PSYCHIATRIE: Opfer der Reform

Soll die Reform der Psychiatrie gelingen, so darf man eines nicht vergessen: den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Ein Bild von der Odyssee durch die Einrichtungen gibt – vielleicht exemplarisch – die Krankengeschichte einer jungen Frau.

Der Mensch zerstückelt? In der heutigen Psychiatrie würden nur noch körperliche Symptome behandelt – lautet die Kritik einer Patientin.

„Mittlerweile muss ich nicht nur meine Kindheit aufarbeiten, sondern auch das, was mir in der Psychiatrie widerfahren ist“, meint Nora*. Die junge Frau, Mitte dreißig, hat einen langen Leidensweg der Depressionen und Angstzustände hinter sich. Angefangen hat es im Gymnasium, schlimmer wurde es an der Uni – so schlimm, dass sie ihr Studium abbrechen musste, nach Luxemburg zurückkehrte und einen Psychiater aufsuchte. mehr lesen / lire plus

INTERVIEW: Gemächlich wachsen

Zur Person
Mathias Binswanger, Jahrgang 1962,
Professor für Volkswirtschaftslehre an der Fachhochschule Nordwestschweiz in Olten und Privatdozent an der Universität St. Gallen, veröffentlichte 2006 „Die Tretmühlen des Glücks“(1). Er wird am kommenden Montagabend auf Einladung sozial- und umweltpolitischer NGOs zum Thema „Die Werte einer Gesellschaft von morgen: Vom Wirtschaftswachstum, dem Streben nach Glück und Wohlstand“ referieren (2)

woxx: Kann man Glück messen?

Mathias Binswanger: Glück könnte man messen, wenn es ein Messgerät gäbe, an welches man die Menschen anschließen kann und das dann einen objektiven Glückswert anzeigt. Ein solches ideales Gerät, einen so genannten Hedonometer, haben Ökonomen bereits im 19. Jahrhundert beschrieben. mehr lesen / lire plus

URBANISMUS: Wiederbelebungsversuch

Das Bauvorhaben Royal Hamilius in der Oberstadt soll ein neues „selling argument“ der Stadt Luxemburg gegenüber neuen Investoren werden. Das macht nur Sinn, wenn es im Stadtzentrum wieder eine Wohnbevölkerung gibt.

Annähernd 18.000 Quadratmeter für Geschäfte, 12.000 für Büros und 6.800 für Wohnungen, das sind die Eckdaten des Projekts Royal Hamilius. Mit den bereits geplanten 30.000 Quadratmetern Verkaufsfläche im Projekt Place de l’Etoile wird der kommerzielle Faktor in der Hauptstadt multipliziert, wobei das Projekt Ban de Gasperich noch gar nicht in die Rechnung miteinbezogen ist. Nicht kleckern, klotzen, heißt es neuerdings bei der Stadt Luxemburg, wenn es darum geht, das angeschlagene Image der Hauptstadt als Geschäftszentrum aufzupolieren. mehr lesen / lire plus

Kabelsalat

Die informatische Infrastruktur der woxx ist, diplomatisch ausgedrückt, „durchwachsen“ und setzt auf Multi-Kulti. Macs und Windosen neuerer und vor allem älterer Bauart teilen sich Drucker, die im wahrsten Sinne des Wortes aus einer „parallelen“ Zeit stammen. Dass das alles irgendwie funktioniert, hat mit einem ausgeklügelten Kabelsystem zu tun, das, wenn es nicht gerade von den Redaktionshunden zerbissen wurde, meist unbemerkt seinen Dienst verrichtet. Doch die Exotik hat auch ihren Preis: Adapterstecker aller Art, Netzgeräte, Batterien in Sonderausführung, speziell verpolte Kabel … fast alles aus Fernost und in Luxemburg (fast) nicht zu haben. Dass jetzt auch noch das Fachgeschäft „um die Ecke“ dicht gemacht hat, und somit ein wichtiger Nachschubweg barrikadiert wurde, das hat den woxx-Netzwerker an den Rand des Wahnsinns geführt. mehr lesen / lire plus

Den Bakterien den Garaus

Der diesjährige Antibiotika-Tag am 18. November wies auf den übertriebenen Gebrauch dieser Medikamente in den Krankenhäusern hin. Gewusst ist, dass immer häufiger ernste Gesundheitsprobleme durch die zunehmende Resistenz von Krankheitserregern gegen Antibiotika entstehen. So sollen jährlich rund 400.000 Patienten wegen Multiresistenzen in europäischen Krankenhäusern behandelt werden. Eine hohe Zahl von Antibiotika wird von Ärzten sinnlos verschrieben, vor allem bei Virusinfektionen, gegen die diese Medikamente nicht wirksam sind. Gerade in Krankenhäusern werden Antibiotika allzu häufig und vor Operationen sogar präventiv verschrieben. Dies birgt die Gefahr, dass Bakterien irgendwann resistent werden. Eine Untersuchung des europäischen Zentrums für Krankheitskontrolle betraf 66 europäische Krankenhäuser und ihre Antibiotika-Verwendung bei 20.000 Patienten. mehr lesen / lire plus

Entre soie, bouffe et tournois

Grand fut l’émoi dans les rubriques locales des quotidiens nationaux lorsqu’ils proclamèrent cette semaine que la procession dansante d’Echternach a finalement trouvé sa place parmi le patrimoine immatériel de l’humanité classifié par l’Unesco au cours d’une réunion du « Comité intergouvernemental de sauvegarde du patrimoine culturel immatériel », à Nairobi au Kenya. Ce ne sont donc pas le Quetschekraut, ni le Mouselsbéier qui font de notre patrie quelque chose d’unique au monde, mais une procession religieuse datant du Moyen-Âge. Outre la Sprangprozessioun, 46 autres particularités nationales ont été sacrées : la soierie chinoise, la bouffe française, les fêtes foraines belges, des tournois croates ou encore les tapis iraniens. mehr lesen / lire plus

JUGEND: Mehr politische Bildung

SchülerInnen sind besorgt wegen ihrer Zukunft, engagieren sich aber kaum in in der Gesellschaft. Das ist auch der Schule und ihrer Vernachlässigung der politischen Bildung anzulasten, kritisiert eine Uni-Studie.

Nicht für das Leben, sondern für die Schule lernen wir – so könnte man auch das Ergebnis einer Untersuchung des Bildungsstands luxemburgischer SekundarschülerInnen zum Thema nachhaltige Entwicklung interpretieren, die in dieser Woche an der Universität vorgestellt wurde.

Die 2008 unter Leitung von Théid Faber und Thomas Boll von der Universität Luxemburg durchgeführte Umfrage bei 827 SchülerInnen der Abschlussklassen klassischer und technischer Lyzeen war ein Teil des Forschungsprojektes „L’éducation au développement soutenable à l’école luxembourgeoise“. mehr lesen / lire plus

LUXEMBURGENSIA: Der Traum vom guten Leben

Guy Helmingers Buch „Neubrasilien“ erzählt die Geschichte der jungen Luxemburgerin Josette, die 1828 mit einer Gruppe Landbewohner versucht, nach Brasilien auszuwandern. Helminger verknüpft Josettes Erlebnisse mit jenen der Montenegrinerin Tiha, die Ende der Neunzigerjahre als Asylbewerberin nach Luxemburg kommt. Beide Frauen suchen in einem anderen Land nach einem besseren Leben und scheitern. Die woxx unterhielt sich mit dem Autor.

ZUR PERSON
Guy Helminger, geboren 1963 in Esch-sur-Alzette, studierte Germanistik und Philosophie in Luxemburg, Heidelberg und Köln. Der Weltenbummler arbeitete als Barkeeper, Schauspieler, Regieassistent und 3D-Grafiker. Seit 1985 lebt und arbeitet er in Köln. Helminger schreibt Theaterstücke, Prosa und Hörspiele. 2002 erhielt er den Prix Servais, 2007 erschien sein Roman „Morgen war schon“ (Suhrkamp).

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MAROKKO: Soziale Kämpfe in der Wüste

Die gewaltsame Räumung eines Protestcamps der Sahauris in der Westsahara löste heftige Unruhen in der Hauptstadt der Region aus, Laâyoune. Dabei gab es zahlreiche Tote und Verletzte.

Das Vorgehen des marokkanischen Militärs kostete womöglich über 180 Menschen das Leben: Demonstration für eine unabhängige Westsahara am 12. November in Madrid.

Zwei Tage nachdem in Marokko der 35. Jahrestag des „Grünen Marsches“ gefeiert worden war, der Beginn der Besetzung der bis dahin spanischen Kolonie Westsahara durch das nördlich angrenzende Königreich Marokko, wurde das Protestcamp Agdaym Izik unter massiver Gewaltanwendung geräumt. 15 Kilometer östlich der Hauptstadt Laâyoune, die zur Kolonialzeit Sitz der Verwaltung der Westsahara war, hatten Jugendliche Anfang Oktober heimlich mitten in der Wüste einige „haimas“ errichtet, große Zelte, wie jede Familie dort eines hat. mehr lesen / lire plus

L’Asti à lire

L’Asti a contribué à écrire un pan de l’histoire récente du Luxembourg. Rien de plus normal donc, qu’à l’occasion de son 30e anniversaire qui fut dûment fêté l’année passée, l’association publie un ouvrage collectif fort intéressant. Sur plus de 320 pages, c’est non seulement l’histoire de l’Asti qui y est remémorée, mais ce sont aussi et surtout des contributions actuelles qui y sont rassemblées. Ainsi, deux douzaines de spécialistes tels que les historiens Michel Pauly (qui en est l’éditeur responsable), Denis Scuto et Sonja Kmec, l’économiste et démographe Jean Langers, le sociologue Fernand Fehlen ou encore la directrice des « Gender Studies », de l’Université du Luxembourg, Christel Baltes-Löhr, pour ne citer qu’eux, ont joint leurs sciences respectives pour éclairer un peu plus la question migratoire du pays. mehr lesen / lire plus

Ein Hirsch kommt selten allein

Für den hereinbrechenden Winter müssen sich die Jäger warm anziehen. Der jüngste Ausrutscher von Grünröcken, dokumentiert durch einen Handy-Filmer, hat das Sympathie-Kapital der JagdkritikerInnen noch einmal anwachsen lassen. Sowohl die Fehlschüsse auf ein Tier, das nicht einmal zur Jagd freigegeben war, als auch die Verantwortungslosigkeit, in Richtung von Spaziergängern zu feuern, werfen ein schlechtes Licht auf die Jägerschaft. Prompt hat die NGO „Save Animals“ zu einer „Demonstration für die Abschaffung der Jagd“ am 27. November in Ettelbrück aufgerufen. Vermutlich zufällig fällt die Hirsch-Affäre mit der Gründung der „Juegdgéigner Lëtzebuerg“ zusammen, einer Art Nachfolgeorganisation der „Beweegung fir d’Ofschafe vun der Fräizäitjuegd“. Letztere war während der Orientierungsdebatte zur Reform des Jagdgesetzes vor ein paar Jahren für die Einstellung von Wildhütern eingetreten, welche die Regulierung des Wildbestandes übernehmen sollten. mehr lesen / lire plus

Kirchberg : une gare sans horaire

« Je suis fier que des architectes luxembourgeois aient été choisis pour un très grand projet comme celui-ci, » s’exprimait,  mardi soir, le vice-président de la Fondation de l’architecture en présentant le premier prix du concours « Parc des expositions & Gare Kirchberg ». Il vient d’être remporté par les architectes Nico Steinmetz, Arnaud De Meyer et Göran Pohl. Calée entre Utopolis, LuxExpo et Auchan, la gare périphérique prévue dans le concept de mobilité « mobil 2020 » devait être mise en service en 2016, constituant le terminus de la ligne ferroviaire « Hamm-Aerogare-Kirchberg » et un point d’échange important train-tram-bus. Le concours englobait également le bâtiment de la Foire, sans que les architectes aient pu modifier le volume d’espace consacré à celui-ci – qui constitue un véritable rempart séparant la gare et le quartier du Kiem. mehr lesen / lire plus

ÉGLISE CATHOLIQUE: A confesse

Face au nombre d’exactions commises par ses ouailles et révélées par le rapport final de sa hotline, le clergé fait ce qu’il sait le mieux faire : adopter un profil bas et promettre des réparations? financières.

La salle qui accueillait la conférence de presse de présentation du rapport final de la « Hotline Cathol », ce jeudi était pleine à craquer. Face au rapport, les représentants du clergé réunis devant la presse – l’archevêque Fernand Franck et le vicaire général Mathias Schiltz – ne paraissaient être ni sur l’offensive, ni sur la défensive : ils semblaient tout simplement désemparés.

Et il y a de quoi. mehr lesen / lire plus

PEINTURES: Caissons manga

Le manga est un art des frontières : entre le bien et le mal, entre art et kitsch et entre les continents. Et c’est aussi une discipline artistique qui a su – au cours des vingt dernières années – dépasser les frontières pour conquérir petit à petit, d’abord les chambres d’enfants, notamment grâce au « Club Dorothée » dans les années 80, pour devenir finalement un art à part entier. Au Japon, son pays d’origine, le manga est omniprésent ; il y est devenu bien plus qu’une simple bande dessinée : des instructions de sécurité dans les lieux publics, en passant par les fous esseulés qui partagent leur vie avec des figurines manga grandeur nature aux pornos les plus crus, tout passe par le manga. mehr lesen / lire plus

ANDY BAUSCH: War Is Hell

Tout en nuances, Andy Bausch raconte l’épopée des Américains libérant le Luxembourg dans « Schockela, Knätschgummi a brong Puppelcher » – un véritable clash des cultures.

Le bon accueil des Américains ne devrait pas cacher les tensions sous-jacentes de la période difficile de l’après-guerre.

La libération appartient à ces pans de l’histoire du Luxembourg qui sont restés intouchés, car intouchables jusqu’à nos jours. Si elle est un fait indiscutable et omniprésent dans notre quotidien – quel petit bled grand-ducal ne possède pas sa rue de la Libération, ou rue General Patton ? – cela ne veut toujours pas dire que cette formidable épopée n’a pas connue ses zones d’ombre des deux côtés. mehr lesen / lire plus

SPAREN SOLL NIEMAND: Der letzte Akt

Es heißt die Sparmaßnahmen machen Wohnungen für die kleinen Leute unerschwinglich. Doch die Forderung, den „billigen Akt“ beizubehalten, verkennt die soziale Realität.

Die meisten LuxemburgerInnen kennen Familienmitglieder, Bekannte oder ArbeitskollegInnen, die in den vergangenen Jahren den „billigen Akt“ beim Wohnungskauf genutzt haben und denen man diese scheinbare Ersparnis gerne gönnt. Verständlich, dass seine Abschaffung zu den unpopulären Sparmaßnahmen der Regierung gehört. Mittlerweile hat sich eine breite Front zur Rettung des billigen Akts gebildet, die von ADR und CGFP über die DP bis hin zu OGBL und „Déi Lénk“ reicht.

Ganz klar, es geht hier um einen Sozialtransfer von mehr als hundert Millionen jährlich – doch wem kommt er eigentlich zugute? mehr lesen / lire plus

ROCK: Some Kind of Monster

La toute jeune formation S.K.O.R. (traduisez Some Kind of Rock) va sortir son premier court format intitulé « The Journey to the Cold Side of the Sun: The Awakening » ce vendredi 19 novembre à la Rockhal.

S’imaginent des histoires entre hommes et dieux : S.K.O.R.

D’où vient S.K.O.R ?

S.K.O.R. est en fait l’évolution d’un autre projet dans lequel le bassiste, le guitariste et le batteur ont officiés auparavant. Le groupe formé en 2007 faisait du rock avec des paroles en allemand. Malgré beaucoup de travail, le projet appelé « Buntschatten », n’a jamais mis un pied sur une scène, ni enregistré d’album, car en 2008 le chanteur a décidé de quitter le groupe. mehr lesen / lire plus

STRAFVOLLZUG: Made in Jail

Bei „défi-job“ restaurieren Gefängnisinsassen Möbel und stellen Designerprodukte her. Es ist eine Etappe auf dem Weg zurück in die Gesellschaft – an dessen Ende jedoch oft der Arbeitsplatz fehlt.

Mehr Plätze auf dem Arbeitsmarkt für die ehemaligen Häftlinge aus Schrassig, das würde die Aussicht auf Integration verbessern.

„Der halboffene Strafvollzug in Givenich bietet die Möglichkeit, sich beim Arbeitsamt einzutragen“, erklärt Marco Dos Santos Pereira*. Dennoch habe er keine Arbeit gefunden. „Wegen meiner Vergangenheit ist das nicht einfach – die Arbeitgeber sind kritisch.“ Rund vier Jahre hat Marco Pereira wegen Drogendelikten eingesessen, den Sprung zurück ins Leben hat er vor allem dank der Hilfe von „défi-job“ geschafft – einer kleinen asbl, die in einem der Gebäude der großen Gutsanlage in Givenich mit ihren Bauernhäusern, Scheunen und Gewächshäusern ihren Sitz hat. mehr lesen / lire plus

ROMS: Les parias

Rejetés partout en Europe, les Roms ne sont pas seulement victimes des pires préjugés, mais sont également frappés de l’exploitation, de l’interdiction de travail et de la répression.

Enigme roumaine à Bucarest : l’Union européenne est si proche et si lointaine à la fois.

« La police grand-ducale informe et sollicite votre aide ». Tel était l’intitulé d’un tract issu d’une campagne d’information de la police qui a eu lieu durant cet été. En-dessous du titre, on y voit une jeune femme assise en tailleur sur le trottoir, habillée d’une chemise à carreaux et d’un pantalon brun et coiffée d’un grand foulard rose. mehr lesen / lire plus

OPÉRA AU CINÉMA: Une soirée pour le tsar

Le seigneur du Kremlin manipulé par ses conseillers. Un jésuite polonais et un réfugié russe qui préparent une invasion. Projeté à L’Utopolis, il ne s’agit pourtant pas du dernier polit-thriller, mais de Boris Godounov, transmis en direct à partir du Met de New York.

Touchez pas à mon pote ! Un « innocent » impertinent, un tsar fou, un conseiller intrigant.

Une foule se tient devant le monastère de Novodievitchi, où a lieu une réunion politique importante. Des policiers avec des casques en acier veillent au grain, distribuent des coups de gourdin. Sur ordre du commandant de police, la foule se met à genoux, commence à chanter. mehr lesen / lire plus