KOLLEKTIVE: Holzbank und Ledersessel

Dieses Jahr feiern gleich zwei luxemburgische Künstlerkollektive ihr zehnjähriges Bestehen: Maskénada und Independent Little Lies (ILL). Zwei Mitglieder kommentieren die Perspektiven freischaffender Künstler in Luxemburg.

Schwierige Balanceakte: ehe die Proben beginnen können, müssen viele Klinken geputzt werden. Hier „Animal“: Choreographie, zu sehen in der Kufa dieses Wochenende. (Probenfoto)

Einfach ist es nicht, an ihn ranzukommen. Marc Baum sitzt erschöpft aber zufrieden auf einer Holzbank im großen Café der Escher Kulturfabrik. Die Bedienung weiß schon was er trinken will und bringt ein Glas Rotwein. Der Grund für seine ständige Präsenz in dem alten Schlachthaus: Dieses Wochenende wird der ganze „Kufa“-Komplex seiner Truppe gehören. mehr lesen / lire plus

ZOMBIE FILM: Mit Bierflaschen gegen Untote

„Zombie Film“ heißt die neueste luxemburgische Filmkreation. Hinter dem Projekt stecken aber keine Profis, sondern begeisterte Amateure. Die woxx traf die Freizeit- Hollywoodianer.

Haben alles fest im Griff: „obskura“-Präsident Patrick Ernzer, Darsteller Steve Thull und Kameramann
Carlo Palucca (von links nach rechts) (Foto: lc)

Oktober 2005 in Luxemburg: unheimliche Plakate, Flyer und Prospekte tauchen in Cafés und Clubs auf: Sie kündigen einen geheimnisvollen „Zombie Film“ an. Und doch hat keiner der wenigen bekannten Regisseure des Landes ein neues Werk produziert, schon gar nicht den „First ever Zombiefilm made in Luxemburg“. Ins Leben gerufen wurde der blutige Streifen von der „obskura a.s.b.l.“ mehr lesen / lire plus

CHARLES TORDJMAN: „Daewoo, j’ai pas supporté“

Transformer en pièce de théâtre une fermeture d’usine n’est pas évident. Le woxx s’est entretenu avec le metteur en scène Charles Tordjman sur la pièce „Daewoo“ et sur la fonction politique du théâtre.

„La vraie vie, c’est la littérature.“ Pour Charles Tordjman, cette citation de Proust exprime que le théâtre engagé est compatible avec une approche littéraire.

„Et là commença y à penser qu’il est bien vray ce que l’on dit, que la moitié du monde ne sçay comment l’aultre vit.“ Cette phrase de Rabelais, mise en exergue du livre „Daewoo“ de François Bon, s’applique à merveille à la représentation de la pièce de théâtre au Luxembourg. mehr lesen / lire plus

ANDREW BIRD: Ein schräger Vogel

„The Mysterious Production of Eggs“ – so nennt sich Andrew Birds aktuellstes Werk. Die woxx hatte den Ausnahmekünstler kurz vor seinem Konzert in Bordeaux an der Strippe und sprach mit ihm über die mysteriöse Entstehung seines zweiten Solo-Albums.

Andrew Bird

Er spielt Gitarre, Geige und Glockenspiel – und zwar am liebsten gleichzeitig. Außerdem pfeift und singt er noch dabei. Das ist Andrew Bird, wie er alleine und barfuß auf der Bühne steht. Weniger skuril war der Anfang von Birds Karriere: Als Andrew vier war, schenkte ihm seine Mutter eine Geige, die er bis heute nicht mehr losgelassen hat.

Es folgte ein klassisches Studium, bei dem er sich allerdings nicht sehr wohl fühlte. mehr lesen / lire plus

CINEMA: Les films l’aiment froid

La face cachée de la cinémathèque municipale de Luxembourg: la préservation et la restauration de films. Explications du directeur de la cinémathèque, Claude Bertemes.

„Nos archives se trouvent à la Cloche d’Or et non Place du Théâtre, dans la salle du Vox“, s’empresse de préciser au téléphone Claude Bertemes, le directeur de la cinémathèque municipale de Luxembourg. Beaucoup de visiteurs – et aussi de journalistes – semblent en effet ignorer la double face des activités d’une cinémathèque. D’un côté, il y a bien sûr les séances de projection publiques, mais de l’autre, il y a le travail d’archivage, de conservation et parfois de restauration des films effectué dans le dépôt de la cinémathèque, situé dans la zone d’activité de la Cloche d’Or. mehr lesen / lire plus

THEATER: Die Arbeit der Kunst

Der Regisseur Hansgünther Heyme schärft seine Gesellschaftskritik gern an Stücken der griechischen Antike. In Luxemburg bringt er nach den „Scherben“ mit „Elektra“ erneut Euripides auf die Bühne.

Sein Engagement gilt der freien Entfaltung des denkenden Individuums:
Hansgünther Hemye.

Woxx: Sie wurden einmal mit den Worten zitiert: „Ich war immer zerrissen zwischen Mathematik und Philosophie, zwischen freier Kunst und Gestaltungsaufgaben.“ Schlägt sich diese Zerrissenheit auch in Ihren Arbeiten nieder?

Hansgünther Heyme: Ja, sicher. Ich pendele zwischen sehr genauer, präziser Ästhetik und relativer Geschmacklosigkeit und Wildheit. Das liegt daran, dass es bei uns an der Schule zwei ungeheuer frappante Lehrerfiguren gab. Ein Philosoph und ein Mathematiker. mehr lesen / lire plus

THEATER: Physiognomie der Macht

Jeroen Willems, Galionsfigur des niederländischen Theaters, steht zum ersten Mal in Luxemburg auf der Bühne.

Furiose One-Man-Show: Jeroen Willems schlüpft in fünf verschiedene Rollen. (Foto: NTGent)

Die Party ist vorbei. Zurück bleiben die Spuren eines dekadenten Gelages und eine Handvoll Gäste, die bei aller Verschiedenheit eines gemeinsam haben: Sie stehen auf der Sonnenseite der Macht. Der etablierte Intellektuelle, der souverän grinsende Geschäftsmann, der einflussreiche Politiker und der scheinheilige Kriminelle, sie alle haben ohne Rücksicht auf Verluste Karriereleitern erstiegen. Mit der Arroganz von Menschen, denen niemand etwas anhaben kann, plaudern sie aus dem Nähkästchen und geben den Blick frei hinter den Schleier der Rechtschaffenheit. mehr lesen / lire plus

FOLK-ROCK: Le jardin secret de Lady Donà

En Italie, Cristina Donà est une figure d’exception. Elle reste pourtant une parfaite inconnue pour le public non-italien. Son dernier album, qu’elle présentera au Luxembourg et à Trêves, pourrait changer
la donne.

„Cristina Donà“.Ras-le-bol d’amore qui rime avec cuore. Les textes de Cristina Donà évoquent les moments singuliers du quotidien.

Une poésie intime, qui ne se révèle pas à la première écoute … des chansons qui évoquent des images sobres, limpides, volatiles. On a beau décrire les sensations que provoquent les chansons de Cristina Donà, c’est une artiste qui semble échapper à tout essai de classification. Et voilà peut être son meilleur atout …

„J’aime m’arrêter sur certains moments de la journée en les fixant sur papier. mehr lesen / lire plus

SCHAUSPILL: „Mir brauchen eng nei Dynamik an der Kulturzeen“

D’Sängerin a Schauspillerin Sascha Ley gehéiert zu deene Leit, déi hir Passioun voll a ganz liewen an hire Wee konsequent ginn. D’woxx huet sech mat hir ënnerhal.

Sascha Ley (photo: Christian Mosar)

woxx: Du probéiers vun denger Konscht ze liewen. Wéi iwwerliews du sou als Fulltime-Artistin?

Sascha Ley: Heiansdo ass et schwéier an et huet ee kleng Duuschtstrecken. Mir si jo hei am Land all fräischaffend; ech sinn och zefridde mat dëser Situatioun a wollt dat ëmmer sou hunn. Ech fäerten lo net, wann ech gesinn, datt emol net souvill nokënnt, well ech jo am Fong ëmmer ze dinn hunn. Ech hunn d’Chance, datt ech souzesoen e puer Standbeen hunn, also d’Schauspill an d’Musek, a mech net verléieren. mehr lesen / lire plus

CINEMA ALTERNATIF: Plateforme d’images vagabondes

Depuis un an, des flyers annonçant des soirées „Open Screen“ envahissent les locaux du Luxembourg branché. Pourtant les deux initiateurs, Tanja Frank et Carlo Thiel, se tiennent plutôt couverts. Nous les avons fait parler pendant un dî ner à Esch.

Lorsqu’ils ont organisé leur premier Open Screen en juin 2004, Tanja Frank et Carlo Thiel n’avaient pas imaginé qu’un an plus tard leur idée attirerait entre 50 et 100 personnes par manifestation. „Au début je me disais qu’on ferait deux ou trois soirées et qu’après plus personne ne s’intéresserait à ces films“, remarque Carlo en attaquant sa bouchée à la reine dans l’ambiance feutrée du bistrot de la Kulturfabrik à Esch. mehr lesen / lire plus

MUSIK: Songs of Zarathustra

Nachdem sich die einst erfolgreiche Band Actarus aufgelöst hat, gibt es nun zwei erwartungsvolle Newcomerbands: Treasure Chest at the End of the Rainbow und Mutiny on the Bounty.

Acht verlorene Seelen leben ihren Traum. Sie träumen von Weltfrieden, von Toleranz und der Revolution der Harmonie. Kindlich-seelige Utopie? Oder der letzte Rettungsanker in einer Welt, die täglich ein Stück weiter aus ihrer Bahn gerät? Zwei lokale Nachwuchsbands, Treasure Chest at the End of the Rainbow und Mutiny on the Bounty, stellen in ihren Lyrics nicht nur anthropologische Fragestellungen in den Raum, sondern kritisieren auch aufs Schärfste die Kommerzialisierung der Musik. Dabei sehen sie sich gerne von einer Lost-Riff-Generation umgeben: „Im Radio hören wir täglich konventionelle Musik, die ausschließlich aus Tonwiederholungen besteht. mehr lesen / lire plus

PHOTOGRAPHIE: Le Mali à l’envers

Un regard authentique: Grâce au procédé du sténopé, le Luxembourgeois Jean-Claude Junkes et le Malien Amadou Gaba ont donné à des enfants la possibilité de fixer leur quotidien sur la pellicule.

Les images au sténopé sont exposées actuellement dans le tunnel qui mène à l’ascenseur du plateau du Saint-Esprit.

Le jeune homme lève la théière d’un grand geste au-dessus de sa tête et verse le liquide vert doré d’un long jet dans le petit verre qu’il tient sur un plateau. La boisson mousse délicatement et déploie son parfum dans l’air chaud. Gestes répétés maintes fois à travers le Mali, un pays au carrefour d’anciennes civilisations africaines. mehr lesen / lire plus

BLUES: Jimi’s Erben

Zurück zu den Wurzeln: Die fünf jungen Musiker von Blue Shade beleben das oft totgesagte Genre Blues-Rock neu.

Von Schwermut keine Spur bei Blue Shade: Ken Brandenburger, Sandro Unfer, Jérôme Klein, Julian Klaedtke und Tim Rinnen. (Foto: Christian Mosar)

„Erzähl‘ was über unseren Bandbus!“ Sänger Tim Rinnen, ein eher schüchtern wirkender 18-Jähriger zuckt die Schultern: „Was soll ich denn darüber erzählen?“ Die fünf Jungs von Blue Shade haben sich gemeinsam einen Lieferwagen zugelegt, einen Caravan T3, und von diesem Modell gibt es sonst nur noch zehn Stück auf der Welt. Tim war als letzter zum Interview eingetrudelt, weil er für besagtes Gefährt erst mal einen Parkplatz suchen musste. mehr lesen / lire plus

LUXEMBURGENSIA: Vum Blat op den Ecran

Perl oder Pica? Dat wäerte sech d’Lëtzebuerger Kinosgänger geschwë froen, wann d’Verfilmung vum Jhemp Hoscheit sengem Roman op eis Ecranë kënnt.

Am richtege Film: de Jhemp Hoscheit um Tournage
vu „Perl oder Pica“. (Foto: Christian Mosar)

Et muss een oppassen, wann een sech am Moment zu Esch gemittlech wëllt widdert eng Hauswand stäipen. Wann ee méi genee hikuckt, da kinnt een nämlech ënner Emstänn mierken, dass et eng falsch Fassad ass. An der Rue Origer huet eng Filmequipe hir Zelter opgeschloen. Dat ass zu Lëtzebuerg näischt Ongeweinleches méi – just dass hei matzen an engem Quartier gedréint gëtt, dee fir d’Geleeënheet ganz am Stil vun de Siechzeger „relookéiert“ gouf. mehr lesen / lire plus

FREIZEIT: Jenseits von Fritten und Frikadellen

Seit drei Jahren führt Paul Visser die
Fünf-Sterne-Campinganlage „Birkelt“ in Larochette. Der etwas untypische Campingwart möchte das Gewerbe mit neuen Ideen beleben.

Fremdwort Freizeit: Paul Visser.

Paul Visser entspricht nicht dem Klischee des Campingplatzbesitzers. Mit seinen kurzgeschorenen Haaren und seinen extravaganten Piercings wirkt er eher wie der Betreiber eines In-Cafés. Und eigentlich hat der 32-Jährige Film studiert und war fest entschlossen, in diesem Bereich zu arbeiten. Doch dann kam alles anders.

Aushelfen wollte er auf dem elterlichen Campingplatz, um den Vater zu entlasten. Zuerst ging in dieser Zeit der Manager frühzeitig in Rente, dann starb der Vater. „Plötzlich stand ich ganz allein da“, erinnert sich Visser. mehr lesen / lire plus

MUSIK: Ok, Computer?

Benannt haben sie sich nach einer Maßeinheit für Sockendichte. Auf leisen Sohlen wagen die drei Soundtüftler von Moussevingt den Schritt auf die Bühne.

Moussevingt nehmen’s wörtlich: Sam, Cédric und Marc.

Elektronische Musik in Luxemburg? Ja, das gibt es. Zwar ist diese Stilrichtung weitaus weniger verbreitet als etwa Punk oder Metal, doch wird sie immer mehr zum festen Bestandteil der hiesigen Musiklandschaft. Die drei Jungs von Moussevingt gehören zu denen, die ausgezogen sind, um zu beweisen, dass man hierzulande mehr aus Synthesizer holen kann als nur den Soundtrack zum „Quetschefest“.

„Ich war gelangweilt von der traditionellen Gitarre-Bass-Schlagzeug-Besetzung“, erklärt Marc Clement, der bei Moussevingt für Gesang, Keyboards und Sampling zuständig ist. mehr lesen / lire plus

SPLEEN: Wo bitte geht’s hier ins Radio?

In Luxemburg tummeln sich eine ganze Menge Bands. Die wenigstens mögen das Etikett „Pop“. Anders Spleen – die Fünf wollen auf direktem Weg ins Ohr.

Im Uhrzeigersinn: Isabelle Jakobs, Christian Péckels,
Cédric Neiens, Fränk Drews und Steve Carmentran.

Gut gelaunt sitzen sie in ihrem geräumigen Proberaum in Esch-Alzette. „Wir haben wahrscheinlich den größten Proberaum Luxemburgs“, sagt Songschreiber Cédric Neiens zufrieden. Seine MitmusikerInnen nicken zustimmend. Spleen hat sich in einer leer stehenden Dachwohnung eingenistet, Einbauküche und gemütliche Sofaecke inklusive. In den unteren Stockwerken befinden sich Büroräume, weshalb es bei den Proben ein wenig zugeht wie in „Being John Malkovich“: Erst wenn der letzte Beamte die Tür hinter sich zugemacht hat, kann die Band loslegen. mehr lesen / lire plus

ART: Etat des lieux

Dans une grande rétrospective, Dudelange rend hommage au peintre Frantz Kinnen. Entretien avec le commissaire
de l’exposition, Christian Mosar, sur un artiste inclassable.

Frantz Kinnen dans son atelier, boulevard de la Pétrusse.

woxx: Plus de 25 ans après sa mort, pourquoi faut-il se souvenir de Frantz Kinnen?

Christian Mosar: Avant tout parce que son parcours était tout à fait exceptionnel. Il était autodidacte – plutôt que d’intégrer une école artistique, il a dans un premier temps enchaîné les petits boulots, avant de sauter le pas et de devenir artiste indépendant. Dans les années 30, on connaissait de lui surtout ses caricatures pour le journal satirique „Mitock“, et plus tard pour le „Péckvillchen“. mehr lesen / lire plus

PHOTOGRAPHIE: Dépaysements

Plus populaire que le foot: le photographe Marc Wilwert a consacré un livre aux courses de stock-car au Luxembourg.

woxx: Ta façon de présenter le sujet du stock-car semble très ironique, comme si tu voulais faire un petit clin d’oeil bienveillant au style de vie luxembourgeois …

Marc Wilwert: Oui, les photos sont ouvertement ironiques, mais je ne voulais pas porter un regard moqueur sur le phénomène stock-car. Parfois j’avais peur d’être trop ironique, mais je pense ne pas avoir dépassé les limites. Je ne voulais en aucun cas froisser les personnes que j’ai rencontrées et qui ont contribué à la réalisation du reportage. mehr lesen / lire plus

DO DEMUTH: En quête d’espace

Bureaux, maisons, appartements ou salles de théâtre: l’architecte d’intérieur Do Demuth habille tous les espaces à sa manière.

Spontanéité et créativité: Do Demuth. (photo: Christian Mosar)

Elle habite l’ancienne maison de sa grand-mère. Dans ce quartier calme de Schifflange, impossible de passer à côté du grand bâtiment aux pierres jaunes, où on s’est donné rendez-vous pour faire l’interview. Il a été construit par un architecte belge qui avait le mal du pays et de son architecture caractéristique. Dans le salon, les larges fenêtres laissent entrer le soleil. „C’est vraiment une maison idéale“, dit Do Demuth – surtout pour une architecte d’intérieur, qui peut ici donner libre cours à son imagination. mehr lesen / lire plus