US-FRIEDENSBEWEGUNG: „Wir stoppen die Anwerber“

Aimee Allison ist eine US-amerikanische Friedensaktivistin, Mitglied der Green Party und Koautorin des Antirekrutierungs-buchs „An Army of None“. Am 31. Oktober hielt sie einen Vortrag in Luxemburg.

woxx: Sie sind in den USA in einer Antirekrutierungs-Kampagne aktiv. Worum geht es dabei?

Aimee Allison: Die Antirekrutierungsarbeit, zusammen mit der Unterstützung des Widerstandes der GIs, ist die hoffnungsvollste und effektivste Aktionsform, um den Krieg und den US-Militarismus zu stoppen. Wir beraten Jugendliche, wie sie eine Ausbildung und einen Job ohne Militär bekommen können, wir stoppen die Anwerber, wenn sie auf dem Schulgelände sind, wir setzen uns dafür ein, dass der Zugang der Anwerber zu den Schulen eingeschränkt wird. mehr lesen / lire plus

POLITIQUE DES LANGUES: Fabrication d’identités

Les langues et l’identité sont souvent mises en relation. Mais il existe différentes manières de les gérer.

Comparer les cas du Luxembourg, du Pays basque et de la province du Bolzano (le « Tyrol du sud »); c’est ce qu’a fait Kristian Naglo, de l’Université de Siegen, invité à l’Université du Luxembourg pour une conférence sur la politique des langues et des aspects identitaires dans les sociétés multilingues en Europe occidentale. Pour Naglo, la langue peut être considérée comme un facteur d’identification, mais la politique linguistique diverge en fonction des aléas historiques ou des réalités géographiques des différents Etats-nations modernes. Naglo compare ainsi les trois modèles. mehr lesen / lire plus

« Le sang du Christ, c’est pas d’la piquette ! »

La légende illustrant la photo de l’article au sujet de l’islam la semaine dernière était sans équivoque « Qui peut monter sur le ‘minbar’ ? » « Chouette, une faute ! », se dit le rédacteur en charge de la relecture en redressant avec satisfaction ce qu’il croyait être une erreur, gribouillant entre le « n » et le « b », le « i » qui devait forcément manquer. Voilà qui donne un sens inédit à la phrase : « Qui peut monter sur le minibar ? ». Sans le savoir, notre rédacteur est un redoutable conseiller marketing pour religions. Après les minibars dans les mosquées, pourquoi pas des cours de bricolages dans les églises : « Aujourd’hui : planter des clous sans se blesser !». mehr lesen / lire plus

CHL: Retourkutsche

Der Schlagabtausch zwischen der Patiente Vertriedung und dem Centre Hospitalier (CHL) geht mittlerweile in die dritte Runde. Erst letzten Freitag hatte die Patiente Vertriedung zu einer Pressekonferenz geladen, um sich gegenüber dem vom Gesundheitsministerium in Auftrag gegebenen Audit der CHL-Neurochirurgie zu positionieren. Ein Hauptkritikpunkt der Patiente Vertriedung war denn auch, dass der Auftrag des Gesundheitsministeriums nicht darin bestand, Expertisen über die beanstandeten Patientendossiers zu erstellen, sondern die Qualität des neurochirurgischen Dienstes des CHL zu durchleuchten. Dies sei mit nur geringem Zeitaufwand geschehen, wobei lediglich ein Bruchteil der Dossiers konsultiert worden sei. Auch müsse an der unabhängigen Bewertung des französischen Experten Bernard George gezweifelt werden: Die Interviews des Experten hätten immer in Gegenwart eines Direktionsvertreters des CHL stattgefunden. mehr lesen / lire plus

FRANCOPHONIE: Tigre de papier

La venue d’Abou Diouf, ancien président du Sénégal et actuel président de l’OIF (Organisation internationale de la francophonie), a permis de mieux connaître cette grande inconnue qu’est la francophonie.

Première vraie surprise lors de l’entretien informel accordé aux journalistes luxembourgeois-es dans le salon feutré et discret de l’hôtel Royal : « L’OIF est une organisation politique », a affirmé Abou Diouf. Voilà du nouveau. Jusqu’à présent, la francophonie avait plutôt une image poussiéreuse, comme les perruques des monarques français qui voulaient que l’on parle leur langue dans leurs colonies. Mais voilà que, dans la bouche de son nouveau président, l’OIF prend des dimensions telles qu’on peut se demander pourquoi on aurait encore besoin de l’ONU. mehr lesen / lire plus

DUANE HANSON: Protestations vivantes

L’exposition « Sculptures of the American Dream » rassemble pour une première fois un nombre impressionnant de travaux de l’artiste américain Duane Hanson.

Comme des personnages réels … juste un peu plus lourds, mais c’est parce qu’ils sont en bronze.

Une chose est sûre : Duane Hanson n’a pas manqué son but. Celui d’irriter le spectateur. Celui de le faire réfléchir. Sur lui-même, sur sa perception des choses comme sur la société qui l’entoure et dont il fait irrémédiablement partie. Ce qui frappe le plus en réfléchissant sur l’art de Duane Hanson, c’est sa complexité malgré le simple procédé que l’artiste a toujours maintenu pour ses oeuvres. mehr lesen / lire plus

GRÜNES GRENELLE: „Modellfunktion für Luxemburg“

Zur Bedeutung der Grenelle-Verhandlungen für Frankreich und ihre Übertragbarkeit auf Luxemburg hat die woxx den französischen Greenpeace-Direktor Pascal Husting befragt.

Pascal Husting freut sich über die Erfolge bei Gentech und Biolandbau, ist aber entschlossen, weiter gegen Pestizide und Atomkraft zu kämpfen.

woxx: Welche Bilanz ziehen Sie, nachdem der Präsident Nicolas
Sarkozy am Donnerstag seine Erklärungen abgegeben hat?

Pascal Husting: An erster Stelle steht für mich die neue Art und Weise, wie in Frankreich ökologische Fragen angegangen werden. Der Hang zum Fatalismus scheint überwunden. In dem, was Sarkozy angekündigt hat, sind große Fortschritte enthalten – aber auch große Widersprüche. Angesichts der Ziele in Sachen Energieeffizienz und erneuerbare Energien ist nämlich ein progressiver Ausstieg aus der Atomenergie möglich. mehr lesen / lire plus

FINDEL-URTEIL: Vergiftetes Erbe

Das jüngste Urteil gegen den Findel-POS zeigt, dass die politische Klasse nichts dazugelernt hat.

Mit falschen Mitteln ein unsinniges Ziel verfolgen – das ist es, was Luxemburgs Regierungen seit über zehn Jahren in Sachen Findel vorexerzieren. Und immer wieder geben die Gerichte jenen recht, die gegen die zweifelhaften staatlichen Genehmigungsverfahren klagen. Vor zwei Wochen wurde in erster Instanz der Klage von Grundbesitzern stattgegeben, deren Immobilien im "Plan d’occupation des sols" (POS) von 2003 nicht mehr als Bauland eingestuft werden. Das sei im Plan unzureichend begründet, befand das Gericht, und stellte damit die Rechtmäßigkeit des ganzen POS in Frage.

Besagter Plan sollte, über die Köpfe der betroffenen Gemeinden hinweg, die Grundlage für alle Neubauten im Findel-Areal legen. mehr lesen / lire plus

GUS VAN SANT: Mort à Portland

Quatre ans après « Elephant », Gus Van Sant renoue avec l’univers de l’adolescence. Son dernier film, « Paranoid Park », dépeint l’entrée violente d’un jeune garçon dans l’âge des responsabilités.

Une scène décrit à la perfection les insécurités de l’adolescence. Il y a ce moment où Alex, 16 ans, et son copain – beaucoup plus expérimenté que lui, puisqu’il a un an de plus – vont pour la première fois à Paranoid Park. Là où skatent les grands. Alex est intimidé, mais il ne veut ou ne peut pas faire demi-tour. Il reste donc assis sur sa planche en contemplant les figures que d’autres exécutent. mehr lesen / lire plus

INSTALLATION: Klein – aber global

„Global Multitude“ – der Titel der zurzeit in der Rotonde 1 gezeigten Ausstellung erscheint zunächst großspurig, angesichts des nur spärlich mit Kunst gefüllten Raumes.

Dennoch haben es die einzelnen Exponate – von der Videoinstallation bis hin zur Monumentalskulptur – in sich: Acht internationale Künstler wurden zu dem Projekt eingeladen, sie sollten sich kritisch mit dem Thema der globalen Vielfalt befassen. Gemeinsam ist den einzelnen KünstlerInnen, dass sie nicht aus Europa stammen, sich jedoch im Laufe der Zeit hier niedergelassen haben. In ihren Werken konfrontieren sie denn auch die eigene Herkunft und Kultur mit der eurozentrischen Realität hierzulande.

Eine Installation, die sofort ins Auge springt, ist die über elf Meter hohe, in der Mitte der Rotonde rotierende tibetische Gebetstrommel. mehr lesen / lire plus

FESTIVAL: Intelligente Tänze

Dieses Wochenende steht Luxemburg – dank des Kollektivs „Musiques Volantes“ – unter dem Zeichen von IDM (Intelligent Dance Music).

Der Mann im Hintergrund nennt sich Jackson … aber mit Vornamen.

Jackson Fourgeraud –  bekannt als „Jackson and his Computer Band“ – ist ein wahrer Virtuose in der elektronischen Musikwelt. Ein roher Diamant, der sich langsam, aber unaufhaltsam in den letzten Jahren zum Liebling der IDM Szene (Intelligent Dance Music) heraufgearbeitet hat. Über vier Jahre hat der gebürtige Pariser gebraucht, um den perfekten Sound für sein Debütalbum Smash zusammenzuwerkeln. Er hat so eine äußerst intelligente Mischung aus verschiedenen Elektronica-Elementen geschaffen: IDM, Hip Hop, Techno. mehr lesen / lire plus

Tanz der Gänsefüßchen

Neu ist besser. Die neue woxx ist besser als die alte. Zum Beispiel wurden früher Zitate zwischen schmucklose „Zollzeichen“ gesetzt. Doch das neue, also bessere, Layoutprogramm bewältigt problemlos die „deutsche“ wie auch die « französische » Typografie. Im Rausch des Neuaufbruchs beschloss die Redaktion, frei nach dem EU-Motto „In Vielfalt geeint“, die „Gänsefüßchen“ und « Guillemets » passend zur Sprache einzusetzen. Doch dann tauchten plötzlich „deutsche“ Anführungszeichen in einem französischen Text auf, weil die automatische Spracherkennung im Word nicht funktioniert hatte. Kurzfristig wurde entschieden, die ganze Nummer auf „deutsche“ Typografie umzustellen. Außer den Texten, die schon mit « Guillemets » gelayoutet waren. Und jenen mit „Zollzeichen“, die sich « partout » nicht in „Gänsefüßchen“ umwandeln lassen wollten. mehr lesen / lire plus

Celula: „Fonds du Logement“ wollte keinen Abriss

Alex Simonis, früherer Mitarbeiter des „Fonds du Logement“, widerspricht in einer Richtigstellung der Aussage im Woxx Artikel „Aus Alt mach Neu“ vom 19. Oktober 2007, der Fonds hätte die Bettemburger Molkerei Celula abreißen wollen, um einen Neubau zu schaffen. Eine Analyse des Komplexes im Auftrag des „Fonds du Logement“ hätte zu der Einschätzung geführt, dass die Celula sich aufgrund zu tätigender Wohnungszuschnitte nicht für den subventionierten Wohnungsbau eigne. Angebracht sei eher eine Mischnutzung in Form von Geschäften, Lofts, Gaststätten und Ateliers. Im schlussfolgernden Bericht an den Verwaltungsrat sei lediglich vom Kauf der Celula abgeraten worden, von Abriss sei nicht die Rede gewesen. mehr lesen / lire plus

L’IVL ne serait pas tout à fait mort

Le Ministère de l’Intérieur et de l’Aménagement du Territoire a réagi au sujet de l’article « In memoriam IVL » (woxx 924) où l’on pouvait lire : « Seit 15 Jahren wird daran herumgedoktert, ohne dass sich Landesplanungs- und Wirtschaftsministerium einig werden. » Etant donné que le Programme directeur a été défini par la loi du 21 mai 1999 concernant l’aménagement du territoire et a été adopté en date du 27 mars 2003 par le Conseil de Gouvernement, il serait erroné d’affirmer que depuis 15 ans, soit depuis 1992, des réflexions et des discussions aient été menées dans le cadre du « Plan sectoriel Zones d’activités économiques ». mehr lesen / lire plus

CLIMAT: Cegedel mise sur le noir

Les technologies de capture et de stockage du carbone sont une option controversée pour lutter contre le changement climatique. Alors que Cegedel envisage d’y investir substantiellement, Greenpeace voit dans cette approche une fausse solution.

Une fois de plus, Greenpeace tire à boulets rouges sur le gouvernement à cause de son attitude en matière de protection du climat. En effet, la société Cegedel, en principe contrôlée par l’Etat, envisage d’investir dans une centrale au charbon en Allemagne. Cette centrale serait capable de capturer le CO2 avant qu’il ne parte dans l’atmosphère et contribue à l’effet de serre. Mais l’ONG n’est pas convaincue par cette approche et met en garde : « Le gouvernement va perdre toute sa crédibilité dans sa politique climatique dans le cas où il ne s’oppose pas fermement au projet de la Cegedel d’investir dans une centrale au charbon pour importer de l’électricité. mehr lesen / lire plus

Kulturkadaver

+++Mal wieder feierte sich die Architektur selbst: Zum fünften Mal seit 1995 wurden am letzten Freitag von der „Fondation de l’architecture“, die Luxemburger Architekturpreise – reine Achtungspreise – vergeben: Rund vierzehn Projekte wurden mit einer silbernen respektiv goldenen Auszeichnung bedacht. Auffallend an dieser neuen Architektur ist ihr minimaler, puristischer Charakter: Keine Schnörkel – statt dessen klare Linien und ein kubistischer Baustil. Nur wenige Architekten haben durch kleine Finessen diese stilistische Unterkühltheit aufgebrochen: Etwa das junge Architektenteam Teisen & Giesler, die sich für die Raumteilung aus hölzernen Bauelementen des Restaurants „La Serre Bleue“ in der Rotonde 1 verantwortlich zeigen sowie für das originelle Kombinieren von Alt und Neu im Rahmen einer Renovierung eines Bonneweger Privathauses. mehr lesen / lire plus

FABRIKBESETZUNG: 100 Tage Bicycle Race

Seit über 100 Tagen hält eine streikende Belegschaft im ostdeutschen Nordhausen ihren Betrieb besetzt. In dieser Woche hat sie mit der Produktion von Strike-Bikes begonnen – in Eigenregie.

Gähnende Leere war gestern: Seit dieser Woche wird an den Produktionsstraßen des Thüringer Zweiradwerks das Strike-Bike montiert.

Rekordverdächtig ist es allemal, was in der Fahrradfabrik der Bike-Systems GmbH im thüringischen Nordhausen geschieht. „Seit dem 10. Juli machen wir hier ununterbrochen eine Betriebsversammlung“, sagt die Betriebsratsvorsitzende Heidi Kirchner im Streikzelt auf dem Gelände der Fahrradfabrik. „Vielleicht ist es ja die längste, die es in Deutschland je gab. Recherchiert das doch mal!“

Seit mehr als 100 Tagen läuft sie hier also ohne Pause: eine Betriebsversammlung – so wird die Besetzung, die ansonsten verboten wäre, bezeichnet. mehr lesen / lire plus

Toujours pas propre

Le secteur nettoyage est décidément en ébullition. Après la conférence de presse commune de l’OGBL et du LCGB fin septembre, où les deux syndicats dénoncaient l’attitude du patronat qui ne cherchait même pas à négocier une nouvelle convention collective, le syndicat services privés de nettoyage, d’hygiène et d’environnement de l’OGBL vient d’annoncer la phase deux. Ainsi ce samedi, 27 octobre se tiendra une première réunion de protestation dans la grande salle de la Maison du peuple à Esch. Tout en réunissant les actrices et les acteurs du terrain, l’OGBL continue d’accuser la fédération des employeurs de toujours refuser et bloquer toute négociation. mehr lesen / lire plus

CSV: auf den rechten Kurs gebracht

Der Spagat zwischen Konservatismus und Modernität, in dem sich die CSV seit einem Jahrzehnt befindet, führte in den vergangenen Wochen zu widersprüchlichen Aussagen von Parteikadern bei Themen wie Religionsunterricht und Euthanasie. Nach der zurückhaltenden Reaktion auf die Aussagen von Françoise Hetto-Gaasch und der strengen Maßregelung von Marie-Josée Franck konnte man sogar meinen, der fortschrittliche Flügel habe die Oberhand gewonnen. Doch am Mittwoch abend wurden im CSV-Nationalrat die Karten wohl neu gemischt. Jedenfalls gab sich Parteipräsident François Biltgen am folgenden Morgen im RTL-Interview pfäffisch und stramm rechts wie kaum je zuvor. Im Kern unterstütze auch Françoise Hetto die Grundidee, dass Religion in die Schule gehöre, so Biltgen. mehr lesen / lire plus

Pestizide im Europa-Parlament

Entgegen der Meinung einiger ihrer Fraktionskollegen hatte sich die Europa-Abgeordnete Erna Hennicot-Schoepges (CSV) für eine strengere Pestizid-Verordnung in der EU eingesetzt (siehe woxx 924). Mit gewissem Erfolg: Im Votum diese Woche in Straßburg wurde der Bericht der grünen Abgeordneten Hiltrud Breyer zum neuen Gesetz nicht entscheidend abgeschwächt. Die Fraktion der Liberalen und die der Christdemokraten stimmte nicht einheitlich über die Hunderte von Änderungsanträgen ab. Für das weitgehende Verbot von krebserregenden, neurotoxischen und erbgutverändernden Stoffen sprach sich eine Mehrheit im Parlament aus. Einige Vorschläge scheiterten jedoch an der christlich-liberalen Opposition: Beispielsweise bleibt es den Mitgliedstaaten vorbehalten, ob sie den Bauern vorschreiben, ihre Nachbarn über Sprühaktionen zu informieren. mehr lesen / lire plus