RENTREE 2004: K(l)eine Uni

Die Luxemburger Universität wird privatisiert, noch ehe es sie wirklich gibt.

Braungebrannt und sichtlich mit neuer Energie geladen: Der Oekofoire-Termin, just vor dem Schulanfang gelegen, ist auch immer ein Stelldichein für zahlreiche LehrerInnen. Dass es dieses Jahr dennoch auffallend viele doch eher betretene Gesichter auf der Umweltmesse gab, insbesondere bei der Riege der Post-Sekundar-ProfessorInnen, hatte allerdings weniger mit dem schlechten Wetter zu tun, als mit dem Umstand, dass die noch vor Jahrefrist vorherrschende Aufbruchstimmung in Sachen Uni-Luxemburg sich spätestens seit der Umbildung der Regierung in tiefe Enttäuschung und teilweise Wut gewandelt hatte – Depressionen und Demissionen inbegriffen.

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OPPOSITION: Lauer Wind von links

Große Koalition, komfortable Mehrheit, gefügige Gewerkschaften – die CSV-LSAP-Regierung erscheint übermächtig. Für linke Oppositionspolitik gibt es trotzdem Spielräume, vorausgesetzt, man versteht sie zu nutzen.

Rot, blau, schwarz – in Luxemburg ist immer eine der drei großen Parteien in der Opposition. Einen Sonderfall stellen die Zeiten so genannter großer Koalitionen dar. Gegenüber einer CSV-LSAP-Regierung kann sich die mächtigste Oppositionspartei DP weder deutlich rechts noch deutlich links positionieren. Dafür entstehen an den beiden Enden des politischen Spektrums neue Spielräume. Konservative Kritik an der jetzigen Regierung wird das ADR im Alleingang artikulieren. Auf der Linken dagegen stehen mehrere Akteure für parlamentarische und außerparlamentarische Oppositionsarbeit bereit. mehr lesen / lire plus

THEATER: Keine Restauration an der Ruhr

Frank Hoffmanns Ernennung zum Interimsleiter der Ruhrfestspiele in Recklinghausen sorgte für Rascheln im Blätterwald. Der Theatermacher soll das Festival wieder auf Vordermann bringen.

Die Ruhrfestspiele wurden im Sommer 1946 gegründet, als sich eine Hamburger Theatertruppe im Ruhrpott bei den Bergleuten der Schachtanlage König-Ludwig bedanken wollte, die ihnen im Winter mit Kohle ausgeholfen hatten. Nach dieser Initialzündung brachten

Warum glauben Sie, fiel die Wahl auf Sie?

F.H.: . Da gibt es mehrere Gründe. Zum einen wurde ich als Regisseur gewählt. Man kannte meine Inszenierungen. Dann liegt es wohl daran, dass ich Europäer bin oder daran, dass ich Management-Erfahrung vorweisen kann. Darüber hinaus kenne ich die Region. mehr lesen / lire plus

OLIVER HIRSCHBIEGEL: Der Untergang

Produzent Bernd Eichinger versucht sich an der Quadratur des Kreises. In „Der Untergang“ bereitet er die letzten Tage des Dritten Reiches in epischer Breite für ein großes Publikum auf.

Der Diktator als Mensch: Eichinger und Hirschbiegels Darstellung von Adolf Hitler (Bruno Ganz) sorgt für rege Diskussionen.

Filme über den Zweiten Weltkrieg sind immer irgendwie entweder Opfer- oder Täterfilme. Die Grenzen zwischen Schuld und Unschuld zu verwischen oder besser noch, die Begriffe zu hinterfragen, gelingt nur selten. Denn wer hinterfragt, gerät schnell unter Verdacht zu be- oder zu entschuldigen. Während in Luxemburg die fehlende Thematisierung der Kollaboration unter der Besatzung gerne damit begründet wird, das Land könne dadurch nach außen womöglich als Nation von Mitläufern wirken, so wird auf der anderen Seite derweil darüber gestritten, ob das deutsche Volk auch als Opfer des Hitlerregimes gezeigt werden darf. mehr lesen / lire plus

NICK CASSAVETES: The Notebook

Wer kitschige Liebesschnulzen nicht mag, wird sich Nick Cassavetes Streifen ohnehin nicht ansehen. Allen anderen kann man „The Notebook“ aber unbesorgt ans Herz legen: Auch wenn in der Rahmenhandlung besonders zum Schluss allzu nachdrücklich auf die Tränendrüse gedrückt wird, so machen die ausgezeichneten Leistungen von Ryan Gosling und Rachel McAdams manches rosarote Klischee wett.

In der Cinémathèque. mehr lesen / lire plus

THE LIBERTINES: Der Letzte macht das Licht aus

Hieß es bei der ersten Platte noch „Up The Bracket“, so lautet die Devise nun „Hosen runter“. Auf ihrer zweiten, selbst-betitelten CD bitten The Libertines zur Nabelschau. Nachdem die Drogenprobleme von Gitarrist und Sänger Pete Doherty bereits zur Genüge von der Presse breitgewalzt wurden, treten er und sein Kollege Carl Barat die Flucht nach vorne an und thematisieren aufs Anrührendste bandinterne Spannungen. „Can’t stand me now“, „What became of the likely lads“ oder das übergroße „Music when the lights go out“ wirken beim ersten Hören wie dilettantischer Proberaumrock, die Songs zerbröseln am Ende scheinbar ziellos, aber spätestens beim dritten Hören sind die 14 Titel auf der inneren Festplatte gespeichert und man wird sie nicht mehr los. mehr lesen / lire plus

K.D. LANG: Im Westen nichts Neues

K.D. Lang, „Hymns of the 49th Parallel“, Nonesuch, 2004

K.D. Lang serviert ihrem Publikum gerne mal olle Kamellen. Auf „Shadowlands“ gab es Country-Klassiker, auf „Drag“ Songs rund ums rauchen. „Hymns of the 49th parallel“ ist eine Sammlung von Coverversionen, die eines gemeinsam haben: Sie stammen von kanadischen SongwriterInnen. Dabei trifft man auf die üblichen Verdächtigen: Neil Young, Leonard Cohen, Joni Mitchell. Schön gemacht, aber leider oft so belanglos wie von einer Hotellounge-Combo eingespielt. Besonders in Cohens „Hallelujah“ ist K.D. Langs stimmgewaltiges Pathos fehl am Platz. Am Besten gelingen ihr die weniger bekannten Stücke, wie „Fallen“ von Ron Sexsmith oder Jane Siberrys „Love is everything“, das in der Tat auf Platte so überwältigend klingt, wie sein Titel es vermuten lässt. mehr lesen / lire plus

PROFUMA DI DONNA: Poulets heureux et crème-glacée

Pour cette rentrée, la galerie „Nei Liicht“ à Dudelange, nous présente l’exposition „Profumo di donna“, les oeuvres contemporaines de six artistes luxembourgeoises.

En effet, dès qu’on met les pieds dans l’univers artistique de Dominique Cerf, Carole Chaine, Véronique Kolber, Dany Prüm, Barbara Wagner et Trixie Weis, on a l’impression qu’un parfum de femme tantôt doux tantôt très épicé opère son charme. Les peintures à l’huile de Dany Prüm nous montrent des poules heureuses. Ou plutôt des poulets … Car cela doit faire un moment que ces „glécklech Hénger“ ne picotent plus dans la basse-cour. Les installations de Dominique Cerf, fait à partir de matériaux très divers, ne manquent pas de faire sourire tant elle met en dérision certains clichés féminins. mehr lesen / lire plus