TIM BURTON: Große Kulleraugen

Mit „Big Eyes“ hat Regisseur Tim Burton sein zweites Biopic gedreht: Die Geschichte der Margaret Keane, deren Gemälde mit den großen Augen von ihrem Mann als seine eigenen Werke vermarktet wurden, ist ein süffiger, pseudofeministischer Hollywoodschinken.

Zwischen Hollywood-Diva und naivem Hausmütterchen:
Amy Adams in der Rolle der Margaret Keane malt Figuren mit großen Augen – wahlweise mit
Hund oder Katze.

Andy Warhol hat’s vorgemacht: Mit der Kopie der Kopie eines Bildes kann man es zu Erfolg bringen. Mehr noch, die Methode wurde zu seinem Mantra und schließlich zum Stilmittel der Pop-Art. Nur wirkte Warhol in den 1960ern/1970ern und nicht in den spießigen 1950ern, in denen Ruhm einer Frau nur dann zuteil wurde, wenn sie an der Seite ihres Gatten glänzen durfte und ansonsten ihr Dasein am Herd fristen musste. mehr lesen / lire plus

Caritas gegen Sparen und für Urlaub

(avt) – Keine Sparmaßnahmen bei den Familienzulagen, so der Konsens der Kritiker auf die im Zukunftspak (2014) vorgestellten Maßnahmen zur Reform des Congé parental. In einer Stellungnahme geht nach dem Aufschrei ihres Sprecher Robert Urbé nun die Caritas im Detail auf die geplante Abschaffung der „Allocation d’éducation“ ein und setzt diese im Verhältnis zum nur halb so oft beanspruchten Congé parental. In dem Positionspapier wird festgestellt: dass nicht jede nicht-erwerbstätige Frau, ihre Situation selbst gewählt habe; so gebe es weder ausreichend Arbeitsplätze, noch Kinderkrippen und Maison Relais. Beim Bezug der Allocation d’éducation bei gleichzeitiger Erwerbstätigkeit zeige sich, dass dem oft ein materielles Problem zu Grunde liege, weswegen der Wegfall der Familienzulagen in vielen Fällen zu einem Bezug von RMG führe. mehr lesen / lire plus

INSTALLATION: Geschichtsverzerrende Bilder

Die Ausstellung „Photography Challenges History“ ist die erste Folge einer vierteiligen Serie namens „Memory Lab“, die in vier verschiedenen Museen der Stadt zu sehen sein wird. Ihr Name ist Programm und wirft die Frage auf: Verdrehen Bilder unsere Wahrnehmung der Geschichte?

In den 1990er Jahren erlebte die Geschichtswissenschaft einen wichtigen Paradigmenwechsel. Die „ikonische Wende“ bestätigte visuelles Material aller Formen – Bilder, Filme, Fotografien – in seiner Qualität als primäre Quelle für die Geschichtsforschung. Dass diese neue Sichtweise auf Bilder problematisch sein könnte, war jedoch schon damals vielen Historikern klar. Im Mudam können nun Exponate von sieben Künstlern betrachtet werden, die sich mit dem Thema Geschichte und Bild auseinandergesetzt haben. mehr lesen / lire plus

AFRO-POST-PUNK: Les ours-sons

« No Metal in This Battle », curieux quartet issu des intestins de la scène luxembourgeoise, mélange adroitement les styles : afro-beat, indie, post-punk en veux-tu en voilà. Et ça donne un joli cocktail en plus !

Les ours de « No Metal in This Battle ».

Que se passe-t-il lorsque quatre musiciens issus de la scène indé luxembourgeoise du milieu, voire la fin des années 1990 se mettent ensemble pour fonder un nouveau groupe, sans avoir vraiment l’ambition de leur jeunesse tumultueuse ? Eh bien quelque chose de relaxé et de rafraîchissant en même temps, et surtout un de ces ovnis musicaux qui, depuis un certain temps, ne nous visitent que très – et même trop – rarement. mehr lesen / lire plus

LIBYE: La menace de l’État islamique

Arrivée en octobre 2014 en Libye, l’organisation terroriste s’est rapidement développée et a poussé le gouvernement non reconnu de Tripoli à se lancer dans un nouveau front. Notre correspondante témoigne depuis Misrata et
Syrte.

Les troupes de Fajr Libya se rassemblent près de Syrte le 16 mars pour partir au combat contre l’Etat islamique.

À l’automne 2014, la Libye est devenue la première base hors de la zone irako-syrienne de l’État islamique. Attentats, propagande et exécutions s’enchaînent depuis à une vitesse inquiétante.

Tout a commencé en octobre 2014 à Derna, petite ville de la côte est et réputée pour être conservatrice. mehr lesen / lire plus

DER WEG ZU BERLUSCONI: Verschäumte Gesellschaft

Die deutsche Übersetzung kommt spät, aber nicht zu spät: Obwohl Sandro Veronesis Roman „Die Berührten“ in Italien bereits 1990 erschien, vermag er wie kaum ein anderes Werk der italienischen Gegenwartsliteratur die heutige gesellschaftliche Misere des Landes verständlich zu machen.

Ermète, genant Mète, kommt Ende der Achtzigerjahre nach Rom und lebt auf Kosten seiner Stiefmutter in einer mondänen Wohnung in der Altstadt. Der junge Mann ist hochgebildet, aber ohne Brotberuf. Er pflegt einen introvertierten Stil, passend zu seiner geheimnisvollen Beschäftigung: der Graphologie. Auf seinen Streifzügen durch die Nachtlokale sammelt der zeitgenössische Nachfolger des antiken Alchimisten Hermes, dessen esoterische Lehren zu den Hauptwerken des abendländischen Okkultismus zählen, Handschriftenproben, in denen er das neue Zeichen seiner Zeit erkannt zu haben glaubt: die Verschäumtheit. mehr lesen / lire plus

TRANSITION-BEWEGUNG: Grün gegen Grau

Er zeigt auf, wie man die Welt retten und dabei ein erfülltes Leben haben kann. Der Gründer der Transition-Bewegung Rob Hopkins war für einen Vortrag und ein Treffen mit den hiesigen Initiativen nach Luxemburg gekommen.

Am Anfang war die Tat. Erfahrungen austauschen kann man, nachdem man konkret mit der Transition angefangen hat.

Rob Hopkins zeigt auf die Leinwand, auf der er mit einem Pariser Bürgermeister zu sehen ist. Und witzelt: „Nicht etwa, dass der Herr ein Erinnerungsfoto mit dem Gründer der Transition-Bewegung haben wollte. Er wollte zusammen mit der David-Bowie-Banknote abgelichtet werden.“ In der Tat, der Bürgermeister hält die 10-Pfund-Note der Brixtoner Lokalwährung in der Hand. mehr lesen / lire plus

WERTEUNTERRICHT: Wolf im Schafspelz?

Völlig neues Fach oder religiöse Indoktrination durch die Hintertür? Das Rahmendokument zum einheitlichen Werteunterricht, das diese Woche vorgestellt wurde, sorgt für kontroverse Diskussionen.

Will die Diskussionen um den einheitlichen Werteunterricht nicht auf dem samstäglichen Markt führen: Minister Claude Meisch.

Sichtlich angeschlagen war Bildungsminister Claude Meisch bei der Vorstellung des Rahmentexts zum einheitlichen Werteunterricht am Montag; die „SchoolLeaks“-Affäre und die Diskussionen um das Objekt seiner Pressekonferenz hatten ihm wohl einigermaßen zugesetzt. Das fünfseitige Dokument war in einer früheren Fassung schon im Vorfeld in die Öffentlichkeit gelangt.

Vier EthiklehrerInnen, Mitglieder der mit der Ausarbeitung des Fachs betrauten Arbeitsgruppe, hatten in einem offenen Brief Stellung bezogen: Unter dem Titel „Der Etikettenschwindel ist perfekt!“ mehr lesen / lire plus

DROITS POLITIQUES: État-nation, quand tu nous tiens…

Le droit de vote résidentiel, chimère ou nouvel horizon ? Lors d’un colloque international à la Chambre, les avis étaient divisés.

Au début du 20e siècle, le droit de vote faisait partie des revendications du nouveau parti social-démocrate. En 1919, le député socialiste Joseph Thorn s’exprima pour un suffrage véritablement universel. (Source: LSAP 1902-2002)

Le 8 mai 1919, dans le cadre de la grande réforme constitutionnelle, le droit de vote a été octroyé à toutes les femmes luxembourgeoises ainsi qu’aux hommes luxembourgeois qui, dans le système du cens, avaient été exclus parce qu’ils ne payaient pas assez d’impôts, c’est-à-dire essentiellement les ouvriers. mehr lesen / lire plus

WOHNUNGSBAU: Schlammschlacht

Der Streit um die Personalie Miltgen verschleiert die wirklichen Probleme der Wohnungsbaupolitik. Die öffentliche Hand wird beim sozialen Wohnungsbau nicht aktiv, und die Mieten steigen weiter.

(© Fond du Logement)

Die Nachrichten rund um die Absetzung des Vorstandsvorsitzenden des Fonds du Logement, Daniel Miltgen, reißen nicht ab. Einerseits stehen Vorwürfe der missbräuchlichen Einflussnahme im Raum, wonach der Fonds 2011 einer privaten Wohnungsbaugesellschaft im Tausch gegen ein Baugrundstück zu sehr günstigem Bauland verholfen habe. Auf der anderen Seite sind die Ineffizienz, die fehlende Zielbestimmung und der mangelnde Output des Fonds zum Thema geworden. Bereits im Koalitionsabkommen hatte sich die Regierung dazu bekannt, den Wohnungsbaufonds zu reformieren, den Beamtenapparat zu entschlacken und für mehr Transparenz zu sorgen. mehr lesen / lire plus

Dress for Success/Adem: Gratis Outfit am Mittwoch

(rg) – Wenn schon nicht die Quote, dann soll bei weiblichen Jobsuchenden wenigstens das richtige Outfit die Chancen auf eine Anstellung erhöhen. Umgeben von traumhaft gestylten Damen präsentierte Arbeitsminister Nicolas Schmit diese Woche die frisch beschlossene Joint-Venture zwischen der Adem und der aus den USA stammenden Initiative „Dress for Success“. Unter der Bedingung, dass sie schon zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen sind, stellt diese arbeitslosen Frauen nicht nur ein passendes Outfit zur Verfügung, sondern besorgt auch die Rundumerneuerung – von den adäquat gestutzten Haarspitzen bis zu den dezent konservativ lackierten Nägeln – damit auch ja nichts schief geht. Wie die woxx erfahren hat, sollen am kommenden Mittwoch in einer Sonderaktion auch diejenigen Frauen einbezogen werden, die noch keine Einladung zu einem Gespräch vorweisen können. mehr lesen / lire plus

LUTTES SOCIALES: Un air de printemps

Le 1er Mai n’est plus très loin, et l’OGBL semble vouloir préparer un printemps chaud pour le gouvernement. Pas étonnant, vu les écarts qui se creusent.

Pour André Roeltgen, la nouvelle tête de l’OGBL, ce sera la première fois qu’il mènera son syndicat vers le traditionnel 1er Mai. Et il semble déjà aiguiser les couteaux pour en découdre avec la politique sociale et fiscale du gouvernement. Lors de la conférence de presse de mardi dernier, à l’issue du comité national du syndicat, Roeltgen a commencé son intervention avec un long sermon sur la situation en Grèce, concluant que l’OGBL aurait « la responsabilité de dire au gouvernement de porter le message à Bruxelles qu’il faut en finir avec le boycott d’un gouvernement démocratiquement élu, et que l’attitude des institutions européennes devrait définitivement changer par rapport à la Grèce ». mehr lesen / lire plus

ÖFFENTLICHER DIENST: Meilenstein mit Rissen

Die Reform des öffentlichen Dienstes wurde am Dienstag nach langem Hin und Her mit den Stimmen der Regierungsparteien und der CSV verabschiedet. Doch nicht alle kommen dabei auf ihre Kosten.

Von einem „Meilenstein“ sprach Minister Dan Kersch am Dienstag in der Chamber während der sechsstündigen Debatte über die Reformen und das Gehälter-Abkommen für den öffentlichen Dienst. Eine „Maßnahme, die längst überfällig war“ sei nun endlich im Begriff, umgesetzt zu werden.

Eine schwierige Geburt, war die Reform doch bereits 2010 von den CSV-Ministern François Biltgen und Octavie Modert auf den Weg gebracht worden. Nach einer Schlichtungsprozedur Mitte 2012 wurde ein Kompromiss zwischen Regierung und Staatsbeamtengewerkschaft erzielt, der in einer ersten Phase von der CGFP noch strikt abgelehnt worden war. mehr lesen / lire plus

Un économiste contre les vampires

(lm) – Peut-on être social-démocrate et ne pas adhérer aux idées néo-libérales ? Oui, mais… c’est pas de la tarte. Liêm Hoang-Ngoc, d’obédience post-keynésienne, avait dès 1996 lancé avec de jeunes chercheurs l’« appel des économistes pour sortir de la pensée unique ». Il s’est ensuite engagé au Parti socialiste français et a été élu au Parlement européen en 2009. Or, depuis l’élection de François Hollande, ses désaccords avec la politique du PS ont grandi, et en 2014 le parti l’a remplacé par un candidat plus docile. Liêm a ensuite fondé le « Club des socialistes affligés » et publié récemment « La gauche ne doit pas mourir ! ». mehr lesen / lire plus

CCDH : pour un État laïque

(da) – Alors que la polémique autour du cours unique d’éducation aux valeurs bat son plein, la Commission consultative des droits de l’Homme (CCDH) revient sur la réforme constitutionnelle prévue et l’accord conclu entre le gouvernement et les communautés religieuses. En effet, la CCDH demande l’inscription « claire et précise » du principe de laïcité dans l’article premier de la Constitution. Cela afin de garantir la neutralité et l’impartialité de l’État vis-à-vis des différentes communautés religieuses. Car, pour Gilbert Pregno et Maddy Mulheims de la CCDH, le terme de laïcité n’est en aucune sorte destiné à combattre les religions – au contraire : « C’est le seul moyen de protéger la liberté de culte. » mehr lesen / lire plus

Méco zur Regierungspolitik: Zwei gute Haare

(lm) – Fährt die unabhängige Umwelt-NGO einen Schmusekurs zur DP-LSAP-Déi-Gréng-Regierung, wie manche ihrer Kritiker meinen? Auf den ersten Blick könnte der Kongress von vergangenem Samstag solche Gerüchte nähren: Immerhin ruft der Mouvement explizit dazu auf, beim Referendum für eine Ausweitung des Wahlrechts auf Ausländer und Jugendliche zu stimmen. Der Eindruck der Regierungsnähe relativiert sich, wenn man weiß, dass der Mouvement bereits vor den Wahlen für das Ausländerwahlrecht plädiert hatte. Und was die Begrenzung der Mandatsdauer von Ministern angeht, so sorgt sich die NGO vor allem darum, dass man damit das Thema demokratische Umgestaltung abhaken wolle. In Sachen TTIP befindet sich der Mouvement sogar auf Konfrontationskurs zu einer Regierung, in der DP und LSAP dafür sind und die Grünen nicht dagegen sein dürfen. mehr lesen / lire plus

Justice européenne: l’exclusion a ses limites

(lc) – Comme l’a démontré l’affaire « Dano » (woxx 1293), la justice européenne n’est pas trop clémente avec les personnes accusées de « tourisme social ». Pourtant, les conclusions de l’avocat général Melchior Wathelet dans une récente affaire opposant à nouveau un « Jobcenter » allemand à une famille immigrée pointent dans une autre direction. Alors que dans l’affaire « Dano », la Cour de justice européenne avait donné raison à l’État allemand qui refusait des allocations à une mère accompagnée par son fils parce qu’elle n’était ostentatoirement pas à la recherche d’un travail, le cas présent est différent. Non seulement les deux plaignantes et citoyennes suédoises Nazifa et Sonita Alimanovic avaient travaillé pendant un peu moins d’un an en Allemagne, et ce à partir de leur arrivée, mais elles étaient restées à disposition du « Jobcenter » pour de nouvelles affectations après la fin de leurs boulots d’intérim, voire des mesures d’insertion professionnelle qu’elles avaient suivi. mehr lesen / lire plus