Medienpolitik: Der Untergang von RTL

Seit Anfang des Jahres nimmt das Künstler*innenkollektiv Richtung 22 den größten Sender des Landes aufs Korn. Doch hinter „RTL Eent“ versteckt sich nicht nur eine satirische Kopie des Medienkonzerns, sondern auch eine fundierte Medienkritik. Im Gespräch mit der woxx erklären zwei Aktivist*innen des Kollektivs, was sie am „Meinungsmonopolisten RTL“ kritisieren.

Aktivist*innen von Richtung 22 im Einsatz für ihren neuen Nachrichtenkanal „RTL Eent“. (Foto: Richtung 22)

woxx: 2016 hat Richtung 22 die Pin-ups von RTL kritisiert und die sind dann verschwunden. Und jetzt, 2024, wollt ihr den ganzen Medienkonzern RTL verschwinden lassen?

Lila Randale: Nichts weniger als das.

Gérard Mercator: Ja, das ist eine sehr schöne Zusammenfassung. mehr lesen / lire plus

Am Bistro mat der woxx #239 – D’Ierwe vun Esch 2022

All Woch bitt d’woxx Iech an hirem Podcast en Abléck an hir journalistesch Aarbecht a beliicht d’Hannergrënn vun engem Artikel.

Chaos. Esou léisst sech dat, wat zu Esch vun Esch 2022 iwwreg bliwwen ass, an engem Wuert beschreiwen. Besonnesch am Bâtiment 4, dem alternativen, selbstverwaltete Kulturzentrum, rumouert et. Esou sollen do elo Mataarbechter*inne vun der Stad Esch eraplënneren an d’Selbstverwaltung net méi gëllen, heescht et vu Kënschtler*innen. D’Stad Esch schwätzt vu villen eidele Reim, déi net méi genotzt géife ginn. Och bei der Kulturfërderung gesäit et esou aus, wéi wann Esch sech iwwerholl hätt. Am Podcast erkläre mir Detailer – a schwätzen iwwert Situatioun an anere Südgemengen. mehr lesen / lire plus

Kulturpolitik: Esch2022: 
Scherben oder Erbe?

Das Team von Esch2022 zog diese Woche eine letzte Bilanz, während sich beim Schlagabtausch zwischen Richtung22 und der Gemeinde Esch kein Ende abzeichnet.

Die Kulturministerin Sam Tanson (déi Gréng) und der Escher Bürgermeister Georges Mischo (CSV) (v.r.n.l.) waren bei der Präsentation der Bilanz von Esch2022 vertreten. (Copyright: Ville d’Esch/Emile Hengen)

Auf den Straßenschildern in Esch trotzt das Logo der Kulturhauptstadt Esch2022 nach wie vor Wind und Wetter, doch war das Kulturjahr tatsächlich wegweisend für die Kulturpolitik der Südgemeinden? Im März berief die Oppositionspartei ADR eine Debatte dazu in der Abgeordnetenkammer ein. „Es ist schwer, so früh nach Abschluss des Kulturjahres in einer „Heure d’actualité“ eine definitive Bilanz zu ziehen“, quittierte Georges Mischo (CSV), amtierender Bürgermeister der Gemeinde Esch, damals die Auftaktrede von Fred Keup (ADR). mehr lesen / lire plus

Kulturpodcast: Um Canapé mat der woxx – #25 Kultur a Kommerz

Am Februar dréint sech „Um Canapé mat der woxx“ alles em d´Geld: Wéi gëtt Kultur fir wirtschaftlech Zwecker genotzt? Wien wëlle Stied mat kulturelle Groussevents uschwätzen? A wéi nohalteg ass dat Ganzt? Richtung22 deelt hir Gedanke mat der woxx.

Copyright: Isabel Spigarelli/woxx

D’Bedeelegung vum lëtzebuergesche Kultursecteur un der Weltexpo zu Dubai, d’Kulturjoer Esch2022 – béides sinn Evenementer, déi d’Kënschtler*innenkollektiv Richtung22 an der Vergaangenheet beschäftegt hunn. Generell komme weltwäit ëmmer erëm Froen dono op, wéi wäit d’Kulturzeen dierf fir touristesch, wirtschaftlech an aner politesch Beräich instrumentaliséiert ginn. An dësem Episod ginn d’Isabel Spigarelli vun der woxx an zwou Vertrieder*inne vu Richtung22 dëser a villen anere Froen zum Thema no. mehr lesen / lire plus

Kulturpolitik: Nach Esch2022 die Sintflut?

Ein Knall zum Ende des Kulturjahres: Das Künstler*innenkollektiv Richtung22 wirft der Gemeinde Esch unter anderem finanzielle Intransparenz vor. Die Verantwortlichen schweigen. Was jetzt?

Bei der Eröffnungsfeier zu Esch2022 im Rampenlicht, jetzt in der Kritik: Lässt die Gemeinde Esch seine Kulturschaffenden im Stich? (Foto: GilPe, CC BY-SA 4.0/creativecommons.org)

Der Schöffenrat der Gemeinde Esch präsentierte am Dienstag seine Bilanz zum Kulturjahr Esch2022 (E22) auf dem Escher Weihnachtsmarkt, während das Künstler*innenkollektiv Richtung22 zum eigenen Jahresrückblick am Ende des Monats einlud – mit Vermerk am Schluss der Einladung: „PS. Schreibt uns, wenn ihr Lust habt einen Artikel darüber zu schreiben, was in der Escher Kulturpolitik alles schiefläuft – wir haben zu viel Material.“ mehr lesen / lire plus

Mémoire : Boulonnons nouveau

Avec le plongeon libérateur de l’esclavagiste Edward Colston dans les eaux du port de Bristol, la discussion autour des statues et symboles est relancée. Le déboulonnement simple risque d’amener une amnésie collective et non souhaitable.

Photo : Richtung22

Détruire les images et représentations de souverain-e-s mal-aimé-e-s est un acte vieux comme la civilisation humaine. Déjà au 13e siècle avant notre ère, le pharaon égyptien Akhenaton en a fait les frais. Après une réforme religieuse orientée vers le monothéisme qui a mal tourné, les statues du père du pharaon Toutankhamon furent défigurées et ses emblèmes effacés des murs des temples. Et cette manie nous a accompagné-e-s depuis, les « Bilderstürmer » protestant-e-s du 16e siècle, les destructions commises en marge de la Révolution française ou encore les démontages de milliers de statues de Lénine en ex-URSS en sont le signe. mehr lesen / lire plus

Meisch lädt 100 Schüler*innen nach Dubai ein

Das Bildungsministerium plant einen Kunstwettbewerb um eine Reise zur Weltausstellung in Dubai. Angeblich geht es um den Kulturaustausch. Unsägliches Nation Branding-Deluxe passt besser.

Copyright: CC BY Michell Zappa SA 2.0

Bereits im September kämpfte das Kunstkollektiv Richtung 22 mit einem Theaterstück und Protestaktionen gegen die Teilnahme des Kunstsektors an der Weltausstellung in Dubai an. Das juckt das Bildungsministerium herzlich wenig: Es zieht sich lieber die Spendierhosen bis über den Bauchnabel und lädt 100 Schüler*innen in die Vereinigten Arabischen Emirate ein.

Das Bildungsministerium organisiert im Rahmen der Weltausstellung 2020 einen Kunstwettbewerb für die Gymnasialschüler*innen der 3e-Klassen. Die Jugendlichen sollen eine „création artistique“ zu einem der vier Themen – Diversität, neue Ressourcen für die Menschheit, Zukunft und aktive Solidarität – die im luxemburgischen Pavillon dargestellt werden, einreichen. mehr lesen / lire plus

Kultursektor: Dubai 2020 ist nicht …

… zumindest nicht, wenn es nach dem Kunstkollektiv Richtung 22 geht. Das versucht mit Protesten, offenen Briefen und einem Theaterstück, die luxemburgische Kunstszene von der Weltausstellung in Dubai fernzuhalten.

An den Fenstern des Kulturministeriums kleben Ausdrucke. Es sind offene Briefe, die das Kunstkollektiv Richtung 22 an Kulturministerin Sam Tanson und an den Direktor der Focuna (Fonds culturel national), Jo Kox, richtet. Das Kollektiv fordert beide Instanzen in den Briefen auf, sich selbst und Kunst aus Luxemburg aus der nationalen Beteiligung an der Weltausstellung in Dubai 2020 herauszuhalten. Bereits letzte Woche hatte das Kollektiv seinem Missmut mit einer Aktion auf der „Stäreplaz“ Luft gemacht und den Rückzug des Kunstsektors aus dem Pavillon verlangt. mehr lesen / lire plus

#Freeturnup: Klibber eis Fred!

Der heutige Freispruch für den Rapper Turnup Tun war die einzig richtige Entscheidung, um die Meinungsfreiheit zu wahren. Dass es überhaupt so weit kommen konnte, bleibt trotzdem ein Skandal – und wirft weitere Fragen auf.

(©Screenshot – Youtube)

Auch wenn in regelmäßigen Abständen internet-pöbelnde Rassist*innen vor luxemburgischen Gerichten zu Geldstrafen verdonnert werden, stellt sich im Fall Turnup Tun (bürgerlich Tun Tonnar und Sohn des Komponisten, Sängers, und Schauspielers Serge Tonnar) die Frage der Verhältnismäßigkeit. Rufen erstere oft zu kruder Gewalt gegen Ausländer*innen und Geflüchtete auf, so hat der Rapper in seinem Track „FCK LXB“ neben einigen gepfefferten und durchaus genre-üblichen Beleidigungen gegenüber Fred Keup, einem der Kläger, (Europakandidat der ADR und Gründer der rechtspopulistischen „Nee2015/Wee2050“ Bewegung) durchaus gute Argumente geliefert, wie: „Ass da keen, deen hei versteet, dass hie seng eegen Angscht verbreet“. mehr lesen / lire plus

Unreflektierte Autoritätshörigkeit

Sich reflexartig auf die Seite eines schießenden Polizisten zu stellen, sagt viel über die eigene Sozialisation und Lebenserfahrung aus. Mediale und politische Institutionen sollten eigentlich dabei helfen, die eigenen Vorannahmen zu hinterfragen.

© wikipedia

Liest man auf Facebook die Reaktionen auf Artikel zur neusten Aktion von Richtung22, wundert man sich über die Gewissheit, die manche Kommentator*innen an den Tag legen. Die wenigsten scheinen daran zu zweifeln, dass der Autofahrer den Polizisten überfahren wollte, oder dass letzterem keine andere Option blieb, als von seiner Schusswaffe Gebrauch zu machen. Dabei ist beides noch ungeklärt. Es fragt sich, worauf diese Menschen sich beziehen, wenn sie sich über jede*n empören, der oder die das Verhalten des Polizisten kritisch hinterfragt. mehr lesen / lire plus

Denkmal für Opfer von Polizeigewalt

Das Künstler*innenkollektiv Richtung22 macht mit einem weiteren Monument auf Missstände in Luxemburg aufmerksam. Diesmal kommen sowohl Polizei und Justiz als auch Politik und Presse schlecht weg.

© Richtung22

„In dieser Straße wurde am 11.04.2018 ein Mensch von einem Polizisten erschossen.“ Dieser Satz ist seit heute in der rue des Ardennes in Bonneweg zu lesen. Mit der Gedenktafel will das Künstler*innenkollektiv Richtung22 an einen Vorfall erinnern, der sich dort vor genau einem Jahr ereignete: Ein Autofahrer war durch den Schuss eines Polizisten tödlich verwundet worden.

Im Text der Gedenktafel teilen die Künstler*innen in dem für sie typischen satirischen Tonfall reichlich Kritik aus: Der Vorfall habe weder dazu geführt, dass besagter Polizist suspendiert, die Bewaffnung der Straßenpolizei hinterfragt oder die Polizei-Ausbildung reformiert worden sei. mehr lesen / lire plus

Stage-Gesetz in der Kritik

Ein Gesetz zur Regelung von Praktika ist in Planung. In einem Gutachten übt die Salariatskammer nun scharfe Kritik am vorliegenden Entwurf.

© Flickr

Seit Arbeitsministerium und Acel im März den Gesetzesentwurf vorstellten, der die Praktika regelt, hagelte es Kritik. Unel und Richtung22 forderten eine Überarbeitung des Textes und starteten zu diesem Zweck eine Petition mit dem Titel „Keng Aarbecht ouni Bezuelung!“. Auch die Presse äußerte Skepsis: Das Luxemburger Wort weist darauf hin, dass eine Praktikums-Kultur, wie sie Arbeitsminister Nicolas Schmit anstrebe, Ausbeutung und Missbrauch begünstige. Auch das Lëtzebuerger Land zeigte sich erstaunt darüber, dass die Acel nichtbezahlte Praktika befürwortet. mehr lesen / lire plus

Sécurité intérieure : Ensemble pour tous ?

Rarement une semaine aura été aussi sanglante au Luxembourg que la dernière. Deux hommes sont morts et des tas de questions restent ouvertes. Au cœur de la polémique, il importe de ne pas perdre de vue quelques vérités essentielles.

(Photo : police.public.lu)

Cette fois, les agitateurs semi-professionnels de Richtung 22 sont peut-être allés un peu trop vite en besogne. En publiant sur leur page Facebook un article fictif du Code pénal précisant que « Chaque personne qui fuit les forces de l’ordre doit escompter d’être soit abattue, soit arrêtée pour homicide », ils restent certes dans la lignée du mauvais goût et de l’humour noir corrosif qui sont leur image de marque, mais ils laissent de côté toute une série de questions aussi intéressantes à poser. mehr lesen / lire plus

Entlohnung für Praktikant*innen gefordert

„Keine Arbeit ohne Bezahlung“ – die Studierendengewerkschaft Unel sowie das Kunstkollektiv Richtung22. Sie reagieren damit auf einen kürzlich von Arbeitsminister Nicolas Schmit gemeinsam mit der Acel ausgearbeiteten Gesetzesentwurf zu Schüler*innen- und Studierendenpraktika. Darin wurde festgehalten, dass Praktika zwar entlohnt werden müssen, jedoch nur, wenn sie von einer Schule, Universität oder Hochschule vorgeschrieben werden. Ab einem Monat ist eine Entlohnung von einem Drittel, ab sechs Monaten von der Hälfte des nicht-qualifizierten Mindestlohns vorgesehen. Zwar begrüßen die Jugendorganisationen, dass Praktika nun endlich gesetzlich reguliert werden, fordern mittels einer Petition jedoch konkrete Änderungen am Entwurf. Ausnahmslos jedes Praktikum von mindestens einem Monat solle entlohnt werden. mehr lesen / lire plus

Richtung 22 : la craie du crime

Les Allemands ont la Causa Böhmermann et ses démêlés avec la justice. Et le Luxembourg risque d’avoir son cas limite judiciaire en matière de libre expression avec la Causa Richtung 22. On se souvient : l’année dernière, à la veille de la fête nationale, certains membres du collectif artistique (et d’autres organisations, notamment l’Unel et Jonk Lénk) avaient été surpris par la police grand-ducale sur les marches de la Philharmonie. Ils étaient en train d’y apposer – à la craie – une version satirique de la « Hémecht » pour ridiculiser le tam-tam patriotique qui se résonne dans le pays chaque 23 juin. mehr lesen / lire plus

Monarchie: le soutien s’effrite

(lc) – Sombre semaine pour notre aristocratie locale. Pour les festivités autour du 70e anniversaire du retour d’exil de la grande-duchesse Charlotte, et donc d’une figure phare de notre mythe national de plus en plus contesté, ni le premier ministre, ni le président de la Chambre des députés, ni même la bourgmestre de la capitale n’avaient trouvé le temps de s’y rendre. De plus, plusieurs journaux se sont permis de déroger à l’obligation implicite de publier des hagiographies à cette occasion, comme les collègues du « Quotidien », qui donnaient la parole au psychologue Thierry Simonelli pour démonter le mythe grand-ducal. mehr lesen / lire plus

KULTUR: „Kunst muss politisch sein“

Lars Schmitz und Raphael Lemaire von dem jungen Künsterkollektiv Richtung22 erklären im woxx-Interview, wie sie den kulturellen Sektor in Luxemburg sehen, wie man Leute erreicht, die bisher nicht erreicht wurden, und warum Kunst sich einmischen sollte.

Lars Schmitz, 27, hat sein Kommunikations- und Medienwissen-
schaftsstudium in Halle gerade abgeschlossen.

Raphael Lemaire, 22 Jahre alt, studiert Politikwissenschaft in München. (FOTOS: RICHTUNG22)

woxx: Warum Richtung22?

Lars Schmitz: Die Gruppe funktioniert basisdemokratisch, was am Anfang natürlich zu den zu erwartenden stundenlangen Diskussionen geführt hat. Ich glaube, wir hatten ungefähr 200 Namen zur Auswahl. Uns war wichtig, einen zu finden, der unser Engagement widerspiegeln würde. mehr lesen / lire plus

STUDIENBEIHILFEN: Notfalls noch einmal

Die Reform der Studienbeihilfen ist durch. Gelegenheit, eine beispielhafte Mobilisierung Revue passieren zu lassen und einen Ausblick auf das zu wagen, was noch anstehen könnte.

Der harte Kern: Mitglieder des „Aktiounskomitee 6670“ beim Streik am 25. April.

Mit 32 zu 28 Stimmen ist das Gesetz zur Neuregelung der Studienbeihilfen am Donnerstag, dem 10. Juli, angenommen worden. Dafür gestimmt haben erwartungsgemäß die Regierungsparteien DP, LSAP und Déi Gréng, dagegen CSV, ADR und Déi Lénk. „Überrascht hat uns an der Abstimmung bloß, dass doch so viele Abgeordnete gegen das Gesetz gestimmt haben“ sagt Sarah Diederich, Mitglied des Aktionskomitee 6670. Das „AK“, wie es von seinen Mitgliedern der Einfachheit halber genannt wird, ist rechtmäßiger Nachfolger des Streikkomitees, das zum 25. mehr lesen / lire plus