JOHANNES-PASSION: Leiden vertont

An diesem Sonntag findet im großen Auditorium der Philharmonie ein Passionskonzert statt. Zur Aufführung kommt die berühmte Johannes- Passion von Johann Sebastian Bach für Soli, Chor und Orchester.

Zweifelsohne ist die Johannes-Passion eine der großartigsten kirchenmusikalischen Werke Bachs. Geschrieben wurde sie im Laufe seines ersten Jahres als Kantor in der Leipziger Thomaskirche. Aufführende sind das Alte-Musik-Ensemble Le Concert Lorrain, der Nederlands Kamerkoor, sowie ein herausragendes Sängerensemble bestehend aus Ruth Ziesak (Sopran), Andreas Scholl (Alt), einer der besten Countertenöre unserer Zeit, James Gilchrist (Tenor), Eric Stokloßa (Tenor), Dietrich Henschel (Bass) und Yorck Felix Speer (Bass) unter der Leitung von Christoph Prégardien.

Erstmals aufgeführt wurde die Johannes-Passion am Karfreitag 1723 in Leipzig. mehr lesen / lire plus

IRAK: Heavy Metal gegen maskuline Härte

Teile der irakischen Gesellschaft und auch die Staatsgewalt machen gegen Homosexuelle, „weibische“ Jugendkulturen und andere vermeintliche Abweichler mobil. Erstaunlich ist, dass Jugendliche es angesichts dieses sozialen Klimas wagen, das vorherrschende Männlichkeitsideal sichtbar in Frage zu stellen.

Als Vertreter einer „weibischen“ Jugendkultur im Irak verfolgt: Die Mitglieder der Metal-Band „Acrassicauda“, deren Werdegang der preisgekrönte Dokumentarfilm „Heavy Metal in Bagdad“ zum Thema hat.

Die irakische „Sozialpolizei“, die in Wirklichkeit nichts anderes als eine islamische Sittenpolizei ist, schlug Anfang Februar Alarm: Unter jugendlichen Männern verbreite sich ein bedrohliches Phänomen – der „Emo-Kult“. Junge Iraker ließen sich die Haare lang wachsen, trügen enge Hosen und T-Shirts mit Totenköpfen. mehr lesen / lire plus

KRITIK & SOZIALE BEWEGUNG: Mühen des Alltags

Der New Yorker Starintellektuelle Mark Greif bietet in seiner Essay-Sammlung „Bluescreen“ wenig Analyse und viele popessayistische Assoziationen zu Alltagsphänomenen. Immerhin überzeugt der Sympathisant von „Occupy Wallstreet“ als Chronist der Bewegung.

Hat zu allem eine Meinung: Der Essayist Marc Greif.

Der Tahrir-Platz von Kairo war das Zentrum des Umsturzes in Ägypten, die Puerta del Sol in Madrid wurde zum Treffpunkt der spanischen „Indignados“, und im New Yorker Zuccotti-Park nahm „Occupy-Wallstreet“ ihren Anfang als internationale Bewegung. Der Protest gegen die Banken und das Finanzsystem fand einen vorläufigen Höhepunkt in einem weltweiten Aktionstag Mitte Oktober. Doch begonnen hatte er mit der Besetzung des Parks in Manhattan einen Monat zuvor. mehr lesen / lire plus

PRÉSIDENTIELLES: L’extension du domaine de la lutte

Avec leur prise de la Bastille, Jean-Luc Mélenchon et le Front de Gauche ont fait plus qu’une entrée bruyante en campagne : ils ont enfin donné une perspective crédible à l’extrême gauche française.

Place de la Bastille dimanche dernier. L’occasion pour une centaine de milliers de personnes de renouer avec les meilleures traditions révolutionnaires françaises.

« Il paraît que François Hollande se serait glissé dans la foule aujourd’hui. Donc, si vous voyez un quidam avec un masque de Jacques Chirac, demandez-lui son programme ». Il est 15 heures dimanche après-midi à la place de la Bastille à Paris, et la foule boit les vannes que leur balance l’humoriste Didier Porte, cet autre damné de la Sarkozie, venu soutenir le grand rendez-vous du Front de Gauche. mehr lesen / lire plus

FRAUENFÖRDERUNG: Wider die männlichen Monokulturen

Wie kann Gender Diversity im Topmanagement erreicht werden, und welche Instrumente ebnen Frauen tatsächlich den Aufstieg – Thema zweier Konferenzen.

Die Zeiten, in denen Frauen vor allem die rechte Hand ihres Chefs waren, sind erfreulicherweise vorbei.

In der letzten Woche gab es zwei Veranstaltungen, die das Thema des Frauenanteils in den Entscheidungsstrukturen der Firmen zum Thema hatten. Die Fédération des Indus-triels Luxembourgeois (Fedil) hielt eine Konferenz unter dem Motto „La promotion de la mixité en entreprise“ und der Conseil National des femmes (CNFL) eine parallele mit dem Titel „Augmenter le taux des femmes dans la prise de décision – Bon vouloir ou quotas?“. mehr lesen / lire plus

PIRATENPARTEI LUXEMBURG: Lila steht für bunt

Langweilig war der Programm-kongress der Piratenpartei nicht. Abseits der „digitalen“ Themen wurde kontrovers diskutiert und – meistens – einmütig abgestimmt.

Summerhill School? Piraten-Kongress!

„Ich bin ganz klar in der richtigen Partei.“ Sven Clement, Präsident der Piraten, steht am Rednerpult und kommentiert das Abstimmungsergebnis. Soeben ist der Änderungsantrag 3 angenommen worden, der Immigration und Integration befürwortet und eine klare Abgrenzung gegen Rechts zum Ausdruck bringt. Zu ihrem „programmatischen Landeskongress“ hat sich die neue Partei im kleinen Kulturzentrum in Mensdorf zusammengefunden. Hinter den breiten Tischen sitzen Männer verschiedenen Alters und ein paar jüngere Frauen, mindestens die Hälfte der Anwesenden hat einen Laptop dabei. mehr lesen / lire plus

FESTIVAL DES MIGRATIONS: Globalement positif… ou presque

D’année en année, le Festival des migrations accueille une foule de plus en plus importante. Mais le succès populaire ne doit pas masquer un certain nombre de désaccords de fond.

Place Guillaume, il y a 30 ans de cela. La deuxième édition du Festival des migrations avait encore lieu en plein air.

Le décompte n’est pas encore tout à fait terminé, mais tout porte à croire que le « Festival des migrations, de la culture et de la citoyenneté », qui s’est tenu le weekend dernier à la Luxexpo au Kirchberg, a franchi un nouveau cap en termes d’afflux. Ce qui était palpable dès samedi, s’est confirmé le lendemain, avec une affluence massive. mehr lesen / lire plus

„ET ASS 5 VIR 12“: Das Ende des Konsensualismus?

Eine neue Initiative will sich der wirtschaftlichen Zukunft des Luxemburger Modells annehmen.

Als Ende der 1990er der woxx-Vorgänger „GréngeSpoun“ mehr Streitkultur für Luxemburg forderte und in der Folge eine Reihe von Streitgesprächen zu fundamentalen Fragen der Luxemburger Gesellschaft lancierte, geschah dies in einem ökonomischen und sozialen Kontext, der vor allem durch Überschüsse im Staatshaushalt in Milliardenhöhe gekennzeichnet war.

Wenige Jahre nach der Umwelt-Konferenz von Rio waren die langfristigen Rahmenbedingungen bekannt: Ausstieg aus der fossilen Energiewirtschaft und ein Wachstum, das die Grundfesten der Gesellschaft nachhaltig sichert. Der Handlungsspielraum schien – im Gegensatz zu so manchen Nachbarstaaten – immens. Doch geschehen war im Endeffekt wenig. mehr lesen / lire plus

Abwarten und beten

Die Missbrauchsopfer der katholischen Kirche haben es wirklich nicht leicht. Nicht nur, dass der Generalstaatsanwalt den Mitgliedern des Justizausschusses Ende Januar mitteile, die gemeldeten Missbrauchsfälle seien allesamt verjährt – es wurde auch nichts an dem Verfahren verändert. Ein weiteres Mal prangert die „Allianz vun Humanisten, Atheisten an Agnostiker Lëtzebuerg“ (AHA) nun den unverantwortlichen Umgang mit dem katholischen Kindermissbrauchsskandal an: „Während in anderen Ländern auf höchster Ebene Untersuchungskommissionen eingesetzt werden, überlässt man in Luxemburg die Aufklärung des Skandals und seine Opfer derselben Organisation, welche die Peiniger jahrzehntelang gedeckt und deren Verbrechen vertuscht hat.“ Diese Form der Justiz könne nicht im Interesse der Opfer sein, sondern diene einzig dem guten Ruf der katholischen Kirche. mehr lesen / lire plus

Schlanker Presserat

Dem Anfang April zusammentretenden neuen Presserat sollen nur mehr 15 VerlegerInnen und eine ebenso große Zahl an JournalistInnen angehören. Darauf hat sich das Büro des Presserates festgelegt, nachdem das Gremium zuletzt 40 Mitglieder umfasst hatte. Vorausgegangen war eine mehr als zwei Jahre währende Diskussion über die Aufnahme von Radio Ara und des Verlagshauses „Maison Moderne“ (u.a. Herausgeber des paperjam). Luxemburgs mittlerweile 510 anerkannte JournalistInnen arbeiten für insgesamt 39 verschiedene Verlagshäuser bzw. HerausgeberInnen. Um ein Organ von nahezu 80 Mitgliedern zu vermeiden, wurden erstmals Auswahlkriterien angesetzt. Vertreten sind nur noch Zeitungen die mindestens wöchentlich erscheinen bzw. Sender die täglich durchgehend 24 Stunden senden und über fünf anerkannte JournalistInnen verfügen. mehr lesen / lire plus

Schuldenminister

Im Rahmen einer Parlamentsdebatte soll am Dienstag der Bericht des „comité de prévision“, der sich aus Vertretern diverser staatlicher Dienststellen zusammensetzt, diskutiert werden. Die Expertengruppe kommt zum Schluss, dass „à politique inchangée“ Luxemburg ab 2013, mit einem Budgetdefizit von mehr als 3%, die Maastricht-Kriterien nicht mehr erfüllen wird. Dieser Wert soll für 2014 und 2015 ähnlich sein, obwohl durchaus mit einer konjunkturellen Belebung, und 2015 sogar wieder mit einer Wachstumsrate von über 4% des BIP gerechnet wird. Allerdings werden im gleichen Jahr die TVA-Einnahmen durch den E-Commerce einbrechen, weil diese dann zu 70% an das Land des Kunden abgeführt werden müssen. mehr lesen / lire plus

RÉFORME SCOLAIRE: Débrayage

Dans leur bras de fer avec le ministère de l’éducation nationale, le rapport de force semble être favorable aux enseignants et à leurs syndicats. Afin d’éviter une bérézina annoncée, le gouvernement devra les prendre bien plus au sérieux.

« Depuis 2009, j’ai consacré 144 réunions à la discussion des propositions de réforme, que ce soit avec les délégations des lycées, les représentants de syndicats, les membres des commissions nationales de programme, les collèges des directeurs et les membres des différents comités de pilotage, sans parler des nombreuses réunions avec les élèves, les parents d’élèves ou encore la présentation du projet à la REEL ». mehr lesen / lire plus

KARIKATUREN: Brücken zeichnen

Sollten wir nicht besser Brücken bauen, fragt der junge Mann achselzuckend – in seinem Rücken eine über mannshohe, Stacheldraht bewehrte Mauer. Der wohl einfallsloseste Cartoon der aktuellen Ausstellung in der Abtei Neumünster in Luxemburg könnte nichtsdestotrotz als ihr überschreibendes Motto dienen. Im Kreuzgang der Abtei werden derzeit Arbeiten einiger der berühmtesten Cartoonisten der Welt gezeigt, die mit flinkem Strich ihre Ansicht zum Nahost-Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern zum Ausdruck gebracht haben.

Die Ausstellung mit dem Titel „Cartooning in Conflict“ entstand mit Unterstützung der israelischen Botschaften Belgiens und Luxemburgs unter der Schirmherrschaft von „The Parents Circle Families Forum“, einem Zusammenschluss von mehr als 600 palästinensischen und israelischen Familien, die alle mindestens ein Familienmitglied in diesem Konflikt verloren haben. mehr lesen / lire plus

ANDY BAUSCH: Gute Zeiten, schlechte Zeiten

Der neue Film von Andy Bausch beschreibt die Belle Epoque. Dazu listet er prägende Begebenheiten und Persönlichkeiten auf, eine neue Sichtweise eröffnet er aber nicht.

„Früher war die Zukunft auch besser“, meinte einmal der deutsche Wortakrobat Karl Valentin, der in der sogenannten „Belle Epoque“ das Licht der Welt erblickte. Ein Zeitabschnitt, der im neuen Spielfilm des Luxemburger Regisseurs Andy Bausch im Mittelpunkt steht.

Er sei halt ein verzweifelter Nostalgiker, antwortete Bausch in einem Interview auf die Frage, warum er sich nach seinem Dokumentarfilm „Schokela, Knätschgummi a brong Puppelcher“, der die Zeit des Zweiten Weltkrieges thematisiert, erneut der Vergangenheit zugewandt habe. Mit der Belle Epoque hat Bausch eine Periode (ca. mehr lesen / lire plus