PAUL GREENGRASS: United 93

Mit den Mitteln des Kammerspiels und Dogma-Ästhetik:
Der Kinofilm „United 93“ trifft auf die Endlosschleife der 9/11-Bilder.

Mit dem Mut der Verzweiflung: Passagiere an Bord der United 93 beratschlagen, ob sie etwas gegen ihre Entführer unternehmen sollen.

Kommt die filmische Verarbeitung der Anschläge vom 11. September 2001 zu früh? Diese Diskussion entwickelte sich in den USA anlässlich der Premiere von „United 93“. Eine seltsam anmutende Frage. Denn die Scheu, eine auf reale Ereignisse basierende Geschichte mit Hilfe fiktiver Elemente in Szene zu setzen, trifft hier auf ein Sujet, das von Beginn an die Züge eines medialen Spektakels trug. Die Bilder vom Einschlag der Passagiermaschinen im World Trade Center und von den aufeinanderfolgenden Einstürzen der Twin Towers haben sich auf unserer Netzhaut eingebrannt, so oft haben wir sie gesehen. mehr lesen / lire plus

FILMEMACHER: Fasziniert vom Pionier

Wer war Leslie Kent? Ein Pionier der luxemburgischen Rockmusik, sagt Andy Bausch, der soeben einen Dokumentarfilm über die fast vergessene Legende fertiggestellt hat.

Hat sogar eine Pionierkamera: Andy Bausch beim Dreh.
(Foto: Romain Girtgen)

woxx: Warum haben Sie Leslie Kent – den ersten „richtigen“ luxemburgischen Rocker – in einem Dokumentarfilm und nicht in einer Fiktion verewigt?

Andy Bausch: Man darf nicht vergessen, dass meine Dokumentar- und meine Kinofilme zwei grundverschiedene Sachen sind. Bei Leslie Kent – mit bürgerlichem Namen Guy Theisen – war es so, dass die Idee mir schon länger im Kopf herumschwirrte. Als ich anfing an dem Film zu arbeiten, lebte Guy noch. mehr lesen / lire plus

EUROPÄISCHE DIREKTIVE: Wenig Lärm um Krach

In aller Stille wird das Lärmgesetz verabschiedet. Zu hoffen ist, dass durch das neue Gesetz nicht nur der Lärm verwaltet – sondern auch die Ruhe geschützt wird.

Vogelgezwitscher, Wasserplätschern, ein Kakaduruf vor gemächlich dahinklimpernder Pianomusik – so ertönt der telefonische Standby-Modus im Umweltministerium. Friedlich und paradiesisch wie das Umweltministerium sich mit dem Wartemodus gibt, werden auch gewisse Tagesgeschäfte in aller Stille abgewickelt – darunter nicht zuletzt das Gesetzesprojekt „relative à la lutte contre le bruit“.

Bei dieser Initiative handelt es sich um eine europäische Direktive, die Luxemburg – mittlerweile fast schon Europameister im verspäteten Hausaufgabenmachen – theoretisch bis zum 18. Juli 2006 verabschiedet haben sollte. mehr lesen / lire plus

ARCELOR-MITTAL: Mariage d’argent

Une chose est sûre: La fusion-reprise Mittal-Arcelor va bouffer des sommes énormes qui ne serviront pas le développement industriel du groupe.

Non, ce n’est vraiment pas un mariage d’amour. A coups de communiqués de presse, Arcelor aussi bien que Mittal ne se sont pas épargné ces derniers six mois. Si seulement la moitié de ce qui s’est dit correspond à la réalité, il est difficile de comprendre sur quel terrain d’entente la fusion entre les deux géants a pu se faire. Mais ce n’est pas un mariage de raison non plus. Le premier ministre l’a dit à la tribune de la Chambre sans cacher sa déception que l’alliance Arcelor-Severstal n’ait pas pu voir le jour: „Une telle alliance, qui aurait permis une croissance plus graduelle à Arcelor, aurait également pu bénéficier du soutien du Gouvernement.“ mehr lesen / lire plus

VLC MEDIA PLAYER: Voir tout et ne rien payer …

La dernière version est disponible sur: www.videolan.org

Il arrive des fois qu’on se retrouve devant son écran, sur le point de craquer car ni le Windows Media Player intégré au système, ni les autres programmes achetés ou téléchargés ne veulent lire le Divx, Mpeg-4 ou VCD, qu’on voulait juste mettre pour relaxer un peu. Au lieu de parcourir le net pour trouver un player pour chacun des formats exotiques qu’il vous arrive de visionner, téléchargez plutôt ce petit joyau: le VLC Media Player. Gratuit, dévéloppé par plusieurs universités en même temps et téléchargeable sur leurs sites, en différentes langues, le grand avantage de VLC – Video Lan Client – est de ne pas avoir besoin de codecs supplémentaires, ces petits programmes qui vous rendaient la vie difficile avant. mehr lesen / lire plus

MICHAEL WESELY: Langzeitbelichtung und Strichkodes

Der in Berlin lebende Fotograf Michael Wesely setzt sich in seinen Arbeiten mit den Materialien Licht und Zeit auseinander, um so das Wesen der Fotografie zu befragen.

Bekannt wurde Wesely durch seine Langzeitaufnahmen von Großbaustellen, wie denjenigen am Potsdamer Platz oder am Leipziger Platz in Berlin, sowie den Fotos vom Neubau des Museum of Modern Art in New York. Diese schwarz-weiß Aufnahmen sind gespenstische Dokumente. Auf einem Foto wird die zeitliche Entwicklung von mehreren Monaten, ja sogar Jahren festgehalten. So entstand etwa ein Bild von den Bauarbeiten am Potsdamer Platz, das vom 9. April 1999 bis zum 11. Dezember 2000 belichtet wurde; es dokumentiert die Entwicklung von den Grundmauern bis zu den fast fertigen Gebäuden. mehr lesen / lire plus

RESTAURANT TANZI: Retour à la source

 

Ceux qui se rappellent encore le vieux Lema situé boulevard Kennedy et son propriétaire M. Tanzi de l’époque, se réjouiront du fait qu’il vient enfin de revenir dans la „métropole du fer“. Ayant occupé pendant des années la Villa d’Este à la Polfermillen près de Luxembourg-Ville, le restaurant Tanzi a réouvert ses locaux à côté de son ancien site. Au menu: non seulement de la bonne cuisine façon „mamma“, mais aussi des mets plus exquis et subtils. Cuisine franco-italienne haut de gamme. Nous dirons que c’est un grand plaisir que de pouvoir croquer un savoureux magret de canard aux trois épices, tout en bavardant avec le patron sur le fond sonore des trains chargés d’acier fraîchement sorti des usines environnantes. mehr lesen / lire plus

NEIL JORDAN: Breakfast on Pluto

„Wie überlebt jemand eine aggressive Welt einfach dadurch, dass er er selbst bleibt?“ Eine Frage, der Regisseur Neil Jordan in seinem Film über Transvestitismus und Terrorismus im Irland der frühen 60er nachgehen wollte. Leider bleiben sich die meisten der gezeigten Charaktere nicht im Mindesten treu – und wenn etwa aus dem brutalen Polizisten plötzlich ein Samariter für Transen wird, ist der Bogen endgültig überspannt. Ein Klischee jagt das andere: Ein ärgerlicher Film, der – zumal zu dieser Thematik – schlichtweg überflüssig ist.

Im Utopia mehr lesen / lire plus

DUNCAN TUCKER: Transamerica

Mit Hormontabletten durch Amerika: Auf den schwulen Western folgt das transsexuelle Roadmovie.

Von der Desperate Housewife zur hoffnungsvollen Transsexuellen: Felicity Huffmann zeigt in Transamerica ganz neue Facetten ihrer Schauspielkunst.

Hollywood war queerer denn je, als bei der letzten Verleihung der Academy Awards mit Capote, Brokeback Mountain und Transamerica gleich drei Filme mit schwulen oder transsexuellen Hauptcharakteren um die Oscars kämpften. Einen rosa Teppich hätte man den Stars ausrollen sollen anstatt des klassisch roten, so wurde gewitzelt. Aber lässt sich eine Frau, die einen Mann spielt, der eine Frau werden will, überhaupt in die Kategorie der Besten Darstellerin einordnen?

Für Felicity Huffman hat es am Ende nicht für einen Oscar gereicht. mehr lesen / lire plus

PHOTOMEETINGS LUXEMBOURG: „Die Ikonoklasten kommen so bald nicht wieder“

Ikonen sind mehr als nur Bilder. Sie entstehen aus dem Willen des Menschen sich eine Sprache zu geben mit der er die Welt lesen kann. Sie sind auch ein Spiegel für
die Oberflächkeit unserer Zeit, sagt Hans-Michael Koetzle.

Ikonenwissenschaftler mit Ikone: Hans-Michael Koetzle und Abraham Lincoln. (Foto: Christian Mosar)

woxx: Wenn Sie auf der Straße einem jungem Menschen mit einem Che-Guevara-T-Shirt begegnen, an was denken Sie dabei?

Hans-Michael Koetzle: Es gibt ja zwei Porträts von Che Guevara die um die Welt gingen, das von Alberto Korda und das von René Burri. Das Korda-Porträt ist als T-Shirt-Aufdruck sicher noch viel verbreiteter als das von René Burri. mehr lesen / lire plus

SURENDETTEMENT: Faillite contre fatalisme

Plus d’un millier de personnes ont déjà bénéficié des possibilités de désendettement offertes par la loi de 2000. Mais la création d’une procédure de faillite civile pour les cas désespérés s’impose.

Le rêve de la consommation „libre“, c’est-à-dire à crédit, tournera au cauchemar pour quelques- un-e-s. (photo: woxx)

Monsieur M. est atterré. Il peine à réaliser la signification de la lettre recommandée qu’il vient de recevoir. Voilà sept ans qu’il survit avec un minimum d’argent, hésitant avant n’importe quelle dépense, afin de payer des mensualités sur ses prêts. Monsieur M. se conforme ainsi au plan de redressement ordonné alors qu’il était dans une situation désespérée. mehr lesen / lire plus

EISENBAHNLIBERALISIERUNG: Die Macht des Faktischen

Keiner wollte sie, aber alle arbeiten daran. Die Liberalisierung der Eisenbahn lässt sich nicht mehr aufhalten.

Es kommt nicht alle Tage vor, dass der Georges dem Nico bereitwillig das Megaphon hält. Doch wenn die Herren Bach und Wennmacher – Chefs der christlichen Eisenbahnergewerkschaft Syprolux beziehungsweise ihres „linken“ Pendants FNCTTFEL – sich gegenseitig Mut machen und die Teilnehmer an einem Protestpiquet vor dem Haupteingang des CFL-Direktionsgebäudes auf schwierige Verhandlungen einschwören, dann hat das mehr als symbolischen Charakter.

Drei Tage nach der Generalversammlung seiner Gewerkschaft gab sich Verbandspräsident Nico Wennmacher am vergangenen Dienstag kämpferisch: Aktionen wie dieses Piquet seien wichtig, denn die Direktion müsse ständig daran erinnert werden, dass Sozialabbau mit den Eisenbahnern nicht zu machen sei. mehr lesen / lire plus

HOCHOFEN BELVAL: Industriedenkmal oder Krebsgeschwür?

Einen irreparablen Schaden fürchtet der Méco, wenn auf Belval der Abriss weiter läuft wie bisher.

„Die Art, wie das Dossier zum Erhalt der Hochöfen vom Fonds Belval und somit implizit auch vom Staat gehandhabt wird, wirft Probleme auf. Es wäre viel mehr möglich mit dem Geld, das der Staat bis jetzt bewilligt hat“, so Blanche Weber, Präsidentin des Mouvement écologique, anlässlich einer Pressekonferenz, die unter dem Motto stand: „Ne commettons pas l’irréparable – Osons le futur“. Gerade jetzt, wo es noch nicht zu spät sei – weitere Abrissarbeiten an den Hochöfen stehen an – sei es wichtig, das Ganze öffentlich zu thematisieren. mehr lesen / lire plus

ISABELLE FRANK: Débordements de papier

Travaillant avec des matériaux aussi divers que de grands pans de papier peint, de poupées ou encore du bois, les oeuvres d’Isabelle Frank montrent néanmoins un univers complet et homogène. Pour l’occasion la Galerie s’est transformée en une vraie petite jungle, dans laquelle se côtoient tableaux démesurés et petites installations intimistes, créées avec amour du détail. Tellement de détails même qu’il faut plusieurs regards pour en extraire toutes les significations. Car, sens il y a. Les installations fonctionnent comme des petits stratagèmes – ceux que les enfants développent en jouant avec leur lego quand ils détournent les figurines de leur rôle d’origine, pour y projeter leur propre histoire. mehr lesen / lire plus

PIERRE MARTIN-LAVAL: Essaye-moi

Ce film de Pierre François Martin-Laval pourrait bien être joué pour Noël. Il s’agit d’une comédie burlesque, qui mélange le kitsch, le fantastique avec comme thème principal la recherche noble du grand bonheur. Un film comme un conte, l’air innocent, enfants admis – son humour reste à la limite du supportable. mehr lesen / lire plus

PAUL WEITZ: American Dreamz

Die Politik kommt nach Hollywood zurück. Nach diversen gefeierten Dokumentarfilmen, bringt „American Dreamz“ eine gnadenlos kritische Fiktion in die Säle.

Der Präsident und der Moderator – ein Tandem das aus der spektakulären Politik nicht mehr wegzudenken ist.

Spätestens nach In Good Company hat sich Paul Weitz einen Namen als Regisseur leichter Komödien gemacht. Während in In Good Company ein älterer Bürohengst karikiert wird, der von einem jungen Aufsteiger übertroffen und herumkommandiert wird, so behandelt American Dreamz eine deutlich gewagtere Thematik als den Generationenkonflikt.

Der Film beginnt mit Martin Tweed (Hugh Grant), dem Moderator und Produzenten der Erfolgsshow American Dreamz, der sich für eine weitere Staffel der populären Casting-Show vorbereitet. mehr lesen / lire plus

ART: L’agence de toutes les frontières

Curieuse excroissance du monde artistique luxembourgeois, l’agence Borderline combine la vie de quartier, le questionnement des frontières et la tombola.

Deux vitrines et une idée: Claudia Passeri et Michèle Walerich animent l’agence Borderline à Esch. (photo: woxx)

Le quartier Hiehl d’Esch-Alzette est un des endroits dont la ville est peut-être un peu moins fière. A l’occasion du centenaire, aucune activité spécifique n’est liée à ce quartier qui fût et reste un des hauts lieux d’immigration du pays. C’est un de ces rares endroits au Luxembourg où on pourrait aussi se croire dans un quartier de Marseille. Pourtant, pas loin des discos, de l’énorme station-service pour frontaliers et d’un supermarché très bon marché, à l’autre bout de la rue, un ilôt d’art résiste. mehr lesen / lire plus

HOCHOFEN BELVAL: Industriedenkmal oder Krebsgeschwür?

Einen irreparablen Schaden fürchtet der Méco, wenn auf Belval der Abriss weiter läuft wie bisher.

„Die Art, wie das Dossier zum Erhalt der Hochöfen vom Fonds Belval und somit implizit auch vom Staat gehandhabt wird, wirft Probleme auf. Es wäre viel mehr möglich mit dem Geld, das der Staat bis jetzt bewilligt hat“, so Blanche Weber, Präsidentin des Mouvement écologique, anlässlich einer Pressekonferenz, die unter dem Motto stand: „Ne commettons pas l’irréparable – Osons le futur“. Gerade jetzt, wo es noch nicht zu spät sei – weitere Abrissarbeiten an den Hochöfen stehen an – sei es wichtig, das Ganze öffentlich zu thematisieren. mehr lesen / lire plus

INFORMATIONSFREIHEIT: Bewährungsprobe

Ein neues Gesetz sollte den Zugang zu Informationen im Umweltbereich regeln. Das Verfahren von Greenpeace gegen das Energieministerium zeigt die Schwächen der Regelung auf.

Wissen ist Macht. Diese Feststellung ist nicht neu, gilt aber mehr denn je für politische Auseinandersetzungen im Informationszeitalter. In der Diskussion, unter anderem im Umweltbereich, spielen technische Details und exakte Zahlen eine immer größere Rolle. Wer diese Informationen nicht zu nutzen vermag, oder keinen Zugang dazu bekommt, hat Schwierigkeiten zu argumentieren.

Typisches Beispiel: Im Februar dieses Jahres wollte Greenpeace vom Energieministerium wissen, wie viel Strom die Gas- und Dampfturbine der Firma Twinerg in Esch-Belval produziert und wer damit versorgt wird. mehr lesen / lire plus