MAMMERENT: Schaukampf

Die juristische Kritik am Regierungsbeschluss zur Erziehungszulage geht am eigentlichen Problem vorbei.
Nicht die Legalität der Regelung, sondern die Mammerent an sich gehört in Frage gestellt. Und die Art, wie die Entscheidung getroffen wurde.

Es ist eine merkwürdige Allianz, die das neue Finanzierungsmodell der Erziehungszulage hervorgerufen hat: Gewerkschaften und Arbeitgeberorganisationen, die DP und das ADR, der Staranwalt Gaston Vogel und der Tripartite-Veteran John Castegnaro wehren sich dagegen, dass die Mammerent künftig von den Rentenkassen statt vom Staat bezahlt werden soll. Dabei betonen die meisten KritikerInnen, die Erziehungszulage sei „eine gute Sache“, aber: Das Finanzierungsmodell der neuem Regierung sei ein Verrat an den Rententisch-Abmachungen und ein Betrug an den BeitragszahlerInnen. mehr lesen / lire plus

SOMMERHITZE: Ab in die Kasematten

Kaum ist er da, der Sommer 2004, schon fängt das große Stöhnen an. Gegen schweißtreibende Hitze helfen kühlende Klimaanlagen – doch die können auch krank machen.

Klimaanlage für Hundetage

Für heiße Tage hat die Stadt Luxemburg coole Tipps parat. Folgende Plätze, teilte die Gemeindeverwaltung jüngst in einem Presse Kommuniqué mit, bleiben auch bei großer Hitze angenehm kühl: Grand Théâtre und Musée d’Histoire de la Ville etwa. Oder aber, für die, die’s lieber nicht klimatisiert mögen: die Kirchen und die Kasematten.

Trotz dieser kostenlosen Abkühlmöglichkeiten ist in Luxemburg wie in vielen anderen Ländern der Bedarf an kältespendenden Klimageräten in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. mehr lesen / lire plus

MUSIKSZENE LUXEMBURG: „Wéi heescht de Gull richteg?“

Die Luxemburger Musikszene floriert wie kaum jemals zuvor. Höchste Zeit für Journalistin Josée Hansen und Radiomacher Unki, ein System in das Chaos zu bringen.

Josée Hansen: Eise Lexikon gëtt Rock’n’Roll.

Unki: Also, dat heescht e gëtt lieweg.

Josée Hansen: Nee. E gëtt einfach Rock’n’Roll.

Der Vater schrieb sie in die „Kopleschter Musek“ ein. Dort spielte Josée Hansen Saxophon. Dabei wollte sie eigentlich Schlagzeugerin werden. „Batteuse“, sagt sie. „Das war damals für Mädchen nicht erlaubt.“ Bei Christophe „Unki“ Unkelhäuser zu Hause stand vor allem Klassik im Plattenschrank. „Mit Klassik konnte ich nie etwas anfangen.“ Statt dessen begann er früh, sich für das Medium Radio zu interessieren und treibt seit einigen Jahren als „Bloë Baaschtert“ sein Unwesen auf Radio Ara. mehr lesen / lire plus

GARY WINICK: 13 going on 30

So toll Jennifer Garner auch in der Fernsehserie „Alias“ die Geheimagentin spielt, so hilflos stöckelt sie hier durch ein unglaubwürdiges Szenario, das eigentlich nur erstklassige DarstellerInnen vor dem Schiffbruch hätten bewahren können. Den totalen Supergau wendet lediglich Mark Ruffalo ab, der durch seinen Auftritt diese flache Komödie fast schon sehenswert macht.

Im Utopolis mehr lesen / lire plus

FOLK: Devendra Banhart

„Rejoicing in the Hands“, XL Recordings, 2004.

Das Musikbusiness produziert mit Vorliebe komische Vögel und weiß diese entsprechend zu vermarkten. Bei dem erst 23-jährigen Devendra Banhart liegt zunächst die Vermutung nahe, dass hier wieder einmal ein auf kauzig gestylter Lo-Fi Eremit als „next big thing“ gehandelt wird. Aber „Rejoicing in the Hands“, das zweite Album des bärtigen Weltenbummlers mit Hang zu seltsamen Texten über seine Gesichtsbehaarung (This beard is for Siobhan), beweist, dass sich hier in der Tat ein großer Songwriter profiliert. Banharts einzigartiges Gitarrenspiel untermalt die androgyne Stimme, die Grillen zirpen im Hintergrund und dabei lassen Leonard Cohen, Nick Drake und Buckley (junior und senior) grüßen. mehr lesen / lire plus

BRITE STEPHEN FRY: Schampuslaune und Katerstimmung

Der Brite Stephen Fry verfilmt den Roman „Vile Bodies“ von Evelyn Waugh und zeigt dabei sowohl Exzesse als auch böses Aufwachen.

Schon die ersten Szenen von „Bright Young Things“ gewähren einen Einblick in das nächtliche Treiben der jungen Londoner Upperclass: Auf einer Party trinkt und kokst sich die maskierte High-Society ins Delirium, spekuliert über die neuesten Gerüchte und schlägt nebenbei einen Journalisten, der sich unbemerkt unter die Menge mischte, in die Flucht. Skandale sind verkaufsträchtig: Die Schlagzeilen über die Eskapaden der glamourösen Party-Gänger verhelfen den verschiedenen Londoner Blätter zu Rekordauflagen – das wilde Leben der Schönen und Reichen fasziniert die Aussenstehenden. mehr lesen / lire plus

KITSCH: Ma vie en rose

Les jeunes mariés doivent voir la vie en rose, voilà en tout cas la conclusion à laquelle arrivent obligatoirement les visiteur-se-s du site www. lemariage.lu. Pourtant il ne faut surtout pas oublier de réserver la voiture de ses rêves, mais attention, six mois à l’avance. Et dire que l’on ne se marie plus … L’équipe de „Le mariage“ prétend ici fournir aux internautes toutes les informations pratiques indispensables à une cérémonie réussie, du gâteau jusqu’aux cadeaux, en passant même par la garde de l’éventuelle progéniture. Malheureusement, les conseils ne regorgent pas d’originalité: on apprend ainsi que, côté alliances, la simplicité reste de rigueur pour les hommes, qui „préfèrent toujours la simplicité“. mehr lesen / lire plus

VERY IMPORTANT GUIDE: Luxembourg for expatriates

Mix Bill Brysonesque travelogues with any guide to Luxembourg and you get David Robinson’s An Expat’s Life, Luxembourg & The White Rose. Finally a whole book has been dedicated to the country, its people, and the lifestyle of Luxembourg. In no other book can one read why British people have never heard of Dinner for One, that restaurants are a major venue for socialising, and that properties in Luxembourg are either owned by the Catholic Church or by the estate agents. Robinson’s account is loaded with information on neighbouring places like Trier or Liège, or Luxembourg-city’s casemates, but is also a personal story of how he decided to move to Luxembourg, find a job, a place to live and take up salsa lessons. mehr lesen / lire plus