MIGRATION: Geteilte Vergangenheit
Woran erinnern sich Migrantenfamilien? Und wie geht die Mehrheitsgesellschaft mit deren Erinnerungspraktiken um? Ein neues Buch thematisiert die Brüche zwischen den Erinnerungsräumen Einheimischer und Zugewanderter.
„Nos ancêtres les Gaulois“ – mit seinem ironischen Gebrauch des Spruchs, den im „Hexagone“ jedes Kind in der Schule lernt, löst der schwarze französische Bestsellerautor Gaston Kelman beim Publikum regelmäßig Lachsalven aus, wie kürzlich wieder in Luxemburg zu erleben. Er berührt damit jedoch einen wesentlichen Punkt von kollektiver Erinnnerung. Denn, wie Piero-D. Galloro im soeben erschienenen Band „Migration und Erinnerung“ feststellt: MigrantInnen setzen die Blicke mehrerer Gesellschaften nebeneinander. Doch die Aneignung der Geschichte der Ankunftsgesellschaft bleibt ihnen meist versagt, sogar in der zweiten Generation, während die ihres Ursprungslandes devalorisiert wird. mehr lesen / lire plus