Klassik
: Endlose Klangwelten


Am Dienstag wird der österreichische Geiger Emmanuel Tjeknavorian mit seiner einzigartigen Fingerakrobatik in der Philharmonie auftreten und dort mit einem breit gefächerten Programm das Publikum in seinen Bann schlagen

Von der Grenzenlosigkeit seines Instruments überzeugt: Emmanuel Tjeknavorian.

Obwohl er aus einer Musikerfamilie stammt, wurde Tjeknavorian von seinen Eltern bei seiner Berufswahl nicht unterstützt. Sie wussten sehr gut, wie schwer es ist, als berufsmäßiger Musiker Erfolg zu haben. Seit seinem fünften Lebensjahr spielt der Virtuose Geige und gab schon mit sieben sein erstes öffentliches Konzert. Das Stipendium der Vladimir Spivakov-Foundation, das ihm unter anderem zu Konzerterfahrungen in der Tschaikovsky-Konzerthalle in Moskau verhalf, wurde ihm zwei Jahre später gewährt. Der heute 22-jährige Virtuose studiert seit 2011 bei Gerhard Schulz an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Schulz war 30 Jahre lang Mitglied des berühmten Alban Berg Quartetts, das sich im Sommer 2008 auflöste.

Österreich wählte den jungen Musiker für die Teilnahme am Eurovision Young Musician Contest 2012 aus. Sein außergewöhnliches Talent verhalf ihm zu vielen Preisen bei weltweiten Musikwettbewerben, wie beispielsweise dem „V. Szymon Goldberg Award“ oder dem Stefanie Hohl-Violinwettbewerb. Obwohl noch am Beginn seiner Karriere stehend, ist er schon in angesehenen Konzertsälen wie dem Wiener Konzerthaus oder dem Musiikkitalo Musikhaus in Helsinki aufgetreten.

Seinen Durchbruch feierte er jedoch erst 2015 beim internationalen Sibelius-Wettbewerb. Dort errang er den zweiten Preis und erhielt eine besondere Anerkennung für die beste Interpretation des Violinkonzerts von Sibelius. Kürzlich wählte ihn die European Concert Hall Organisation für den ,,Rising Star’’-Zyklus der Saison 2017/2018 aus, wobei die Nominierung durch das Wiener Konzerthaus und den Musikverein Wien erfolgte. Diese Auszeichnung gibt dem 22-Jährigen die Möglichkeit, ein ganzes Jahr in den namhaftesten Konzertsälen Europas zu konzertieren.

In einem Interview mit dem Österreichischem Rundfunk erläuterte Tjeknavorian sein persönliches Anliegen: ,,Ich möchte den Zuhörern in all diesen Städten zeigen, dass die Violine unendliche Möglichkeiten bietet, wenn es um die Gestaltung, den Ausdruck und die Technik geht. Ich habe mich deshalb entschieden, diese Tour mit einem reinen Violin-Solo-Programm zu absolvieren, denn mit diesen Stücken kann man das Grenzenlose meines Instruments am besten zeigen.’’ 2018 soll der junge Musiker mit den berühmtesten Orchestern Österreichs wie dem Salzburg Mozarteum oder dem Innsbruck Symphonie Orchester zusammenarbeiten.

Das Abendprogramm in der Philharmonie umfasst Werke von J. S. Bach, Sergei Prokofjew und George Enescu. Wer erleben will, welche Intensität und Wirkungskraft eine einzelne Violine entfalten kann, der sollte sich beeilen: Die Plätze der zweiten Kategorie sind bereits ausverkauft.

Am 3. Oktober in der Philharmonie.

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