#dichterdran: Schiller hatte die schönsten Locken

Unter #dichterdran parodieren Twitter-User*innen den sexualisierten Blick männlicher Literaturkritiker auf Autorinnen. Der ist Ausdruck eines strukturellen Problems der Literaturkritik.

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„Solche Rezension sind so dermaßen peinlich, dass ich mich eigentlich gar nicht darüber aufregen möchte“, twitterte die Journalistin Nadia Brügger vor wenigen Tagen und verwies dabei auf Martin Ebels Buchbesprechung zu Sally Rooneys Debütroman „Gespräche unter Freunden“ im Schweizer Tages-Anzeiger. „Kann bitte ich das nächste Mal eine schreiben – und zwar ohne die Autorin unnötig zu sexualisieren und ihre Leistung großväterlich zu schmälern?“ Ebel schreibt in seiner Rezension über Rooneys sinnliche Lippen, über ihre vermeintliche Ähnlichkeit zu einem verschreckten Reh – und er behauptet, manche Romanszenen könnten von Marivaux abgeschrieben sein. mehr lesen / lire plus

Luxemburgische Bibliotheken: Geschlossen, unterbesetzt und elitär?

Die Neueröffnung der Nationalbibliothek steht kurz bevor. Für Déi Lénk-Abgeordneten Marc Baum und David Wagner ein Anlass, um auf Missstände in der luxemburgischen Bibliothekslandschaft hinzuweisen und Erklärungen einzufordern.

Vier Beispiele von Baum und Wagner reichen aus, um zu veranschaulichen, was der optimalen Nutzung der 2018 eröffneten Universitätsbibliothek „Luxembourg Learning Centre“ (LLC) und der bald neueröffneten Nationalbibliothek (BnL) im September 2019 im Wege steht oder stehen könnte.

Zunächst weisen die beiden Abgeordneten darauf hin, dass nach der Bekanntmachung des Umzugs der BnL keine weiteren unbefristeten Stellen zur Verstärkung des Bibliothekar*innen-Teams geschafft wurden, obwohl mit einem Anstieg der Besucherzahlen zu rechnen sei.

Die Abgeordneten gehen zwar nicht darauf ein, aber es steht generell eher schlecht um den Nachwuchs in dem Berufszweig, wie Tamara Sondag aus der Escher Bibliothek der woxx kürzlich verriet. mehr lesen / lire plus

Stiftung Lesen: Verschenkaktion sorgt für Stunk

Die Stiftung Lesen will zum Weltkindertag zusammen mit Amazon, Hugendubel und Thalia eine Million Märchenbücher verschenken. Die kleinen Buchhandlungen bleiben außen vor.

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Es ist eine Zusammenarbeit, die die deutsche Buchbranche derzeit in Aufruhr versetzt: Die Stiftung Lesen, die sich für die Leseförderung einsetzt, bringt zusammen mit Amazon einen Sammelband mit elf Grimm-Märchen und fünf neu geschriebenen Märchen zeitgenössischer Autor*innen heraus. Pünktlich zum Weltkindertag am 20. September sollen eine Million Exemplare von Hugendubel, Thalia und Amazon verschenkt werden. Wer das Ganze produziert? „Tinte und Feder“ – der 2017 von Amazon Publishing gegründete Imprint-Verlag für deutschsprachige Gegenwartsliteratur und historische Romane. Amazon, das im Internetbuchhandel oben in der Nahrungskette steht, ist erst seit Jahresbeginn Mitglied im Stifterrat der Stiftung Lesen und hat die Projektidee angeblich selbst vorgeschlagen. mehr lesen / lire plus

Marché de la Poésie: Zum ersten Mal in Luxemburg

Ein Hauch Paris und Place Saint-Sulpice in der Abtei Neumünster? Das könnte klappen, denn eins der wichtigsten Lyrik-Events Frankreichs legt heute seinen ersten Zwischenstopp in Luxemburg ein.

In Frankreich zählt der „Marché de la Poésie“ zu einem der wichtigsten Ereignisse der Lyrik-Szene. Seit nunmehr 37 Jahren versammeln sich dabei Dichter*innen, Autor*innen und Verlagshäuser fünf Tage lang an der Pariser Place Saint-Sulpice. Die damit verbundenen Veranstaltungen reichen seit 2004 weit über Paris und die französischen Grenzen hinaus. Dieses Jahr gibt sich auch Luxemburg die Ehre.

Das Institut Pierre Werner lädt zur poetischen Reise durch die Niederlanden – dem diesjährigen Ehrengast des „Marché de la Poésie“ –, Deutschland, Luxemburg und Frankreich ein. mehr lesen / lire plus

Buck Tu Gou: Kurz, kürzer, am kürzesten

Kremart feiert den Auftakt der neuen Buchserie „Buck tu gou“. Es sind schmale Heftchen zum kurzweiligen Lesevergnügen. Muss das sein?

Buck Tu Gou

Bildquelle: Kremart Edition

Manchmal ist weniger bekanntlich mehr. Auf Literatur trifft das in den Augen der meisten Leseratten jedoch nicht zu. Kremart sieht das anders und kommt mit einem luxemburgischen Verschnitt von Pixibüchern daher. „Buck tu gou oder eine Tasse Literatur zum mitnehmen“, bewirbt das Verlagshaus die neue Buchserie. „Diese Büchlein im Format 12,5 auf 9 cm kann man gemütlich bei einer Tasse Kaffe oder einer heißen Schokolade genießen.“

Das erklärt das zunächst irritierende Kaffeebohnen- und Kakaopflanzen-Design – und den Titel der Serie, bei dem alle Gedankenrädchen auf Hochtouren laufen müssen, bis man das „verluxemburgischte“ Book-to-go dahinter erkennt. mehr lesen / lire plus

LML i-Read Centre: Lesung mit André Mumot

Im Lycée Michel Lucius sind morgen Abend gleich zwei bekannte Gesichter der deutschen Literaturszene zu Besuch: André Mumot liest aus seinem neuen Roman „Geisternächte“ und der Bookstagram-Star Florian Valerius moderiert.

Bildquelle: Eichborn Verlag

In seinem Beruf als Theaterkritiker, Übersetzer und Moderator beim Deutschlandfunk Kultur übersetzt und rezensiert André Mumot meist die Werke anderer. 2016 veröffentlichte er dann mit „Muttertag“ seinen Debütroman. Zwei Jahre später folgte der Thriller „Geisternächte“. Mit dem Buch im Gepäck reist Mumot morgen nach Luxemburg.

Der Autor erzählt darin die Geschichte von Kathi Bechstein und der zehnjährigen Sophie – dem Mädchen mit dem Glasauge. Bechstein ist Schauspielerin und verdient sich mit spiritistischen Sitzungen etwas dazu. mehr lesen / lire plus

Georges Hausemer & Susanne Jaspers: Wir sehen uns in Venedig

Der im letzten August an Krebs verstorbene Autor Georges Hausemer betrieb einen Online-Blog über seine Erkrankung. Die Print-Version, mit einer Fortführung seiner Frau Susanne Jaspers, ist eine ergreifende Beschreibung seiner allerletzten Reise.

Niemand will an Krebs sterben, auch Georges Hausemer nicht. Nachdem ihm die Diagnose keinen Interpretationsraum mehr ließ, fing der Autor an sich zu wehren – mit Wörtern und Sätzen, auf seine Art. Dabei erzählt er nicht nur von seinen Krankenhausaufenthalten, sondern auch vom Leben dazwischen, vom Genießen, vom Reisen und vom Schriftstellerleben. Aber der Tod schleicht sich trotzdem immer in die Zeilen ein, ob er will oder nicht. In einem Eintrag vom 10. mehr lesen / lire plus

Institut Pierre Werner : rencontre avec Tahar Ben Jelloun

Pour débuter le Mois de la francophonie, l’Institut Pierre Werner (IPW) invite à une soirée de lecture avec l’écrivain Tahar Ben Jelloun.

Photo : Francesca Mantovani, éd. Gallimard

Le 26 février, Tahar Ben Jelloun, membre de l’Académie Goncourt (et lauréat du prix Goncourt en 1987 pour « La nuit sacrée »), présentera et lira des extraits de ses deux derniers romans: « La punition » et « L’insomnie ». De plus, il donnera un petit avant-goût de son nouveau recueil de poèmes, intitulé « Douleur et lumière du monde », qui paraîtra en avril 2019.

L’auteur franco-marocain fait partie des écrivain-e-s majeur-e-s de la littérature de langue française contemporaine. mehr lesen / lire plus

Luxemburgensia in der Schule: Zwischen Theorie und Praxis

Ein Interview mit dem Literaturkritiker und Deutschlehrer Jérôme Jaminet und das Gespräch mit dem Bildungsministerium offenbaren ein Kommunikationsproblem in puncto Luxemburgensia an Schulen.

Bildquelle: Pexels

Die Pressebeauftragte des Bildungsministeriums, Myriam Bamberg, teilte auf Nachfrage mit, dass das Ministerium sich zum Ziel gesetzt habe, die luxemburgische Sprache und Kultur nachhaltig zu fördern – und dies in allen gesellschaftlichen Bereichen, also auch in der Bildung.

„Die Anthologien werden regelmäßig erneuert, indem eine Reihe Texte durch neuere Texte ersetzt werden“, so Bamberg. Lies de bal werde nächstes Jahr in einer neuen Fassung veröffentlicht. Des Weiteren erwähnte sie die Webseite kulturgeschicht.lu, die sich zur Zeit noch im Aufbau befindet. mehr lesen / lire plus

„Die Luxemburgensia findet allmählich ihren Weg in die Klassenzimmer.“

Wird ausreichend luxemburgische Literatur in den Sekundarstufen behandelt? Wir haben uns mit Jérôme Jaminet, Literaturkritiker und Deutschlehrer am Lycée Michel Lucius, über diese und weitere Fragen unterhalten.

Foto: Jérôme Jaminet

woxx: Herr Jaminet, behandeln Sie mit Ihrer Klasse Texte von luxemburgischen Autor*innen?

Jérôme Jaminet: Ja, denn ich halte es für sehr wichtig, dass literarische Texte aus Luxemburg in unseren Schulen gelesen werden – wichtig für unsere Schüler, für unsere Schriftsteller, die heutigen und die zukünftigen, und deshalb auch wichtig für die Luxemburger Literatur.

Welche davon stehen im Schulprogramm?

Auf dem Lehrplan stehen Texte aus der Anthologie „Literaresch Welten“. Die behandele ich in meinem Unterricht. mehr lesen / lire plus

Theatre: Stupid Fucking Bird

The Théâtre des Capucins shows Aaron Posner’s adaptation of Chekov’s “The Seagull”: “Stupid Fucking Bird” is a rejoicing spectacle, actualising the narrative about how to be an artist or an actor in the 21th century.

(©Boshua)

Chekov’s “The Seagull” is one of those classic pieces you can hardly ignore, because it’s got everything a good play needs: tragical love stories (A loves B, who is desperately infatuated with C, that secretly longs for D, etcetera), a play-within-a-play, insane intergenerational relationships, drama and suicide in the end. So, it’s no wonder that more than a hundred years later the cry of the seabird still echoes and that the American playwright Aaron Posner wrote his own adaptation of the play in 2013 – a play that since then got good reviews and has been touring worldwide, and has now arrived in the grand-duchy. mehr lesen / lire plus

Joseph Kayser: „De Mann, deen ëmmer laacht“

Joseph Kayser liefert mit „De Mann, deen ëmmer laacht“, eine der unangenehmsten literarischen Figuren 2018.

Editions Schortgen

Wer nach einer Abbildung für die Redewendung „unter die Gürtellinie gehen“ sucht, kann getrost auf ein Porträt von Clement S. zurückgreifen. Der überzeugte Junggeselle ist ein Korinthenkacker. Ein Beamten-Arschloch wie es im Buche steht: kleinkariert, gehässig und fies. Jede Provokation, jedes durch ihn verschuldete Unglück, jede Entrüstung über sein unmögliches Verhalten ringt ihm ein dreckiges Lachen ab. Er ist unsympathisch bis unausstehlich und wirkt in seiner Absurdität doch so real.

Joseph Kayser gelingt es einen authentischen Charakter zu konstruieren, der durch seine Infamie besticht. mehr lesen / lire plus

Nochmal von vorne

Anja Di Bartolemo beobachtet und beschreibt in ihrem letzten Buch den Farbwechsel der Chamäleons. Ob sie mit dem gleichnamigen Kurzgeschichten-Band überzeugt? Jein.

Op der Lay

An irgendwas fehlt es den Geschichten, die Anja Di Bartolomeo in „Chamäleons“ erzählt. Was genau, das wird erst auf den letzten 14 Seiten des Buches deutlich. Der Rest gleicht mehr der Aneinanderreihung klischeehafter Charaktere, in deren Leben es früher oder später zum „plot twist“ kommt. Sie sind Chamäleons, die sich an ihre Umgebung anpassen bis ihnen die Farbe ausgeht.

Es gibt den ausrangierten Bürohengst, den Krisenmanager kurz vorm Burn-out, den erfolgsgeilen Anwalt, die Journalistin auf der Suche nach der besten Coverstory – alles Menschen, die auf dem Karussell der Arbeitswelt festsitzen, das sich ohne Rücksicht auf Verluste dreht und dreht und dreht bis eine*r runterfällt. mehr lesen / lire plus

Von Asteroiden und Weltraumkapitalismus

Die Bücherserie „The Expanse“ veranschaulicht gleich mehrere Konsequenzen der kommerziellen Nutzung des Weltraumes.

Foto: Szene aus der Netflix-Serie „The Expanse“

Wenn Weltraumminister Étienne Schneiders Pläne zur kommerziellen Nutzung von Weltraumressourcen verwirklicht sind, wird dies weitreichende Konsequenzen für das soziale, ökonomische und politische Gefüge der Welt haben. Wie eine Zukunft aussehen könnte, in der Space Mining mehr als nur Teil einer Strategie zur wirtschaftlichen Diversifizierung ist, wird in der Buchserie „The Expanse“  von James S. A. Corey anschaulich dargestellt. Der Name ist übrigens ein Pseudonym, hinter dem sich ein Autorenduo versteckt, das neben mehreren Kurzgeschichten schon sieben Bände einer auf neun Teile angelegten Serie veröffentlicht hat. mehr lesen / lire plus

Don DeLillo
: Literarische Tiefkühlkost

Der Roman „Null K“ von Don DeLillo handelt von dem Wunsch des Menschen nach Unsterblichkeit. Unter anderem inszeniert der Autor darin den ersten Monolog einer Tiefgefrorenen in der Literaturgeschichte.

Der Tod und das Sterben ziehen sich wie ein roter Faden durch sein Werk: der US-amerikanische Autor Don DeLillo. (Foto: © Joyce Ravid)

Ebenso wie ein Kind erst lernen muss, dass jeder Mensch einmal stirbt, musste auch die frühe Menschheit erst einmal den Tod entdecken. Andererseits hat sich die Menschheit seit jeher mit der Unsterblichkeit befasst. Nicht nur der erste chinesische Kaiser glaubte an die Möglichkeit, ewig zu leben. Auf unterschiedliche Art und Weise gehört die Unsterblichkeit in nahezu allen Religionen zum festen Glaubensbestand. mehr lesen / lire plus

Authentizität in der Literatur
: Nicht wirklicher als ein Traum


Der norwegische Exzessiv-Schriftsteller Karl Ove Knausgard, der mit seinem literarischen Selfie-Zyklus „Min Kamp“ berühmt geworden ist, entlarvt in dem Essayband „Das Amerika der Seele“ Authentizität als Illusion.

Er wird verehrt. Seine Bücher machen süchtig. Den Rezensenten macht dies skeptisch. Was steckt hinter Karl Ove Knausgard, dem größten norwegischen Schriftsteller seiner Generation, als der er so oft bezeichnet wird? Von einer Knausgard-Besoffenheit wird gesprochen. Von einem Sog-Effekt. Von einer neuen Authentizität in der Literatur. Und vom Überdruss an erfundenen Geschichten.

Der Norweger Knausgard, 1968 in Oslo geboren, schreibt exzessiv. Zweihundert Seiten wären ihm nicht genug. Nachdem ihn eine Schreibblockade fünf Jahre lang lahmgelegt hatte, legte er, exzessiv schreibend, einen Band nach dem anderen vor. mehr lesen / lire plus

Literaturlegende
: Hunde, wollt ihr 
ewig sterben

Der US-Amerikaner Harry Crews wurde in Europa lange Zeit verkannt. Zu Unrecht, wie sein Spätwerk „Florida Forever“ zeigt.

Knurriger Außenseiter mit Blick aufs Abseitige: Der Schriftsteller Harry Crows wird in Film, Literatur und Musik zur Ikone der Popkultur stilisiert. (Foto: Internet)

„Als Johnson Meechum die drei Stufen zu seinem fuchsiafarbenen Double-Wide-Trailer hinaufstieg und die Tür aufstieß, wartete Mabel, seine Frau, drinnen bereits mit in die Hüften gestemmten Händen.“ Johnson und Mabel Meechum haben sich nach 60 Ehejahren nichts mehr zu sagen. Sie nehmen nur noch den Gestank des anderen wahr. „Sogar wenn ihn eine heftige Erkältung plagte, konnte er sie aus fünf Metern Entfernung riechen.“ mehr lesen / lire plus

Autobiographischer Roman
: Parlando des Widerstands


Das Buch „Mein deutscher Bruder“ von Chico Buarque handelt von der brasilianischen Militärdiktatur und von der Suche nach seinem Halbbruder in der DDR. Dem Ernst des Themas trotzend, ist es voll munterer Ironie.

Chico Buarques „deutscher Bruder“: Sergio Günther erlangte in der DDR eine gewisse Prominenz als Schlagersänger, Moderator sowie Radio- und Fernsehentertainer. (Foto: Internet)

Chico Buarques „deutscher Bruder“: Sergio Günther erlangte in der DDR eine gewisse Prominenz als Schlagersänger, Moderator sowie Radio- und Fernsehentertainer. (Foto: Internet)

Chico Buarque ist einer der berühmtesten Liedermacher Brasiliens unter den Musikern der „música popular“. Seine Verse sind große Dichtkunst. „Vater, nimm diesen Kelch von mir weg mit dem Rotwein aus Blut“ – die Zeilen aus dem Lied „Cálice“ hat Buarque weniger an den eigenen Vater gerichtet als an die gesamte Vätergeneration. mehr lesen / lire plus

Römisches Reich
: Wie nutzlos ist die Macht

Mit dem historischen Roman „Augustus“ ist nun auch das letzte bedeutende Prosawerk des vor einigen Jahren wiederentdeckten amerikanischen Schriftstellers John Williams ins Deutsche übersetzt. Eindrucksvoll und unterhaltsam entwickelt der Briefroman eine Phantasie davon, wie die menschliche Seite des ersten römischen Kaisers ausgesehen haben könnte.

1387LitBuchBILDAugustusEs ist das Jahr 44 vor unserer Zeitrechnung. Julius Cäsar ist tot, ermordet von einer Gruppe römischer Senatoren. Das politische Erbe des Diktators fällt seinem 19-jährigen Großneffen Gaius Octavius zu. Cäsar war einst derart beeindruckt von dem klugen und ehrgeizigen jungen Mann, dass er ihn adoptierte. Als Gaius Julius Cäsar Divi Filius, als „Sohn des Göttlichen“, ist er fortan bestrebt, das Prestige seines Großonkels für sich zu nutzen. mehr lesen / lire plus

Serienmörder: Eine Geschichte der Trostlosigkeit


Der Roman „Der goldene Handschuh“ von Heinz Strunk handelt von einem Serienmörder der siebziger Jahre, ist aber weder Krimi noch Sozialstudie.

1385literaturSTRUNKhandschuh-cover_eff89a5985a475378cd3170917df5aafSerienmörder üben auf viele Menschen eine seltsame Faszination aus. Einige dieser Killer haben es damit zur Prominenz oder sogar zu ausgesprochenem Kultstatus gebracht. Bücher und Filme über Ted Bundy und Jack the Ripper, Fritz Haarmann und Joachim Georg Kroll gibt es zuhauf, Das Thema Serienmörder hat schon seit langem Konjunktur. Dass sich die Belletristik explizit mit ihnen beschäftigt, ist jedoch ein Trend, der erst in der jüngeren Zeit einsetzte, und eine direkte Konsequenz aus der Entwicklung des Kriminalromans.

„Der goldene Handschuh“ ist kein Krimi. mehr lesen / lire plus