MÉMOIRE DE LA SHOAH: « Sentiment de responsabilité morale »

Ne pas reconnaître les victimes étrangères, ni admettre la persécution spécifique pour raisons raciales – c’était la politique du gouvernement pour les dédommagements de l’après-guerre. 55 ans plus tard, le progrès tarde toujours.

« Face aux révélations des archives de l’Europe de l’Est depuis les années 90, tous les pays européens ont mis en place des commissions d’enquête sur les spoliations des biens juifs. Le Luxembourg est le dernier à réagir, » a déploré François Moyse, membre du Consistoire israélite, dans l’émission « Background » d’RTL du 20 novembre. En effet, la « Commission spéciale pour l’étude des spoliations des biens juifs au Luxembourg 1940-1945 » n’a été créée qu’en 2001, sur initiative non pas du gouvernement mais du député socialiste Ben Fayot. mehr lesen / lire plus

Kulturkadaver

+++ Zuhören, hinhören, wiederhören – dazu war das Philharmonie-Publikum am vergangenen Wochenende bei den beiden Konzerten um und mit Helmut Lachenmann aufgefordert. So konnte man das Dröhnen in Weberns „Trauermarsch“ körperlich spüren und die verborgenen Klangeigenschaften eines Steinway in Lachenmanns „Kinderspiel“ erkunden. Dieser feierte im Rahmen des Festivals für zeitgenössische Musik Rainy Days seinen 75. Geburtstag – indem er einen Teil der Klavierstücke am zweiten Abend selber spielte. Ein langer Abend mit musikalischen Juwelen von Debussys „Children’s Corner“ über Nonos „Sofferte onde serene“ bis zu Lachenmanns „Serynade“. Bei manchen Stücken hätte man sich aber eine Werkeinführung gewünscht, vor allem wenn man den bemerkenswerten Vortrag des Geburtstagskindes am Vortag gehört hatte: Lachenmann hatte über seine emotionale und intellektuelle Auseinandersetzung mit dem Klarinettenkonzert von Mozart gesprochen, die das im Anschluss daran aufgeführten Werk „Accanto“ hervorgebracht hatte. mehr lesen / lire plus

GASTRONOMIE: Qualität statt Convenience

Guide Orange – was hier französisch daherkommt, ist ein deutschsprachiges Vademecum mit kulinarischen Highlights aus der Großregion. Die woxx berichtet exklusiv über die Vorstellung der neuesten Ausgabe, an der auch Slowfood Luxemburg beteiligt ist.

Das gemütliche Hinterstübchen im Restaurant Kjub, das als kleine Bar fungiert, ist an diesem späten Wintermorgen noch fast menschenleer. Außer dem Restaurantbetreiber Jacot Diederich, der sich hinter dem Tresen zu schaffen macht, sind noch die Gastgeber der kleinen Pressevorstellung anwesend: Versammelt um den Präsentationstisch mit der neuen Ausgabe des „Guide Orange“ stehen Holger Gettmann, der Herausgeber des Gastronomieführers, Ruth Mattes-Schmit von der Ottweiler Druckerei und Thierry Origer, Präsident von Slowfood Luxemburg. mehr lesen / lire plus

REPORTAGE: Die Klimagipfelstadt und der Müll

Noch bis zum 10. Dezember tagt im mexikanischen Cancún der Weltklimagipfel. Die Stadt ist alles andere als ein Vorzeigebeispiel für nachhaltige Entwicklung.

Das Hotel Moon Palace, Veranstaltungsort des Klimagipfels, wurde illegal auf Mangrovenwäldern errichtet.

Villas Otoch ist einer jener gesichtslosen Vororte an den Rändern Cancúns, einer Stadt, die selbst in ihrem Zentrum erschreckend gesichtslos ist. Kleine einstöckige Reihenhäuser, in hellem Gelb gestrichen, prägen das Bild. In einem der Häuser verarbeitet eine Maschine ratternd Maisstärke zu einem Teig, der dann auf heißen Platten zu Tortillas ausgebacken wird. Vor anderen Häusern stehen Nachbarn zusammen und unterhalten sich. Die Szenerie wirkt fast schon idyllisch. mehr lesen / lire plus

Antikrisensteuer und Datenschutz

In ihrem Avis zum Defizitreduzierungsprogramm bestreitet die Chambre des Salariés den Sinn der auf allen Einkünften physischer Personen erhobenen Antikrisensteuer. Dennoch fiel in den letzten Wochen der gewerkschaftliche Protest – verglichen mit jenem gegen die Abschaffung des  „bëllegen Akt“ oder die Halbierung der Kilometerpauschale – so zahm aus, dass diese für alle geltende Abgabe jetzt definitiv ab dem nächsten Jahr erhoben wird – sofern das Gesamteinkommen über dem Mindestlohn liegt. Diese Zusatzsteuer wird, anders als der Solidaritätszuschlag, nicht einfach proportional zu den monatlich gezahlten Steuern dazu gerechnet, sondern betrifft auch Personen, die zurzeit gar keine Steuern zahlen. Deshalb muss jetzt das Centre commun de la sécurité sociale (CCSS) die auf 0,8 Prozent des Bruttolohnes festgesetzte Steuer einkassieren. mehr lesen / lire plus

EU-Lobbying für den Schmutz

„RWE npower“ heißt der Sieger des diesjährigen „Worst EU Lobbying Award“, des Preises für das schlimmste Lobbying in der Kategorie Klimawandel. Die Ergebnisse der von einer Gruppe von NGOs veranstalteten Online-Wahl (www.worstlobby.eu) wurden am 2. Dezember in Brüssel, der Hauptstadt des Lobbying, bekannt gegeben. Dem britischen RWE-Tochterunternehmen wird vorgeworfen, sich als umweltfreundlich zu profilieren, dafür aber im Hintergrund daran zu arbeiten, seine Kohle- und Ölkraftwerke am Netz zu halten. In der Kategorie Finanzwirtschaft ging der Preis an die ISDA, die Lobby für Derivatenhandel, und an deren repräsentativstes Mitglied Goldman Sachs. Ihnen wird vorgeworfen, sich trotz der gravierenden Folgen der Finanzkrise für die Normalsterblichen gegen die notwendigen Regulierungen zu wehren – die Profite der Banken seien ihnen wichtiger als die Abrüstung der „finanziellen Massenvernichtungswaffen“. mehr lesen / lire plus

Loué soit le château

Enfin une bonne nouvelle pour tous nos compatriotes que la prétendue dégradation incessante du patrimoine et des traditions bien de chez nous empêche de dormir la nuit : le château de Wiltz ne sera finalement pas vendu. C’est Frank Arendt, le bourgmestre en personne qui en a donné la confirmation à RTL cette semaine. Rappelons-nous : en août 2010, les députés André Bauler et Martine Stein-Mergen s’étaient inquiétés du sort de ce monument, car la rumeur disait que l’Etat envisageait de le vendre à un investisseur privé qui en ferait un hôtel de luxe. A l’époque, le ministre du budget Luc Frieden avait sèchement confirmé cette initiative, ce qui avait ravivé les tensions. mehr lesen / lire plus

ABTREIBUNG: Unmündige Gynäkologen?

Robert Lemmer ist praktizierender Gynäkologe und Präsident der „Société Luxembourgeoise de Gynécologie et de Obstétrique“. Mit ihm sprach die woxx über das neue Reformvorhaben zur Abtreibung.

woxx: Müssen Frauen heutzutage zur Abtreibung noch immer ins Ausland reisen?

Robert Lemmer: Nein, das stimmt nicht, ins Ausland zu gehen braucht heute niemand mehr. Die Abtreibungen können in Luxemburg vollzogen werden. Die Patientinnen, die ins Ausland gehen, sind solche, die die Abtreibungsfrist von zwölf Wochen überschritten haben, die das Gesetz in Luxemburg vorgibt. Oder die aus Diskretionsgründen die Behandlung im Ausland vorziehen, da Luxemburg klein ist und jeder jeden kennt. Natürlich gibt es auch einige Gynäkologen, die keine Abtreibungen machen wollen, aber das liegt in ihrem eigenen Ermessen. mehr lesen / lire plus

MALEREI/INSTALLATION: Arrangements mit Biss

Comics, Pop-Art und Werbung sind die Inspirationsquellen für Arny Schmit und bieten ihm Vorlagen, die er gekonnt verfremdet und in neuen Kontexten darstellt. Dabei schafft er Collagen aus Bild und Text, die mit leisem Spott ironische Spitzen verschießen.

Neben kleinen Installationen werden einige seiner Gemälde aktuell in der Galerie Toxic in Luxembourg ausgestellt. Wegen des Formats seiner Bilder und der beschränkten Größe des Raumes fiel die Wahl der Präsentation schwer und ließ demnach nur eine Möglichkeit zu. Mit zwei Metern auf eins-sechzig Kantenlänge sind seine Bilder wahrlich raumfüllend und so wird eine Wand in der, sich wie ein Schlauch nach hinten ziehenden Galerie, komplett von acht seiner Werke bedeckt. mehr lesen / lire plus

SAM GABARSKI: La fuite de mon père

Dans « Quartier Lointain », Sam Gabarski adapte avec finesse le manga de Jîro Taniguchi sur un homme qui replonge dans sa propre enfance.

Retrouver son amour de jeunesse pour retenter les chances délaissées : un phantasme devenu réalité.

« On ne monte jamais deux fois dans le même fleuve ». Et pourtant? La maxime d’Héraclite semble avoir inspiré Jîro Taniguchi lorsqu’il inventait l’histoire de Thomas, qui lui, a la chance unique de refaire son enfance à partir d’un point crucial qui – comme il le croit – a déterminé tout son destin.

Thomas est – à l’instar de Taniguchi – dessinateur de bandes dessinées. mehr lesen / lire plus

THEATER: Schlagende Verbindung

Am 16. Dezember hat „Pegel der Gerechtigkeit“, das neue Stück von Nico Helminger Premiere in der Kulturfabrik. Die woxx unterhielt sich im Voraus mit der Regisseurin Natalie Ortner und Schauspieler Martin Engler.

Von ihrer Arbeit ganz gefesselt: Für Natalie Ortner ist „Pegel der Gerechtigkeit“ die erste unabhängige Regiearbeit.

Es ist lausig kalt an diesem verschneiten Mittwochmorgen in der Escher Kulturfabrik. Im Hof türmen sich vereinzelt Häufchen vereisten Schnees und im Theaterprobesaal der Kufa, „Graues Lino“ genannt, ist die Temperatur kaum höher als vor der Tür. Deshalb kauern Regisseurin Natalie Ortner und Schauspieler Martin Engler eng zusammen auf einer Sitzbank die ihrerseits beidseitig eingekeilt ist zwischen Holzpaneelen: das Bühnenbild für „Pegel der Gerechtigkeit“. mehr lesen / lire plus

STATUT DU FOETUS: « Un énorme flou juridique »

Le gynécologue Claude Sureau s’exprime sur le projet de loi « relative à la bioéthique » français, l’avortement et le clonage thérapeutique. 

Claude Sureau est né en 1927 à Paris. Sa thèse sur l’activité électrique de l’utérus gravide le conduit à observer et à enregistrer, pour la première fois au monde, un électrocardiogramme foetal complet in utero. Il poursuit ses recherches sur ce thème et contribue à la mise au point, au perfectionnement et à la diffusion de la surveillance électronique du fœtus in utero. Parallèlement il exerce une activité clinique complète de gynécologue obstétricien, dirige successivement différentes maternités et des unités de recherche.

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CHôMAGE: Abracad‘ Adem !

Le gouvernement a enfin présenté aux députés son avant-projet de réformer de l’Adem. Peu de surprises par rapport aux intentions initiales, mise à part l’illusion de combattre le chômage par des réformes purement institutionnelles.

1935 en Nouvelle-Galles du Sud, en Australie. L’agence pour l’emploi se situait… dans la rue.

« La crise a donc lourdement impacté l’emploi en 2009 au Luxembourg, comme d’ailleurs partout en Europe. » Cette phrase issue de l’exposé des motifs du projet de loi qui a pour objet de procéder à l’augmentation du Salaire social minimum (SSM) déposé il y a environ deux semaines par le ministre du travail et de l’emploi Nicolas Schmit (LSAP), sonne comme une lapalissade. mehr lesen / lire plus

NOBELPREIS UND WIKILEAKS: Wider die Staatsraison

In China wird die Redefreiheit brutal eingeschränkt. Wer das schockierend findet, kann mit den Reaktionen der westlichen politischen Eliten auf die Wikileaks-Veröffentlichungen nicht einverstanden sein.

Der leere Stuhl des Dissidenten und Preisträgers Liu Xiaobo bei der Übergabe des Friedensnobelpreises am 10. Dezember wird in den westlichen Ländern, und weit darüber hinaus, als Symbol erscheinen: China ist noch nicht angekommen in der Gemeinschaft der demokratischen Gesellschaften, in denen Meinungsfreiheit und Menschenrechte hoch gehalten werden. Dabei ist nicht jedeR, der die Behandlung Lius durch den chinesischen Staat verurteilt, mit allem einverstanden, wofür der Dissident eintritt. Vor allem mit den wirtschaftsliberalen Passagen der „Charta 08“ hat er sich innerhalb der chinesischen und der westlichen Linken keine Freunde gemacht. mehr lesen / lire plus

Camarade café

A l’instar des paysans boliviens mâcheurs de feuilles de coca, les forçats du travail que sont les woxxies ne peuvent réaliser ce tour de force hebdomadaire qu’est la parution de ce journal sans… café. Cela compte particulièrement pour nos deux brebis galeuses, fumeuses convaincues mais condamnées à se goudronner les poumons en humant le crachat des pots d’échappement sur l’avenue de la Liberté. Et comme ces températures hivernales ne leur laissent guère le choix entre la pneumonie et le cancer, elles se voient donc obligées de combler leur état de manque avec quelques rations de caféine. L’affaire se corse encore plus qu’un espresso lorsque la machine à café, faute d’entretien, se met en tête de faire grève. mehr lesen / lire plus

Pas besoin du luxembourgeois pour s’intégrer

La mise en place de contrats d’accueil et d’intégration (CAI) destinés aux immigré-e-s présent-e-s au Luxembourg, décidée en 2008, avait suscité des craintes de la part des ONG progressistes actives dans ce domaine. En effet, si les résident-e-s étranger-ère-s sont libres de souscrire à un CAI ou non, cela pourrait quand même avoir des conséquences sur le renouvellement de leurs titres de séjour. Côté conservateur, l’inquiétude était au contraire que l’on laisserait s’établir plus de migrant-e-s au Luxembourg sans leur demander un effort d’adaptation suffisant. A une question du député ADR Fernand Kartheiser allant dans ce sens, la ministre Marie-Josée Jacobs a répondu assez clairement : Non, suivre des cours de luxembourgeois ne sera pas obligatoire, comme l’avait revendiqué Kartheiser. mehr lesen / lire plus

Ce n’est qu’un début

Alors que l’église catholique pensait que le pire était derrière elle, voilà que d’autres méfaits font surface – montrant que le contenu de son rapport n’est que la pointe d’un iceberg dont la plus grande partie reste submergée. Lors de la présentation de son rapport annuel, la présidente de l’Ombuds-Comité fir d’Rechter vum Kand, Marie Anne Rodesch-Hengesch a fait état de quatre cas de maltraitance nonrecensés dans le rapport de l’église : quatre jeune filles maltraitées et tombées enceintes dans des institutions catholiques au cours des années 60 et 70 et forcées à faire adopter leurs enfants. Aujourd’hui, ces femmes – qui étaient des adolescentes à l’époque – veulent savoir ce qu’est advenu de leurs enfants. mehr lesen / lire plus

ORK: Kinder nach der Trennung

Das Ombuds-Comité fir d’Rechter vum Kand legte seinen jährlichen Bericht vor. Dieses Mal sprach das Comité Empfehlungen zum Thema Trennungsituationen und Sorgerecht aus.

„Anne, die Mutter von drei Mädchen zwischen 7 und 13 Jahren war sehr nachtragend gegen ihren Ex-Mann. Jede Ausrede war gut, um ihm die Kinder an den Wochenenden vorzuenthalten. Heute hat sie eingesehen, dass der Kontakt den Mädchen und auch ihr selbst gut tun.“ Oder: „Die neunjährige Lena ist seit ihrer Geburt behindert. Ihr Vater will nichts mit einem behinderten Kind zu tun haben. Nur gelegentlich überweist er die zu zahlenden Alimente und schreibt dann verachtende Sätze wie „Hunde- oder Pferdefutter“ auf seine Überweisungen. mehr lesen / lire plus

PORTRAIT: Le planteur

A l’occasion de la sortie du nouveau roman de Jhemp Hoscheit, « Mondelia », le woxx a rencontré l’auteur pour parler littérature, écriture et faire un état des lieux des auteurs luxembourgeois.

S’est inspiré de la vertu des plantes pour son dernier opus: Jhemp Hoscheit.

On a parfois du mal à le comprendre. Non que Jhemp Hoscheit ne sache pas s’exprimer clairement, mais de temps en temps sa voix fluctue et l’interlocuteur ne sait pas comment il doit prendre la phrase qu’il vient de sortir. Est-il en train de se fâcher ? Est-il ironique ? La polysémie semble appartenir aussi bien au littéraire qu’il est, qu’à sa littérature. mehr lesen / lire plus

SPANIEN: Die Gewalt der Männer

In Spanien sterben jährlich 70 Frauen durch machistische Gewalt. Für Feministinnen sind die ermordeten Frauen nur der extremste Ausdruck einer Gesellschaft, die – nicht nur in Spanien – weiterhin von Ungleichheit geprägt ist.

Gegen Machismo – nicht nur in Spanien: Demonstration anlässlich des internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen am 25. November vergangenen Jahres in Madrid.

56 – Diese Zahl steht für den vorläufigen traurigen Höhepunkt in der diesjährigen Statistik der „violencia de género“ (geschlechtsspezifische Gewalt) in Spanien, wie es sprachlich neutral bezeichnet wird, wenn Männer Frauen angreifen, verprügeln oder töten. Mitte Oktober erstach ein 50-jähriger Mann in der Ortschaft Getafe bei Madrid seine 47-jährige Ehefrau mit einem Messer und tötete sich im Anschluss selbst. mehr lesen / lire plus