VENEZUELA: Der Fluch der Ölrente

Die sinkenden Ölpreise machen der venezolanischen Wirtschaft schwer zu schaffen. Deren Diversifizierung, wie von Hugo Chávez einst angekündigt, wurde nie ins Werk gesetzt. Und noch immer scheint sich die Regierung der veränderten Realität auf dem Weltmarkt nicht zu stellen.

Ölrente auch für die Armen:
Seit der bolivarischen Revolution ist die medizinische und materielle Grundversorgung selbst in Elendsvierteln wie hier nahe Caracas in bestimmtem Maße gewährleistet.

An der Tankstelle sind die „caraqueños“ immer noch die Könige: Volltanken für umgerechnet weniger als einen US-Dollar ist in Caracas normal. Seit rund 20 Jahren ist der Preis für einen Liter Super nahezu unverändert. 0,097 Bolívar kostet er (rund ein Eurocent) und das, obwohl Präsident Nicolás Maduro bereits im Januar 2014 angekündigt hatte, dass der Preis angesichts sinkender Einnahmen steigen müsse. mehr lesen / lire plus

RUSSLAND: Schüsse, die getroffen haben

Nach dem Mord an dem russischen Oppositionspolitiker Boris Nemzow wird dieser von seinen Kontrahenten wahlweise diffamiert oder zum „Patrioten“ erhoben. Wieder einmal ertönt das Geraune von einer amerikanischen Verschwörung. Putins Machtgefüge bleibt unbehelligt.

Trauermarsch in Moskau: 50.000 Menschen versammelten sich an dem Ort, an dem Boris Nemzow ermordet wurde.

Am Morgen des 27. Februar sorgte der russische Präsident Wladimir Putin mit seiner Unterschrift dafür, dass dieser Tag von nun an als Feiertag der Sondereinsatzkräfte gilt. Eine halbe Stunde vor Mitternacht erhielt dieser Tag eine weitere, nicht rein symbolische Bedeutung. Auf einer Brücke über den Fluss Moskwa, gerade mal 50 Meter von der Kremlmauer entfernt, erschoss ein Unbekannter hinterrücks den Oppositionspolitiker Boris Nemzow. mehr lesen / lire plus

TÜRKEI: Antifeministische Leitkultur

Nach dem brutalen Mord an der Studentin Özgecan Aslan protestierten in der Türkei Zehntausende gegen frauenfeindliche Gewalt. Die Kritik an herrschenden misogynen Einstellungen und der konservativ-islamischen Politik der Regierung eint verschiedene politische Lager.

Frauenbewegung mit Tradition: Demonstrantinnen bei einem Protestmarsch in Istanbul nach
der Ermordung der Studentin
Özgecan Aslan.

Der Mord an der 20-jährigen Özgecan Aslan hat in der Türkei eine Welle der Empörung ausgelöst. Seit den Gezi-Protesten im Sommer 2013 gingen nicht mehr so viele Menschen im ganzen Land auf die Straße, Zehntausende demonstrierten an mehreren Tagen. Am 11. Februar war die Psychologiestudentin in Tarsus im Südosten der Türkei verschwunden. mehr lesen / lire plus

INDIEN: Der Kongress tanzt nicht mehr

Die häufig auf ihren Kampf gegen Korruption reduzierte Partei AAP hat bei den Regionalwahlen in Neu Delhi einen fulminanten Wahlsieg errungen. Mit partizipativen Politikelementen konnte sie auch die Partei des erfolgsverwöhnten Premierministers Modi hinter sich lassen.

Möchte die Menschen ermutigen, ihre politischen Belange zu formulieren: Arvind Kejrival von der „Partei des gewöhnlichen Mannes“ (AAP). (Foto: Internet)

Es war eine politische Sensation: Die noch junge Aam Admi Party („Partei des gewöhnlichen Mannes“, AAP) unter Führung von Arvind Kejrival hat bei den Wahlen zum Regionalparlament in Neu Delhi am vorvergangenen Sonntag mit 53 Prozent der Stimmen die absolute Mehrheit erreicht.

Noch während des Wahlkampfes war dieser Ausgang alles andere als klar. mehr lesen / lire plus

GROSSBRITANNIEN: Sexistisches System

Im britischen Rotherham wurden 16 Jahre lang etwa 1.400 junge Mädchen von organisierten Banden systematisch sexuell missbraucht. Wie eine neue Untersuchung zeigt, waren sowohl die Polizei als auch der Stadtrat darin verwickelt.

Nutzen Fälle systematischen Missbrauchs als Gelegenheit zur rassistischen Hetze: AnhängerInnen der „English Defence League“ im September bei einem Marsch durch Rotherham.

Rotherham ist eine mittelgroße, von der Labour-Partei regierte und bis vor einigen Jahren unscheinbare Stadt im Süden von Yorkshire, dem Norden Englands. Vor wenigen Tagen gab die britische Regierung jedoch bekannt, dass sie die Kontrolle über den Rat der Stadt Rotherham übernehmen werde. Eine unabhängige Untersuchung über den Umgang des Stadtrats mit dem 2010 bekannt gewordenen organisierten sexuellen Missbrauch von Minderjährigen kam zu dem Ergebnis, dass der Rat nicht arbeitsfähig und zudem mehr an seinem eigenen Ruf als am Schutz von Kindern interessiert sei. mehr lesen / lire plus

LIBYE : Les errements de la communauté internationale

L’ancienne Jamahiriya est divisée depuis des mois sans qu’aucune solution n’émerge. La communauté internationale conduit des négociations, qui se révèlent difficiles, depuis janvier.

Des combattants de Fajr Libya à Ben Jawad, ville qui leur sert de base arrière pour obtenir le contrôle du port pétrolier de Sidra.

« Une dernière chance à saisir » : c’est ainsi que l’Union européenne a qualifié les discussions entre Libyens à Genève, sous l’égide de l’ONU. Ces discussions ont débuté le 15 janvier. Après une semaine de pause, elles ont repris le 26 janvier. Si l’ONU a déclaré ces négociations « constructives » et « se déroulant dans une atmosphère positive », le résultat est bien loin d’être acquis. mehr lesen / lire plus

NICARAGUA: Der Kanal der Revolution

Im Dezember haben im Land der Sandinisten die Bauarbeiten zum Nicaragua-Kanal begonnen, begleitet von Protesten und Warnungen vor einer ökologischen Katastrophe.

Narrenfreiheit: Gerade mal ein Prozent der Rendite muss die chinesische Investorengruppe unter Vorsitz des Miliardärs Wang Jing, hier rechts neben Präsident Ortega, für den Betrieb des Kanals künftig an den nicaraguanischen Staat abtreten. Risiken und Steuerverzicht gehen zu Lasten der nicaraguanischen Gesellschaft.

Die Insel Ometepe liegt im Nicaragua-See und besteht aus zwei inaktiven Vulkanen, die am Fuße von dichtem Dschungel umgeben sind. Über den dünnen Küstenstreifen verteilt leben Familien, die sich mit Fischfang und dem Anbau von Kochbananen und etwas Gemüse vorrangig selbst versorgen. mehr lesen / lire plus

NIGERIA: Maiduguri, die letzte Bastion

Die islamistische Terrormiliz Boko Haram hat Anfang Januar in der Stadt Baga Hunderte Zivilisten ermordet. Die Jihadisten könnten bald den gesamten Bundesstaat Borno unter ihre Kontrolle bringen. Mittlerweile sind auch die Nachbarländer bedroht.

Überfordert: Der nigerianischen Armee fehlt sowohl das Training als auch das Material, um effektiv gegen die Guerilla-Taktik von Boko Haram angehen zu können.

Es ist der 8. Januar, einen Tag zuvor hatten Jihadisten die Redaktionsräume von „Charlie Hebdo“ angegriffen und zwölf Menschen getötet. Die Welt bekundet ihre Solidarität mit den Opfern. Auch Nigerias Präsident Goodluck Jonathan verurteilt diesen „feigen Terroranschlag“. Über die Terroristen in seinem eigenen Land jedoch schweigt er tagelang. mehr lesen / lire plus

GRIECHENLAND: Wer hat Angst vor dem Grexit?

Das linke Oppositionsbündnis Syriza stellt für viele Griechen die einzige realistische Hoffnung dar, dem Existenzen zerstörenden Spardiktat zu entfliehen. Und das ist entscheidender als die Frage nach dem Verbleib im Euro-Raum.

Wäre es überhaupt praktisch realisierbar, dass Griechenland die Euro-Zone verlässt? Nicht nur der ehemalige Europaabgeordnete von Syriza, Nikos Chountis (Bild), sondern auch namhafte Rechtswissenschaftler meinen, dass ein Austritt aus der Euro-Zone politisch, wirtschaftlich, aber auch juristisch nicht möglich sei.

Es ist Zeit für den Endspurt. Am 25. Januar finden in Griechenland vorgezogene Wahlen statt, nachdem das Parlament Ende Dezember daran gescheitert war, einen neuen Präsidenten zu wählen. Es handelt sich um einen der kürzesten Wahlkämpfe in der modernen Geschichte Griechenlands. mehr lesen / lire plus

PERU: Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren

Die Betreiber der lukrativsten Goldmine Lateinamerikas sehen ihre Investitionen in den weiteren Ausbau der Förderung gefährdet. Zumindest steuerlich machen sie sich das zu Nutze und nehmen die peruanische Gesellschaft finanziell für den Widerstand gegen ihr Vorhaben in Haft.

Kampf gegen den Ausbau der Mine Yanacocha: Nicht nur hinsichtlich der Wasserversorgung ist das Projekt Conga längst zur Bedrohung für die Bauern geworden.

„Agua Si, Oro No“ (Wasser ja, Gold nein) steht in dicken Lettern auf einem Aufkleber, der an einem Laternenmast im Herzen von Cajamarca prangt. Der Provinzort, rund 700 Kilometer nördlich von Perus Hauptstadt Lima gelegen, ist eines der wichtigsten Bergbauzentren des Landes. mehr lesen / lire plus

BELGIEN: Ernsthaft wütend

Die jüngsten Sozialproteste in Belgien gelten als die größten seit 50 Jahren. Was macht sie besonders, welches ist der Stand der Dinge – und wie soll es weitergehen? Befunde einer Tour entlang der Streikposten.

„Die Roten“: Streikposten der sozialistischen Gewerkschaft Fédération Générale du Travail de Belgique bei Louvain. (Foto: Tobias Müller)

Belgien streikt. Seit einem Monat. Belgien streikt, wieder einmal. Man weiß, dass die Gewerkschaften hier kämpferischer sind als in den Niederlanden, in Luxemburg oder Deutschland. Und dazu wesentlich breiter in der Gesellschaft verankert als etwa in Frankreich. Rund 55 Prozent sind Mitglieder eines der drei Gewerkschaftsverbände, der christlichen „Grünen?, der sozialistischen „Roten? mehr lesen / lire plus

ÄGYPTEN: Homophobe Feind-Bestimmung

Das Regime unter General al-Sisi widmet sich mit Leidenschaft dem Kampf gegen Schwule. Diese können sich in Ägypten an keinem Ort mehr sicher fühlen.

Revolution ohne Schwule? In Ägypten waren LGBT-Rechte nie Teil der emanzipativen Forderungen. (Foto: Internet)

Die Rechtfertigung ist perfide. Es gehe um die Ursachen der Ausbreitung von HIV in Ägypten, erklärt die Reporterin Mona Iraqi. Eine Ursache hat sie in einem Dampfbad für Männer entdeckt. Das Hamam an der Bab al-Bahr 25 sei eine Höhle der Gruppenperversion, schrieb sie in einer Ankündigung für ihre Sendung.

Ihre Reportage für den regierungsnahen Sender „Kairo und die Menschen“ passt zur neuen Welle der Hetze gegen Schwule. mehr lesen / lire plus

PERU: Mehr als Schrott

In Peru werden immer mehr alte Elektrogeräte recycelt. Dafür kooperiert das Umweltministerium mit Umweltorganisationen und Recyclingunternehmen.

Müllsammler in Peru:
Was die Armen schon lange lernen mussten, fällt nun auch den Unternehmern auf – auch Abfall kann noch ökonomisch verwertbar sein. Nicht schwer zu erraten, wer in Konsequenz erneut das Nachsehen haben wird.

„Peru ist ein Land, das reich an ungenutzten Abfällen ist. Recycling steckt in unserem Land noch in den Kinderschuhen“, erklärt Pedro Gamio. „Weil wir sträflich leichtsinnig mit giftigen Rückständen, mit Elektroschrott und anderen Abfällen umgehen, haben wir heute deutlich höhere Gesundheitsausgaben als nötig“, kritisiert der ehemalige stellvertretende peruanische Minister für Energie auf einer Wirtschaftstagung im Zentrum Limas kurz vor dem Auftakt zur UN-Klimakonferenz. mehr lesen / lire plus

LIBYE: Un pays fragmenté

Deux gouvernements, deux parlements, deux armées et plusieurs fronts : la Libye semble se décomposer de jour en jour, politiquement et militairement.

Les combattants de Fajr Libya sur le front à Kikla avant qu’ils ne soient repoussés par les Zintanis.

A l’est, les combats sont concentrés à Benghazi, la capitale de la Cyrénaïque. Les groupes radicaux, dont Ansar Al-Charia, milice classée terroriste par l’Onu le 19 novembre dernier, s’étaient emparés en juillet de la seconde ville du pays. Mais mi-octobre, les forces fidèles au général à la retraite Khalifa Haftar, qui avait lancé l’opération « Karama » (Dignité) contre les « terroristes islamistes » le 16 mai dernier, ont effectué une nouvelle offensive. mehr lesen / lire plus

ITALIEN: Vor den Toren Roms

In Randvierteln Roms gehen rassistische „Bürgerausschüsse“ gegen Flüchtlinge vor. Die rechtsextreme Partei Lega Nord feiert derweil einen großen Erfolg bei den Regionalwahlen in Mittelitalien.

Randale ist sein Metier:
Mario Borghezio (Bildmitte), Europaabgeordneter der Lega Nord, tummelt sich beim rassistischen Mob der italienischen „Bürgerproteste“ ebenso wie bei Tumulten im europäischen Parlament, wenn es etwa, wie unser Bild von Anfang Februar zeigt, gegen den Euro geht. (Foto: Flickr)

„Hier können sie nicht bleiben! Wir wollen keine Flüchtlinge aus Tor Sapienza!“ Eine Woche, nachdem sie in ihrer Unterkunft angegriffen wurden und unter Polizeischutz verlegt werden mussten, geht in Rom die Hetzjagd auf 25 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge weiter. mehr lesen / lire plus

MEXIKO: Kriminelle Einheitsfront

Seine Untätigkeit nach dem Mord an mutmaßlich 43 Studenten durch die Mafia bringt den mexikanischen Präsidenten mächtig unter Druck. Die EU und ihre Mitgliedstaaten paktieren indes mit einem Staatsapparat, in dem die Grenze zwischen Politik und Verbrechen vollends zu schwinden droht.

Aufgestaute Wut: Überall in Mexiko wird gegen die Untätigkeit der Regierung und die Verfilzung von Mafia und Politik protestiert. (Foto: Internet)

Keine Zweifel dürften nach dem blutigen Vorfall von Iguala bleiben, ließ Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto am Wochenende wissen, nachdem er von einer Reise aus China und Australien zurückgekehrt war. Das ist einigermaßen skurril: Mit einem Mal betont der Staatschef gegenüber aller Welt, wie sehr ihm an der Aufklärung des mutmaßlichen Massakers im südmexikanischen Bundesstaat Guerrero gelegen sei. mehr lesen / lire plus

BELGIEN: Löwe im Spar-Pelz

Erstmals sind die flämischen Separatisten der N-VA an der belgischen Regierung beteiligt. In deren Fokus steht jedoch nicht der Separatismus, sondern die Austeritätspolitik. Dennoch könnte der Sparkurs den Nationalisten in die Hände spielen.

Zwielichtige Figur: Theo Francken (N-VA), Staatssekretär für Migration und Asyl der belgischen Regierung, macht mit homophoben Sprüchen, Verharmlosung der NS-Kollaboration und rigiden migrationspolitischen Vorstellungen auf sich aufmerksam.

Mehr als 100.000 Menschen demonstrierten letzte Woche in Brüssel gegen die Spar-Agenda der neuen belgischen Regierung: Kürzungen in Höhe von acht Milliarden Euro, Anstieg des Rentenalters von 65 auf 67 Jahre, die einmalige Aussetzung des Index, der die Löhne an die Preisentwicklung koppelt. mehr lesen / lire plus

SPANIEN: Freiheit muss warten

Das geplante Unabhängigkeitsreferendum in Katalonien wird nicht stattfinden. Die Illusion, mit der Unabhängigkeit würde auch die Freiheit kommen, wird aber fortbestehen.

Forderungen katalonischer Nationalisten stoßen auch bei ihm auf taube Ohren: „Man wird nicht einfach EU-Mitglied, indem man einen Brief schickt“, so Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker über Zukunftsperspektiven eines unabhängigen Katalonien.

„Wir werden frei sein“. Dieser, in riesigen Buchstaben während der letzten Massendemonstration für die Unabhängigkeit Kataloniens hochgehaltene Spruch, drückte noch Hoffnung aus. Zwei Millionen Menschen waren am 11. September, dem katalanischen Nationalfeiertag, für die Abspaltung der Region vom spanischen Zentralstaat auf die Straße gegangen. Es war eine Woche vor dem schottischen Unabhängigkeitsreferendum und auch die Katalanen hatten bereits ein Datum für die historische Abstimmung angesetzt: den 9. mehr lesen / lire plus

TUNESIEN: Zahltag für die Verzögerung

Die Partei Ennahda hat bei den tunesischen Parlamentswahlen den Lohn für ihre Strategie der schleichenden Islamisierung der Verfassung kassiert. Doch mit einem Wahlsieg der Gemäßigten und Säkularen fürchten manche auch die Gefahr eines Comeback der ehemaligen Cliquen um Diktator
Ben Ali.

Erfolgreich: Trotz einiger Unregelmäßigkeiten scheinen die Parlamentswahlen in Tunesien halbwegs fair abgelaufen zu sein. Das ist vor allem dem Einsatz Tausender freiwilliger Wahlbeobachter zu verdanken.

Es ist Sonntagnachmittag, der Tag der Parlamentswahl in Tunesien. Vor einem Wahllokal in Bab Souika, einem Vorort von Tunis, posieren einige Soldaten und eine Soldatin für ein Foto. Zehn Meter weiter steht eine Gruppe Polizisten und Polizistinnen in weißen Westen. mehr lesen / lire plus

ITALIEN: Das Mezzanino von
Milano Centrale

Der Hauptbahnhof von Mailand ist eine Drehscheibe für syrische Flüchtlinge auf dem Weg nach Nordeuropa. Die woxx war 24 Stunden vor Ort – und traf Menschen zwischen Horror und Hoffnung.

Physisch in relativer Sicherheit, aber die durchlebten Schrecken in die Psyche eingebrannt: Bürgerkriegsflüchtlinge am Mailänder Hauptbahnhof. Foto: Daniel Seiffert

Der Weg in die Stadt führt mitten durch das Krisengebiet. Auf den Stufen, die von den Gleisen herunter ins Foyer führen, strömen die Pendler Richtung Feierabend. Reisende mit Rollkoffern, junge Menschen mit Rucksäcken, gerade angekommen aus Zürich oder Paris, steuern auf den Ausgang zu. Und dann findet sich da, zwischen den beiden Ebenen des Bahnhofs, plötzlich eine ganz andere Gesellschaftsstruktur: die von Homs, Aleppo oder Damaskus. mehr lesen / lire plus