Von 1926 an wurde Luxemburg von einer rechtsliberalen, ab November 1937 von einer rechtssozialistischen Koalition geführt; in beiden Zusammenschlüssen dominierte die Rechtspartei. Personell bestand eine Kontinuität, die vom Tandem Bech-Dupong bestimmt wurde. Als die Arbeiterpartei Ende 1937 in die Regierung eintrat, befand sie sich in der schwächeren Position, denn politisch konnten Pierre Krier und René Blum kaum als Gespann bezeichnet werden. Ab April 1940 trat Victor Bodson an Blums Stelle.
Die Fremden- und Flüchtlingspolitik wurde in den Dreißigerjahren sowohl vom Justiz- als auch vom Außenministerium gestaltet. Während Joseph Bech als Außenminister in den ersten Jahren seinen liberalen Justizminister Norbert Dumont weitgehend in den Hintergrund drängte, gelang es dessen Nachfolger, dem Sozialisten René Blum, das Heft wieder in die Hand zu nehmen. Doch auch er suchte häufig Rückendeckung – allerdings nicht durch den neuen Premierminister Dupong, sondern durch Bech.
Einer, der nicht Regierungsmitglied war, hatte als Generalsekretär der Regierung großen Einfluss: Albert Wehrer. Alle diese Männer waren vor der Jahrhundertwende geboren und hatten als junge Erwachsene noch die Zeit des Zensuswahrlechts erlebt.
Hier eine kurze Vorstellung dieser fünf Schlüsselfiguren:
Quellen:
ANLUX, J-073-48; J-073-51, AE-03309, AE-03999-304
Der Kampf : Wochenschrift der Kommunisten Luxemburgs, 1921.
D’Natio’n, 1919-1920.
Blau, Lucien: Histoire de l’extrême-droite au Grand-Duché de Luxembourg au XXe siècle. Esch-Alzette 1998.
Funck, Antoine (et al.) : Le Luxembourg au tournant de l’histoire. Foi et reconnaissance d’un petit peuple libre. Luxembourg 1919.
Grégoire, Pierre: Vie et carrière de Pierre Dupong : ministre d’État, Luxembourg 1985.
Scuto, Denis. „Les années 1930 du Escher Tageblatt“. In: Radioscopie d’un journal, Tageblatt (1913-2013), 74–88. Esch-sur-Alzette 2013.
Thomas, Adrien. Les frontières de la solidarité : les syndicats et les immigrés au cœur de l’Europe. Rennes 2015.
Trausch, Gilbert. Joseph Bech, un homme dans son siècle : cinquante années d’histoire luxembourgeoise (1914 – 1964). Luxembourg 1978.
Wehenkel, Henri: Controverses autour d’un rapport. In: D’Lëtzebuerger Land“, 17. April 2015.
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