ALTERNATIV: Coheed and Cambria

In keeping secrets of silent earth 3

Die Jungs von Coheed and Cambria trauen sich was. Ihr zweites Album „In keeping secrets of silent earth 3“, zuerst nur als Import erhältlich, jetzt auch in Europa erschienen, gliedert sich ein in die vierteilige Serie um die fiktiven Helden Coheed and Cambria. Teil vier soll bald als Doppelalbum erscheinen, als letzte Veröffentlichung ist dann Teil eins geplant, sozusagen als Auflösung der Geschichte. Verwirrt? So soll es sein, denn es ist in der Tat erstaunlich, wie die vier Amerikaner Prog, Pop, Emo, Screamo und haarsträubende Fantasy-Abenteuer zu einem durchgängig überzeugenden Album zusammenflechten. The Mars Volta müssen als Vergleich herhalten, aber eigentlich klingt die Combo mehr nach Deftones meets Toto. mehr lesen / lire plus

CY TWOMBLY: Herbier de fortune

Au début, une déception: sur un mur de la Banque de Luxembourg sont alignés, discrètement, une huitaine de tableaux, et c’est tout. Cela s’explique par le fait qu’il s’agit ici d’une des donations venues enrichir la collection du Mudam. A première vue, sur ces gravures de Cy Twombly, il n’y a pas grand chose à voir: des anciennes reproductions botaniques, couvertes par du calque et ornées de morceaux de vieux journaux, Gribouillées dessus, des notes – à la craie ou au crayon. Quercus Ilex, Quercus Robur, Castanea, Ficus Ù la disposition des images et des textes numérotés rappelle de loin un herbier peu soigné, ou bien une esquisse en vue de réaliser un jardin. mehr lesen / lire plus

NAOMI KLEIN: One world, no logo

Naomi Klein wurde durch ihr Buch No Logo bekannt. AutorInnen geraten manchmal in den Schatten ihrer Bestseller und werden vergessen. Bei Naomi Klein wäre das schade, ist sie doch eine großartige politische Journalistin. Davon kann man sich auf ihrer Site www.nologo.org überzeugen, die Texte aus den vergangenen vier Jahren vorstellt. Die Artikel, die sie für diverse englischsprachige Zeitschriften verfasst hat, verbinden Live-Berichte aus allen Winkeln der globalisierten Welt mit Hintergrundinformationen und Kommentaren. So stellt sie in „When Some Lives Matter More Than Others“ den Tod von Rachel Corrie in Gaza und die Rettung von Jessica Lynch im Irak gegenüber. Dass sie nicht nur scharf, sondern auch schnell und präzise analysieren kann, zeigt sie mit „Privatization in Disguise“, geschrieben noch vor dem offiziellen Ende des Irakkrieges. mehr lesen / lire plus

POL GREISCH: Ech sinn net de Benn

No sëllechen Theaterstécker huet de Pol Greisch elo säin éischte Roman publizéiert, op Lëtzebuergesch, mee net nëmmen. A „Mäi Frënd Benn“ gëtt och Franséisch geschwat an Däitsch, an iwwerhaapt passt dat Buch net esou liicht an en Tirang. D’Virbild fir des Erzielung ass évident an de Pol Greisch verstoppt et net: Emmer erëm gëtt en zitéiert, dem Max Frisch säi „Stiller“, d’Geschicht vun engem, dee Stoppjes mat sech selwer a mam Lieser spillt. Beim Pol Greisch sengem Alter ego Bert ass et net vill anescht. Sinn de Benn an hen zwee verschidde Personnagen oder gëtt de Bert am Alter duercherneen? Dass dëse Roman net als „exercice de style“ dohierkënnt, ass dem Auteur senger lieweger Beschreiwung vum Protagonist ze verdanken. mehr lesen / lire plus

KOALITIONSVERHANDLUNGEN: Der Reformpartei geht die Luft aus

Das Adoptivrecht für Homoeltern wird es auch unter der neuen Regierung nicht geben. Ein Beispiel, das zeigt, dass die LSAP der CSV in Gesellschaftsfragen zu wenig Paroli bietet.

CSV und LSAP stehen kurz vor dem Abschluss ihrer Koalitionsverhandlungen. Es gibt dabei eine Reihe von Punkten, bei denen die LSAP hartnäckig bleibt: Die Lex Greenpeace wurde zurückgezogen, um die Asylpolitik und die Mutterrente wird noch gestritten. Bei der vieldiskutierten doppelten Nationalität wurde eine Einigung gefunden. Doch siehe da, über die Homo-Ehe dringt kein Wort an die Öffentlichkeit.

Noch im Februar diesen Jahres hatte sich bei einem Rundtischgespräch Etienne Schneider, der Vertreter der sozialistischen Partei, deutlich für die Homoehe ausgesprochen. mehr lesen / lire plus

KRANKENKASSEN: Reformreigen

Im Ausland wird versucht, die chronischen Defizite der Krankenversicherungen in den Griff zu bekommen, ohne dass die Lohnnebenkosten explodieren. Luxemburg bleibt aber nicht verschont.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi dopt ihre Postkartenkampagne gegen die Gesundheitsreform mit Pecunianonolet (lat. für Geldstinktnicht).

Luxemburgs Koalitionspartner streiten um die Ressorts. Für eines allerdings dürfte Kandidatenmangel herrschen: die Gesundheitspolitik. Die Unzufriedenheit der ÄrztInnen, die Sturheit der Sozialpartner und ein voraussichtliches Krankenkassendefizit von 100 Millionen Euro im Jahre 2005 machen dieses unattraktiv.

Einerseits gleicht es einer Sisyphusarbeit, in harten Verhandlungen die alljährlichen Budget-Löcher zu stopfen. Andererseits ist es noch schwieriger, grundlegende Reformen durchzusetzen, die ein längerfristiges Gleichgewicht des Krankenkassenhaushalts ermöglichen. mehr lesen / lire plus

MUSIK: Elvis lebt in Eppeldorf

Die Retrowelle rollt: Auf ihr surfen im hohen Norden die fünf Jungs von den Convertibles in Glitzerhemden und schnieken Schuhen langsam aber bestimmt dem Erfolg entgegen.

Eine Zeitreise wäre sicher erholsamer gewesen. Sogar Marty McFly bewegte sich seinerzeit ungehinderter fort als einE AutofahrerIn auf luxemburgischen Straßen. Besonders an Sonntagen stellen sich Dorffeste, Kirmessen und Radrennen den Fortbewegungswilligen keck in den Weg und erinnern an eine Zeit, als der Asphalt noch nicht exklusiv den Blechkolonnen gehörte. Nach der zehnte Polizeiblockaden kommt langsam das Gefühl auf, Eppeldorf müsse wohl am Ende der Welt liegen oder zumindest in einer anderen Zeitrechnung.

In Eppeldorf haben die Hobby-Nostalgiker von „The Convertibles“ ihr Quartier, beziehungsweise ihren Probesaal, aufgeschlagen. mehr lesen / lire plus

ANFREW JARECKI: Capturing the Friedmans

Arnold Friedman, Familienvater in einer Mustervorstadt, wird wegen Kindesmissbrauchs verurteilt. „Capturing the Friedmans“ ist eine spannende Dokumentation
über einen der kontroversesten US-Kriminalfälle.

Ein Blick ins Familienalbum: Familie Friedman sucht das Glück.

Zum Familienleben gehört die Aufzeichnung des Familienlebens. Die Friedmans filmten alles – bis zum Gang des Vaters und seines jüngsten Sohnes in den Knast. Warum? Das ist nur eine der Fragen, die der Oscar-nominierte Dokumentarfilm „Capturing the Friedmans“ bis zum Schluss nicht vollständig beantwortet.

Autor Andrew Jarecki verzahnt Ausschnitte aus rund
50 Stunden eindrucksvollen Heimvideo- und Super8-Aufzeichnungen geschickt mit Interviews, die er 15 Jahre später mit Familienmitgliedern, ErmittlerInnen, Opfern und einer Journalistin führte. mehr lesen / lire plus

GARY MARSCHALL: Raising Helen

So mitten im Sommerloch können leichte Familienkomödien schon mal ganz erfrischend sein. Es sei denn, sie sind so dämlich wie Garry Marshalls „Raising Helen“. Nicht genug, dass hier DarstellerInnen wie Kate Hudson, Joan Cusack oder John Corbett in einer unglaubwürdigen und oberflächlichen Story verheizt werden und ernste Themen in Zuckerwatte verpackt daherkommen – der Film mutiert zum Schluss auch noch zu einem fragwürdigen Manifest für autoritäre Erziehung. Zum Davonlaufen.

Im Utopolis. mehr lesen / lire plus