Steuerreform: Halb leeres Idea-Glas

(Foto: Fondation Idea; Julien Mpia Massa)

Am laufenden Band werden im Rahmen der Koalitionsverhandlungen Vorschläge von NGOs und Institutionen vorgelegt. Dass die Fondation Idea ein Dokument zu einem der wichtigsten anstehenden Projekte, der Steuerreform, vorlegt, erregt trotzdem Interesse. Die Denkfabrik steht zwar der Chambre de commerce nahe, hat sich aber mit Analysen einen Namen gemacht, die oft mit dem Mainstream der Wirtschaftslobbys brechen. Überraschen kann Idea auch diesmal. Zuerst eine klare Absage an Friedens „Steuern senken für alle“-Bluff: Angesichts der Lage der Staatsfinanzen könne eine pauschale Senkung der Steuerquote kein prioritäres Ziel der Reform sein. Der Autor Michel-Edouard Ruben empfiehlt, sich auf pragmatische Optimierungen des Steuersystems zu beschränken – und witzelt, für große Reformen gebe es genügend Herausforderungen in anderen Bereichen. mehr lesen / lire plus

Relance post-covid : inventaire inventif

La fondation Idea, à travers un recueil d’articles, contribue au débat sur la relance. L’approche est plutôt ouverte, avec quelques limitations.

« … cette crise inédite pourrait laisser des séquelles économiques durables et être suivie d’une reprise à plusieurs vitesses », écrivent Narimène Dahmani et Michel-Édouard Ruben, économistes à la fondation Idea. Cela fait allusion aux différences entre les secteurs, dont certains sont « confrontés à un choc de productivité et de coûts durable ». Le Luxembourg a les moyens « pour mener un ensemble de politiques – budgétaires, économiques, de requalification – à même de contenter à la fois Keynes, Say et Schumpeter », estiment les auteur-e-s de la contribution phare du recueil présenté la semaine dernière par Idea. mehr lesen / lire plus

Wirtschaftskrise: Und in Luxemburg?

Die Vorschläge des französischen Magazins „Alternatives économiques“ (woxx 1586: „Was tun?“) lassen sich nur zum Teil auf Luxemburg übertragen. Dennoch können sie die Diskussion hierzulande bereichern.

www.fondation-idea.lu

Immerhin: Bei drei von acht Lösungen, die das Magazin untersucht hat, geht es um Steuern. Ein Thema, bei dem das „kleine“ Luxemburg gegenüber den „großen“ Kapitalmärkten keine „gefährlichen Alleingänge“ wagen kann, wie hiesige Politiker*innen immer wieder betonen. In Wirklichkeit hat das Großherzogtum jahrzehntelang „ungefährliche“, höchst profitable Alleingänge betrieben und als „paradis fiscal“ die Steuerpolitik der europäischen Partnerstaaten sabotiert. In der Covid-19-Krise war Luxemburg auf die Solidarität der Nachbarländer angewiesen. Es wäre schockierend – und unklug –, jetzt zu versuchen, mit Alleingängen von anstehenden Maßnahmen im Ausland zu profitieren. mehr lesen / lire plus

Fayot gegen Rommes, alle gegen Roboter und Frontaliers

Spritziges Duell auf hohem intellektuellen Niveau. Bei der Idea-Debatte zum Ende der Arbeit ging es um ein neues Luxemburger Modell und um die Rolle des Staates.

Bild: Pyotr Ivanovich Subbotin-Permyak. Arbeiter (1921)

Wann werden die FahrerInnen endlich durch Roboter ersetzt? Eine Frage, die – wenn auch nicht ganz ernst gemeint – sich auf der Rückfahrt von Kirchberg aufdrängt, wenn man aus einer Debatte über das Ende der Arbeit kommt. Der Verkehrssicherheit würde das guttun und Aufgaben, für die FahrerInnen ihre menschlichen Qualitäten bräuchten, werden sowieso wegrationalisiert: Eine Tür mit der Aufschrift „Défense de parler au chauffeur“ verhindert, dass sich die Frau mit dem Kartonticket in der Fahrerkabine einen Rat holt. mehr lesen / lire plus