CLAUDINE MUNO: Monsters

Claudine Muno and The Luna Boots. Monsters. 2006.
Op der Lay. www.thelunaboots.com

„… and I am not scared of all these monsters in your head / when they come out they look a lot like me“. In den Liedtexten von Claudine Muno geht es um die eigenen unberechenbaren Geister, Sehnsüchte, Ängste und Obsessionen. Sie singt über die Kälte und benutzt dafür das Synonym Alaska und singt über Pommerland, das abgebrannte Land der Sehnsucht. Claudine Muno hat eine Büchse der Pandora geöffnet und dies nicht nur stilistisch auf dem Cover der neuen CD Monsters. Claudine Muno bleibt sich treu und expandiert gleichzeitig: Während eine der ersten Aufnahmen „dancing bears“ (2002) noch eine Art solo unplugged Version mit Gesang und Guitare war, gründete sie 2004 anlässlich der Aufnahme der CD „Faith+ death+love“ die Luna Boots. mehr lesen / lire plus

POP: Neoangin

Nein, bei Neoangin handelt es sich nicht um Halsschmerztabletten, sondern um eine besondere Spielart des Elektropop, die von der kreativen Ein-Mann-Formation Jim Avignon lange Zeit nur über seine Website veröffentlicht wurde oder auf seinen Konzerten aus dem Koffer heraus zu erstehen war. Jim Avignon ist ein Globalplayer des Underground, immer unterwegs zwischen New York, Barcelona oder seinem Berlin-Stützpunkt – wobei er eher der Sehnsucht nach Abenteuer verpflichtet ist, als dem Wunsch nach Karriere. Seit 1997 hat er 5 CD`s unter dem Namen Neoangin veröffentlicht, für sein viertes Werk „A Friendly Dog in an Unfriendly World“ hat er sich ein eigenes Label mit Vertrieb gegönnt. mehr lesen / lire plus

FOLK: Dullemajik

CD und DVD sind jeweils für 20 € oder 21 € im Fachhandel erhältlich.

„Crèmeflütt, Merenkentaart, o wéi ass däi Möndchen zaart“, will man solche Komplimente vernehmen, sollte man sich die populären Liedertexte und Melodien von Dullemajik zulegen. Seit 1975 vertont das Musikensemble um Gründer Guy Schons Lieder und Tänze der vergangenen Jahrhunderte und dies vor allem in luxemburgischer Sprache. Eigentlich ist das Werk der Formation ein Phänomen und gleichzeitig ein Anachronismus zur heutigen Zeit. „Die Dullemajik bringt Volksmusik im Sinne des Wortes: nackte, kräftige Musik, die im Volk lebt“, so Michèle Thoma in einem CD-Begleittext über den Stil. Charakteristisch wird das Liedgut, indem anschauliche Anekdoten des ländlichen Lebens, Erotik von anno dazumal, sowie politische Kontexte als Spiegelbilder ihrer Zeit durch eine eigentümliche Instrumentierung vertont werden. mehr lesen / lire plus

SKA-PUNK: The Disliked

The Disliked, Fresh Trash, erschienen bei Ashcan Records. Im Fachhandel für 10€ erhältlich.

„The Disliked“, nennt sich eine neue luxemburgische Ska-Punk Combo, die soeben ihr erstes Album auf Ashcan Records veröffentlicht hat. Die „Fresh Trash“ betitelte Platte strotzt vielleicht nicht gerade vor originellem Songwriting, dafür ist sie aber erfreulich energiegeladen. Die insgesamt neun Titel schwimmen irgendwo zwischen klassischem Knüppelpunk und Ska-Passagen mit ruhigeren Einlagen. Aber auch rockigere Sounds fehlen nicht – ein paar Anleihen aus dem Heavy Metal stecken hie und da ihre hochgeföhnte Haarmähne heraus. Die raue Stimme des Sängers verleiht den Songs Authentizität. Das Ganze ist unterlegt mit einem subtilen Trompetenspiel, das der Musik der „Ungeliebten“ den letzten Schliff verpasst. mehr lesen / lire plus

Indie/Alternative: 31 KNOTS

31Knots – „Talk like Blood“, Own Records.

Vor knapp einem Jahr veröffentlichte das Luxemburger Label „Own Records“ als Vorbote zum im Oktober erschienenen neuen Albums Talk Like Blood ein EP-Kleinod The Curse of the Longest Day des Portland Trios „31 Knots“. Die Indie-Gruppe ist vielen spätestens nach der Tour mit „Q And Not U“ ein Begriff. Die neue Scheibe wird erneut von Own Records in Europa vertrieben. Zu hören sind eine Dutzend unkonventionelle Songs, die im Bereich des Art- und Indierock anzusiedeln sind. Hier verschmelzen Modest Mouse, alte Yes, Fugazi und Slint zu einem mitreißenden Stil-Cocktail. Eine wirklich außergewöhnliche und aufregende Band, die sicherlich sehr bald wieder durch europäische Städte touren wird. mehr lesen / lire plus

CHANSON: La Grande Sophie

La Grande Sophie La suite (AZ/Universal) 2005

Quatrième album risqué pour la Grande Sophie; après le succès du précédent. La suite tient-elle ses promesses? Oui, si on la prend pour ce qu’elle est: un album léger, proche des gens („les bonnes résolutions“), et résolument sympathique. Nettement plus rock and roll que le précédent, „La suite“ propose des arrangements plus banaux. La Grande Sophie se sauve par quelques textes drôles („psy, psychanaliste“), originaux („aujourd’hui on se marie“) et parfois tristes („Je ne changerai jamais“). A 36 ans, elle s’amuse des préoccupations de la génération célibattante: le psy, la première ride, le prince charmant. mehr lesen / lire plus

CLASSIQUE: Orchestre Philharmonique du Luxembourg

1 CD Timpani No 1C1090 (2005); 21 €

L’Orchestre Philharmonique du Luxembourg vient d’enregistrer en première mondiale ces oeuvres sous la direction d’Arturo Tamayo. Ce CD excelle par l’engagement exemplaire de tous les musiciens.Cadet du groupe des Six, Georges Auric (1899-1983), n’a jamais occupé le devant de la scène musicale comme Honegger, Poulenc ou Milhaud. Il se gaussait gentiment de ceux qui faisaient naî tre la musique à l’école de Vienne. Infatigable producteur pour la scène et l’écran, il a donné ses lettres de noblesse à la musique de film. Cocteau a évoqué cette plume: „qui déchire, troue et caresse le papier à musique“. mehr lesen / lire plus

MICHEL CLEES: Fremde Umarmungen

Michel Clees singt von verborgenen Gefühlen und Träumen. Eine faszinierende CD, doch die meisten Texte sind keine leichte Kost.

Lettres
Michel Clees & Ensemble
Editions Ultimo Mondo
Tel. 44 70 70
www.umo.lu

Diese CD kurz angespielt, und dann das Gefühl: Man muss sie zu Ende hören. „Herr Lehrer, ich umarme Sie, und möcht Sie fröstelnd nass zuküssen, damit Sie einmal nur die warme Zunge fühlen müssen, die sie so oft verboten haben“, rezitiert Michel Clees, mit näselnder Stimme und gerollten Rs, umrahmt von Gitarrenakkorden. Den Refrain singt er schneller, begleitet von Bratsche und Perkussion: „Ach Sie gelebtes Leben, ich hab Sie tief verehrt, …“ Befremdlich sind sie, die Texte von „Lettres“, der neu erschienenen CD des Escher Sängers und Autoren. mehr lesen / lire plus

CLAUDIA BOMBARDELLA: Remigration à l’italienne

Claudia Bombardella: Paesaggi Lontani, Radicimusic 109.

Sans lien familial avec l’ex-sportif luxembourgeois, Claudia Bombardella n’en est pas moins née de parents italiens à Luxembourg. Après l’Ecole européenne et le conservatoire, elle repart étudier en Toscane. Une fois terminées ses études, elle s’établit dans un domaine près de Florence pour faire de la musique „roots“ italienne et pour gérer son label de disques dénommé „Radicimusic“ (www.radicimusic.com). Un lien avec le Luxembourg subsiste: sa plaque d’immatriculation qu’elle vient renouveler chaque année. Sur son compact live Paesaggi Lontani elle déploie une voix agréable et une maî trise instrumentale parfaite. Chansons folk en habillage moderne, production parfaite et atmosphère décontractée font de ce disque un coup de c´ur durable. mehr lesen / lire plus

ROCK: Petites natures s’abstenir!

Une nuit, au détour d’un sombre croisement, le heavy metal des „Black Sabbath“ et le punk des „Stooges“ se sont rencontrés. La collision a donné Death from above 1979. Pour arriver à produire un volume sonore comparable, on s’attend à un groupe avec au moins trois guitaristes fortement électrisés. On n’est pourtant qu’en présence d’un duo, tout simplement … et canadien, soit dit en passant. Sebastien Grainger à la batterie et au chant et Jesse F. Keeler à la basse et au synthé ne font pas dans la dentelle. Un riff meurtrier chasse l’autre. La voix ne peut être que tiraillée pour pouvoir affronter le mur tonitruant que construisent les instruments. mehr lesen / lire plus

JAZZ: Jaga

Jaga, What we must, Ninja Tune, 2005.

What we must heißt das neue Album des 10-köpfigen Jazz-Kollektivs Jaga (vormals bekannt als Jaga Jazzist) und damit ist der norwegischen Band ein episches Meisterwerk gelungen. Nach endlosem Touren und nachdem die Arbeit an der Platte nur schleppend voranging, flüchtete sich Jaga in ein isoliertes Studio in den norwegischen Wäldern und nahm live in nur einem Take das Demo „Spydeberg Session“ auf. Zurück im Studio wurde diese Session als Basis für das aktuelle Album benutzt – für die Band ist das vielleicht die radikalste Entwicklung in ihrer bisherigen Karriere. Hier feiert die Gitarre triumphal ihre Rückkehr, und trotzdem wird den abstrakten Gesangspassagen und dem Glockenspiel noch genug Platz eingeräumt. mehr lesen / lire plus

ROCK: White Stripes

The White Stripes, Get Behind Me Satan, XL/Beggars, 2005.

Lustig eigentlich: Während Coldplay vorgeworfen wird, sich mit „X&Y“ nicht wirklich erneuert zu haben, müssen sich die White Stripes den Vorwurf gefallen lassen, ihren erdigen Blues-Rock zu Gunsten schludrig aufgenommen Lo-Fi-Skizzen aufgegeben zu haben. In der Tat erschließt sich Get behind me Satan auch beim x-ten Hören nicht. Selbst ein lauer Aufguss des großartigen Vorgängers „Elephant“ könnte nicht so enttäuschend sein. „Artsy-Fartsy“ nennt es der Brite: Jack und Meg White bieten reichlich Attitüde aber wenig durchdachte Songs – als hätten sich beide lediglich beim Rumprobieren mit einem billigen Kassettenrecorder aufgenommen. Was bei Bands wie Coco Rosie oder Devendra Barnhart authentisch und erfrischend klingt, wirkt bei den White Stripes einfach nur ziellos. mehr lesen / lire plus

ROCK: Coldplay

Coldplay, X&Y, Emi, 2005.

Um es gleich klarzustellen: Die Frage, ob die neu veröffentlichte Scheibe „X&Y“ von Coldplay an das Vorgängeralbum „A Rush of Blood to the Head“ anknüpfen kann, steht an dieser Stelle nicht zur Debatte. Das neue Werk – an dem die Band immerhin drei Jahre lang werkelte – zelebriert erneut Melancholie und Weltschmerz in traumhaften Arrangements: Das sind Coldplay, wie wir sie seit „Parachutes“ lieben gelernt haben. Die Songs „Fix You“ und „The Hardest Part“ gehören zu den absoluten Höhepunkten. Ein richtiger Kracher fehlt auf den ersten Blick, dafür präsentiert sich die Scheibe ohne Durchhänger und in einer ansprechenden emotionalen Schlichtheit. mehr lesen / lire plus

COUNTRY: Ryan Adams and the Cardinals

Ryan Adams and the Cardinals, Cold Roses, Fargo, 2005.

Die fleißigen Songschreiber Conor Oberst und John Frusciante begrüßen ein neues Mitglied im Club, den Alt-Country Rebell Ryan Adams. Für 2005 hat Adams gleich drei Alben angekündigt. Cold Roses macht den Auftakt. Und kommt auch gleich als Doppelalbum daher. Den Rock’n’Roll dem er auf der gleichnamigen Scheibe noch frönte, hat er gleich wieder in den Schrank gehängt. Dafür gibt es auf Cold Roses eine doppelte Dosis Country. Die Gitarren perlen, die Pedal Steel schluchzt und auch das Songwriting ist gepflegter als auf Adams vorherigen Veröffentlichungen. Nicht alle Songs sind Highlights, und ein einziger Silberling mit zwölf Titeln hätte eigentlich auch gereicht. mehr lesen / lire plus

ROCK: Moving Units

Spätestens seit dem Erfolg von Franz Ferdinand im letzten Jahr ist die Retro-Post-Punk-Wave-Welle mächtig am Rollen. Das Trio Blake Miller, Johan Boegli und Chris Hathwell war bis 2001 in der Hardcore-Band „Festival of Dead Deer“. Nach deren Auflösung entschieden sie sich für den Namen „Moving Units“ und eine andere musikalische Richtung. Die Band aus Los Angeles vermischt auf ihrem Debut-Album Dangerous Dreams gekonnt Post-Punk mit New-Wave-Elementen, und macht diese mit einem anständigen Schuss Funk äußerst tanzbar. Die Rhythmus-Sektion der Band harmoniert perfekt und sorgt dafür, dass die zum Teil schrägen Gitarrensounds den Hörgenuss nicht stören. Die zwölf Tracks auf „Dangerous Dreams“ bieten über rund 40 Minuten viel Abwechslung und vor allem keine Schwächen. mehr lesen / lire plus

POP: Morrissey

Mit „You are the quarry“ und der Single „Irish blood, English heart“ hat der frühere „The Smiths“-Sänger Morrissey 2004 ein großartiges Comeback gefeiert. Nun bedankt er sich bei seinen Fans mit dem Live-Album Live at Earl’s Court, das an fünf Abenden im Dezember 2004 aufgezeichnet wurde. Der Sänger aus Manchester ist in bester Form und integriert, neben einigen Solo-Hits und Material von seinem letzten Album, sogar fünf Stücke von seiner Ex-Band, die von seinen aktuellen Musikern makellos interpretiert werden. Die Auswahl der Songs ist überzeugend und auch an der Soundqualität gibt es nichts zu bemängeln. Es ist jedoch bedauernswert, dass die Dialoge mit dem Publikum größtenteils herausgeschnitten wurden. mehr lesen / lire plus

POP: I Am Kloot

Gods and Monsters ist der Titel des dritten Albums der Band „I Am Kloot“ aus Manchester. Zusammen mit den Norwegern von „Kings of Convenience“ und einigen anderen Gruppen, surften sie vor ein paar Jahren auf der „Quiet is the new loud“-Welle, und schufen damals mit ihren akustischen Chillout-Klängen eine Alternative zum allgegenwärtigen Techno-Rummel. Fans der ersten Stunde werden von der neuen Scheibe vielleicht enttäuscht sein, da diese nicht so spärlich instrumentiert ist und daher auch ein wenig rockiger daher kommt als die beiden Vorgänger. John Bramwells Songwriting birgt aber nach wie vor einige tolle Überraschungen, die Mischung aus ruhigen und aufwühlenden Stücken passt und die limitierte Auflage des Albums, die mit einer umfangreichen Bonus-DVD (8 Live-Tracks, 3 Videos und ein Band-Interview) ausgestattet ist, sollte man nicht im Regal des Fachhandels verstauben lassen. mehr lesen / lire plus

POP: Musikalische Kurzgeschichten

Nach der DVD/CD-Veröffentlichung „Live at the Warehouse“ liegt nun endlich das überfällige fünfte Studioalbum „The Forgotten Arm“ von Aimee Mann in den Regalen. Ihre Songs sind kleine literarische Werke und erinnern an pointierte Kurzgeschichten, musikalisch raffiniert verpackt. Auf der neuen Scheibe erzählt sie in zwölf Songs, die Geschichte von John und Caroline: von ihrer Begegnung, ihrer Liebe und ihrer Reise durch die Vereinigten Staaten. Der Retro-Sound spiegelt den Geist dieses in nur fünf Tagen eingespielten Konzeptalbums wider. Als Produzenten konnte Aimee Mann den Sänger und Songwriter Joe Henry verpflichten, der auch Ani DiFrancos letztem Wurf „Knuckle Down“ den Feinschliff verpasste.

Aimee Mann, The Forgotten Arm, V2, 2005. mehr lesen / lire plus

BLUES: Amos Lee

Pour faire court, on pourrait dire qu’Amos Lee, c’est Norah Jones au masculin: même maison de disques (Blue Note), même personnel et même approche minimaliste en ce qui concerne les arrangements. C’est d’ailleurs Lee Alexander, le bassiste de Jones, qui a produit le premier album d’Amos Lee, qui porte le nom de l’artiste. Et si vous croyez entendre la voix de la chanteuse, vous n’hallucinez pas, elle signe effectivement les deuxièmes voix et joue du piano. Les puristes vont reprocher à ce disque un manque de profondeur ou d’originalité, car c’est vrai que Lee se contente de cuisiner les bonnes vieilles recettes du blues et cela avec des ingrédients allégés. mehr lesen / lire plus

POP: Tanita Tikaram

Tanita Tikaram wurde als One-Hit-Wonder abgehakt, nachdem ihre Karriere nach dem ersten großartigen Album „Ancient Heart“ gehörig ins Stottern geriet. Was kaum jemand weiß: Die 36-jährige Britin hat weiter regelmäßig CDs produziert, von denen aber lediglich ihre treuen Fans Notiz nahmen. Mit ihrer sechsten Platte „Sentimental“ setzt Tikaram noch einmal zum Come-back an. Aber diese lahme Mischung aus Jazz und Italo-Pop kann wirklich niemanden mehr hinter dem Ofen hervorlocken. War ihre dunkle Altstimme in den Achtzigern eine willkommene Abwechslung inmitten des Synthiepop-Einerleis, so stößt die Sängerin beim Versuch, sich sinnlich zu geben, überdeutlich an ihre Grenzen. Die Songs klingen alle gleich, die Texte sind nichtssagend und austauschbar, die Arrangements gepflegt aber uninspiriert. mehr lesen / lire plus