Journalismus in Mexiko: Wahrheit oder Leben

Mexiko gilt als eines der gefährlichsten Länder für Presseschaffende. In einem unerklärten Krieg sind Entführungen, Morde und Verschwindenlassen alltäglich. Die Täter werden nur selten strafrechtlich verfolgt.

Journalistinnen und Journalisten protestieren Anfang Mai dieses Jahres vor der Kathedrale von Culiacan im mexikanischen Bundesstaat Sinaloa gegen die Ermordung ihres Kollegen Luis Enrique Ramirez, dessen Leiche am 5. Mai 2022 gefunden wurde. Javier Valdez hatte fünf Jahre zuvor dasselbe Schicksal erlitten. (Foto: EPA-EFE/Juan Carlos Cruz)

Armando Linares wusste genau, was ihm drohte. Im Januar hatte der Mitarbeiter des Nachrichtenportals „Monitor Michoacán“ in einer Videobotschaft eine traurige Mitteilung gemacht: „Das Aufzeigen der Korruption von Regierung, Beamten und Politikern hat heute zum Tod eines unserer compañeros geführt“, sagte er. mehr lesen / lire plus

Mexiko: Ordnung à la Obrador

Korruption und Drogenkartelle – der designierte mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador wird einen harten Kampf führen müssen. Anders als seine Vorgänger kennt er aber nicht nur Härte als Rezept.

Setzt sich seit Jahren für eine liberale Drogenpolitik ein: Mexikos designierte Innenministerin Olga Sánchez Cordero. (Foto: Twitter)

Der Krieg der rivalisierenden Drogenkartelle hat die mexikanische Gesellschaft fest im Griff. Der Anfang des Monats gewählte designierte Präsident Andrés Manuel López Obrador wird wie seine Vorgänger daran gemessen werden, ob er diesen Griff zumindest lockern kann.

Der von 2006 bis 2012 amtierende Staatschef Felipe Calderón von der christdemokratisch-konservativen PAN hatte bei seinem Antritt den „Krieg gegen die Drogenmafia“ erklärt, und tausende von Soldaten in die betroffenen Regionen geschickt. mehr lesen / lire plus