Russland: Attacken und Audienzen

In Tschetschenien wurde die Journalistin Jelena Milaschina brutal überfallen. Der dortige Präsident Ramsan Kadyrow hatte wiederholt Drohungen gegen sie ausgesprochen. Unterdessen fand sich Söldnerführer Jewgenij Prigoschin nach dem von ihm inszenierten Aufstand sogar zu einem Treffen mit Präsident Putin im Kreml ein.

Schon 2013 in den USA für ihre Courage ausgezeichnet: Jelena Milaschina (Bildmitte) von der oppositionellen russischen Zeitung „Nowaja Gaseta“. Unser Bild zeigt sie mit der damaligen „First Lady“ Michelle Obama (links) und dem damaligen Außenminister John Kerry (rechts). 
Anfang vergangener Woche wurde die Journalistin in Tschetschenien überfallen. (Foto: EPA/Jim Lo Scalzo)

In Tschetschenien setzen sich die Machthaber über alle Mindeststandards einer unabhängigen Justiz hinweg, sofern diese überhaupt noch bestehen. mehr lesen / lire plus

Niederländische Kolonialherrschaft: Jubel für den König

Auf der Gedenkfeier zum 150. Jubiläum der Abschaffung der Sklaverei in Amsterdam bat der niederländische König Willem-Alexander erstmals bei den Nachfahren der Versklavten um Entschuldigung. Kritikern*innen gehen solche Gesten und die bisherigen Bemühungen zur Aufarbeitung der niederländischen Kolonialgeschichte nicht weit genug.

„Keine Heilung ohne Reparationen“. Aktivist*innen und Nachfahren von versklavten Menschen fordern bei der Gedenkfeier zum 150. Jahrestag der Abschaffung der Sklaverei Entschädigungen vom niederländischen Staat. (Foto: EPA-EFE/Eva Plevier)

Es war ein großes Fest. In strömendem Regen fand am Samstag am Denkmal für die Sklaverei im Oosterpark in Amsterdam die offizielle Gedenkfeier zum 150. Jahrestag der Abschaffung der Sklaverei statt. Zwar wurde diese in den Niederlanden per „Emanzipationsgesetz‟ offiziell bereits 1863 verboten, doch erhielten die letzten Versklavten in den niederländischen Kolonien die Auflage, noch zehn Jahre weiterzuarbeiten. mehr lesen / lire plus

Russland: Prigoschins letztes Gefecht

Nachdem Söldnerführer ­Jewgenij Prigoschin in Rostow am Don erfolgreich den Aufstand gegen die russische Militärführung geprobt hatte, blies er seinen Vormarsch auf Moskau überraschend wieder ab. Alle Welt rätselt, was ihn dazu bewogen haben mag und wie es nun weitergeht.

Wird wohl ein Symbolbild das abgeblasenen Wagner-Aufstands werden: Ein von Jewgenij Prigoschins Söldnern gefahrener Panzer steckt in der Torausfahrt des lokalen Staatszirkus in Rostow am Don fest. (Foto: EPA-EFE/Stringer)

„Wir retten Russland“ – mit dieser hochtrabenden Kampfansage begründete Jewgenij Prigoschin, warum er nicht mehr gewillt sei, sich den Anordnungen der russischen Militärführung unterzuordnen. Auf einem am Samstagmorgen in Rostow am Don im Süden Russlands aufgenommenen Video ist zu sehen, wie der Gründer der Söldnergruppe Wagner zwischen dem stellvertretenden Verteidigungsminister Junus-Bek Jewkurow und dem stellvertretenden Leiter des Generalstabs Wladimir Aleksejew sitzt und in knappen Worten sein weiteres Vorgehen erklärt: Er verlange nach Sergej Schojgu und Walerij Gerassimow, dem Verteidigungsminister und dem Generalstabschef, bis dahin würden seine Leute Rostow blockieren und sich auf den Weg nach Moskau machen. mehr lesen / lire plus

Eigene Währung für die Brics-Länder: Das Geld der Aufsteiger

Die Gruppe der Brics-Länder wird wirtschaftlich immer leistungsfähiger. Nun will man sich auch eine eigene Währung verschaffen, um die Hegemonie des US-Dollars zu beenden. China hat in dem Staatenbündnis eine dominierende Position.

Nicht nur wirtschaftlich, sondern auch geopolitisch sind die Brics-Staaten eine Macht: Treffen der Außenminister*innen Brasiliens (Mauro Vieira, zweiter von links), Russlands (Sergei Lawrow, rechts), Indiens (Subrahmanyam Jaishankar, zweiter von rechts) und Südafrikas (Naledi Pandor, Mitte) Anfang Juni in Kapstadt; China hatte den stellvertretenden Außenminister geschickt (Ma Zhaoxu, links). (Foto: EPA-EFE/Halden Krog)

Im August soll es – nach etlichen mehr oder weniger konkreten Ankündigungen seit 2012 – endlich so weit sein: Die Gruppe der Brics-Länder will auf ihrem kommenden Gipfel in Südafrika die Pläne zum Aufbau einer eigenen Währung konkretisieren, um der globalen Hegemonie des US-Dollar offen entgegenzutreten. mehr lesen / lire plus

Russland: Ausgezehrte Armee

Die russische Führung gibt sich mit Blick auf die ukrainische Gegenoffensive selbstbewusst. Doch zu Gegenangriffen ist die russische Armee derzeit nicht mehr in der Lage. Sie wirbt intensiv um neue Rekruten, denn eine zweite Teilmobilmachung will die Regierung noch vermeiden.

Im Krieg gegen die Ukraine gehen Russland die gut trainierten Truppen aus: Präsident Wladimir Putin besucht in einem Moskauer Militärkrankenhaus verwundete Soldaten. (Foto: EPA-EFE/Vladimir Astapkovich/Kremlin)

In der russischen Kleinstadt Schebekino lebten Anfang Juni noch 40.000 Menschen. Inzwischen sind es weniger als 3.000 Einwohner. Der Rest wurde von den Behörden evakuiert oder ist auf eigene Faust in die nahegelegene Stadt Belgorod geflohen. mehr lesen / lire plus

Diskussion um Ungarns EU-Ratsvorsitz: Orbán als Gesicht Europas

Die Rechtsstaatlichkeit in Ungarn wird immer weiter abgebaut, so eine mit großer Mehrheit verabschiedete Resolution des Europaparlaments. Zugleich mehren sich Stimmen, wonach die im kommenden Jahr anstehende Ratspräsidentschaft des Landes verhindert werden muss.

Proteste gegen eine geplante Bildungsreform am 19. Mai in Budapest: Das Lehrpersonal soll unter anderem den Beamtenstatus verlieren. (Foto: EPA-EFE/Szilard Koszticsak)

Je mehr sich in den Regierungen der Mitgliedstaaten der Europäischen Union autoritäre und antidemokratische Tendenzen verankern, desto häufiger kommt die Frage auf, inwiefern sich das auch in den EU-Institutionen niederschlägt. So ist die seit Januar laufende Ratspräsidentschaft Schwedens von der Sorge um den Einfluss der rechtsextremen „Schwedendemokraten“ begleitet (siehe „Das autoritäre Potenzial“ in woxx 1720). mehr lesen / lire plus

In Mexiko gestrandete Flüchtlinge: Asylantrag nur per App

Flüchtlinge und Migrant*innen aus ganz Lateinamerika versuchen über die mexikanische Grenzstadt Ciudad Juárez in die USA zu gelangen. Es gibt kaum Möglichkeiten, dort überhaupt einen Asylantrag zu stellen. Für die in Mexiko Gestrandeten mehren sich die Konflikte.

Flüchtlinge auf der mexikanischen Seite entlang des Grenzflusses Rio Grande: Sie wollen versuchen, 
bei den US-Behörden Asyl zu beantragen. (Fotos: Carolina Rosas Heimpel
)

Während die Sonne höher steigt und die schroffen Bergketten in kräftige Rottöne taucht, fährt der endlose Güterzug vorbei an Müllkippe, Friedhof, Schrottplätzen und notdürftig zusammengezimmerten Hütten. Hier beginnt die mexikanische Grenzmetropole Ciudad Juárez, die mit dem texanischen El Paso ein urbanes Ballungszentrum inmitten der Wüste formt. mehr lesen / lire plus

Wahlen in der Türkei: „Die Opposition hat keinen 
guten Job gemacht“

Die Präsidentschaftswahl in der Türkei hat keinen eindeutigen Gewinner ergeben, eine Stichwahl zwischen dem langjährigen Präsidenten Erdoğan und seinem Herausforderer Kılıçdaroğlu ist nötig. Der Menschenrechtsanwalt Veysel Ok über die Fehler der Opposition und ihr nahestehender Medien sowie über die Perspektiven einer weiteren Präsidentschaft Erdoğans.

„Vielleicht stimmen die Manipulationsvorwürfe der Opposition aus der Wahlnacht, aber sie hat sie bislang nicht belegt“, sagt der türkische Anwalt Veysel Ok; zudem habe keine der Parteien von einem umfassenden Wahlbetrug gesprochen. Unser Bild zeigt ein Wahllokal in Istanbul bei den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen am 14. Mai. (Foto: EPA-EFE/ERDEM SAHIN)

woxx: Die Türkei fiebert der Stichwahl am 28. mehr lesen / lire plus

Pakistans Ex-Premier Imran Khan: Nur ein Gast der Polizei

Die Verhaftung des ehemaligen Premierministers Imran Khan in Pakistan löste gewalttätige Proteste seiner Anhänger aus. Der Oberste Gerichtshof hält die Verhaftung für unrechtmäßig. Der Haftbefehl wurde auf Kaution vorläufig ausgesetzt.

Tumult gehört derzeit zum politischen Alltag in Pakistan: Der Wagen von Imran Khan, ehemaliger Premierminister des Landes, und seiner Frau Bushra Bibi bei der Ankunft vor dem Obersten Gericht in Lahore am 15. Mai 2023. (Foto: EPA-EFE/Rahat Dar)

Seit Monaten attackiert Imran Khan Pakistans Regierung und Armee, um vorgezogene Neuwahlen durchzusetzen. Der Vorsitzende der islamisch-populistischen Partei Pakistan „Tehreek-­e-Insaf“ (PTI) war Premier-
minister, bis er im April vorigen Jahres mit einem parlamentarischen Misstrauensvotum abgesetzt wurde (siehe den Artikel „Bündnispflege in Islamabad“ in woxx 1725). mehr lesen / lire plus

Dürre in Spanien: Extreme ohne Ende

Die Klimakatastrophe setzt Spanien zu. Zur Dürre kommen bis zu 40 Grad Hitze schon im April. Wasserreserven 
sind bereits vor dem Sommer nahezu aufgebraucht, Ökosysteme sind gefährdet und Ernten fallen aus.

Übrig ist nur eine Pfütze: Der Siurana-Stausee in der katalanischen Provinz Tarragona ist bloß noch zu acht Prozent gefüllt. (Fotos: Ralf Streck)

Die Sonne brennt schon Ende April mit unheimlicher Kraft vom Himmel. Das Thermometer steigt auch im bergigen Hinterland der katalanischen Provinz Tarragona auf fast 30 Grad Celsius. Wind pfeift über das vertrocknete Land hinter dem Mittelmeer, das etwa 700 Meter über dem Meeresspiegel gelegen ist. Ein Blick auf die Stauseen hier, die es in Spanien in großer Zahl gibt, spricht Bände. mehr lesen / lire plus

Italien: Demontage des Antifaschismus

Jedes Jahr am 25. April feiert Italien den Sieg der Partisaninnen und Partisanen sowie der Alliierten über den italienischen Faschismus und die deutschen Besatzer. Die rechtsextreme Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni will das Gedenken umdeuten und den Tag als „Fest der nationalen Aussöhnung“ begehen.

Eindeutige Handbewegung: Pappfiguren auf einer Demonstration am 1. Mai in Turin; sie stellen Italiens Premierministerin Giorgia Meloni und ihren Stellvertreter Matteo Salvini dar, die beide der extremen Rechten zuzuordnen sind. (Foto: EPA-EFE/Alessandro Di Marco)

Als Italien 1955 den zehnten Jahrestag der Befreiung vom Nazi-Faschismus beging, rief Giorgio Almirante, der Mitbegründer des neofaschistischen „Movimento Sociale Italiano“ (MSI), in einem Beitrag für die parteieigene Tageszeitung „Il Secolo d’Italia“ dazu auf, sich den 25.  mehr lesen / lire plus

Sudan: Krieg statt Demokratisierung

In Khartoum und an anderen Orten im Sudan sind schwere Gefechte zwischen einer Miliz und der Armee ausgebrochen. Der Konflikt wird von vielschichtigen Interessen anderer Nationen beeinflusst.

Vom Krieg überrascht: 
Die Staatsbürger *innen anderer Nationen werden derzeit hektisch aus dem Sudan evakuiert – für die 45 Millionen Sudanes*innen ist es schwierig zu fliehen. (Foto: EPA-EFE/Stringer)

So plötzlich brechen Kriege selten aus: Am Morgen des 15. April, einem Samstag, brachte Katharina von Schroeder, eine Mitarbeiterin der Hilfsorganisation „Save the Children“, ihren Sohn zum Tenniskurs in seine Schule in der sudanesischen Hauptstadt Khartoum. Kurz darauf brachen Gefechte in der ganzen Stadt aus, berichtete sie in der „Tagesschau“ des Fernsehsenders ARD. mehr lesen / lire plus

Kolumbien: Schützen ohne Waffen

Brüchig ist das Friedensabkommen zwischen der kolumbianischen Regierung und der Guerilla FARC schon lang. In dem Konflikt zwischen abtrünnigen Splittergruppen, Paramilitärs und kriminellen Banden droht die Zivilbevölkerung zerrieben zu werden. Die pazifistischen „Guardia Indígena“ versuchen erfolgreich, indigene Gemeinden zu schützen, geraten dabei aber selbst ins Visier der rivalisierenden bewaffneten Gruppen.

Mitglieder der „Guardia Indígena“: Erkennbar sind die an ihren blauen Westen und dem mitgeführten „Bastón“, einem mit Silber beschlagenen und mit rot-grünen Bändern verzierten Stock aus Edelholz. (Foto: Knut Henkel)

Oveimar Tenorio steht am Rande der Tulpa, dem zu allen Seiten offenen Versammlungshaus von Tacueyó. Aufmerksam mustert er die Umgebung, während ein Pick-Up nach dem anderen auf den weiter oben liegenden Parkplatz rollt. mehr lesen / lire plus

Indien: Urbaner Overkill

Das Wachstum der indischen Städte bringt zahlreiche Umweltprobleme mit sich. Vor allem die Wasserversorgung ist problematisch, doch auch die restliche Infrastruktur ist überfordert.

Öffentlicher Transport als Luxus: In Darjeeling können sich nur Touristen die Eisenbahn leisten. (Fotos: Gilbert Kolonko)

„Niemand will hier leben“, sagt der 32-jährige Anil. Er wohnt in Gurgaon, einer neugebauten Satellitenstadt am Rand von Delhi. Der IT-Fachmann mit einem abgeschlossenen Master in Wirtschaftsinformatik kam aus dem etwa 2.000 Straßenkilometer entfernten Bundesstaat Assam in die indische Hauptstadtregion. „Zu Hause verdiente ich nur 20.000 Rupien (etwa 220 Euro; Anm. d. Red.) im Monat für einen Arbeitstag von zwölf Stunden. Jetzt sind es 100.000.“ mehr lesen / lire plus

Wirtschaftskrise in Sri Lanka: Verschnaufpause in Colombo

Sri Lanka erhält einen Nothilfekredit des Internationalen Währungsfonds. Der jedoch ist an die Teilprivatisierung eines staatlichen Erdölunternehmens gebunden. Die Krise wird durch ein Ungleichgewicht im Außenhandel des immens importabhängigen Landes verstärkt.

Demonstration gegen die Teilprivatisierung der „Ceylon Petroleum Corporation“ vor dem Energieministerium in Colombo: Der Protest der Gewerkschaften richtet sich auch gegen den Ankauf von minderwertigem Öl zur Raffinierung, was zu technischen Problemen und zu gesundheitlichen Schäden bei den Arbeitern führen kann. (Foto: EPA-EFE/Chamila Krunarathne)

Sri Lanka hat wieder Devisen für dringend nötige Importe. 330 Millionen US-Dollar hat der Internationale Währungsfonds (IWF) Ende März an den südasiatischen Inselstaat überwiesen, die erste Rate eines neuen Nothilfekredits von 2,9 Milliarden Dollar über eine Laufzeit von 48 Monaten. mehr lesen / lire plus

Bankenpleite in den USA: Kulturkampf im Finanzsektor

Die auf Start-up-Finanzierung spezialisierte „Silicon Valley Bank“ hat die größte Bankenpleite seit der globalen Finanzkrise 2008 hingelegt. Zunächst kam sie unter staatliche Kontrolle, nun hat die „First Citizens Bank“ sie übernommen. Den Republikanern hat die staatliche Bankenrettung eher missfallen, denn sie wollen nicht zuletzt Anzeichen einer ökologischen Wende im Bankensektor bekämpfen.

Zur Sicherheit lieber mal das Geld abheben: Kunden warten am 13. März vor einer Filiale der Pleite gegangenen und staatlich geretteten „Silicon Valley Bank“ in Wellesley, Massachusetts. (Foto: EPA-EFE/CJ Gunther)

Das Scheitern der „Silicon Valley Bank“ (SVB) ruft düstere Erinnerungen wach: Die Finanz- und Bankenkrise von 2007/2008 in den USA brachte die globale Wirtschaft fast zum Kollabieren. mehr lesen / lire plus

Druck auf Zivilgesellschaft in Mexiko: Abwesende Regierung

In Mexiko wurden am 15. Januar der Menschenrechtsanwalt Ricardo Lagunes und der Gemeindeaktivist Antonio Díaz gewaltsam verschleppt. Ein Fall, der viel über die Lage im Land aussagt. und zum internationalen Stahlkonzern Ternium mit Sitz in Luxemburg führt.

Ana Lucía Lagunes, Ricardos Schwester. (Fotos: Rotmi Enciso)

An einem tropischen Januarabend machten sich der Menschenrechtsanwalt Ricardo Lagunes (41) und der indigene Gemeindeaktivist Antonio Díaz (71) aus Aquila an der Küste von Michoacán auf ins benachbarte Colima. Um 18.50 Uhr schrieb Lagunes die letzte Textnachricht an seine Frau, die zuhause auf ihn wartete. Um 19.25 Uhr wurde sein verlassener und von Schüssen durchsiebter Geländewagen am Rand der Landstraße bei der Polizei gemeldet. mehr lesen / lire plus

Brasiliens Landlosenbewegung: Aufbruch und Erneuerung

Unter dem ehemaligen Präsidenten Jair Bolsonaro stand Brasiliens „Bewegung der Landarbeiter ohne Boden“ (MST) mit dem Rücken zur Wand. Für einen Machtwechsel hat sich die Organisation daher ins Zeug gelegt. Nun wird sie landesweit wieder sichtbarer. Neben Landbesetzungen macht sie vor allem mit nachhaltigen agroökologischen Konzepten von sich reden.

Sogar über eine eigene Forschungs- und Lehreinrichtung verfügt die „Bewegung der Landarbeiter ohne Boden“ (MST): Schüler*innen der agroökologischen Schule „Egídio Brunetto“. (Fotos: Knut Henkel)

Jucino Guzman ist regelmäßig auf der Kaffeefarm seines Bruders im Einsatz. „Einerseits gibt es hier immer was zu tun, andererseits ist das Land nach wie vor nur besetzt – nicht unser Eigentum“, gibt er zu bedenken. mehr lesen / lire plus

Entreprises et droits humains : « Je pense à lui à chaque seconde qui passe »

Les familles de deux défenseurs des droits humains enlevés au Mexique témoignent de leur détresse et de leur colère contre Ternium, une multinationale luxembourgeoise dont elles disent la responsabilité, au moins indirecte, dans ce kidnapping.

Défenseurs des droits humains et proches de Ricardo Lagunes et Antonio Díaz manifestent à Mexico. (Photos : d.r.)

À l’autre bout du monde, au Mexique, la maman de Ricardo Lagunes, Ana Lucia, retient ses larmes, sa voix s’étrangle, ses mots s’entrecoupent de longs silences : « Je pense à lui à chaque seconde, à chaque minute qui passe. Je suis si triste qu’il ne puisse pas être avec sa fille de quatre ans. mehr lesen / lire plus

Chinas Haltung zum Ukraine-Krieg: Strategische Autonomie gesucht

Die chinesische Regierung hat ein Positionspapier zu Russlands Krieg gegen die Ukraine vorgelegt. 
Der Zeitpunkt der Veröffentlichung hängt mit dem sino-amerikanischen Konflikt und der Beziehung zu den europäischen Staaten zusammen. Vor allem Frankreich wird als zugänglich eingeschätzt.

Hat bei der Sicherheitskonferenz in München im vergangenen Februar die Position seines Landes zum Ukrainekrieg deutlich gemacht: Wang Yi, ehemaliger Außenminister Chinas und derzeit der ranghöchste Diplomat des Landes. (Foto: EPA-EFE/Philipp Guelland)

Das Dokument war längst mit Spannung erwartet worden: Zum ersten Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar veröffentlichte das chinesische Außenministerium „Chinas Positionen zur politischen Lösung der Ukraine-Krise“ in zwölf Punkten. mehr lesen / lire plus