Méco zur Lage: Genug geredet!

Dass „die Klimakrise einen verstärkten Eingang in die politische Rhetorik gefunden hat“, begrüßt der Mouvement écologique. In einer am Donnerstag vorgestellten Stellungnahme zur Rede zur Lage der Nation heißt es weiter: „Aber: die Zeiten der Rhetorik sind definitiv vorbei.“ Die NGO sieht großen Nachholbedarf für die verbleibende Amtszeit der Regierung, im Sinne von „Handeln statt schöner Worte“. Wie schon seit vielen Jahren fordert der Mouvement, das „Wachstumsdogma“ zu hinterfragen, und bringt dabei den politisch und wissenschaftlich zweifelhaften Zusammenhang zwischen demografischem Wachstum und Umweltbelastung ins Spiel. Als fortschrittlich positioniert sich die NGO, wenn sie neben der ökologischen auch die Wichtigkeit der gesellschaftlichen Transition hervorhebt. mehr lesen / lire plus

Fahrrad im Zug – Theorie und Praxis

„Ende der Hassliebe“ titelten wir vor zwei Wochen, als wir unter anderem auf die wenigen Abstellmöglichkeiten für Fahrräder in den CFL-Zügen hinwiesen. Neues Zugmaterial soll hier Besserung bringen, doch was nützen solche ausgewiesenen Abstellplätze, wenn sie nicht genutzt werden dürfen? Wer auf reddit.com nach „Luxembourg“ sucht, kann dort ein zwei Tage altes Filmchen bestaunen, wo ein Radfahrer gezwungen wird, einen Zug mitsamt seinem ordnungsgemäß im dafür vorgesehen Sonderabteil abgestellten Fahrrad zu verlassen, weil zu viele „normale“ Fahrgäste zusteigen wollen. Wie zu erfahren ist, soll er auf den nächsten Zug warten.

Nachdem RTL Today das Video online gestellt hatte, reagierte die CFL-Direktion mit der Information, dass bei überfüllten Zügen aus Sicherheitsgründen darauf geachtet wird, dass die Plattformen und die Zugänge zu den Türen frei bleiben. mehr lesen / lire plus

Ökosozialismus von unten: Die große Transformation

Soziale und ökologische Gerechtigkeit können nur zusammen erreicht werden, betont Gary Diderich.

Zum Ökosozialismus gehört auch die soziale Transformation. Graffiti in Santiago de Chile, Dezember 2019. (Foto: RK)

Verhindern, dass die Menschheit ihre eigene Lebensgrundlage zerstört – dafür braucht es eine radikale Veränderung unseres Wirtschaftsmodells. Seit Jahrzehnten motiviert dies Menschen dazu, sich gesellschaftlich zu engagieren. Ich selbst war vor langer Zeit bei der Jugend des Mouvement écologique und kurzzeitig auch bei déi Gréng aktiv. Um die Jahrtausendwende widmete ich mich dann ganz dem Bottom-up-Engagement in den Umwelt- und Friedensbewegungen. Direkte Aktionen schienen mir besser als Parlamente dazu geeignet, unsere Gesellschaft in die richtige Richtung hin zu verändern. mehr lesen / lire plus

Ökosozialismus radikal: Eine Alternative aufbauen

Ökologische Reformen im von Kapitalismus und Imperialismus gesetzten Rahmen führen in die Klimakatastrophe, warnt Alain Sertic.

Zum Ökosozialismus gehört auch die soziale Transformation. Graffiti in Santiago de Chile, Dezember 2019. (Foto: RK)

In den letzten drei Jahren haben ökologische Krisen die wissenschaftlichen Prognosen zur Erderwärmung eindeutig bestätigt. Gewaltige Waldbrände, vermehrte Überschwemmungen, extreme Stürme sowie Dürrekatastrophen sind die Anzeichen dafür, dass wir uns schon mitten im ersten Akt der Klimakrise befinden. Der letzte IPCC-Bericht vom August bestätigt alle Befürchtungen und überrascht nur durch das angekündigte Ausmaß und die Schnelligkeit der Veränderungen – wohl erst ein Vorgeschmack von dem, was noch bevorsteht.

Ungeachtet der vielen Gipfeltreffen und COP-Konferenzen der letzten 30 Jahre liegt der Ausstoß von Treibhausgasen heute um 60 Prozent höher als 1990, und dies mit steigender Tendenz. mehr lesen / lire plus

Oeko-Festival 2021: Flanieren … und diskutieren

Zwischen Animationen, Ökosoph-Terrasse und Informationsständen hin und herpendeln – wenn das nicht politisch genug ist, gibt es auch noch die Diskussionsrunden.

„Grau, teurer Freund, ist alle Theorie, und grün des Lebens goldner Baum.“ (Faust I)

Am kommenden Wochenende organisiert der Mouvement écologique im Pafendall sein jährliches Festival, eine kleine, aber feine Nachfolgeveranstaltung des seit 2017 eingestellten herbstlichen Oekofoire. Statt mehrerer hundert Verkaufssständen für alles, was sich als öko bezeichnen lässt, stehen jetzt Informationsstände im Vordergrund – und „des Lebens goldner Baum“. Dieser entspannendere Teil reicht vom Flanieren entlang der Stände – bei gutem Wetter eine wahre Freude – bis zu Live-Musik, Animationen und Führungen. mehr lesen / lire plus

Tierrechte: „We fly, we crawl, we swim“

Die International Animal Rights Conference in der Escher Kulturfabrik verbindet gesellschaftliche Debatten mit dem Leid der Tiere. Manche Tierrechtler*innen üben außerdem feministische Selbstkritik.

Bei der International Animal Rights Conference geht es dieses Jahr unter anderem um Zootiere, Sexismus in der anti-speziesistischen Bewegung und um Klimagerechtigkeit. (Copyright: CC BY Ittmust 2.0)

Massentierhaltung, Tierversuche, Jagdtrophäen: Die Liste der Leiden, die Menschen anderen Tieren antun, ist lang – und so ist auch das Programm der elften International Animal Rights Conference in der Escher Kulturfabrik vielseitig. Die Konferenz, die von luxemburgischen und deutschen Tierrechtsaktivist*innen organisiert wird, schlägt Brücken zwischen den Tierarten ebenso wie zwischen den verschiedenen aktivistischen Bewegungen. mehr lesen / lire plus

Biodiversité et climat : double crise

Mise en garde de la part des académies des sciences européennes : il est urgent de résoudre les deux crises, climatique et de biodiversité, et d’appliquer une approche intégrée.

Quel monde pour demain ?
(Pixabay ; Stefan Keller)

Le temps presse pour arrêter le changement climatique, c’est ce qui ressort du récent rapport onusien (woxx 1645 : IPCC-Bericht: Last orders!). La COP26 en novembre se présente comme la conférence climatique « de la dernière chance », du moins si l’on vise à limiter le réchauffement à 1,5 degré, comme le recommandent les scientifiques. Mais une autre conférence internationale reste dans l’ombre : la COP15 sur la préservation de la biodiversité (COP signifie conférence des parties, c’est-à-dire des pays ayant signé une convention). mehr lesen / lire plus

Agroforstwirtschaft in Luxemburg

Waldbau mit Landwirtschaft zu verknüpfen, kann viele Vorteile haben – für die Lebensmittelproduktion und die Umwelt. In Luxemburg steckt diese Bewirtschaftungsform jedoch noch in den Kinderschuhen.

Streuobstwiesen sind eine tradtionelle Art der Agroforstwirtschaft in Luxemburg. (Foto: CC-BY-SA Jwh)

Landwirtschaft unter Bäumen betreiben, das klingt erst einmal kontraproduktiv, immerhin benötigen viele Pflanzen Sonnenlicht, um wachsen zu können. Allerdings versucht die Agroforstwirtschaft, beides miteinander zu kombinieren: Forstwirtschaft, und Ackerbau oder Viehzucht. Die Bäume stehen dabei jedoch meist nicht so dicht, wie wir es von „normalen“ Wäldern gewohnt sind. Dafür wachsen unter ihnen Weiden, Getreide oder gar Gemüse.

Dadurch lassen sich vor allem Dürreperioden besser überstehen und auch die Versorgung mit Nährstoffen ist durch den Waldboden besser gewährleistet als auf einem herkömmlichen Feld. mehr lesen / lire plus

Gemeinwohlgemeinde Mertzig: Stolz aber schwach

Kommunalpolitik an den Kriterien der Gemeinwohlökonomie messen: Wie die Gemeinde Mertzig dazu kam und was das Ergebnis ist. (Siehe unten die Begründung für eine nachträgliche Artikel-Korrektur)

(Gemeinwohlbericht Mertzig 2020; Jason Goldschmit)

„Im gegenwärtigen Wirtschafts- system (…) ist es für Unternehmen von Vorteil, die sozialen und nachhaltigen Kriterien so zu vernachlässigen, damit die Produkte oder Dienstleistungen am billigsten angeboten werden können“, legt Stefano D’Agostino das Problem dar. Der CSV-Politiker und Erster Schöffe der Gemeinde Mertzig ist eine*r der Protagonist*innen eines kommunalen Präsentationsvideos zur Gemeinwohlökonomie. Die Lösung erläutert gleich darauf Bürgermeister Mike Poiré (DP): „Dies kann jedoch dank der Gemeinwohl-Ökonomie geändert werden. mehr lesen / lire plus

„Meng Landwirtschaft“ demonstrierte für eine ökologischere Landwirtschaft

Am 23. Juli standen Vertreter*innen der Plattform „Meng Landschaftwirtschaft“ schon frühmorgens vor dem Landwirtschaftsministerium,um Minister Romain Schneider (LSAP) dazu aufzufordern, sich für eine nachhaltigere Landwirtschaft einzusetzen.

Foto: Meng Landwirtschaft

Bis Ende des Jahres muss jeder EU-Mitgliedsstaat im Rahmen der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) einen Strategieplan an die EU-Kommission abliefern. In diesem Dokument müssen die agrarpolitischen Maßnahmen für die nächsten Jahre skizziert werden (Wie die neue GAP aussieht, hat die woxx in „Reform der EU-Agrarpolitik: Wie sieht die Zukunft der Landwirtschaft aus?“ Beschrieben.)

„Meng Landwirtschaft“ will, dass Umwelt- und Klimaschutz in diesem Dokument eine wichtige Rolle spielen. Sie fordert Schneider auf, sich an die Empfehlungen der EU-Kommission zu halten und besonders die Reduktion der Stickstoff- und Phosphateinträge und des Pestizideinsatzes, die Verbesserung der Gewässerqualität, die Reduktion des Ausstoßes von Treibhausgasen und die Verbesserung der Biodiversität in der Agrarlandschaft zu forcieren. mehr lesen / lire plus

„Holz vun hei“ begeistert Minister*innen

Möbel aus regionalem Holz zu fertigen, ist grundsätzlich nachhaltig. Warum das auch Kiefernholz sein kann, ist auch nachvollziehbar; andere Aspekte sind dagegen klärungsbedürftig.

www.naturpark-mellerdall.lu/projekte/leader-projekt-holz-vun-hei/

„Die Wertschätzung von Holz aus der Region Mëllerdall liegt ganz im aktuellen Zeitgeist.“ So beginnt nicht etwa eine Werbemail eines Möbelhändlers, sondern ein offizielles Regierungskommuniqué zu einem Naturpark-Projekt. Vom Zeitgeist angelockt, hatten sich am 12. Juli denn auch drei Minister*innen im Mëllerdall eingefunden, um die neue Möbellinie aus regionalem Kiefernholz zu würdigen.

Die Schreinerei Knaf-Buchler in Beaufort bietet nämlich Holzmöbel an, die im Rahmen des Leader-Projektes „Holz vun hei“ des Natur- & Geopark Mëllerdall entwickelt wurden. mehr lesen / lire plus

„Eist Holz“ ist „Holz von hier“, oder?

Um den Launch der „Holz vun hei“-Möbel vor einer Woche einzuordnen lohnt sich ein Blick auf das im Mai vorgestellte „Eist Holz“-Programm. Im Zentrum des Interesses steht dabei das Label „Holz von hier“.

(Präsentation von „Eist Holz“ durch Umwelt- und Wirtschaftsministerium)

Am 17. Mai stellten Umwelt- und Wirtschaftsministerium das Programm „Eist Holz“ vor. Das Logo ist von bestechender Einfachheit – als Kontrapunkt zur Vielfalt des Programms, das sowohl Strukturen wie den Klimapakt mit den Gemeinden als auch pädagogische Aktivitäten wie die Marteloskope umfasst. Bei der Vorstellung ging es aber vor allem um drei neue Initiativen im Bereich Holzwirtschaft: „Klimabonus Bësch“, e-Holzhaff und „Holz von hier“. mehr lesen / lire plus

FSC über Glaubwürdigkeit von Holzlabels

Die Minister*innen sind von „Holz vun hei“ begeistert. Das alteingesessene Öko-Holzlabel FSC ist fuchsteufelswild. Kommt es zum Krieg der Label?

www.fsc.org

„Holz vun hei wird überhaupt nicht kontrolliert“, kritisiert die Luxemburger Abteilung des Labels Forest Stewardship Council (FSC) am vergangenen Freitag in einem offenen Brief. Am 12. Juli hatte der Naturpark Mëllerdall das Projekt „Holz vun hei“ in Anwesenheit von drei Minister*innen vorgestellt. Dabei geht es um Möbel, die von einer lokalen Schreinerei aus lokalem Kiefernholz gefertigt werden (siehe: Holz vun hei begeistert Minister*innen).

Man stehe voll hinter der Idee der kurzen Wege, so das Label FSC in seinem offenen Brief, und zolle auch der Schreinerei Respekt. mehr lesen / lire plus

Seltene Metalle: Schatzsuche mit Mikroorganismen

Mehr erneuerbare Energien könnten mehr Bergbau bedeuten, um seltene Metalle zu fördern. Die Alternative, solche Metalle aus Abfällen zu gewinnen, verspricht geostrategische, ökonomische und ökologische Vorteile.

Energiesparlampen: Fein zermahlen, an Bakterien verfüttert, kann man aus ihnen seltene Metalle gewinnen.

Europa hat ein Rohstoff-Problem. Es geht um seltene Metalle wie Cer, Yttrium, Scandium, Praseodym oder Neodym, die für wichtige Technologien unersetzlich sind. Sie müssen alle aus China, Brasilien, Russland oder Australien importiert werden – in Zukunft voraussichtlich zu stark steigenden Preisen (siehe Kasten). Da wäre es besser, die Metalle selbst zu haben. Das würde die Importabhängigkeit verringern und Versorgungsengpässe vermeiden helfen. Zudem wäre es viel nachhaltiger, wie das Beispiel Neodym zeigt. mehr lesen / lire plus

Doñana: Erdbeeren und Tourist*innen statt Nationalpark

Spanien hat seine europäischen Verpflichtungen beim Umweltschutz nicht erfüllt, hält ein Urteil des EuGH fest. Dabei geht es um den Wasserverbrauch und ein einzigartiges Naturschutzgebiet.

(Flickr; Bruce Dupree; CC0)

Die Mühlen der EU-Justiz mahlen langsam, sie mahlen wirtschaftsliberal, aber manchmal mahlen sie auch gut. Zum Beispiel beim Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom 24. Juni im Vertragsverletzungsverfahren gegen den spanischen Staat. Das Gericht gab der Klage der EU-Kommission statt: Spanien hat durch ungenügenden Gewässerschutz am Guadalquivir eine Verschlechterung der Umweltbedingungen im Doñana-Feuchtgebiet mitverschuldet. Dabei wurde sowohl gegen die Wasserrahmen- als auch gegen die Habitat-Richtlinie verstoßen.

Das Doñana-Feuchtgebiet in Andalusien ist einzigartig in Europa; bekannt dürfte es vielen sein, weil es (neben der Sierra Morena) das letzte Rückzugsgebiet des beinahe ausgestorbenen Pardelluchses ist. mehr lesen / lire plus

Doñana: Luchs und Wiesenraute

Ein Urteil des EuGH mahnt einen besseren Schutz des Doñana-Feuchtgebiets an. Es geht um eines der wertvollsten Schutzgebiete Europas.

Pardelluchs. (Wikimedia; www.lynxexsitu.es; CC BY 3.0)

Viele Spanier*innen sind stolz auf ihr Land, insbesondere auf seine gastronomische Vielfalt und seine Natur – immerhin ist es europäische Nummer eins bei der Biodiversität. Umso peinlicher ist das Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom 24. Juni: Durch Versäumnisse bei der Wasserpolitik hat Spanien wertvolle Ökosysteme innerhalb des Doñana-Nationalparks gefährdet (online-woxx: Erdbeeren und Tourist*innen statt Nationalpark).

Der Park liegt an der Atlantikküste im Südwesten Spaniens und ist einer der größten Europas. Bekannt ist er insbesondere als Rückzugsgebiet des Pardelluchses, den es nur noch im Süden der iberischen Halbinsel gibt. mehr lesen / lire plus

Reform der EU-Agrarpolitik: Wie sieht die Zukunft der Landwirtschaft aus?

Letzte Woche haben die Landwirtschaftsminister*innen die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) beschlossen. Die woxx erklärt die wichtigsten Punkte.

Lange wurde gestritten, gefordert, diskutiert und ausgehandelt – seit dem 25. Juni ist die Reform der GAP beschlossene Sache. Die EU-Landwirtschaftsminister*innen haben sich im Rat geeinigt, und damit sind nun keine größeren Änderungen mehr zu erwarten.

Was ist die GAP?

Die Gemeinsame Agrarpolitik wurde 1962 eingeführt, um die Landwirt*innen zu unterstützen und für niedrige Lebensmittelpreise zu sorgen. In den 1950ern waren die Gründungsmitglieder der damaligen Europäische Wirtschaftsgemeinschaft stark von Lebensmittelimporten aus dem Ausland abhängig – das wollte man ändern. Ging es Anfangs vor allem um den Aufbau einer effizienteren Landwirtschaft, so stand ab 1985 die Bekämpfung der Überproduktion im Zentrum. mehr lesen / lire plus

Reform der EU-Agrarpolitik: Gemischte Reaktionen

Der Landwirtschaftsminister freut sich, die Bauernzentrale hat gemischte Gefühle und NGOs sind entsetzt: Die Reaktionen auf die Einigung zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) fallen unterschiedlich aus.

Zufrieden über einen „akzeptabelen und ausgewogenen“ Kompromiss: Landwirtschaftsminister Romain Schneider. (Foto: MA)

Landwirtschaftsminister Romain Schneider (LSAP) freute sich über den Kompromiss, den er am vergangenen Freitag mit seinen EU-Kolleg*innen ausgehandelt hat. In einer Pressemitteilung bezeichnet er ihn als „akzeptabel und ausgewogen“. Das „historische Abkommen“ decke die drei Dimensionen der nachhaltigen Entwicklung ab, da soziale, wirtschaftliche und ökologische Aspekte berücksichtigt würden. Der Minister bedauere, dass im Laufe des Verhandlungsprozesses das zentrale Element, die Subsidiarität, an Bedeutung und Gewicht verloren habe, hieß es weiter. mehr lesen / lire plus

Finanzplatz: Greenwashing mit Greenwashing

„Green Finance“ ist in Luxemburg nicht viel mehr als eine Marketing- strategie gegen den schlechten Ruf des Finanzsektors. Dem Klima bringt das rein gar nichts.

© Greenpeace Lëtzebuerg

Einmal mehr steht die Luxemburger Finanzindustrie in der Kritik. Diesmal geht es jedoch nicht um die Steuertricks von Multinationalen oder Superreichen, sondern um vermeintlich nachhaltige Finanzprodukte. Im Auftrag von Greenpeace Schweiz und Luxemburg hat die schweizerische Nachhaltigkeitsrating- agentur Inrate 51 Nachhaltigkeitsfonds auf verschiedenste Kriterien untersucht und herausgefunden, was man sich eigentlich hätte denken können: „Green Finance“ macht kaum einen Unterschied.

Bemerkenswert ist, wo die signifikanten Unterschiede zu konventionellen Fonds festgestellt wurden: Nachhaltige Fonds vermeiden die Rüs- tungsindustrie, die Zementproduktion und Firmen, die in Umweltkontroversen verwickelt sind, sonst investieren sie sehr ähnlich wie konventionelle. mehr lesen / lire plus

Greenpeace-Studie: Nachhaltige Fonds haben keinen nennenswerten Einfluss

Vorgeblich nachhaltige Finanzprodukte boomen, gerade in Luxemburg. Doch „grüne“ Fonds haben kaum einen Einfluss auf die Umwelt und das Klima. Das hat eine Studie herausgefunden, die von Greenpeace in Auftrag gegeben wurde.

Greenwashing ist laut der von Greenpeace in Auftrag gegebenen Studie in der Fondsindustrie weit verbreitet. (Foto: Greenpeace)

Der Kampf gegen die Klimakrise wird an vielerlei Front geführt: Aktivist*innen versuchen, Energiekonzerne zur Aufgabe von fossilen Energien zu bewegen, die aktive Mobilität in unseren Städten soll gefördert werden und die Landwirtschaft auf andere Produktionsmethoden umsteigen. Ein wichtiger Hebel ist die Finanzwirtschaft: Wenn gezielt in nachhaltige Firmen investiert wird, können diese sich entwickeln – außerdem sendet dies Signale an andere Konzerne, die damit zum Umdenken bewegt werden. mehr lesen / lire plus