Wie ein Wahlslogan klingt der Untertitel des neuen „Plan national concernant la protection de la nature“: „E Plang fir eis Liewensqualitéit“. Und auch die am vergangenen Dienstag vom Umweltministerium angekündigten Maßnahmen erinnern in ihrer Großzügigkeit an Wahlversprechen: 100.000 Euro werde man in den nächsten fünf Jahren in den Naturschutz investieren und ein Drittel der Landesfläche unter Schutz stellen. Handlungsbedarf gibt es, weil das wirtschaftliche und demografische Wachstum zu erhöhtem Flächenverbrauch und einem Rückgang der Biodiversität geführt haben. Durch die Zerstörung und Zerschneidung von Lebensräumen sind in den vergangenen 20 Jahren zum Beispiel Vogelarten wie Wiedehopf, Braunkehlchen und Raubwürger fast völlig verschwunden. Um dem entgegenzuwirken, soll unter anderem künftig der Flächenverbrauch und die Zerschneidung „erheblich reduziert“ werden. Die geplante Renaturierung von Wasserläufen, die auch über 100 Hektar Auenwald einschließt, dient sowohl dem Naturschutz als auch der Hochwasserprävention. Zur Vernetzung der Lebensräume sind sieben große Wildbrücken geplant, die die extreme Zerschneidung in der „Zone verte interurbaine“ zwischen Hauptstadt und Süden einigermaßen kompensieren sollen. Das versprochene Drittel der Landesfläche besteht vor allem aus Natura-2000-Schutzzonen, die in der Vergangenheit leider wenig effektiven Schutz geboten haben.
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