Menschenhandel in Luxemburg: Ausbeutungsspirale statt Opferschutz

Die Zahl der Fälle von Menschenhandel in Luxemburg ließe sich drastisch reduzieren, wenn man nur die Hebel an den richtigen Stellen ansetzte. Darüber sind sich Expert*innen einig, wie vergangene Woche bei einem Rundtischgespräch klar wurde.

Opfer von Menschenhandel mögen zwar nicht unbedingt Handschellen tragen, aus ihrer Lage kommen sie dennoch nur schwerlich heraus. (Copyright: CC BY-SA 2.0)

„Die Welt des Menschenhandels stellt eine Art Parallelwelt zum Rest der Luxemburger Gesellschaft dar.“ Dieser Satz fiel vergangene Woche im Rahmen eines von Time for Equality organisierten Themenabends in den Rotunden. Auf ein Screening des Films „Exit – A Journey out of the Heart of Human Trafficking“ folgte eine Fragestunde mit Regisseurin Alison Jayne Wilson. mehr lesen / lire plus

Obdachlose schützen

Die am meisten Benachteiligten unserer Gesellschaft dürfen nicht vergessen werden – das verlangt ein Appell, den Médecins du Monde Anfang dieser Woche veröffentlichte. Neben generellen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Epidemie seien auch solche nötig, die den spezifischen Bedürfnissen prekär lebender Menschen zugutekämen. Besonders um die Möglichkeiten zur Selbstisolierung von Obdachlosen sorgt sich die NGO. Sie erinnert daran, dass 83 Prozent der Patient*innen von Médecins du Monde kein festes Zuhause haben und 72 Prozent nicht krankenversichert sind. Aufgrund ihrer Lebenssituation erreichten Sensibilisierungskampagnen diese Menschen nicht und es sei ihnen unmöglich, die Empfehlungen zu respektieren. „All diese in Prekarität lebenden Menschen riskieren, noch viel stärker unter diesem Virus zu leiden als der Rest der Bevölkerung“, warnt Médecins du Monde. mehr lesen / lire plus

Médecins du monde: Prekarität macht keinen Urlaub

Für Glückskinder herrscht in den Sommermonaten Leichtigkeit. Die ONG Médecins du monde Luxembourg erinnert mit einer Sensibilisierungskampagne jedoch an die Menschen, die in Luxemburg um ihre medizinische Versorgung kämpfen müssen – und das über das ganze Jahr hinweg.

Copyright: MdM

„Certains prennent des coups de soleil“, steht auf einem der Plakate der Organisation Médecins du monde Luxembourg (MdM), „d’autres se prennent des coups.“ Hinter diesem und anderen Wortspielen verbirgt sich eine ernste und beängstigende Mitteilung. Während andere im Sommer Urlaub machen, so das Motto der Kampagne, leiden andere unter ihrem Leben auf der Straße, sind weder sozial- noch krankenversichert (2018: 72 Prozent der Patient*innen von MdM). mehr lesen / lire plus

Weder Wohnung noch Krankenversicherung

Immer mehr Menschen können sich in Luxemburg keine medizinische Erstversorgung leisten. In ihrem Jahresbericht prangert die Hilfsorganisation Médecins du Monde diesen Missstand an.

Im Jahr 2017 haben in Luxemburg 784 Personen auf die Dienste der NGO Médecins du Monde zurückgegriffen. Davon abgesehen, dass 89 Prozent dieser Menschen über keine Krankenversicherung verfügen, befinden sie sich aus zahlreichen weiteren Gründen in einer verletzlichen Lage: 97 Prozent leben unter der Armutsgrenze, nur 13 Prozent haben eine eigene Wohnung.

Wie aus dem Jahresbericht von Médecins du Monde hervorgeht, hat sich die Anzahl an Personen, die auf die Dienste der Hilfsorganisation angewiesen sind, seit 2015 mehr als verdoppelt. mehr lesen / lire plus