Großdemo bei Lützerath: Auch friedlicher Protest

Während am Wochenende in Lützerath die letzten Aktivist*innen geräumt wurden, versammelten sich geschätzte 35.000 Menschen nicht weit davon entfernt bei dem von RWE Power betriebenen Braunkohle-Tagebau Garzweiler, um für Klimaschutz zu demonstrieren. Die woxx war vor Ort, um sich ein Bild zu machen.

Am Aachener Hauptbahnhof bekommt man am Samstag Morgen einen ersten Eindruck der vielen Menschen, die an der Demonstration  bei Lützerath teilnehmen wollen: Kurz vor zehn Uhr stehen vor dem Gebäude mehrere Aktivist*innen-Gruppen – an selbstgebastelten Schildern und wasserfester Kleidung gut erkennbar.

Der Zug, der um 10:20 Uhr zum 40 Minuten entfernten Bahnhof in Erkelenz fährt, ist bis auf den letzten Platz besetzt. mehr lesen / lire plus

Proteste in Lützerath: Die 1,5-Grad-Grenze

Zwei Autostunden von 
Luxemburg entfernt kämpfen Klimaaktivist*innen um den Erhalt eines Dorfes – gegen den Energiekonzern RWE, die Polizei und den eigenen Staat. Leichtsinnig gehen sie dabei nicht vor.

Die Mahnwache an der Tagebaukante ist für die Aktivist*innen, die Lützerath vor dem Kohlebagger retten wollen, ein beliebter Ort zum Kaffeetrinken. (Fotos: Tessy Troes)

Der Wecker klingelt in Keyenberg. „Gestern waren wir auch um diese Zeit los, oder?“ sagt jemand aus dem Zelt nebenan. Wir schreiben den 7. Januar, fünf Uhr morgens, auf einem improvisierten Camping in Nordrhein-Westfalen. Keyenberg ist ein Nachbardorf nordöstlich von Lützerath, dem Braunkohledorf, dessen Abriss imminent und in aller Munde ist. mehr lesen / lire plus

Vor Ort im Hambacher Forst

Seit Ende vergangener Woche wird der von Umweltaktivisten*innen besetzte Hambacher Forst bei Aachen von der Polizei und dem Sicherheitsdienst des Energieriesen REW geräumt. Auch das letzte Stückchen eines einst stattlichen Waldes soll dem Braunkohle-Tagebau weichen.

Vorerst sind wohl erst einmal die Tage der Baumhäuser im Hambacher Forst gezählt: Seit Donnerstag vergangener Woche wird das dortige Protestcamp gegen den Abbau und die Verstromung von Braunkohle von der Polizei geräumt. (Foto: Knut Henkel)

Seit Donnerstag vergangener Woche wird das Waldstück im Hambacher Forst polizeilich geräumt, das Umweltaktivist*innen in den vergangenen Jahren besetzt gehalten haben. Sie wollen damit ein Zeichen setzen: gegen den Abbau und die Verstromung von Braunkohle, die hier seit 1978 abgebaut wird und den Hambacher Forst von einst über 4.000 Hektar auf eine vergleichsweise mickrige Fläche hat schrumpfen lassen. mehr lesen / lire plus

Hambacher Forst: Symbol gegen Braunkohleabbau soll verschwinden

Seit 40 Jahren wird der 12.000-jährige Wald des Hambacher Forsts abgeholzt, weil sich unter den uralten Bäumen Braunkohle befindet. In den nächsten drei Jahren soll der komplette Restwald, rund 200 ha, verschwinden. Seit fünf Jahren besetzen Aktivist*innen den Wald. Am Donnerstag startete die Polizei die Räumung des Gebietes.

Foto: EPA-EFE/Friedemann Vogel

Der Hambacher Forst ist ein Wald in Nordrhein-Westfalen, von welchem nur noch ein kleiner Teil erhalten ist. 1978 kaufte der Energiekonzern RWE (damals Rheinbraun) den Wald von den umliegenden Gemeinden. Damals hieß er noch Bürgewald. Seitdem werden jährlich bis zu 70 ha Wald gerodet, um Braunkohle abzubauen. Von dem einst 4.100 ha großen Wald sind schon 3.900 ha verschwunden. mehr lesen / lire plus

Ziviler Ungehorsam gegen Kohle

Wer ist Weltmeister bei der Förderung von Braunkohle, dem klimaschädlichsten aller fossilen Brennstoffe? Nicht China, die USA oder Australien, nein: Deutschland! Und das größte Tagebaugebiet befindet sich in Garzweiler – zwischen Köln und Mönchengladbach. Dort wird am Wochenende gegen die Verstromung der Kohle und für eine Energiewende demonstriert. Die Aktion unter dem Namen „Ende Gelände” soll die Kohlebagger stoppen; unter den Hunderten von TeilnehmerInnen befinden sich laut der maßgeblich beteiligten NGO Greenpaeace auch Klima-AktivistInnen aus Luxemburg. Interessant ist, dass die Aktion explizit als ziviler Ungehorsam beworben wird. Die Frage, inwiefern man auf formal illegale Aktionen wie den „Hausfriedensbruch” in einem Tagebau zurückgreift, um für Klimaschutz zu werben, dürfte die Bewegung – und die Justiz – in den kommenden Jahren intensiv beschäftigen. mehr lesen / lire plus