INSTALLATION: Ein Prophet

Thomas Hirschhorn gilt vielen als der aktuell bedeutendste Künstler der Schweiz. Geboren 1957 in Bern, lebt und arbeitet er derzeit in Aubervilliers in Frankreich. Für die 48. Biennale in Venedig 1999 schuf er die Installation „Flugplatz Welt / World Airport“. Bevor sie im Jahr 2000 vom Mudam erworben wurde, war sie noch in der Renaissance Society der Universität Chicago zu sehen. Seitdem schlummerte sie in den Archiven des Mudam und wurde erst jetzt wieder ans Licht geholt, um sie der Öffentlichkeit zu präsentieren – wohl im Kontext der derzeit dort präsentierten luxemburgischen Beiträge und Projekte zu den venezianischen Biennalen von 1988 bis 2011. mehr lesen / lire plus

Aquasud : nouvelles vagues

Ils n’y sont pas allés avec le dos de la cuillère : lors du championnat national de natation qui s’est déroulé les 1er et 2 décembre, l’équipe differdangeoise SCD était apparue accoutrée de manière plutôt originale : les jeunes nageurs, leurs parents ainsi que les entraîneurs portaient des t-shirt noirs ornés d’un crucifix au-dessus de l’inscription « R.I.P. SCD ». Malgré l’étonnement général, y compris de l’échevin aux sports, Jean Lorgé (DP), le SCD craint vraiment de ne pas pouvoir fêter prochainement son 90e anniversaire. La raison ? Le nouveau gestionnaire du centre wellness controversé, le fameux Aquasud. Ce grand projet, qui devrait être finalisé l’année prochaine, initié par la ville de Differdange, est réalisé sur la base d’un « PPP » (partenariat public-privé). mehr lesen / lire plus

Sommersmog im Dezember?

Bei der Auseinandersetzung mit Questions
parlementaires ist es für Minister nicht immer leicht, einen kühlen Kopf
zu bewahren. Hat Marco Schank deswegen drei Fragen zum Thema Sommersmog
erst mit dem ersten Frost beantwortet? Als erster wollte Camille Gira
wissen, ob auch die Verwaltungen bei Sommersmog auf Autofahrten
verzichten, und ob die bestehende Geschwindigkeitsbegrenzung auf 90 km/h
ausreiche. Für Fernand Etgen geht letztere Maßnahme schon zu weit, und
er empfahl ihre Aufhebung. Als Dritter hieb Fernand Kartheiser in die
gleiche Kerbe und fragte provozierend: „Gibt es auch nur eine einzige
Messung im Land, die eine wie auch immer nachweisbare Senkung des Ozons
durch die Geschwindigkeitsbegrenzung auf den Straßen und Autobahnen
glaubwürdig dokumentiert?“ mehr lesen / lire plus

Von Angesicht zu Angesicht

„Och mir si
Lëtzebuerg“ heißt das diese Woche in der „Stëmm vun der Strooss“
vorgestellte rund 100-seitige Buch mit Schwarz-Weiß-Porträts. Als
Reaktion auf das 2011 von Yves Kortum und Marc Laroche veröffentlichte
Buch „Mir si Lëtzebuerg“, das sich den Persönlichkeiten des Landes
widmete, stellt das Werk des Journalisten Eric Ewald und des Fotografen
Dan Epps (zusammengestellt von der woxx-Layouterin Susanne Hangarter)
die Menschen der „Stëmm“ in den Mittelpunkt und fragt in jeweils kurzen
Darlegungen woher sie kommen und was ihre Träume sind. Der Gewinn aus
dem Verkauf der Bücher ist für die medizinische Versorgung von
„Stëmm“-Gästen bestimmt. Das freut Alexandra Oxaceley,
Direktionsbeauftragte, die mit Zuversicht einem großen Jahr
entgegenblickt. mehr lesen / lire plus

Cattenom: Sanem, commune branchée

« La dernière opposition pour
connecter le réseau luxembourgeois au français est tombée », regrette
Greenpeace dans un communiqué. Le 7 décembre, le bourgmestre de Sanem a
autorisé la construction de la ligne de haute tension de la société
Sotel qui facilitera l’importation d’énergie nucléaire. Il est vrai que
dès juin, la Cour administrative avait tranché en faveur de Sotel –
jusque-là, la commune avait refusé le permis de construire. Non sans
raison, car la ligne traverse des zones de protection et passe à côté
d’habitations, avec des effets de rayonnement mal évalués. A l’époque,
Greenpeace avait épinglé la « sentence politique » par laquelle les
juges se seraient mis au service des intérêts des entreprises plutôt que
des citoyens (woxx 1168). mehr lesen / lire plus

Confusion autour des 116

Comme si souvent, une « harmonisation » européenne est à l’origine d’une série de confusions. En 2007, la Commission européenne décide de réserver un numéro – le 116 000 – pour les cas de disparitions de mineurs. Le Luxembourg a traîné des pieds jusqu’en octobre 2012 pour enfin instaurer ce numéro. Pourtant, un autre service – le 116 111, anciennement le 12345, Kanner a Jugendtelefon – réservé aux mineurs en détresse psycho-sociale existe déjà. Mais sa mission principale, justement cette écoute pour les mineurs, a été transférée au 116 000. Le hic : pendant les heures de bureau, c’est le personnel formé de l’office national de l’enfance qui décroche, mais en dehors, l’appel est transféré vers la police, dont les agents ne sont pas formés pour ce travail délicat, mais guidés par des « formulaires détaillés ». mehr lesen / lire plus

ARBEIT / BEHINDERUNG: Schwerer Einstieg

Der Diskussionsabend bei Info-Handicap zum Thema „Berufliche (Wieder-)eingliederung von Menschen mit Behinderungen“ hat gezeigt, dass es nach wie vor an einer berufsorientierten Schulausbildung und an einer Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren fehlt.

Was gibt es an Maßnahmen, um Menschen mit einer Behinderung eine Arbeit zu vermitteln? Sind sie ausreichend vernetzt, reichen sie aus? Das sind nur zwei der Fragen, die diese Woche bei dem von Info-Handicap organisierten Rundtischgespräch zum Thema „Berufliche (Wieder-)eingliederung von Menschen mit Behinderungen“ im Mittelpunkt standen. Luxemburg hat die UN-Behindertenrechtskonvention ratifiziert, und es wurde ein Aktionsplan, unter anderem zum Thema Arbeit, erstellt, um den Inhalten der Konvention Rechnung zu tragen. mehr lesen / lire plus

SERVICES SECRETS: Et ça vous étonne ?

Qui a espionné qui et pour le compte de qui ? Etait-ce légal ? Des questions intéressantes, mais probablement superflues. Se bercer dans l’illusion d’un espionnage propre et contrôlable revient à méconnaître sa nature profonde.

Résumons : l’affaire autour du Service de renseignement de l’Etat (SREL) a fait émerger plusieurs choses. Primo, que le SREL accumule un grand nombre d’informations, y compris sur la dissidence politique, notamment à gauche, mais pas uniquement. Secundo, que le SREL participait à l’hystérie paranoïaque durant la guerre froide. Tertio, que la fin de la guerre froide n’a pas eu raison du SREL, tout comme elle n’a pas eu raison de l’OTAN. mehr lesen / lire plus

KLIMAWANDEL ALS CHANCE: Bericht aus Doha

Ob sich die Menschheit auf einen unvermeidlichen Klimawandel vorbereiten oder das Zwei-Grad-Ziel wie eine Beschwörungsformel weiterbeten soll – darüber wird derzeit gestritten. Die Zukunft gehört uns.

Mit dem Ausgang der Klimakonferenz in Doha können wir, allen Unkenrufen zum Trotz, zufrieden sein. Statt die Menschheit mit einer Erklärung wie „Die Erderwärmung ist nicht mehr aufzuhalten“ zu schocken, einigten sich die Regierungsvertreter darauf, offiziell am Zwei-Grad-Ziel festzuhalten, weiterzuverhandeln und die internationale Zusammenarbeit wie bisher fortzusetzen.

Wir können also zuversichtlich in die Zukunft blicken, denn, wie ein unabhängiger Beobachter nach der Verabschiedung des Schlusstextes feststellte: „Unsere Spezies wird gestärkt aus der Klimakrise hervorgehen.“ Hoffnung machen auch die Ergebnisse der parallel stattfindenden Expertenkonferenz „Überleben bei steigenden Temperaturen“. mehr lesen / lire plus

PRIVATINSOLVENZ: Langwieriges Entschulden

Das Gesetzesprojekt 6021 „concernant le surendettement“, das diese Woche verabschiedet wurde, erfüllt nur bedingt seinen Zweck, nämlich verschuldeten Personen per Privatinsolvenz irgendwann einen Neuanfang zu ermöglichen.

„Das Gesetz zur Überschuldung ist ein kompliziertes Regelwerk“, so der CSV-Abgeordnete Jean-Paul Schaaf, Berichterstatter des neuen Gesetzes 6021 „Projet de loi concernant le surendettement“, das im März 2009 deponiert und diese Woche mit 59 Ja-Stimmen in der Abgeordnetenkammer angenommen wurde.

Die hauptsächliche Neuerung gegenüber dem alten Gesetz vom 8. Dezember 2000 ist die Einführung einer Privatinsolvenz: Ein Richter kann nun, am Ende einer langen Prozedur, die Verbindlichkeiten einer überschuldeten Person streichen und ihr damit einen Neuanfang ermöglichen. mehr lesen / lire plus

PRESSE UNTER DRUCK (3): Die drei Pressehilfen

Die staatliche Förderung der Pressevielfalt ist vielen ein Dorn im Auge. Schadet sie mehr als sie nützt?

„Deen de Spillmann bezilt, bestëmmt och d`Lidder déi e gären héiert.“ So lautet ein Kommentar zur woxx-Debatte vom 4. Dezember zu den Problemen der Printmedien, zu finden auf der RTL-Internetseite, dort, wo auch ein Podcast-Zusammenschnitt der Diskussion eingestellt ist.

Der Verdacht, dass die Medien von denen kontrolliert werden, die für sie bezahlen, ist sicherlich alles andere als unbegründet. Die Zensur des 21. Jahrhunderts ist – zumindest in unseren Breiten – freilich keine der Despoten oder Stasikommissare mehr. Sie ist viel subtiler und wird nicht mehr durch Schwärzung von Textbeiträgen oder schlecht retuschierte Fotos erkennbar. mehr lesen / lire plus

ARBEIT MACHT KRANK: Totenkorb ohne Milch

Mario Desiati erzählt die Geschichte der italienischen Arbeitsmigration aus der Perspektive der Nachkommen. Sie handelt von skrupelloser Ausbeutung – und ist trotz des historisierenden Blicks erschütternd aktuell. Ein Treffen mit dem Autor.

Mimi ist vierzehn Jahre alt, als ihr Vater die Emigration in die Schweiz ankündigt. In der Nähe von Zürich will er in einer der größten Eternitfabriken Europas Arbeit finden. Der Name Eternit steht für eine patentierte Mischung aus Zement und Asbestfasern. Während des Wirtschaftsbooms der Nachkriegsjahre wird der Asbestzement zu einem der wichtigsten Baustoffe. Asbest gilt als „Wunderfaser“, denn das Material ist vielseitig verwendbar, beständig und billig. „In jeder Abteilung gab es eine andere Sorte Asbest, jeder Arbeiter sah sich seinem eigenen Freund-Feind gegenüber.“ mehr lesen / lire plus

ÄGYPTEN: Die Revolution geht weiter

Die antiislamistischen Massenproteste in Ägypten richten sich nicht allein gegen Präsident Mohammed Mursi. Der Kulturkampf gegen das Establishment der alten Männer hat gerade erst begonnen.

Kein Platz mehr für Obrigkeitshörigkeit: Demonstration in Kairo gegen Präsident Mursis autoritäre Machenschaften.

In Ägypten haben die regierenden Islamisten eine Abreibung erhalten, von der sie sich wohl lange nicht erholen werden. Wer glaubte, aus dem „arabischen Frühling“ werde ein „islamistischer Winter“ werden, hat die Dynamik der arabischen Gesellschaften nicht begriffen. Auch die US-Regierung hat auf das falsche Pferd gesetzt.

Hunderttausende haben vergangene Woche vor dem Präsidentenpalast in Kairo demonstriert und campiert. Im ganzen Land gab es Proteste gegen die Regierung der Muslimbruderschaft, sogar in ihrer Hochburg Assiut und im Heimatort von Präsident Mohammed Mursi. mehr lesen / lire plus

ROCK: Très humble

Sans se fatiguer, ils sillonnent les scènes du monde entier depuis 1969. Même sans toucher à des superlatifs, Uriah Heep est un phénomène assez rare.

Certes, ils n’ont pas l’air vraiment à la mode, mais pour un groupe qui a traversé les âges, ça passe…

C’est un de ces groupes dont même le nom peut étonner. C’est qui, « Uriah Heep » ? En fait, ce qui est plus étonnant encore, c’est qu’il s’agit d’un personnage de roman. En effet, un Uriah Heep apparaît dans « David Copperfield » de Charles Dickens – et ce n’est pas vraiment un personnage sympathique. Tout au contraire, il se définit par ses ambitions malhonnêtes qu’il cache derrière une hypocrisie mielleuse. mehr lesen / lire plus

JOE WRIGHT: L’éternelle Anna K.

Adapter « Anna Karénine » de Léon Tolstoï pour le grand écran n’est pas une originalité en soi. Pourtant, la version de Joe Wright développe une esthétique à la fois incongrue et merveilleuse.

Bal tragique à Moscou.

L’histoire est connue : en 1874, Anna Karénine, la jeune femme du ministre, le comte Karénine, s’ennuie ferme. Même si elle évolue dans les plus hautes sphères de la société impériale et que sa vie n’est que luxe, calme et volupté – à l’exception de quelques bals qui ne semblent pas être son passe-temps préféré -, elle a l’impression de rater sa vie, surtout à cause de son mari bureaucrate et rigide. mehr lesen / lire plus

DESSINS: Dessine-moi une vie

A l’occasion du 50e anniversaire de sa mort, les expositions et soirées thématiques sont légion, au Luxembourg également. Et pour cause, car Jean Cocteau, artiste prolifique à la fois auteur dramatique, poète, dessinateur, architecte d’intérieur et réalisateur de génie a même un lien avec le grand-duché : pendant longtemps, il s’est exprimé sur les ondes de RTL après la Seconde Guerre mondiale, la seule radio libre à la sombre époque de l’ORTF totalement sous contrôle étatique. Et de liberté, il en avait besoin. Non seulement pour la poésie, mais aussi pour sa sexualité, car faire un coming out dans les années 1920 n’était pas une chose facile. mehr lesen / lire plus

RELIGION: La fin des privilèges ?

Les réactions des partis et associations au rapport sur les futures relations entre Etat et communautés religieuses s’accumulent, et laissent entrevoir l’espoir que le Luxembourg s’avance vers un régime plus laïc.

Si quelqu’un se retrouve le dos au mur, il réagit davantage de façon agressive. C’est ainsi qu’on peut interpréter la réaction de l’église catholique – à laquelle se sont jointes les communautés protestantes, juives et musulmanes – face au rapport d’experts en attendant le grand débat voulu par le ministre des Cultes François Biltgen. Un débat qui tournera autour de trois points : le décret de 1809 sur les fabriques d’église, le catéchisme et le financement des cultes. mehr lesen / lire plus

Entwicklungshilfe gut, Kohärenz schlecht

Während der ADR-Präsident und ehemalige Mitarbeiter des Außenministeriums, Fernand Kartheiser, keine Gelegenheit auslässt, nach einem Rückbau der Entwicklungshilfe zu schreien, hat das Comité d’Aide au Développement (CAD) der OECD der hiesigen Kooperationsdirektion viel Lob für die von Luxemburg geleistete Entwicklungshilfe gespendet. Im Vergleich zu 2008, als Luxemburg ebenfalls einem „examen par les pairs“ unterzogen wurde, habe sich vor allem die Effizienz der Luxemburger Entwicklungshilfe verbessert. Während sich in den letzten Jahren die Noten für andere OECD-Mitglider verschlechtert haben, hat in Luxemburg der Trend der krisenbedingten Reduzierung (noch) keine Auswirkungen. Allerdings hält der CAD in seinem Bericht auch nicht mit seiner Überzeugung hinter dem Berg, dass die Entwicklungshilfe noch erhebliches Potenzial der Verbesserung hat. mehr lesen / lire plus

SPËTZELDÉNGSCHT: Verheimlichung als Auftrag

300.000 Schnüffelakten? Zumindest im Sammeln von Daten scheint der hiesige Geheimdienst im internationalen Vergleich bestehen zu können. Überflüssig scheint er trotzdem.

„Es gibt keinen Grund, warum der luxemburgische Geheimdienst nicht das tun sollte, was ausländische Geheimdienste immer wieder tun: Im Auftrag der Regierung die politische Opposition bespitzeln, von Parteien über Gewerkschaften bis hin zu NGOs.“ Das schrieb die woxx 2004 anlässlich der Reform des Geheimdienst-Gesetzes. Eine Kritik, die seinerzeit von den Betreibern der Reform zurückgewiesen wurde. Luxemburg brauche einen Geheimdienst, weil faktisch alle anderen Staaten einen solchen hätten und es wichtig sei, eine Anlaufstelle zu haben, die den Kontakt mit ausländischen Nachrichtendiensten pflegt – so die Argumentation von Alex Bodry (LSAP) seinerzeit im woxx-Interview. mehr lesen / lire plus

Umfrage mobbt Piraten

Die Wahlen von 2014 kommen langsam näher, und die vom Meinungsforschungsinstitut TNS-Ilres durchgeführten und vom Tageblatt bestellten Sondesfro-Umfragen werden mit immer größerer Spannung erwartet. Doch was sind sie wirklich wert? Dass die Piratenpartei in den Szenarien nicht auftaucht, macht jedenfalls die vom Tageblatt prognostizierten Sitzverteilungen fragwürdig. Im Juni hatten wir bereits angemerkt, dass eine Methode, die neue Parteien nicht berücksichtigt, von einem zweifelhaften Demokratieverständnis zeugt (woxx 1167). Seinerzeit gab das Tageblatt immerhin an, eine „punktuelle Umfrage“ habe auf einen Sitz im Zentrum für die Piraten hingedeutet. Doch in den Ausgaben von diesem Mittwoch und Donnerstag wird die neue Partei einfach totgeschwiegen. mehr lesen / lire plus