Differdingen: Eine Stadt ohne Bürgermeister

Roberto Traversini (déi Gréng) tritt nach den Vorwürfen der Opposition, seine Macht missbraucht zu haben, als Bürgermeister der Stadt Differdingen zurück.

Bei der Pressekonferenz am Mittwoch kündigte Roberto Traversini an, er wolle zeitnah über seine Zukunft in der Politik nachdenken.

Er hatte eine zeitnahe Entscheidung angekündigt – und tatsächlich zog Roberto Traversini (déi gréng) nur zwei Tage nach der Pressekonferenz am Mittwoch Konsequenzen aus den Ereignissen der letzten Wochen: Er tritt das Amt des Bürgermeisters der Stadt Differdingen am Montag ab. Der Politiker, der seit 2014 Bürgermeister war und seit 2005 im Gemeinderat saß, stellte sich der Presse ohne Beistand seiner Parteikolleg*innen. Ali Ruckert (KPL), der ihn bereits bei der letzten Gemeinderatssitzung verteidigt hatte, saß im Publikum. Traversini war zuletzt in die Kritik geraten, weil er Gemeindedienste unentgeltlich für Privatgrundstücke eingesetzt und ohne die erforderliche Genehmigung mit Umbauarbeiten in einer Natura 2000 – Zone begonnen hatte.

Bei der Bekanntmachung blickte Traversini auf seine Zeit in Differdingen zurück und hob gelungene Projekte, wie das 1535 oder auf die kommunale Jugendarbeit, hervor. Mit seinem Rücktritt wolle er Ruhe in den Gemeinderat bringen, damit sich die Politiker*innen wieder auf das konzentrieren könnten, was wichtig sei: ihr Engagement für die Gemeinde Differdingen.

Weltweit würde das Vertrauen in die Politik sinken, dabei sollten Politiker*innen Vorbilder für die Bürger*innen sein. Auch deshalb würde er die Konsequenzen seiner Handlungen tragen.

Wie es in Differdingen politisch weitergeht, ist derzeit ungewiss. Auf die Pressekonferenz, die knapp zehn Minuten dauerte, folgte erstmal nur Stille. Traversini verließ augenblicklich das Konferenzzimmer.


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