kommentar auf Radio 100,7 hat Denis Scuto, nun auf „Monni Lex“ reagiert. Roth erzähle die Geschichte von „den guten Luxemburgern und den bösen Franzosen und Belgiern“, so Scuto, mit Verweis auf die Systematik, mit der die Gesellschaft die Geschichte des eigenen Landes immer wieder verkläre. So entstünden „histoires sans histoires“ – saubere Geschichten von Ehrlichkeit und Heldentum – Feigheit, Verrat und Egoismus hätten in dieser Darstellung keinen Platz. mehr lesen / lire plus

THEATER: Zwergenland?

In „Furcht und Wohlstand des Luxemburger Landes“ im Kasemattentheater haben Luxemburger AutorInnen ihre unterschiedliche Wahrnehmung der Migration verarbeitet. Ein buntes Kaleidoskop von Integration und Ausgrenzung.

Gruppenbild mit Zwergen: Schauspieler und Regisseurin Carole Lorang (Dritte von rechts) bei den Proben im Kasemattentheater.

Fremd ist immer der andere. Aber wer ist überhaupt der andere, in einem Land, in dem Menschen aus rund 168 Nationalitäten Tür an Tür leben? Mit einem Ausländeranteil von gut 45 Prozent liegt Luxemburg an der Spitze der EU-Mitgliedsstaaten. In der Hauptstadt sind sogar zwei Drittel der Einwohner keine Luxemburger. Täglich pendeln etwa 155.000 Grenzgänger aus Belgien, Deutschland und Frankreich ins Land. mehr lesen / lire plus

FEMINISTISCHES BUCH?: „Du bist schwarz, Baby!“

Chimamanda Ngozi Adichies Roman „Americanah“ ist ein launige Liebesgeschichte – und zugleich eine Sozialsatire über Rassismus in den USA.

In Nigeria gilt Ifemelu als „Amerikanah“ – nur weil sie, die Protagonistin aus Chimamanda Ngozi Adichies drittem Roman, zum Studieren in die Vereinigten Staaten geht. Erst in den USA wird sie durch die Blicke der Anderen zu einer „Schwarzen“.

Ngozi Adichies dritter Roman trägt deutlich autobiografische Züge. Die 1977 geborene Autorin, deren Muttersprache Igbo ist, kommt allerdings nicht aus bitterarmen Verhältnissen, sondern aus einer Akademikerfamilie, aus der nigerianischen Mittelschicht.

Nach Schulabschluss und anfänglichem Medizin- und Pharmaziestudium geht sie mit 19 Jahren in die USA. mehr lesen / lire plus

Studie zu häuslicher Gewalt

(avt) – Pünktlich zum 8. März wartet das MEGA-Ministerium mit den Ergebnissen einer beim „Luxembourg Institute of Health“ (LIH) in Auftrag gegebenen Studie auf, deren Ergebnisse wenig erstaunen: junge Frauen sind in der Regel öfter betroffen, häusliche Gewalt kommt gehäuft in bildungsfernen Schichten vor und psychische Instabilität erhöht das Risiko für Frauen, Opfer von Gewalt zu werden. Darüberhinaus stellt die Studie fest, dass die Anzahl der Vorfälle in den letzten Jahren drastisch gestiegen ist, nämlich um gut 35 Prozent. Sprach die Polizei 2004 noch 145 Hausverweise aus, so waren es 2013 bereits 357, bei rund 844 registrierten Interventionen. Dabei dürfte die Dunkelziffer noch wesentlich höher sein. mehr lesen / lire plus

DIEGO LERMAN: Schutzlos in Buenos Aires

„Refugiado“, Dokumentarfilm und Thriller in einem, zeigt das Schicksal einer misshandelten Frau aus der Sicht eines achtjährigen Jungen. Der Spielort Buenos Aires verleiht dem Film mehr als nur Lokalkolorit.

Will doch nur Kind sein … „Refugiado“ zeigt die Misshandlung einer Frau durch die Augen von Matias.

Am 8. März, pünktlich zum Frauenrechtstag, kommt das Thema wieder öffentlich auf den Tisch: häusliche Gewalt an Frauen. Einen Tag lang finden dann weltweit Solidaritäts-Aktionen und Kundgebungen statt, werden Flugblätter verteilt und Presseerklärungen verlesen, die den Missstand anprangern. Den Rest des Jahres sind die betroffenen Frauen in der Regel allein. Sie lassen sich verbal einschüchtern, stecken Prügel ein und alarmieren in den seltensten Fällen die Polizei oder schaffen es nicht einmal, in ein Frauenhaus zu flüchten. mehr lesen / lire plus

VIDEOKUNST: Kunstvolle Trugbilder, doppelte Deutungen

Das Casino zeigt mit „7 Tage“ erstmals eine Einzelausstellung des Künstlerpaars M+M. Darin sind nachgestellte Filmszenen zu sehen, die in ihrer Doppeldeutigkeit beklemmen.

(M+M „Dienstag“, 2015 © Oliver Minaire, Casino Luxembourg)

Ein scheinbar harmloser Dialog in einem Hotelzimmer zwischen Vater und Tochter – und daneben gestellt die nahezu identische Szene zwischen demselben Mann und seiner Frau. Ein Mann in einer Diskothek, der zugleich (auf zwei Bildschirmen) von einem Mann und einer Frau angebaggert wird, ein weiterer Mann in einem Friseursalon, der ein oberflächliches Gespräch mit der Friseurin und, auf dem Bildschirm daneben, mit dem Friseur führt … Der Videozyklus „7 Tage“, in dem das Künstlerpaar M+M (Marc Weis und Martin De Mattia) sieben nach Wochentagen benannte Szenen festgehalten hat und die in einem Zeitraum von etwa sieben Jahren entstanden sind, wirken gerade durch ihre scheinheilige Idylle. mehr lesen / lire plus

THEATER: Durch die Kriegs-Brille

Die Inszenierung von Borcherts „Draußen vor der Tür“ durch das Kaleidoskop-Theater kommt gerade zur richtigen Zeit, könnte sie doch der Debatte um die (Mit)schuld Luxemburgs im Zweiten Weltkrieg weiteren Auftrieb geben …

Kann die Welt nur noch durch die Gasmaskenbrille klar sehen: Timo Wagner als Kriegsheimkehrer Beckmann.

Die Uraufführung seines Theaterstücks im November 1947 in den Hamburger Kammerspielen sollte Wolfgang Borchert nicht mehr erleben. Einen Tag vor der Premiere starb er im Alter von 26 Jahren. Sein Stück aber bleibt zeitlos. Es ist als Aufschrei einer ganzen Generation in Erinnerung geblieben, denn Borcherts Protagonist Beckmann ist – wie es der Autor auch sprachlich deutlich macht – „Jedermann“, er ist Täter und Opfer in einem, kehrt traumatisiert von seinen Kriegserfahrungen im Zweiten Weltkrieg nach Deutschland zurück und kann sich nicht mehr einfügen in ein „normales Leben“. mehr lesen / lire plus

DEBATTE UM KOLLABORATION: Dekonstruktion eines Mythos?

Auch wenn der Premier noch immer keine Schlüsse ziehen mag, so ist die Debatte um Kollaboration in Luxemburg doch in Gang gekommen. Eine von Forum organisierte Table Ronde bewies dies, brachte allerdings wenig Kontroverses.

Wurden die Luxemburger überrannt? Einmarsch der deutschen Wehrmacht 1940. (©Photothèque de la Ville de Luxembourg)

70 Jahre nach Zweitem Weltkrieg und Besatzung ist es in Luxemburg endlich zu einer Debatte über die Mär der allumfassenden Resistenz gekommen. Der Artuso-Bericht markiert hier eine wichtige Etappe, benennt er doch klar das Ausmaß der Luxemburger Kollaboration. So lässt sich nachvollziehen, wie es dazu kam, dass Luxemburger den Nationalsozialisten zuarbeiteten.

Auch wenn sich jetzt Schreihälse zu Wort melden, wie Gaston Vogel in einem offenen Brief, in dem er Vincent Artuso unter anderem das Aussparen der antisemitischen Agitation im Luxemburger Wort der 1930er Jahre vorgehalten hatte – eine jüngere Generation von Historikern wird sich in ihrem Entschluss zu einer ernsthaften Aufarbeitung nicht beirren lassen. mehr lesen / lire plus

Pathologisierung von Transgender

(avt) – In einer Anfrage an die Gesundheitsministerin hinterfragt der LSAP-Deputierte Marc Angel die (Ungleich-)Behandlung von Jugendlichen mit uneindeutigem Geschlecht. Er bezieht sich auf einen Bericht von Erik Schneider, der vom Europarat veröffentlicht wurde. Laut diesem bestehe bei den Betroffenen oft eine Inkongruenz zwischen dem Geschlecht, das Kindern bei der Geburt zugewiesen wurde und ihrer Identität. Das bestehende medizinische System trage der Situation von Transkindern nur unzureichend Rechnung. Schneider konstatiert eine allgemeine Wissenslücke, die zur Folge habe, das korrektive chirurgische Eingriffe und Hormonbehandlungen vorgenommen würden – in vielen Fällen mit verheerenden Folgen. In 8,5 bis 20 Prozent der Fälle würde den Betroffenen so das falsche Geschlecht zugewiesen. mehr lesen / lire plus

THEATER: Jeder stirbt für sich allein

Frank Hoffmann bringt mit George Taboris „Flucht nach Ägypten“ im TNL ein Stück Casablanca auf die Bühne. Das Stück um Emigration ist zeitloser Bühnenstoff, und Hoffmanns Inszenierung überzeugt mit einem starken Ensemble.

(© Bohumil Kosthoryz)

Es wirkt, als wäre man um siebzig Jahre zurückgeworfen irgendwo in den Orient. Der Ruf des Muezzin erklingt und ein surrender Ventilator über einer kreisrunden, verdunkelten Bühne suggeriert ein Zimmer in einem kleinen Hotel. Dann lässt Frank Hoffmann seine Figuren der Reihe nach auftreten. Die Zuschauer lernen das nach dem zweiten Weltkrieg aus Wien nach Kairo emigrierte Ehepaar Engel kennen, das in dem abgeranzten Hotel gestrandet ist, in dem der kauzige Hotelbesitzer Glubb (Marco Lorenzini), ein ausgemachter Pfennigfuchser, waltet. mehr lesen / lire plus

STRAFVOLLZUG: Konzeptionslos

Anlässlich der Vorstellung zweier Berichte fand Lydie Err deutliche Worte in Bezug auf die Zustände im geschlossenen Strafvollzug. Sie fordert den Ausbau alternativer Strukturen und mehr Transparenz.

An Alternativen zum Wegsperren sogenannter Straftäter und von der Gesellschaft zu „Kriminellen“ stigmatisierter fehlt es leider noch immer. Statt etwa die elektronische Fußfessel einzusetzen, die es in Luxemburg bereits seit 2007 gibt und die noch immer als Provisorium eingesetzt wird – dabei Häftlingen zumindest ein partielles Maß an Autonomie erlaubt – konkurrieren Strafvollzugsanstalten scheinbar in Methoden der Repression. Oder ist es einfach nur der Plan- und Konzeptlosigkeit der zuständigen Ressortminister zu verdanken, dass sich an den Zuständen in Schrassig, das nach wie vor ein Sammelbecken für Häftlinge und Minderjährige ist, noch immer nichts geändert hat? mehr lesen / lire plus

Forum 348: Kooperation

(avt) – Weg von der „Entwicklungshilfe“ hin zur partnerschaftlichen Zusammenarbeit und Stärkung autochthoner Strukturen in den Entwicklungsländern war ab den 1990er Jahren die Devise. Fünfzehn Jahre nach der Erklärung der Milleniums-Entwicklungsziele bestehen noch immer gewaltige Schieflagen, steht der Begriff der „Politikkohärenz“ im Zentrum der Debatte und erweist sich „Kooperation“ als transversale Aufgabe für alle Ministerien. Müsste es nicht sogar ihr Ziel sein, sich selbst abzuschaffen, fragt Jürgen Stoldt im Intro zum neuen Heft. Stephanie Majerus nimmt den Kooperations-Jargon kritisch unter die Lupe. Ein guter Ansatz, spiegelt der Begriffswandel doch gerade auf diesem Feld den Mentalitätswandel wider und trägt so den neuen Realitäten Rechnung. mehr lesen / lire plus

SATIRE IN KUNST UND RELIGION: Spiegelbild des Wertesystems

In der Debatte um „Charlie“ scheint alles gesagt und doch lohnt ein Blick auf den Stellenwert von Satire, das revolutionäre Potenzial von Kunst als Protestform und nicht zuletzt ein Blick auf die eigentlichen Ziele der Täter.

„Maul halten und weiter dienen!“
Diese Karrikatur George Grosz’s sollte den größten Blasphemie-Protest der Weimarer Republik einläuten.

Rund einen Monat nach den Anschlägen von Paris scheint sich die Diskussion totgelaufen zu haben, die Argumente sind durchgekaut und noch immer beanspruchen alle Seiten für sich, Charlie zu sein. Die Massen-Solidarität zum Nulltarif erinnert an die linken Kundgebungen der Sechzigerjahre, auf denen das Feindbild USA noch von allen geteilt wurde und wenig Raum blieb für differenzierte Diskussionen. mehr lesen / lire plus

TRANSGENDER: Jenseits der Norm

Der Sammelband „Normierte Kinder – Effekte der Geschlechternormativität auf Kindheit und Adoleszenz“ zeigt interdisziplinär, dass Gendervarianten selbstverständlich sind, und verweist auf die Folgen ihrer Pathologisierung.

Simone de Beauvoirs viel zitiertes Bonmot: „Man wird nicht als Frau geboren, man wird es“ hat, allgemeiner gefasst, heute noch immer Gültigkeit. Nachdem nach Jahrzehnten Homosexualität – zumindest in Westeuropa – gesellschaftlich weitgehend enttabuisiert ist, verharren transidente Menschen noch immer in der Unsichtbarkeit, werden kaum wahrgenommen und wenn, als „abnormal“ – sowohl gesellschaftlich wie institutionell diskriminiert. Schlimmer noch: Durch ihre medizinische Pathologisierung, dem Abweichen von der Norm und der Zuschreibung als „krankhaft“ werden hormonelle Behandlungen wie auch chirurgische „geschlechtszuweisende“ Eingriffe in der frühen Kindheit gerechtfertigt. mehr lesen / lire plus

Reformprozess in der CSV?

(avt) – Seit gut einem Jahr brodelt es in der CSV. Auf einer forum-Table Ronde hatten CSJ-Mitglieder seinerzeit ihrer Empörung Luft gemacht. Es roch nach Aufbruch und nach Emanzipation von der als autoritär empfundenen Vaterfigur Juncker. Auch in jüngster Zeit wurden unter den Nachwuchskräften Stimmen laut, die den harten Umgangston alteingesessener CSV’ler beklagten. Die Reformstimmung innerhalb der Partei schlägt sich nun in den Ergebnissen einer internen Mitgliederbefragung von Marc Glesener und Marc Thewes nieder, deren Ergebnisse auf der CSV-Webseite veröffentlicht sind. Aus dem Dokument „Perspektiven für eine moderne und lebendige Volkspartei – Reformpisten für die CSV“ lässt sich herauslesen, dass die Partei seit gut einem Jahr relativ lethargisch in der Oppositionsrolle verharrt. mehr lesen / lire plus

KUNST-WETTBEWERB: Luxembourg found the Super-Artist

Ein Talentwettbewerb lockt junge Kreative, die sich an zwölf Tagen beweisen und deren FinalistInnen sich vor der Kamera entblößen. Am Ende gibt es eine Gewinnerin und eine Kollektivausstellung, doch das Fernsehen fordert seinen Tribut. 

Das Konzept klingt nicht schlecht: ein Nachwuchswettbewerb für junge künstlerische Talente, bei dem neben dem Gewinner auch noch die zwei anderen Finalisten belohnt werden: alle drei dürfen nach dem Wettbewerb in einem Raum des CarréRotondes ihre Arbeiten ausstellen. Bereits zum zweiten Mal hatten zwölf KünstlerInnen jede Woche Gelegenheit, ihr Talent bei der Lösung kleiner Aufgaben zu zeigen: von Urban Art über Naturelemente bis hin zur Transformation von Materialien. mehr lesen / lire plus

J.C. CHANDOR: Albtraum Abstieg

„A Most Violent Year“ kreist um eine Gewaltwelle in den 1980er Jahren, die New York erschütterte, und ist eine etwas zu amerikanische Parabel auf den Traum vom sozialen Aufstieg.

Wer ist hier der Chef? Reich und schön dank harter Arbeit …

Die einen schaffen es, die anderen nicht. Der Traum vom Aufstieg bestimmt für manche in die USA eingewanderte Süd- und Mittelamerikaner noch immer das Leben. So auch das von Abel Morales (Oscar Isaac) und seiner Frau Anna (Jessica Chastain). Das Paar hat es zu Wohlstand gebracht, doch die Ereignisse des Winters 1981 bringen ihr Unternehmen und ihren hart erarbeiteten Reichtum in Gefahr. mehr lesen / lire plus

THEATER: Verpasste Chance

„De Rousegaart“, die jüngste Inszenierung des Kaleidoskop-Theaters, spielt mit Kleinbürger-
lichkeit und verliert sich darin.

„Veränderung“ hat sich das Kaleidoskop-Theater für diese Spielzeit auf die Fahnen geschrieben. Und in allen Produktionen der Spielzeit 2014/2015 steht der Mensch im Mittelpunkt. „De Rousegaart“ von Jean-Paul Maes führt eine oberflächliche Geborgenheit in einem von Rosengarten irgendwo in Luxemburg vor. Die spießbürgerliche Idylle wird durchbrochen, als es an der Tür läutet, das Läuten aber überhört wird und schließlich ein fremdes Gesicht über die Rosenhecke blickt. Ein vielversprechender Ansatz, den man wirkungsvoll auf die Bühne hätte bringen können, doch verläuft trotz der Mitwirkung von Schauspielern vom alten Schlag wie Marc Olinger das Stück im Sande, plätschert belanglos vor sich hin und vermag weder durch Dialoge noch durch schauspielerische Leistung zu überzeugen. mehr lesen / lire plus