LSAP-Linke: Ja zu Gambia, aber …

Wie die LSAP-Linke das Wahlergebnis deutet und was ihre Essentials für die Koalitionsverhandlungen sind.

Il Quarto Stato, Giuseppe Pellizza da Volpedo, 1901

„Allerdings stellen wir auch fest, dass die Wahlen besser ausfielen als die Wahlen zum Europaparlament von 2014 und besonders als die Wahlprognosen 2018.“ Nein, diese verbrämte Analyse des LSAP-Wahlergebnisses stammt nicht aus einem Communiqué der Parteileitung, sondern von der Parteilinken, die normalerweise nicht mit Kritik spart.

Eigentlich hätte man von dieser Seite eine Abrechnung mit der Kampagne des „liberalen“ Spitzenkandidaten Étienne Schneider erwartet (siehe die woxx-Analyse des LSAP-Ergebnisses). Stattdessen drückt das von Nico Wennmacher und Nando Pasqualoni unterzeichnete Communiqué die Überzeugung aus, „dass unsere kritische Mitarbeit als Parteilinke viel dazu beigetragen hat, mit einem profilierten, linken Wahlprogramm ein tieferes Abrutschen der LSAP zu verhindern“. mehr lesen / lire plus

Linke in der LSAP: Harte Zeiten

Fast alle Parteien versuchen, die Mitte des politischen Spektrums zu besetzen. Dabei entferne sich die LSAP von ihrer Basis und könne nur verlieren, mahnen linke Kritiker. Derzeit stehen sie auf verlorenem Posten.

Spitzenkandidat ohne Alternative? Auch Danton, Marat und Robespierre sind leider tot. (FOTO: SIREN-COM / WIKIMEDIA)

„Ich werde Premierminister“, hatte Etienne Schneider vor einem Monat selbstsicher verkündet. Wie das gehen soll, weiß allerdings niemand. Derzeit wird die Option einer rot-blau-grünen „Anti-CSV-Koalition“ (woxx 923) von keiner Partei offensiv vertreten – dass sie realisiert wird, ist damit recht unwahrscheinlich. Sollte es dagegen zu einer Neuauflage der großen Koalition kommen, so könnte die LSAP kaum den Anspruch auf den Posten des Premiers erheben. mehr lesen / lire plus