Parlament und Rat haben sich heute auf die ersten Regulierungen für LKWs einigen können. Umweltorganisationen sind optimistisch.
Wenn 2025 ein neuer Lastwagen in der EU verkauft wird, muss der 15 Prozent weniger CO2 ausstoßen als im Referenzjahr 2019. Ein zweiter Schritt erfolgt 2030, dann sind es 30 Prozent weniger CO2. Darauf haben sich das Europäische Parlament und der Rat heute einigen können. Damit ist die Regulierung noch nicht in trockenen Tüchern, sondern muss noch formell vom Parlament und vom Rat angenommen werden.
In der EU stammen rund sechs Prozent der gesamten CO2-Emissionen aus dem Straßentransport durch LKWs und Busse. Für letztere sollen 2022 CO2-Standards eingeführt werden, außerdem soll das 30-Prozent-Ziel zu diesem Zeitpunkt nochmal überprüft werden. Neben den Emissionsstandards sollen LKW-Hersteller mit einem speziellen System namens „Supercredits“, mit dem Verkäufe von Null-Emissions-LKWs mehrfach zählen, dazu gebracht werden, in LKWs mit Elektro- oder Wasserstoffantrieb zu investieren.
Umweltorganisationen reagierten mit Optimismus auf die Ankündigung. Stef Cornelis von der europäischen NGO „Transport & Environment“ kommentierte in einem Statement: „Die neuen CO2-Standards für LKWs sind exzellente Neuigkeiten für Lastwagenfahrer*innen und die Umwelt. Nachdem es 20 Jahre lang wenig Fortschritt bei der Treibstoffeffizienz gab, müssen Lastwagenhersteller nun günstige low-carbon-LKWs anbieten, was riesige Treibstoffeinsparungen in der europäischen Logistikindustrie zur Folge haben wird. Aber dies ist nur ein Anfang und die Standards müssen, wenn sie 2022 überprüft werden, viel ambitionierter werden.“
Auch der österreichische Verkehrsclub VCÖ reagierte erfreut auf die Nachricht: „Der VCÖ begrüßt den heutigen Beschluss auf EU-Ebene als wichtigen Schritt, um den Verkehr dem Klimaziel näher zu bringen.“ heißt es in einer Pressemitteilung zum Thema.
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