Von Postkutschen und Postbüros

Rund ein Drittel der über Land existierenden Postbüros werden geschlossen. So hat es die Postgesellschaft, die zu 100 Prozent in Staatsbesitz ist, entschieden. Postfilialen, die mancherorts nur noch ein oder zwei Stunden am Tag geöffnet haben, können elementaren Ansprüchen an Wirtschaftlichkeit nicht genügen. Da hat die Idee, mit der Dienstleistung zu den Kunden ins Haus zu kommen (virtuell per Internet oder real per BriefträgerIn) und damit am Ende ökonomischer und womöglich obendrein kundenfreundlicher zu sein, durchaus etwas für sich. Doch sind die klassischen Postbüros nicht einfach nur ein Relikt aus dem „Postkutschenzeitalter“, wie der politisch verantwortliche Wirtschaftsminister seine KritikerInnen glauben machen will. Sie sind mancherorts die letzten „services de proximité“, die in den ansonsten verwaisten Ortskernen übriggeblieben sind. Die vielerorts neuerdings diskutierte Perspektive, die Ortskerne um bestehende Infrastrukturen herum neu zu beleben, hätte manche Schließung unter neuem Licht erscheinen lassen können, doch eine vorherige Absprache der Postgesellschaft mit den betroffenen Kommunen hat nirgendwo stattgefunden. Die Poststation im Cactus auf der grünen Wiese oder in der Tankstelle am Ortsrand ist kein Ersatz, sie bedient andere Ansprüche.


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