ALEJANDRO AGRESTIS: The Lake House

Es hätte eine nette kleine Romanze für verregnete Sommertage werden können. Regisseur Alejandro Agrestis Inszenierung sowie Sandra Bullocks und Keanu Reeves Zusammenspiel sorgen durchaus dafür, dass man sich von dieser Liebesgeschichte bezaubern lässt. Doch die Story um zwei Liebende in versetzten Zeitwelten strapaziert die Gesetze der Logik dermaßen, dass sich selbst hartgesottenen Herz-Schmerz-Fans die Haare sträuben. mehr lesen / lire plus

MARC FORSTER: Nothing is real

Stay est un de ces films qu’on n’est pas prêts à oublier. Non pas pour les émotions fortes qu’on éprouve, mais pour les conclusions multiples à en tirer.

Même si tout lui dit de rester, le jeune psychiatre préfère prendre la fuite. Mais que craint-il?

Ce film ne dure que dix minutes. En temps réel. Le temps d’une agonie sur le pont de Brooklyn. Mais quelle réalité? Ce film est profondément bouddhiste. Pourtant il n’est pas vraiment le genre d’oeuvre qui invite à rester zen. Au contraire, Stay retire au spectateur tout sentiment de sécurité dans l’organisation de sa vie en lui ôtant l’assurance de tout point d’accroche avec la réalité. mehr lesen / lire plus

ROCKHAL: „Wir sind keine Scheune“

Rockhal-Direktor Olivier Toth äußert sich über das gerade eingeweihte Centre de ressources und die Veränderungen, die noch auf sein Haus zukommen werden.

Auch ein Jahr nach der Eröffnung besteht Klärungsbedarf in der Rockhal. Direktor Olivier Toth vor der Presse im September 2005. (Foto: woxx)

woxx: Das Centre de Ressources hat vor zwei Wochen die Tore geöffnet. Was sind seine Aufgaben?

Olivier Toth: Als erstes geht es darum, den jungen Künstlern, die in der Rock und Pop-Musik tätig sind weiterzuhelfen. Wir wollen sie dabei unterstützen, ihre Arbeit zu perfektionieren und zu professionalisieren. Wir stellen ihnen Mittel zur Verfügung, zu denen sie früher nicht so schnell Zugang gefunden hätten. mehr lesen / lire plus

DÜRRE: Hoffentlich versichert

Auf eine staatliche Finanzspritze gegen Dürreschäden können die Bauern trotz hartem Sommer nicht hoffen. Wer seine Pflanzen nicht krankenversichert hat, hat Pech gehabt.

Miniaturmais mit Lücken: Die Trockenheit sorgt vielerorts dafür, dass die Pflanzen nicht gedeihen wollen. (Foto: ASTA)

Auch wenn wir mittlerweile schon fast wieder über Kühle und Regen klagen dürfen: Dieser Sommer hat es in sich. Noch bevor er zu Ende ist, drängen sich Vergleiche mit dem legendären Sommer 2003 auf. Denn sowohl die hohen Temperaturen als auch die niedrigen Niederschlagsmengen sind bislang rekordverdächtig. „Bis jetzt hatten wir dieses Jahr eindeutig weniger Regen als in derselben Periode vor drei Jahren“, sagt Frank Schmit, Leiter des Service d’économie rurale im Landwirtschaftsministerium. mehr lesen / lire plus

DEMOKRATISCHE PARTEI: Profilierungsversuch

Die DP verkauft sich neuerdings als linksliberale Bürgerrechtspartei. Glaubhaft ist das nicht unbedingt.

„Den Här Frieden affert Grondrechter, an all déi, deenen hir Grondrechter nach eppes wäert sinn, däerfen dofir bezuelen.“ Man hätte sich die Kritik eher aus der grünen oder linken Ecke erwartet als von der DP. Die Breitseite des liberalen Generalsekretärs Georges Gudenburg vom vorigen Donnerstag gegen den CSV-Justizminister hatte es in sich: Beim DP-Oppositionsbriefing zögerte Georges Gudenburg nicht, angesichts Luc Friedens neuester Gesetzesinitiative zur elektronischen Überwachung vom „sëchere Wee an de Polizeistaat“ zu reden. Und Friedens Aussage, Guantánamo habe man „in den ersten Monaten nach den Anschlägen (…) noch nachvollziehen“ können, qualifizierte Gudenburg als Ungeheuerlichkeit, die ein parlamentarisches Nachspiel haben müsse – um dann zu fragen: „Wat fir e Rechtsverständnis huet esou e Justizminister?“ mehr lesen / lire plus

TONY KRIER: Vivre sa passion

Da der Jubel um die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 erst kürzlich abgeklungen ist, sind die Bilder des kommerziell orientierten Rummels noch recht präsent in unseren Köpfen. Wie bodenständig hingegen 1950 das Fußballspiel Spora gegen Union war, zeigt inmitten anderer Momentaufnahmen die Fotosammlung „Tony Krier: Vivre sa passion“. Es lohnt sich einen Blick auf die Schwarz-Weiß Bilder zu werfen, die neben vergangener sportlicher Leistungen einen bewegenden Eindruck vom Luxemburger Alltag Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts vermitteln. Besonders das hauptstädtische Treiben in der Nachkriegszeit ist Themenschwerpunkt der Ausstellung. Josette Jaminet beispielsweise lächelt 1957 als Gewinnerin der Miss-Luxemburg-Wahl in die Kamera, während auf einem anderen Foto von 1949 die Arbeiter der Schuhfabrik „Voossen“ in der Bahnhofsstraße zu sehen sind. mehr lesen / lire plus

GAVIN HOOD: Tsotsi

Der Regisseur Gavin Hood illustriert die Armut und den rauen Alltag Südafrikas, ohne belehrend oder sentimental zu wirken. Auch die Vorlage, der 1980 erschienene Roman von Athol Fugar, inszeniert keine unrealistische Wandlung der Hauptfigur vom rücksichtslosen Gangster zum pazifistisch gesinnten Wohltäter. Buch und Film zeigen vielmehr, wie eine einzige Begebenheit individuelle Schicksale grundlegend ändern kann.

In der Cinémathèque. mehr lesen / lire plus

LUCAS BELVAUX: La raison du plus faible

Un film noir social qui décrit la tentative des exclus d’une société capitaliste de rebrousser chemin.

Une grande plaque en fer est déposée par un levage aimanté, un rideau de fer rouillé s’écroule d’une grue de chantier, tombe en soulevant de la poussière – puis la caméra tourne – gros plan de visages d’ouvriers aux regards égarés, privés de leur travail derrière une grille. Devant les portes fermées de la sidérurgie – que faire pour rebrousser chemin?

Dès le départ le cinéaste belge Lucas Belvaux amène le spectateur à l’intérieur de son récit situé à Liège – l’histoire d’un hold-up. C’est surtout aux motifs du crime que Belvaux s’intéresse. mehr lesen / lire plus

Von Fischen und Fußorgeln: THE CARPS‘

The Carps‘, das sind Rino Mallardi und die Gebrüder Belardi, rocken schön retro los und lassen die alten Helden der 70er Jahre wieder aufleben.

Psychedelisches Summen im Sumpf der Töne. The Carps‘
beim Innocent Festival in Rumelange im Mai 2005. (Foto: Internet)

Rino Mallardi sowie Pol und Chris Belardi alias The Carps‘ lassen alle derzeitigen musikalischen Trends unbeeindruckt an sich abprasseln. Wo viele Musikgruppen dem zurzeit typisch britischen Sound krampfhaft hinterher eifern, da orientiert sich die Tetinger Band lieber an vergangenen Helden wie Pink Floyd und Led Zeppelin, oder an konstanten Indie-Größen wie Motorpsycho, dem musikalischen Chamäleon aus Norwegen.

The Carps‘ wurden schon 2004 von dem heute 17-jährigen Pol Belardi und zwei befreundeten Musikern gegründet. mehr lesen / lire plus

CONGO: Au temps béni des colonies

Le 30 juillet, la République démocratique du Congos’apprête à voter. L’Europe, dont le Luxembourg, a envoyé ses soldats pour maintenir la stabilité du pays et surtout s’assurer le libre accès à ses richesses.

Joseph Kabila lors du référendum constitutionnel en 2005. Il n’a peut-être pas les mains très propres. L’Union européenne se charge-t-elle de les lui laver?
(photo: internet)

La richesse est un malheur. C’est ce que se disent peut-être celles et ceux qui constituent 80 % de la population de la République démocratique du Congo (RDC) vivant en-dessous du seuil de pauvreté. Pourtant, ce pays grand comme l’Europe occidentale ne manque pas de richesses naturelles. mehr lesen / lire plus

SPORT: Turnen für die Tour

Ein Luxemburger Etappensieg bei der Tour wirft die Frage nach dem Stellenwert des Sports auf. Doch die Verwechslung von Schulsport mit Leistungssport verleitet zu falschen Schlussfolgerungen.

Der 18. Juli war ein Freudentag für Luxemburger Radsportfans. Nach 40 Jahren gewann mit Fränk Schleck endlich wieder ein Luxemburger eine Tour-de-France-Etappe. Weil solche Siege für viele ein Ansporn sind Sport zu treiben, fordern Sportbegeisterte eine stärkere staatliche Förderung des Leistungssports. Überhaupt sollte dem Sport mehr Platz eingeräumt werden, lautet eine weit verbreitete Meinung. Die langjährige Forderung der Sportlehrergewerkschaft nach einer dritten Turnstunde wird von Sport treibenden wie von weniger sportlichen Zeitgenossen aufgegriffen. Das bescherte Luxemburg bessere Ergebnisse im Leistungssport, so die Theorie, und löse nebenher noch das Übergewichtsproblem bei den Jugendlichen. mehr lesen / lire plus

JENS WOLF: Geometrische Abstraktion

An diesen heißen Sommertagen wirken die kühlen, in einer minimalistischen geometrischen Abstraktion gehaltenen Gemälde von Jens Wolf regelrecht erfrischend. Seine Malerei ist eine Art von künstlerischer Aneignung: Wolf greift die Formensprache der Vorgänger des 20. Jahrhunderts auf – etwa des Hard Edge oder des Konstruktivismus – durchbricht allerdings das Perfekte dieser Gestaltungsweise, indem er ungrundiertes Sperrholz als Bildträger verwendet. Auch lässt er Spuren des Malprozesses wie ausgefranste Farbränder oder Schmutzflächen stehen. Seine gestaffelten, linearen oder auch mal konzentrisch ausgreifenden Farbstreifen sind flächige Formen, die keine Raumtiefe erzeugen und nicht an Gegenständlichem orientiert sind. Auch die Farbgebung ist reduziert: Wolf verwendet einen dunklen Blau- oder Grünton, schwarze oder weißE Farbstreifen und manchmal ein grelles Orange, das er auf die mit Maserungen versehenen Holzplatten aufträgt. mehr lesen / lire plus

KARL ZERO: Dans la peau de Jacques Chirac

On le savait déjà: Chirac est un opportuniste, un délinquant politique, un populiste et un charmeur. L’idée est originale: Didier Gustin commente, imitant la voix de l’intéressé, des images d’archives qui remontent jusqu’à 1967. Il n’est pas sûr que Karl Zéro, qui roule pour le PS, atteigne avec ce film le but recherché. Le Chirac qu’il présente, avec tous ses défauts, devient de plus en plus attachant et fait des spectateurs des complices. En fin de compte, Zéro arrive à nous divertir, et c’est d’ailleurs ce qu’il fait de mieux. Mais qu’il laisse la satire politique à d’autres. mehr lesen / lire plus

JOHN TURTURRO: Explicit Language

Über das Schlachtfeld Ehe hat John Turturro eine musikalische Frontaufzeichnung gemacht: Im Singfilm „Romance and Cigarettes“ wird Tacheles geredet über Liebe, Sex, Ehebruch und Tod.

Mätresse (Kate Winslet) und Ehefrau (Susan Sarandon) stehen sich gegenüber.

Summen Sie auch öfters im Fahrstuhl oder trällern Sie während des Autofahrens? Falls ja, sollten Sie sich mit der Wahl Ihrer Songs beschäftigen. In Doris Lessings „The Four-Gated City“ stellt die Romanheldin Martha Quest die These auf, dass Liedtexte einem nicht zufällig in den Kopf kommen, sondern Botschaften aus dem Unterbewusstsein sind. John Turturro geht in seinem neuesten Film „Romance and Cigarettes“ noch einen Schritt weiter: Die Hauptfiguren des Films drücken musikalisch aus, was ihnen auf der Zunge brennt. mehr lesen / lire plus

CENTRE DES ARTS PLURIELS: Wechsel in Ettelbrück

Die neue Leiterin des Centre des arts pluriels (CAPe) Ainhoa Achutegui will ihre Erfahrungen aus dem zum Teil selbstverwalteten Wiener Werkstätten- und Kulturhaus mit in die Nordstadt bringen.

Freut sich auf die neue Aufgabe und über den guten Empfang, den ihr Luxemburg bislang bereitete: Die 28-jährige Theaterwissenschaftlerin Ainhoa Achutegui. (Foto: CAPe)

woxx: Von der Kulturmetropole Wien in das Provinzstädtchen Ettelbrück. Wissen Sie, worauf Sie sich einlassen?

Ainhoa Achutegui: Ich glaube schon. Ich sehe Ettelbrück nicht als die 7.500- Personen-Gemeinde, man muss die Stadt im Rahmen der Großregion betrachten. Ansonsten würde sich der Wechsel von Wien nach Ettelbrück in der Tat komisch anhören. mehr lesen / lire plus

PRECARITE: Jeunes au rabais

Comment convaincre le patronat à embaucher des jeunes? En les lui offrant. C’est du moins la direction dans laquelle s’engage une réforme des contrats pour jeunes demandeurs d’emploi.

Attendre un emploi stable comme on attend un bus. L’avantage avec ce dernier, c’est qu’il arrive toujours.
(photo: Christian Mosar)

L’étincelle est venue du campus universitaire du Limpertsberg. Un groupe informel de quelques étudiant-e-s distribuait des tracts appelant à la mobilisation contre un projet gouvernemental rendant un peu plus précaire la situation des jeunes demandeurs d’emploi. Trois jours plus tard, un amphi sert de lieu de débat à une centaine d’étudiant-e-s. On y lit des communiqués de solidarisation des différentes organisations estudiantines. mehr lesen / lire plus

VIDEOÜBERWACHUNG: Einäugige Schutzengel

Überwachungskameras tragen zur Sicherheit bei, so eine weit verbreitete Meinung. Doch ihr Nutzen wird überschätzt und die Prinzipien des Datenschutzes bleiben auf der Strecke.

Am Donnerstag vor einer Woche annullierte das Tribunal correctionnel ein Ermittlungsverfahren gegen einen Polizeibeamten. Die Videoaufnahmen, die den Mann bei einem mutmaßlich erpresserischen Telefonanruf zeigten, stammten von Überwachungskameras der Post am Centre Aldringen. Weil diese Kameras ohne Genehmigung betrieben wurden, wertete das Gericht die Aufnahmen als illegal beschafftes Beweismaterial.

Tags drauf, nach der Brandstiftung in einem Eisenbahnzug, wurden die Aufzeichnungen der im Wagon eingebauten Überwachungskameras geborgen und den Strafverfolgungsbehörden übergeben. Sie sollen helfen, den Hergang des Unglücks zu rekonstruieren. mehr lesen / lire plus

ERZÄHLKUNST: „Raconte-moi/ Tell me“

„Raconte-moi/ Tell me“ – ein Dutzend Künstler sind der Aufforderung nachgekommen. Diese Ausstellung, die vom Casino in Kooperation mit dem Musée national des beaux-arts du Québec organisiert wurde, untersucht die Funktion und Veränderung von Erzählung in der Komplexität der gegenwärtigen Gesellschaft. Durch Videoprojektionen, Installationen und Gemälde haben die Künstler Erzählverfahren etwa aus dem Bereich der traditionellen Malerei, des Kinos, der Musik oder des Tons aufgegriffen und verfremdet. Der Südafrikaner Trever Gold verwendet historische Gemäldesujets und Maltechniken der Kolonialzeit und reproduziert sie in einem heutigen Kontext – historische Narration wird wiederholt. Dagegen lässt der Belgier Francis Al˜s die gegenwärtige „Realität“ sprechen: Seine assoziativen Diaaufnahmen in Endlosschleife von schlafenden Obdachlosen, Straßenkindern und Hunden brauchen keine Erklärungen. mehr lesen / lire plus

JEAN-MARC VALLEE: C.R.A.Z.Y.

Fumer n’est pas encore un crime dans le nouveau film de Jean-Marc Vallée. Cela, parce que le film joue dans les années 60, 70 et 80. Le jeune Zac s’oppose aux attentes traditionnelles de ses parents et doit trouver sa place par rapport à ses frères aînés. D’une manière dramatique et drôle le film met en scène l’adolescence et la recherche de soi. mehr lesen / lire plus

LARRY CLARKE: La haine américaine

Dans Wassup Rockers, Larry Clarke documente à nouveau le quotidien des jeunes américains. Cette fois-ci, les Latinos sont au centre de son attention.

En route pour la pagaille: les Wassup Rockers sur le point de franchir les barrières entre South Central et Bevely Hills.

Les films de Larry Clarke ont tous des éléments en commun: les images sont belles, les histoires semblent excitantes, mais ne font en fin de compte que relater la vacuité du quotidien. Du coup, ceux qui s’attendaient à être divertis en sortent déçus. Car tous les films connus de Clarke, qu’il s’agisse de Kids, Bully ou Ken Park, ne sont rien d’autre qu’autant de miroirs tendus à une société vivant sa propre identité virtuelle. mehr lesen / lire plus