Pflegeversicherung
: Ein System, das abhängig macht?

Im Zuge der geplanten Gesetzes-
reform der Pflegeversicherung warnt die Patientenvertretung vor Einschnitten. Ein Stufensystem könnte den Charakter der Versicherung verändern.

Foto: Ulrich Joho / Flickr

Foto: Ulrich Joho / Flickr

Sie ist einer der letzten Bausteine des sozialen Sicherungssystems: die Pflegeversicherung. Mit dem Gesetz vom 19. Juni 1998 wurde eine Sozialleistung für alle geschaffen. Für einen Beitrag von 1,4 Prozent des Brutto-Einkommens steht jedem, der einen bestimmten Grad an Pflegebedürftigkeit aufweist, eine Unterstützung zu, die sich nach dem Luxemburger Modell flexibel gestalten lässt und dadurch die Autonomie des Einzelnen stärkt – entweder durch ambulante Pflege zu Hause oder in entsprechenden Einrichtungen. Darüber hinaus wurde mit dem Gesetz ein Rahmen geschaffen, der auch eine individuelle Betreuung durch Angehörige ermöglicht. mehr lesen / lire plus

Russische Föderation im Blick: Quo vadis, Rossija?


Die Ukraine-Krise trug dazu bei, dass Russland den einen wieder als Bollwerk gegen den „westlichen Imperialismus“, den anderen nunmehr als krypto-faschistisches Regime dient. Zwei Neuerscheinungen zum Thema unternehmen den Versuch, analytische Schärfe in den erbittert geführten Meinungskampf zu bringen. Mit mäßigem Erfolg.

Seine historische Bewertung steht noch aus, doch immerhin hat er’s schon bis zur Pop-Ikone gebracht: Der russische Staatspräsident Putin. (Foto: Flickr)

Seine historische Bewertung steht noch aus, doch immerhin hat er’s schon bis zur Pop-Ikone gebracht: Der russische Staatspräsident Putin. (Foto: Flickr)

Lange konnte es scheinen, als sei das Verhältnis zwischen Russland und „dem Westen“ nach dem Ende der Sowjetunion heute tatsächlich entspannt. Doch spätestens mit den Konflikten um die Ukraine und die Krim tat sich die ängstigende Kluft zwischen den zwei einstmals als Blöcke definierten Einflussbereichen wieder als Gegensatz zweier unterschiedlicher politischer Sphären auf. mehr lesen / lire plus

Mexico
: Gefährliche Bilder

In Mexiko wurden erneut ein Journalist und vier Frauen ermordet. Das Verbrechen verdeutlicht die Verstrickung der Regierung in solche Fälle.

1332inter

Proteste vor der Wohnung in der Colonia Narvarte in Mexiko-Stadt in der Ruben Espinosa und vier Frauen mit Kopfschüssen hingerichtet wurden. (Foto: Número Zero)

Rubén Espinosa war sich sicher, dass ihm in der mexikanischen Hauptstadt nichts zustoßen würde. Obwohl er auch fünf Wochen nach seiner Flucht aus dem Bundesstaat Veracruz das Gefühl hatte, verfolgt zu werden. „Ich glaube, nachdem das mit Regina war, wären sie echt bescheuert, sich mit mir anzulegen”, sagte er wenige Tage vor dem 31. Juli zu einem Arbeitskollegen. mehr lesen / lire plus

Politique culturelle : Miséricorde

L’action de protestation d’une artiste devant le ministère de la Culture n’est que la pointe de l’iceberg. Maggy Nagel n’a pas été capable de gérer le portefeuille du Logement, et il en va de même dans le secteur culturel.

Poulet entêté devant le ministère : bientôt la nouvelle procédure pour obtenir un rendez-vous avec la ministre ? (Photo : © KS)

Tout ça pour ça. Parce que le ministère de la Culture restait muet comme une carpe face à ses lettres, l’artiste Aïda Patricia Schweitzer a endossé son costume de poulet et monté un petit « bureau » devant le ministère. mehr lesen / lire plus

Waljagd auf den Färöern: Knast für AktivistInnen?

Schon seit einigen Jahren stellt sich die Meeresschutzorganisation „Sea Shepherd“ dem massenhaften Töten von Grindwalen auf den Färöer-Inseln entgegen. Unter dem Motto „Grindstop“ begeben sich alljährlich AktivistInnen der Organisation auf die Inseln, dokumentieren die Jagden und versuchen, die Tiere von den Küsten zu vertreiben. Auch LuxemburgerInnen – Sea Shepherd hat seit 2013 eine Zweigstelle in Luxemburg – befinden sich regelmäßig unter den AktivstInnen. Doch gibt es auf den Färöer-Inseln seit diesem Jahr ein neues „Grindwalgesetz“, durch das jedeR, der/die eine Gruppe Grindwale sichtet, gezwungen ist, dies den Behörden mitzuteilen. Einem Luxemburger Aktivisten, Kevin Schiltz, und vier seiner MitstreiterInnen wurde das zum Verhängnis: Am 23. mehr lesen / lire plus

Monkeler : renvoi de patates chaudes

La zone industrielle du Monkeler ne retrouve pas le calme, même en plein trou d’été. Après les polémiques sur la fabrique d’asphalte, qui tourne d’ailleurs à plein régime malgré l’opposition des communes environnantes, et la décharge effondrée de Mondercange, c’est le réseau d’eaux pluviales de la zone industrielle, qui se déverse dans l’Alzette, qui fait parler de lui. Une analyse commandée par le « partenariat de cours d’eau du bassin supérieur de l’Alzette », rassemblant les communes d’Esch, Schifflange, Sanem, Bettembourg et Roeser, vient de démontrer que les sédiments de la rivière sont fortement contaminés par les rejets industriels provenant du Monkeler. mehr lesen / lire plus

Ziviler Ungehorsam gegen Kohle

Wer ist Weltmeister bei der Förderung von Braunkohle, dem klimaschädlichsten aller fossilen Brennstoffe? Nicht China, die USA oder Australien, nein: Deutschland! Und das größte Tagebaugebiet befindet sich in Garzweiler – zwischen Köln und Mönchengladbach. Dort wird am Wochenende gegen die Verstromung der Kohle und für eine Energiewende demonstriert. Die Aktion unter dem Namen „Ende Gelände” soll die Kohlebagger stoppen; unter den Hunderten von TeilnehmerInnen befinden sich laut der maßgeblich beteiligten NGO Greenpaeace auch Klima-AktivistInnen aus Luxemburg. Interessant ist, dass die Aktion explizit als ziviler Ungehorsam beworben wird. Die Frage, inwiefern man auf formal illegale Aktionen wie den „Hausfriedensbruch” in einem Tagebau zurückgreift, um für Klimaschutz zu werben, dürfte die Bewegung – und die Justiz – in den kommenden Jahren intensiv beschäftigen. mehr lesen / lire plus

Volksverhetzung: E Vull fir d’Kaz

Mit seinem Diskurs gegen „rumänische“ Bettler bricht der luxemburgische Star-Anwalt ein Tabu und schürt Fremdenhass.

Karikatur: Guy W. Stoos

Manische Selbstdarsteller wie Gaston Vogel sollte man vielleicht aus therapeutischen Gründen ignorieren. Jede öffentliche Debatte wird Vogel darin bestärken, sich mit polarisierender Unsachlichkeit und Vulgär-Sprache öffentlich zu produzieren. Seine zur Schau gestellte vermeintliche ‚political incorrectness’ ist dabei Teil der Inszenierung des eigentlich autoritätsgläubigen kleinen Luxemburger Mannes.

Bei seiner rassistischen Tirade gegen bettelnde Roma via offenen Brief an die Bürgermeisterin Lydie Polfer kommt einem aber diesmal echt die Galle hoch – auch angesichts der Reaktionen auf sein Pamphlet. Hätte Vogel Anwälte, seine Berufsparte – die er im übrigen mit seinen Aussagen diskreditiert – als überbezahlte, dreckige, stinkende Halsabschneider bezeichnet, sähe die Anwaltskammer dann auch keine Möglichkeit, disziplinarisch gegen ihn vorzugehen? mehr lesen / lire plus

Réfugiés : Se sentir en sécurité


Le centre de premier accueil pour demandeurs d’asile Lily Unden au Limpertsberg a été inauguré il y a peu. Le woxx l’a visité et a pu rencontrer des familles qui y vivent.

1332RegardsLilyUnden

Avec l’ouverture du foyer Lily Unden (à droite), un chapitre peu glorieux prend fin : celui du Don Bosco (à gauche). (Photo : woxx)

Visite au foyer Lily Unden, le 11 août. La température extérieure avoisine les 35 degrés et une bonne dizaine d’habitants profite du soleil. À l’intérieur, c’est le brouhaha général. Une famille avec trois enfants vient d’arriver et attend qu’on l’accueille. Un homme se balade, écouteurs dans l’oreille, et s’adonne à pleins poumons à un chant africain. mehr lesen / lire plus

Volontariat : Avec les chimpanzés

Beaucoup de volontaires internationaux partent en début de vie professionnelle (woxx 1313). Claudie Reyland, elle, a ressenti l’appel du large après avoir développé avec succès son cabinet vétérinaire à Neudorf. C’est vers la Guinée qu’elle a mis le cap, pour participer à la belle aventure du Centre de conservation des chimpanzés.

Claudie Reyland à Somoria avec les jeunes femelles Sanka (à gauche) et Missy. (Photo : Claudie Reyland)

Claudie Reyland articule posément, hésite rarement et garde toujours le sourire aux lèvres. Elle dégage une force de conviction tranquille, qui doit certainement la servir dans ses fonctions de coprésidente des Verts pour la ville de Luxembourg. mehr lesen / lire plus

Musique du monde : Le maître des Balkans

Le meilleur pour la fin : la Séibühn Ënsber invite Goran Bregović et son « Wedding & Funeral Orchestra » pour jouer le programme « Champagne for Gypsies ».

1332event

Le maître au milieu de sa joyeuse bande. (Photo : flickr / VENI)

Le Luxembourg n’échappe pas à la règle : quand il s’agit des Roms, la schizophrénie s’installe. Qu’on se rappelle l’année culturelle 1995, quand une formation venue des Balkans n’avait pas pu jouer pour l’ouverture car la police les empêchait d’entrer sur le terrain ; ou les vociférations récentes d’un avocat en mal de présence médiatique, qui n’a rien su faire de mieux que déverser son fiel de gros bourgeois dégueulasse sur les plus vulnérables de notre société. mehr lesen / lire plus

Art moderne : L’art, sans fard

L’exposition « Phares » au Centre Pompidou de Metz promet une déambulation à travers l’art du 20e siècle – mais reste très en surface.

1332expo

Un grand classique de l’art moderne : « Infiltration homogen für Konzertflügel » de Joseph Beuys.

Les amateurs d’art moderne qui râlent incessamment sur le Mudam à cause de ses expositions « trop » contemporaines trouveront au rez-de-chaussée du Centre Pompidou de Metz largement de quoi se rassasier. L’exposition « Phares », qui reprend en partie des œuvres déjà montrées lors de l’ouverture – « Chefs-d’œuvre ? » – comporte en effet quelques-unes des plus belles pièces de la maison mère parisienne du musée. mehr lesen / lire plus

Laura Poitras: Gefangen in Hongkong


Der Oscar-prämierte Dokumentarfilm „Citizenfour“ über Edward Snowdens Enthüllungen dokumentiert die weltweite Überwachung durch US-amerikanische Behörden und gibt Einblick in die Welt der Whistleblower.

1332KinoCitizenfour

Edward Snowden und Glenn Greenwald im Hotel in Hongkong. (Foto: Allociné)

„Assume that your adversary is able of a trillion guesses per second.“ Mit diesen Worten fordert ein unter dem Decknamen „Citizen Four“ operierender Unbekannter die US-amerikanische Dokumentarfilmregisseurin Laura Poitras im Januar 2013 auf, sich mit einem besseren Passwort stärker gegen mögliche Hacks zu schützen. „Citizen Four“ hat ihr wichtige, überaus brisante Informationen mitzuteilen. Seine Wahl ist nicht umsonst auf Poitras gefallen: Die Regisseurin war mit ihrem preisgekrönten Dokumentarfilm über die US-Besatzung im Irak „My Country, my Country“ selbst ins Visier der Behörden geraten. mehr lesen / lire plus

Noah Baumbach : While We’re Young

Noah Baumbach est souvent comparé à Woody Allen. Effectivement, son film a de troublantes ressemblances avec ceux de son aîné, quand celui-ci filmait quasi exclusivement à New York. Belle idée que cette opposition entre quadras hyperconnectés et jeunes branchés revenus à l’ère des microsillons et des jeux de société ; mais la duplicité du jeune couple est plutôt gentillette et le tout demeure une sympathique parenthèse bobo. Pas désagréable, mais Allen dans une bonne année en aurait fait un film autrement corrosif. mehr lesen / lire plus