NEIL JORDAN: Breakfast on Pluto

„Wie überlebt jemand eine aggressive Welt einfach dadurch, dass er er selbst bleibt?“ Eine Frage, der Regisseur Neil Jordan in seinem Film über Transvestitismus und Terrorismus im Irland der frühen 60er nachgehen wollte. Leider bleiben sich die meisten der gezeigten Charaktere nicht im Mindesten treu – und wenn etwa aus dem brutalen Polizisten plötzlich ein Samariter für Transen wird, ist der Bogen endgültig überspannt. Ein Klischee jagt das andere: Ein ärgerlicher Film, der – zumal zu dieser Thematik – schlichtweg überflüssig ist.

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DUNCAN TUCKER: Transamerica

Mit Hormontabletten durch Amerika: Auf den schwulen Western folgt das transsexuelle Roadmovie.

Von der Desperate Housewife zur hoffnungsvollen Transsexuellen: Felicity Huffmann zeigt in Transamerica ganz neue Facetten ihrer Schauspielkunst.

Hollywood war queerer denn je, als bei der letzten Verleihung der Academy Awards mit Capote, Brokeback Mountain und Transamerica gleich drei Filme mit schwulen oder transsexuellen Hauptcharakteren um die Oscars kämpften. Einen rosa Teppich hätte man den Stars ausrollen sollen anstatt des klassisch roten, so wurde gewitzelt. Aber lässt sich eine Frau, die einen Mann spielt, der eine Frau werden will, überhaupt in die Kategorie der Besten Darstellerin einordnen?

Für Felicity Huffman hat es am Ende nicht für einen Oscar gereicht. mehr lesen / lire plus

PHOTOMEETINGS LUXEMBOURG: „Die Ikonoklasten kommen so bald nicht wieder“

Ikonen sind mehr als nur Bilder. Sie entstehen aus dem Willen des Menschen sich eine Sprache zu geben mit der er die Welt lesen kann. Sie sind auch ein Spiegel für
die Oberflächkeit unserer Zeit, sagt Hans-Michael Koetzle.

Ikonenwissenschaftler mit Ikone: Hans-Michael Koetzle und Abraham Lincoln. (Foto: Christian Mosar)

woxx: Wenn Sie auf der Straße einem jungem Menschen mit einem Che-Guevara-T-Shirt begegnen, an was denken Sie dabei?

Hans-Michael Koetzle: Es gibt ja zwei Porträts von Che Guevara die um die Welt gingen, das von Alberto Korda und das von René Burri. Das Korda-Porträt ist als T-Shirt-Aufdruck sicher noch viel verbreiteter als das von René Burri. mehr lesen / lire plus

SURENDETTEMENT: Faillite contre fatalisme

Plus d’un millier de personnes ont déjà bénéficié des possibilités de désendettement offertes par la loi de 2000. Mais la création d’une procédure de faillite civile pour les cas désespérés s’impose.

Le rêve de la consommation „libre“, c’est-à-dire à crédit, tournera au cauchemar pour quelques- un-e-s. (photo: woxx)

Monsieur M. est atterré. Il peine à réaliser la signification de la lettre recommandée qu’il vient de recevoir. Voilà sept ans qu’il survit avec un minimum d’argent, hésitant avant n’importe quelle dépense, afin de payer des mensualités sur ses prêts. Monsieur M. se conforme ainsi au plan de redressement ordonné alors qu’il était dans une situation désespérée. mehr lesen / lire plus

EISENBAHNLIBERALISIERUNG: Die Macht des Faktischen

Keiner wollte sie, aber alle arbeiten daran. Die Liberalisierung der Eisenbahn lässt sich nicht mehr aufhalten.

Es kommt nicht alle Tage vor, dass der Georges dem Nico bereitwillig das Megaphon hält. Doch wenn die Herren Bach und Wennmacher – Chefs der christlichen Eisenbahnergewerkschaft Syprolux beziehungsweise ihres „linken“ Pendants FNCTTFEL – sich gegenseitig Mut machen und die Teilnehmer an einem Protestpiquet vor dem Haupteingang des CFL-Direktionsgebäudes auf schwierige Verhandlungen einschwören, dann hat das mehr als symbolischen Charakter.

Drei Tage nach der Generalversammlung seiner Gewerkschaft gab sich Verbandspräsident Nico Wennmacher am vergangenen Dienstag kämpferisch: Aktionen wie dieses Piquet seien wichtig, denn die Direktion müsse ständig daran erinnert werden, dass Sozialabbau mit den Eisenbahnern nicht zu machen sei. mehr lesen / lire plus

HOCHOFEN BELVAL: Industriedenkmal oder Krebsgeschwür?

Einen irreparablen Schaden fürchtet der Méco, wenn auf Belval der Abriss weiter läuft wie bisher.

„Die Art, wie das Dossier zum Erhalt der Hochöfen vom Fonds Belval und somit implizit auch vom Staat gehandhabt wird, wirft Probleme auf. Es wäre viel mehr möglich mit dem Geld, das der Staat bis jetzt bewilligt hat“, so Blanche Weber, Präsidentin des Mouvement écologique, anlässlich einer Pressekonferenz, die unter dem Motto stand: „Ne commettons pas l’irréparable – Osons le futur“. Gerade jetzt, wo es noch nicht zu spät sei – weitere Abrissarbeiten an den Hochöfen stehen an – sei es wichtig, das Ganze öffentlich zu thematisieren. mehr lesen / lire plus

ISABELLE FRANK: Débordements de papier

Travaillant avec des matériaux aussi divers que de grands pans de papier peint, de poupées ou encore du bois, les oeuvres d’Isabelle Frank montrent néanmoins un univers complet et homogène. Pour l’occasion la Galerie s’est transformée en une vraie petite jungle, dans laquelle se côtoient tableaux démesurés et petites installations intimistes, créées avec amour du détail. Tellement de détails même qu’il faut plusieurs regards pour en extraire toutes les significations. Car, sens il y a. Les installations fonctionnent comme des petits stratagèmes – ceux que les enfants développent en jouant avec leur lego quand ils détournent les figurines de leur rôle d’origine, pour y projeter leur propre histoire. mehr lesen / lire plus

PIERRE MARTIN-LAVAL: Essaye-moi

Ce film de Pierre François Martin-Laval pourrait bien être joué pour Noël. Il s’agit d’une comédie burlesque, qui mélange le kitsch, le fantastique avec comme thème principal la recherche noble du grand bonheur. Un film comme un conte, l’air innocent, enfants admis – son humour reste à la limite du supportable. mehr lesen / lire plus

PAUL WEITZ: American Dreamz

Die Politik kommt nach Hollywood zurück. Nach diversen gefeierten Dokumentarfilmen, bringt „American Dreamz“ eine gnadenlos kritische Fiktion in die Säle.

Der Präsident und der Moderator – ein Tandem das aus der spektakulären Politik nicht mehr wegzudenken ist.

Spätestens nach In Good Company hat sich Paul Weitz einen Namen als Regisseur leichter Komödien gemacht. Während in In Good Company ein älterer Bürohengst karikiert wird, der von einem jungen Aufsteiger übertroffen und herumkommandiert wird, so behandelt American Dreamz eine deutlich gewagtere Thematik als den Generationenkonflikt.

Der Film beginnt mit Martin Tweed (Hugh Grant), dem Moderator und Produzenten der Erfolgsshow American Dreamz, der sich für eine weitere Staffel der populären Casting-Show vorbereitet. mehr lesen / lire plus

ART: L’agence de toutes les frontières

Curieuse excroissance du monde artistique luxembourgeois, l’agence Borderline combine la vie de quartier, le questionnement des frontières et la tombola.

Deux vitrines et une idée: Claudia Passeri et Michèle Walerich animent l’agence Borderline à Esch. (photo: woxx)

Le quartier Hiehl d’Esch-Alzette est un des endroits dont la ville est peut-être un peu moins fière. A l’occasion du centenaire, aucune activité spécifique n’est liée à ce quartier qui fût et reste un des hauts lieux d’immigration du pays. C’est un de ces rares endroits au Luxembourg où on pourrait aussi se croire dans un quartier de Marseille. Pourtant, pas loin des discos, de l’énorme station-service pour frontaliers et d’un supermarché très bon marché, à l’autre bout de la rue, un ilôt d’art résiste. mehr lesen / lire plus

HOCHOFEN BELVAL: Industriedenkmal oder Krebsgeschwür?

Einen irreparablen Schaden fürchtet der Méco, wenn auf Belval der Abriss weiter läuft wie bisher.

„Die Art, wie das Dossier zum Erhalt der Hochöfen vom Fonds Belval und somit implizit auch vom Staat gehandhabt wird, wirft Probleme auf. Es wäre viel mehr möglich mit dem Geld, das der Staat bis jetzt bewilligt hat“, so Blanche Weber, Präsidentin des Mouvement écologique, anlässlich einer Pressekonferenz, die unter dem Motto stand: „Ne commettons pas l’irréparable – Osons le futur“. Gerade jetzt, wo es noch nicht zu spät sei – weitere Abrissarbeiten an den Hochöfen stehen an – sei es wichtig, das Ganze öffentlich zu thematisieren. mehr lesen / lire plus

INFORMATIONSFREIHEIT: Bewährungsprobe

Ein neues Gesetz sollte den Zugang zu Informationen im Umweltbereich regeln. Das Verfahren von Greenpeace gegen das Energieministerium zeigt die Schwächen der Regelung auf.

Wissen ist Macht. Diese Feststellung ist nicht neu, gilt aber mehr denn je für politische Auseinandersetzungen im Informationszeitalter. In der Diskussion, unter anderem im Umweltbereich, spielen technische Details und exakte Zahlen eine immer größere Rolle. Wer diese Informationen nicht zu nutzen vermag, oder keinen Zugang dazu bekommt, hat Schwierigkeiten zu argumentieren.

Typisches Beispiel: Im Februar dieses Jahres wollte Greenpeace vom Energieministerium wissen, wie viel Strom die Gas- und Dampfturbine der Firma Twinerg in Esch-Belval produziert und wer damit versorgt wird. mehr lesen / lire plus

NANNI MORETTI: Trois en un – watch and go!

Comment faire une mauvaise soupe avec de bons légumes? Avec „Il Caimano“, Nanni Moretti rate un film qui avait tout pour réussir.

Ni pour, ni contre, bien au contraire: cette fois le spectacle de Nanni Moretti est tombé dans l’eau.

Comment lutter contre la „dictature“ des films d’auteur, de gauche de surcroî t, dans l’Italie des années 70? C’est simple: il suffisait de réaliser des films de série Z à la Ed Wood aux noms évocateurs de „Maciste contre Freud“ ou „Mocassins assassins“. Ou bien les aventures d’une certaine Aidra qui combat les maoï stes en les transperçant d’un pieux. C’est en tout cas le combat que menait le metteur en scène Bruno Bonomo (Silvio Orlando), désormais sur le déclin et désargenté. mehr lesen / lire plus

CHAPLIN DANS TOUS SES ETATS: Komischer Darsteller des kleinen Mannes

„Ruhm hat nichts mit Popularität zu tun. Popularität hält manchmal nur von einem Klatsch zum nächsten …“, meinte Charlie Chaplin einmal. Den Klatsch jedenfalls, sei
es über seinen unsteten Lebenswandel oder seinen politischen Nonkonformismus, hat er überdauert. Dies, weil es ihm gelungen war eine archetypische Filmfigur zu schaffen – den Tramp.
Als tragischer und zugleich komischer Darsteller des „kleinen Mannes“, eines romantischen Träumers, ewigen Verlierers, der seine Niederlagen nie akzeptierte und sich immer wieder erfindungsreich zur Wehr setzte, hatte Chaplin die Lacher auf seiner Seite.
Seinem umfangreichen Schaffen als Darsteller, Autor, Produzent und Komponist widmet sich zurzeit eine Ausstellung in der Galerie „Am Tunnel“. mehr lesen / lire plus

CINEMA REGIONAL: Que du cinéma!

Le cinéma Ariston à Esch-sur-Alzette va renaître de ses cendres. C’est du moins ce que promettent ses nouveaux locataires.

Quand les exploitants font leur cinéma entre eux, les salles restent vides. Entretemps
l’Ariston attend sa renaissance promise. (photo: Christian Mosar)

L’histoire du cinéma Ariston est à l’image de la ville d’Esch: toujours prête à rebondir sur ce qu’on croyait établi. Construit et fondé en 1962 par les oeuvres paroissiales Sacré-Coeur, l’Ariston a d’abord été un cinéma „normal“ de l’époque – conçu aussi comme un moyen d’éducation populaire. Mais il a vite connu le même déclin que la ville d’Esch pendant les difficiles années 1970. mehr lesen / lire plus

ASYLRECHT: Free at last?

Die Freilassung von Zübeyde Ersöz ging fast so klammheimlich vonstatten wie ihre Festnahme.

Der Tag der Befreiung. Zübeyde Ersöz in Begleitung ihrer Anwälte. (Foto: Comité Ersöz)

Manchmal müssen auch woxx-RedakteurInnen der Aktualität ihren Tribut zahlen und einen bereits fertigen Artikel aus der laufenden Ausgabe kippen. Vergangene Woche wollten wir unserer LeserInnenschaft übermitteln, dass die Freilassung der kurdischen Journalistin Zübeyde Ersöz aus der Auslieferungshaft nur noch eine Sache von Tagen sein könnte, weil ruchbar geworden war, dass die Chambre du Conseil des Luxemburger Bezirksgerichts dem Auslieferungsbegehren der Türkei nicht zustimmen werde.

Doch dann überschlugen sich die Ereignisse. Am Donnerstag vergangener Woche hieß es auf einmal, der Generalstaatsanwalt habe die Freilassung „binnen der nächsten Stunden“ veranlasst. mehr lesen / lire plus

MILITÄREINSÄTZE: Mir ginn an de Kongo!

Luxemburg beteiligt sich an diversen Friedensmissionen,
von denen einige höchst diskutabel sind. Auch der Zweck
des Kongo-Einsatzes ist nicht so klar, wie es scheinen mag.

Wieder einmal soll ein internationaler Militäreinsatz die Sicherheit in einem Land verbessern, und wieder einmal ist Luxemburg dabei. Angesichts der fortschreitenden Militarisierung der internationalen Politik muss man nicht RadikalpazifistIn sein, um solche Einsätze grundsätzlich abzulehnen. Jede Intervention, auch die geplante EU-Kongo-Mission, trägt dazu bei, Gewalt als Mittel der Politik hoffähig zu machen.

Doch einseitig negativ ist die Bilanz der so genannten Friedensmissionen nicht. Die Sfor- und Kfor-Einsätze in Bosnien und im Kosovo, an denen Luxemburg beteiligt ist, haben die Voraussetzungen für eine Normalisierung in diesen Ländern geschaffen – leider wurde verpasst, die zivilgesellschaftlichen Kräfte zu stärken. mehr lesen / lire plus

CRISTINA DIAS DE MAGALHAES: Hinterrücks in Licht und Schatten

„Wie kann ich meinen eigenen Rücken, den Teil, den ich sonst nie sehe, einfangen?“ so die Ausgangsfrage der jungen Fotografin, Cristina Dias de Magalhaes, die zur Zeit in der Galerie Clairefontaine ausstellt. Benötigt hat sie zur Beantwortung einzig ein Interieur, einen Spiegel, kurzzeitiges Winterlicht, das gebrochen durch feinmaschige Vorhänge fällt sowie eine handliche Digitalkamera, die auf Armlänge gehalten, Nahaufnahmen schießt. Ergebnis ist eine serielle Fotoarbeit in warmen Farbtönen, die den Rücken so unmittelbar als Oberfläche gebraucht, dass er fast verschwindet. Der Wechsel von Licht- und Schattenstrukturen in Form von geometrischen oder floralen Netzrastern, die sich wie Spitzenstickerei über Wölbungen und Einbuchtungen des Rückens dehnen, bewirken, dass dieser zum Motivträger des Lichtspiels wird. mehr lesen / lire plus

NIALL JOHNSON: Keeping Mum

Manchmal bricht er ein bisschen durch, der Mister Bean. Ansonsten spielt Rowan Atkinson hier einen ziemlich tollpatschigen aber lieben und frommen anglikanischen Pastor ohne jede Boshaftigkeit. Umso verrückter und nerviger sind dessen Familie und Pfarrkinder. Eine Komödie mit englischem Humor, flott inszeniert und anspruchslos. mehr lesen / lire plus