STATUT UNIQUE: Gerechtigkeit hat ihren Preis

Kostenfreie Reformen sind eine Illusion. Das gilt auch für die Abschaffung des Arbeiterstatuts.

„Déi Lénk“ haben es auf den Punkt gebracht: Die derzeit diskutierten „Kompromiss“- Vorschläge zum „statut unique“ verheißen nichts Gutes. Eine Ausweitung der bisher bei den Privatbeamten geltenden Lohnfortzahlungsregelungen im Krankheitsfall auf die Arbeiterschaft – zumal in Verbindung mit den vom Patronat geforderten Einschränkungen – bedeutet eigentlich: keinen Fortschritt. So gesehen sollten es die Sozialpartner doch lieber beim Status quo belassen.

Die Diskussion um die Reform war ohnehin von Anfang an vergiftet. Denn die Unternehmer wollten die Gunst der Stunde nutzen, um mit dem angeblich ebenso maßlosen wie unberechtigten Krankfeiern der Arbeitnehmer aufzuräumen. mehr lesen / lire plus

NACHHALTIGE ENTWICKLUNG: Unbequeme Provo-Runde

Nicht akademisch, sondern praktisch soll sie sein, die Arbeit des nun präsentierten Hohen Rates für nachhaltige Entwicklung. Die personelle Zusammensetzung ist zumindest originell, die Zielsetzung vielseitig.

„Diesmal haben wir nicht die gute alte ‚méthode luxo-luxembourgeoise‘ angewandt“, betonte Umweltminister Lucien Lux, als er der Öffentlichkeit am Montag Luxemburgs neuesten Expertenrat präsentierte. In den „Conseil supérieur pour le développement durable“ wurde nicht die klassische Besetzung aus Patronat und Gewerkschaft berufen, sondern Persönlichkeiten „choisies en raison de leur compétence et expérience en matière de développement durable“ – so wie es auch das entsprechende Règlement Grand Ducal vom 14. Juli 2005 vorsieht.

Dabei stellte der Regierungsrat einen ungewöhnlich bunten Mix an Personen zusammen. mehr lesen / lire plus

BLOGS: Le Luxembourg, blogue-t-il?

Samedi dernier une initiative appelée „Blogdelux“ a prétendue à grand renfort médiatique avoir organisé le premier rassemblement de bloggeurs au Luxembourg. Un avis contesté.

Ça n’a pas l’air de grand chose, mais ils bloguent tous … (photo: blogdelux)

Un après-midi ensoleillé dans un bar branché de Differdange – probablement le seul de cette ville ouvrière du Sud. A la grande surprise de tout le monde, pas de champagne, mais des bières – des Super Bock en l’occurrence. Tout de même quelques plateaux avec des amuse-gueules font le tour. A en croire les organisateurs, cet événement est ultra-important. En visitant la „première rencontre de bloggeurs au Luxembourg“, on a plutôt l’impression d’avoir atterri dans un meeting de photographes amateurs, tant les flashs crépitent sur toute personne qui s’avance vers le fond du bar. mehr lesen / lire plus

EMILIO ESTEVEZ: Bobby

Trotz großer Starbesetzung ein nur mäßig gelungener Film. Gezeigt werden Anekdoten mit moralisierenden Schlußfolgerungen, über Gäste und Angestellte des Hotels Ambassador am Tag des Attentats. Dazwischen sind authentische Aufnahmen von Robert Kennedys Wahlkampagne hineingeschnitten und zum Schluss kommt als Eklat, das Attentat. Der Film hinterläßt einen idealisierten Bobby und informiert nur schemenhaft über seine Politik zu Zeiten von Vietnamkrieg und Rassenunruhen. Auch über die Untersuchungen des nur teilweise aufgeklärten Mordes wird nichts mitgeteilt.

Im Utopolis mehr lesen / lire plus

NAIFS PORTUGAIS: Naives Luxemburg?

„Le Luxembourg vu par les Naï fs portugais“ so nennt sich eine kleine Ausstellung, die zurzeit in der Mediathek der Caixa Geral de Depósitos zu sehen ist. Die bunten auf Leinwand gemalten, detailbesessenen Bilder, die schon im Institut Cam±es und im Centre Neumünster gezeigt wurden, dokumentieren einen betont einfachen, unbekümmerten, kitschig-phantasievollen Blick auf touristische Sehenswürdigkeiten sowie Landschaftsausblicke in Luxemburg. Dabei spiegeln die Bildmotive wie etwa die „Gëlle Fra“ oder eine lebhafte Szenerie am Fonds de Gras eher eine heile Welt oder persönliche Wunschträume. Gemalt wurden die Bilder von vier portugiesischen Künstlerinnen, die der „Association de Peintres Primitives Modernes“ angehören. Bei ihren Darstellungen haben sich die Malerinnen an Fotos inspiriert, die bei einem Besuch in Luxemburg entstanden und ihnen als Vorlage für ihre stilisierten und naiven Ausblicke dienten. mehr lesen / lire plus

MARC EVANS: Unterkühlt

Bei „Snow Cake“ sind alle Voraussetzungen zu einem ansprechenden Film über den Umgang mit Behinderung und Anderssein gegeben. Doch der Film selbst ist vom Autismus- Syndrom geprägt.

Einfühlsam, aber als Alienjägerin doch überzeugender: Sigourney Weaver als Autistin in „Snow Cake“

Schon wieder ein „Sie sind fast wie wir“-Film? Seit „Rainman“ 1988 gab es in der Tat mit „Forrest Gump“, „Regarding Henry“, „A Beautyful Mind“ oder „I am Sam“ immer wieder Filme, in denen geistige oder körperliche Behinderungen, Krankheiten oder umgekehrt die Tragik des Genie-Schicksals die Hauptrolle spielen. Meist mit großem Kinoerfolg. Hier spielt Sigourney Weaver eine Frau, die vom Asperger-Syndrom betroffen ist – einer leichten Autismus-Variante, die sich durch Sprachbehinderung, repetitives Verhalten und Ablehnung sozialer Interaktion bei häufig normaler Intelligenz ausdrückt. mehr lesen / lire plus