ARCELOR: Ballet ou roulette russe?

Le coup de théâtre de la fusion probable Arcelor/SeverStal a remis en question la stratégie Mittal. Il demeure néanmoins important de savoir avec qui Arcelor veut s’unir pour résister à l’appétit du numéro un mondial de l’acier.

Décidément, le monde de la grande finance a de quoi surprendre même les plus avertis. Afin de parer l’offre hostile de Mittal Steel, Arcelor se jette dans les bras d’un obscur oligarque. Alors que tout le monde savait que le management du géant luxembourgeois cherchait du côté russe, l’alliance avec SeverStal a provoqué l’effet attendu: remettre en cause l’offre de Mittal. Parions au moins qu’en apprenant la nouvelle, Lakshmi Mittal a perdu son éternel sourire et grincé des dents. mehr lesen / lire plus

EDUCATION: De mauvais plats dans de vieux pots

Mady Delvaux veut changer la manière d’enseigner. L’école luxembourgeoise pourrait subir un bouleversement salutaire.

Ce mardi, la séance publique à la Chambre des député-e-s a débuté avec une minute de silence en mémoire de Roger Linster, ancien député socialiste, récemment décédé. Celui dont la carrière avait été riche en engagements, était également le premier directeur du service de l’enseignement différencié. Tragique coï ncidence, la séance en question comportait une interpellation de la députée libérale Anne Brasseur au sujet des nouveaux critères de promotion introduits par la ministre de l’éducation nationale, Mady Delvaux.

La différenciation est en effet un des termes clé de la politique d’éducation de la ministre. mehr lesen / lire plus

NUCLEAIRE: Liaison dangereuse

Le gouvernement veut nous connecter au réseau électronucléaire français. C’est un mauvais signal, alors que partout en Europe, le débat autour de cette forme d’énergie peu soutenable fait rage.

„Il faut se connecter à tous les réseaux, afin de faire jouer la concurrence entre fournisseurs d’électricité.“ Cette petite phrase du discours sur l’état de la nation de Jean-Claude Juncker tranche une question débattue depuis plus d’un an: celle de la construction d’une ligne de haute tension demandée par Arcelor, qui connecterait le grand-duché au réseau électronucléaire français. Alors que le Premier ministre avait en apparence axé son discours sur le défi du changement climatique, en vérité il s’est surtout préoccuppé de la „soutenabilité financière“. mehr lesen / lire plus

EUROPE: Plan „D“outeux

L’échec de la ratification du traité constitutionnel européen a fait sursauter la classe politique. Un plan „D“ est sensé réconcilier les citoyen-n-e-s avec l’Europe. Alors qu’ils sont fâchés avec ceux qui la dirigent.

La défaite du „oui“ aux référendums sur le traité constitutionnel européen (TCE) l’an passé en France et aux Pays-Bas a résonné comme un coup de semonce aux oreilles des femmes et hommes politiques du mainstream idéologique. Pris entre les braillements d’un Daniel Cohn-Bendit, les postures d’homme d’Etat sur le déclin d’un Chirac et les sermons d’un François Hollande, les citoyen-n-e-s français-e-s avaient quant à eux les oreilles qui sifflaient. mehr lesen / lire plus

KYOTO: Auto-Matismen

Über die Hälfte der in Luxemburg produzierten Treibhausgase stammen aus dem Verkehr. Das wird auch nach der Veröffentlichung des ersten Kyoto-Aktionsplans lange so bleiben.

Der Berg kreißte und gebar eine Maus. Zwar räumte der Premierminister Luxemburgs Kyoto-Verpflichtungen einen relativ großen Platz während seiner Rede zur Lage der Nation ein, doch kann das nicht darüber hinwegtäuschen, dass Luxemburg in Sachen Klimaschutz nicht vorankommt. 12,8 Millionen Tonnen CO2 und andere Treibhausgase hat Luxemburg 2004 ausgestoßen, das war erstmals mehr als 1990, dem Kyoto-Referenzjahr. Das Einsparungsziel von 28 Prozent, das 2010 erreicht werden soll, ist in weite Ferne gerückt. Dabei hatte Luxemburg bereits 1998, als die damalige Arbed auf Elektrostahlwerke umgestellt hatte, mit 8,51 Millionen Tonnen das Ziel ohne viel eigenes Zutun erreicht. mehr lesen / lire plus

OBDACHLOSE: Ohne Lobby

Kritisiert werden die Obdachlosen, die Bonneweg belagern. Dabei wird übersehen, dass die Betroffenen keine Alternativen haben.

Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Rezession und steigender Arbeitslosigkeit könnte man erwarten, dass bei den meisten BürgerInnen eine neue Einsicht gewonnen wird: Armut wird gesellschaftlich produziert und muss gesellschaftlich gelöst werden. Auch und vor allem dem städtischen Bürgermeister sowie den sozialen Institutionen müsste das klar sein. Eigentlich. Doch in einem kürzlich erschienenen Télécran-Artikel ermuntert Paul Helminger (DP) in populistischer Manier die Bonneweger Bevölkerung und somit auch seine potenziellen WählerInnen zu, mehr Selbstbewusstsein gegenüber den Obdachlosen – sie sollen sich „behaupten und (…) die Parkbänke für sich in Anspruch nehmen.“ mehr lesen / lire plus

TRIPARTITE: D’Fanger ewech vum Index?

Das Luxemburger Modell sei gerettet, heißt es von Gewerkschaftsseite. Die Zeche zahlen allerdings vor allem die unteren Einkommensgruppen.

Vor zwei Wochen standen noch nicht einmal die Sitzungstermine der Tripartite-Verhandlungen fest, nun wurde vor zwei Tagen nach einem fast 13-stündigen Verhandlungsmarathon im Einvernehmen aller beteiligten Parteien ein Maßnahmenpaket beschlossen. Dies soll in den nächsten Jahren „mehr Beschäftigung, mehr Kompetitivität, mehr Lebenschancen und mehr Solidarität“ ermöglichen, gepaart mit „weniger Inflation und konsolidierten Staatsfinanzen“ – dixit Juncker.

Einzelheiten des Paketes will der Premier erst bei seiner Rede im Parlament am 2. Mai bekannt geben, und tatsächlich scheint es noch einigen Deutungsspielraum zu geben. Es ist also zunächst einmal weniger das Resultat, denn die Methode, die aufhorchen lässt. mehr lesen / lire plus

ITALIE: Avanti popolo?

Le centre-gauche italien a battu Berlusconi et c’est tant mieux. Mais si la politique de Romano Prodi ne se distingue pas clairement de celle du centre-droit, elle risque de décevoir et de remettre en selle „Il Cavaliere“.

Pour qui vit en-dehors des frontières italiennes, il est difficile de comprendre pourquoi la défaite de Silvio Berlusconi aux élections législatives des 9 et 10 avril n’a tenu qu’à une poignée de voix. „Sua Emittenza“ ne s’est pas seulement contenté de laisser derrière lui un bilan social et économique catastrophique. La concentration dans ses seules mains des pouvoirs politique, financier et médiatique, rappelle à l’Italie des heures sombres que l’on croyait révolues. mehr lesen / lire plus

ASYL UND AUSWEISUNG: Inkompetenz allerorten

Das Parlament hat einmal mehr eine Chance vertan, seiner Rolle als Kontrollorgan der Exekutive gerecht zu werden.

Sie gilt als Meilenstein in der Entwicklung demokratischer Gesellschaften: die Teilung der Gewalten. Viel gelobt, wird sie allerdings meistens dann ins Spiel gebracht, wenn es gilt, von eigenen Unzulänglichkeiten abzulenken und die Verantwortung für Fehler auf andere abzuwälzen. Ein derartiges Schauspiel bot sich diese Woche in der Chamber. Die Grünen hatten eine Motion eingereicht, die von der Regierung verlangte, das Asylverfahren der kurdischen Journalistin Zübeyde Ersöz, der die Auslieferung an die Türkei droht, wieder in Gang zu setzen. Diese Motion wurde von der Mehrheit abgeschmettert. mehr lesen / lire plus

ASYLPOLITIK: Menschenrechte – Made in Europe

Laut Gerichtsbeschluss gehört die kurdische Journalistin Zübeyde Ersöz weiterhin hinter Gitter. Ein türkischer Haftbefehl steht also über dem Recht auf Asyl.

Um in der Asylpolitik hart durchzugreifen, muss man nicht Luc Frieden heißen und dem konservativen Lager angehören. Der weithin als „gemäßigter“ geltende LSAP-Mann Jean Asselborn erweist sich zunehmend als würdiger Nachfolger Friedens auf dem Stuhl des Immigrationsministers. Sei es das geplante Centre de Rétention, in dem Flüchtlinge künftig bis zu 12 Monaten eingesperrt werden können, oder die Abschaffung eines Rekursrechtes im Asylverfahren. Jean Asselborn macht nicht nur mit, er erweist sich auch als engagierter Verfechter dieses neuen Asylrechtes.

Aber auch im Alltagsgeschäft der Asylprozeduren erweist sich der Immigrationsminister alles andere als zimperlich. mehr lesen / lire plus

AIDS: Unwissen tötet

Die HIV-Infektionsrate in Luxemburg steigt weiter, meldet das nationale Komitee, das die Entwicklung der Krankheit überwacht. Wer überwacht die Regierung?

Es gibt Fortschritte in der Anti-Aidspolitik. War beispielsweise noch der vorige Aidsbericht nur auf persönliche Nachfrage bei der Gesundheitsdirektion zu bekommen, ist der soeben erschienene Band nach einigen Mausklicks auf der Regierungsseite zu finden.

Ansonsten scheint es mit dem Fortschritt nur langsam voran zu gehen. Im Dezember 2004 hatte der Gesundheitsminister Kondomapparate für alle Oberschulen angekündigt. Anderthalb Jahre dauerte es bis zur Umsetzung der konkreten Maßnahme. Etwa genauso viel Zeit brauchte die Ausarbeitung des Aktionsplans, den Mars di Bartolomeo damals ebenfalls in Aussicht gestellt hatte. mehr lesen / lire plus

VERFASSUNG: Alle Luxemburger sind gleich

Seit zwölf Jahren doktert das Parlament an einem Verfassungstext zur Gleichheit von Frauen und Männern. Gestern hat es einem enttäuschenden Artikel zugestimmt. Und sich selbst erneut diskreditiert.

„Les Luxembourgeois sont égaux devant la loi.“ Dieser Satz steht in der Verfassung seit ihrer Einführung 1848. Doch bis 1919 galt das Wahlrecht nur für steuerzahlende Männer, bis 1971 verloren Frauen mit der Heirat ihre Mündigkeit. Wer einen ausländischen Pass besitzt, ist mit diesem Satz noch heute ausdrücklich vom Gleichheitsprinzip ausgeschlossen.

Bei der Verfassungsrevision nach dem Zweiten Weltkrieg hieß es, mit „Les Luxembourgeois“ seien sowohl Männer als Frauen gemeint. Doch in der Parlamentsdebatte wurde klargestellt, der Satz begreife nur die politische, nicht aber die berufliche Gleichsetzung. mehr lesen / lire plus

SCIENCES SOCIALES: Parent pauvre

Le plan quadriennal de l’Université du Luxembourg ne promet pas un avenir radieux aux sciences humaines et sociales. Dommage, car ni l’offre, ni la demande ne font défaut.

„Parmi les grands axes, le Gouvernement encouragera également la recherche sur l’identité du pays, sur la société luxembourgeoise, les flux migratoires, l’intégration ainsi que sur la langue et le système de langues pratiqué au Luxembourg (…)“. Cet extrait tiré du programme gouvernemental de la coalition CSV-LSAP n’aurait dû laisser aucun doute quant au développement des sciences humaines et sociales au Luxembourg. Mais voilà, tous les acteurs de la vie universitaire locale ne semblent pas partager le même point de vue. mehr lesen / lire plus

ÖFFENTLICHER NAHVERKEHR: BTB 2017

15 Jahre nach dem vorgesehenen Start wird Luxemburg alle Voraussetzungen für ein funktionierendes Schienenverkehrssystem haben. Wer für diese Verspätung verantwortlich zeichnen muss, wird bis dahin vergessen sein.

„Keen Zuch duerch d’Stad“ – mit diesem Wahlversprechen konnte die DP 1999 nicht nur zwei Wahlen gewinnen, es gelang ihr auch erfolgreich, das Projekt BTB 2002 zu Fall bringen. Die Jahreszahl stand für die geplante Inbetriebnahme des ersten Streckenteils eines Bahnhybridsystems. Dieses sollte es erlauben, das Berufspendleraufkommen in Luxemburg möglichst effizient aufzufangen – weg vom privaten Pkw.
Die Idee für ein schienengebundenes System stammte aus einer Zeit, als Kyoto-Abkommen und Staubpartikel-Direktive allenfalls Gedankenspiele waren. mehr lesen / lire plus

DEI GRENG: Passage de relais

Les Verts font-ils le travail du DP? En présentant avant tout le monde toute une panoplie de propositions politiques, ils lancent un signal clair: l’opposition, c’est nous.

„Nous sommes le premier parti à prendre position face aux défis qui nous attendent et nous espérons que les autres feront de même“, expliquait Robert Rings, porte-parole des Verts, lors de la conférence de presse où furent présentées les „23 pistes“ du parti. Il y avait comme un soupçon d’usurpation dans l’air. En effet, si l’on s’en tient aux résultats électoraux de 2004 et de la composition parlementaire qui en découla, c’est un autre parti qui aurait dû se manifester prioritairement. mehr lesen / lire plus

BOLKESTEIN: Le Roi est mort! Vive le Roi!

Ce jeudi, le parlement européen s’est prononcé en faveur de la nouvelle directive sur les services. Pour beaucoup, le compromis entre conservateurs et socialistes s’apparente plutôt à une compromission.

La directive „Bolkestein“ a-t-elle été approuvée ou non par les eurodéputé-e-s ce jeudi à Strasbourg? „Oui“, vous répondront les Verts, la Gauche unie, certains socialistes ainsi que la Confédération européenne des syndicats (CES). „Non“, vous répondront d’autres socialistes, la droite et le patronat. Cette directive sur les services, dénommée d’après l’auteur de sa mouture originale, l’ancien commissaire européen Frits Bolkestein, aura interpellé l’opinion publique du continent comme nulle autre auparavant. Elle aura même contribué à faire capoter, dans une première instance, le traité constitutionnel européen. mehr lesen / lire plus

KARIKATURENSTREIT: Cui bono?

Brennende Botschaften, inhaftierte Journalisten. Die Eskalation um die Mohammed Karikaturen passt einigen in den Kram.

Wem nützt das Ganze? Die Frage stellt sich unweigerlich, wer sich die fast schon karikaturalen Bilder von Flaggenverbrennungen, schreienden Mullahs und brandschatzendem Mob anschauen muss, die in den letzten Tagen im Zuge des so genannten Karikaturenstreits über die Mattscheibe flimmerten.

Inzwischen dürfte hinlänglich bekannt sein, wie der Streit um die erstmals in Dänemark publizierten Mohammed-Zeichnungen seinen Weg in die Metropolen der islamischen Welt gefunden hat. Dass auch einige Machthaber vor Ort sich an den Ausschreitungen delektieren und nur halbherzig – wenn überhaupt – zum Maßhalten aufrufen, wird immer offensichtlicher. mehr lesen / lire plus

STAHLFUSION: Mittarcelor

Feindliche Übernahme hin, kapitalistische Logik her – die Perspektive einer Verschmelzung der beiden größten Stahlkonzerne hat Luxemburg kalt erwischt, dabei war sie vorhersehbar.

Kein Zweifel: Eine Übernahme des derzeit profitabelsten Stahlkonzerns Arcelor durch den, in Tonnen gemessenen, umsatzstärksten Stahlriesen Mittal ist keine gute Nachricht für all jene, die bei Arcelor oder Mittal ihr Brot verdienen. Eine Milliarde Euro Synergieeffekte – sprich Einsparpotential – verspricht sich der Führer des Mittal-Familienclans, dessen Holding pikanterweise in Luxemburg eingetragen ist.

Synergien will heißen: Da wo bislang zwei Leute bei Arcelor und zwei bei Mittal beschäftigt waren, kann das gleiche Auftragsvolumen auch von nur mehr drei MitarbeiterInnen erledigt werden. mehr lesen / lire plus

PRESSEFREIHEIT: Wir müssen draußen bleiben

Auch anderthalb Jahre nach Inkrafttreten des neuen Pressegesetzes wird in Justizkreisen das Prinzip des Quellenschutzes immer noch nicht verstanden.

Luxemburg als Operettenstaat – ein bekanntes Bild. Ein Beispiel: Zur Kontrolle staatlicher Instanzen gibt es das Instrument der Parlamentarischen Anfrage. In besonderen Fällen kann diese als dringlich eingestuft werden und sollte dann auch eine möglichst schnelle Reaktion seitens der Regierung hervorrufen. Nur wer entscheidet darüber, ob eine Frage wirklich dringlichen Charakter hat? Die Regierung, das heißt die Adressatin der Anfrage. Kein Wunder also, wenn die meisten der von den VerfasserInnen als dringlich eingestuften Fragen diese erste Etappe nicht meistern und zu „normalen“ Anfragen degradiert werden. mehr lesen / lire plus

UNIVERSITE: Horizons nouveaux

Le choix d’un site unique, au-delà des rivalités de clocher, représente un grand pas en direction d’une „véritable“ université au Luxembourg.

Ne pas prendre de risque, ne pas céder aux extravagances, c’est le sens de l’expression „d’Kierch am Duerf loossen“ – littéralement: laisser l’église à l’intérieur du village. C’est ce qui a failli se passer pour l’Université du Luxembourg (UDL). Le groupe de travail chargé de trouver un site avait proposé, il y a deux mois, que les facultés d’économie et de lettres soient concentrées au Limpertsberg. Parmi les atouts de ce quartier, celui d’avoir longtemps hébergé le Cours universitaire et d’être aujourd’hui le centre de l’UDL „réellement existante“. mehr lesen / lire plus