OSKAR ROEHLER: Elementarteilchen

Die unerträgliche Leichtigkeit der Romanverfilmung: Elementarteilchen liefert – auf ein Neues – den Beweis dafür, dass nicht jedes interessante Buch auch einen guten Film abgibt.

Warum braucht man Houellebecq, wenn man so gute Schauspieler haben kann? Moritz Bleibtreu und Christian Ulmen gehören zu den Lichtblicken, in der eher enttäuschenden Adaptation von Elementarteilchen.

Buchverfilmungen sind ein Minenfeld, dem sich ein Regisseur nur mit äußerster Vorsicht nähern sollte. Insbesondere wenn die Buchvorlage a) ein publizistischer Erfolg war und b) einen mittelschweren Skandal auslöste. Oskar Roehler hat wohl nicht aus purer Faulheit drei Jahre gebraucht um das Drehbuch zu seinen Elementarteilchen fertig zu stellen. mehr lesen / lire plus

ESCH 2006: Wie man in die Stadt ruft …

Paul Kuffer, Koordinator der Jahrhundertfeier in der Minettemetropole, über Konzepte, Kommunikationsschwierigkeiten und Nachhaltigkeit in Esch.

Paul Kuffer fehlt es an Reaktionen von den Escher Bürgern.

woxx: Herr Kuffer, wenn man so durch Esch spaziert, merkt man relativ wenig davon, dass die Stadt hundert Jahre feiert. Gibt es gerade keine Events, oder lieben Sie es eher diskret?

Paul Kuffer: Das ist bei Weitem nicht das erste Mal, dass ich diese Bemerkung höre. Ich will hier bloß dran erinnern, dass im Vergleich die Festlichkeiten zum fünfzigsten Geburtstag der Stadt im Ganzen nur fünf Wochen gedauert haben. Wir feiern ja auch nur einen Geburtstag, das heißt den 29. mehr lesen / lire plus

DELOCALISATIONS: Face au monde

Les fermetures d’unités de production chez TDK et Villeroy confirment que le Luxembourg n’est pas une île.
Dans la course au moins-disant social et fiscal, il risque d’être perdant.

Une holding nous reste toujours. Qu’il s’agisse de l’arrêt de production chez TDK, du dépérissement de Villeroy ou de la fermeture prévisible des aciéries électriques Arcelor ou Mittal, il est probable que des structures administratives et financières seront maintenues au Grand-Duché. Voilà qui illustre à merveille l’analyse que les économistes font des délocalisations: mauvais pour les salariés, bon pour les entreprises. En effet, ces dernières réduisent leurs coûts, augmentent leurs bénéfices, et se servent de la place financière pour „optimiser“ leur charge fiscale. mehr lesen / lire plus

ITALIE: Avanti popolo?

Le centre-gauche italien a battu Berlusconi et c’est tant mieux. Mais si la politique de Romano Prodi ne se distingue pas clairement de celle du centre-droit, elle risque de décevoir et de remettre en selle „Il Cavaliere“.

Pour qui vit en-dehors des frontières italiennes, il est difficile de comprendre pourquoi la défaite de Silvio Berlusconi aux élections législatives des 9 et 10 avril n’a tenu qu’à une poignée de voix. „Sua Emittenza“ ne s’est pas seulement contenté de laisser derrière lui un bilan social et économique catastrophique. La concentration dans ses seules mains des pouvoirs politique, financier et médiatique, rappelle à l’Italie des heures sombres que l’on croyait révolues. mehr lesen / lire plus

FERNAND RODA: Über Qualität lässt sich streiten

In der Galerie „L’Indépendance“ der Dexia fand diese Woche vor auserlesenem Publikum und umrahmt von einem üppigen Buffet mit einer Vielfalt an Käsesorten, Schinkenarten und edlen Getränken, die Vernissage von
Fernand Roda’s neuesten Arbeiten statt. Nach der Thematik seiner Bilder befragt, verwies der ehemalige Meisterschüler bei Joseph Beuys auf den Ausstellungskatalog. Da der Meister sich selbst nicht erklärte, stand man ein wenig verloren vor seinen Gemälden und fragte sich, woran sich Qualität noch ermessen lässt: Ist es Kunst, wenn etwas als zu einfach, teilweise schlecht gemalt erscheint? Braucht es immer eine komplexere Auseinandersetzung, ein Engagement um der Einfachheit artistische Gloria zu verleihen? mehr lesen / lire plus

FRANCIS VEBER: La Doublure

La mécanique est bien huilée et certaines scènes sont franchement drôles. C’est la qualité et la faiblesse de ce film sans prétention que Francis Veber a réalisé en bon artisan. Certes, il aurait pu rajouter du sel à cette comédie qui ménage un peu trop les zygomatiques. Quant au casting – emporté par l’excellent Gad Elmaleh et la sublime Alice Taglioni – il ne présente aucune faille. Même le jazzman Michel Jonasz surprend agréablement. mehr lesen / lire plus

KINO: Pop goes Politik

Halb Zorro, halb Bakunin: In „V for Vendetta“ macht ein vermummter Superheld Jagd auf
seine Erzfeinde und ein faschistisches Regime.

Rebel without a cause: In „V for Vendetta“ unterliegt die Theorie der brutalen Praxis.

Halb Zorro, halb Bakunin: In „V for Vendetta“ macht ein vermummter Superheld Jagd auf seine Erzfeinde und ein faschistisches Regime.

„Ein kontroverser Film in einer Zeit voller Kontroversen. Er wird die Menschen zum Nachdenken bringen.“ Produzent Joel Silver war sich der Dringlichkeit seiner Mission bewusst, als er „V for Vendetta“ auf der Berlinale vorstellte. Und, behandelt der Streifen nicht wirklich Themen, die uns auf den Nägeln brennen? mehr lesen / lire plus

KULTURPOLITIK: Mit Leben füllen

Kulturstaatssekretärin Octavie Modert über ihre neuen Funktionen, das Künstlerstatut und die neuen kulturellen Infrastrukturen in Luxemburg.

Staatssekretärin mit Ministerkompetenzen: Seit einem guten Monat ist Octavie Modert für Kultur in Luxemburg verantwortlich. (Foto: Christian Mosar)

woxx: Frau Modert, vor über einem Monat wurden Ihnen, im Rahmen des Regierungsumbaus, sämtliche Kompetenzen im Kulturbereich übertragen. Welche Aufgabenbereiche haben Sie denn nun konkret übernommen?

Octavie Modert: Durch eine „délégation des compétences“ hat mir Minister Biltgen sämtliche Aufgabenbereiche des Kulturressorts übertragen. Folglicherweise hat er nichts mehr mit der Kulturpolitik Luxemburgs zu tun und diesen Bereich ganz an mich abgetreten, in dem ich seither alleine entscheide. In den anderen Bereichen des Ministeriums, Forschung und Hochschulwesen, hat sich hingegen nichts geändert an unserer vorherigen Aufgabenaufteilung. mehr lesen / lire plus

DEI GRENG ET LES REFORMES: Ecolos, libéraux?

Les Verts cautionnent des augmentations de tarifs au niveau communal et mettent en question l’indexation des salaires. A y regarder de près, il s’agit moins d’une dérive libérale que d’un manque de profondeur de leur réflexion politique.

„Les services fournis par le secteur public doivent être évalués quant à leurs objectifs et leur qualité. L’application du principe de récupération des coûts doit être renforcée.“ Ce passage, adopté il y a deux semaines par le congrès de Déi Gréng, ressemble à une justification fournie a posteriori. En effet, en février, une augmentation des tarifs des crèches de la ville de Luxembourg avait été décidée par la nouvelle majorité libérale et verte. mehr lesen / lire plus

ASYL UND AUSWEISUNG: Inkompetenz allerorten

Das Parlament hat einmal mehr eine Chance vertan, seiner Rolle als Kontrollorgan der Exekutive gerecht zu werden.

Sie gilt als Meilenstein in der Entwicklung demokratischer Gesellschaften: die Teilung der Gewalten. Viel gelobt, wird sie allerdings meistens dann ins Spiel gebracht, wenn es gilt, von eigenen Unzulänglichkeiten abzulenken und die Verantwortung für Fehler auf andere abzuwälzen. Ein derartiges Schauspiel bot sich diese Woche in der Chamber. Die Grünen hatten eine Motion eingereicht, die von der Regierung verlangte, das Asylverfahren der kurdischen Journalistin Zübeyde Ersöz, der die Auslieferung an die Türkei droht, wieder in Gang zu setzen. Diese Motion wurde von der Mehrheit abgeschmettert. mehr lesen / lire plus

JEAN-PATRICK MANCHETTE: La Princesse du sang

Jean-Patrick Manchette, „La princesse du sang“, Gallimard „Folio – Policier“, 4,47€

Jean-Patrick Manchette détestait qu’on l’appelle „le pape du néo-polar“. Pourtant, dans le genre policier mêlé à la politique internationale, agrémenté d’un arrière-goût de conspiration, mais surtout écrit d’une main de maî tre – allant jusqu’à réécrire cinq fois ses manuscits – on a rarement fait mieux. La princesse du sang est son dernier roman, malheureusement inachevé. Ce devait être son grand retour sur la scène littéraire, après presque une décennie d’absence. Et Manchette ne voulait pas faire dans la dentelle, avec la grande saga qu’il planifiait autour du personnage d’Ivory Pearl, la grande reporter, bourlingueuse assidue qui ne paie pas de mine devant ses adversaires aussi rudes soient-ils. mehr lesen / lire plus

JURGEN SCHADEBERG: Afrique du Sud – Drum – Kliptown

„Unsere Leser wollen zum Frühstück keine schwarzen Gesichter sehen“, kommentierte der Chef einer Sonntagszeitung in den 60er Jahren die Fotos von Jürgen Schadeberg. Schadeberg gilt als Pionier der südafrikanischen Fotografie. Seine Arbeit dehnt sich über 50 Jahre und ist nun im Rahmen einer dreigeteilten Ausstellung Afrique du Sud – Drum – Kliptown zu bewundern.

Die schwarz-weiß Abzüge von Schadeberg thematisieren das Aufkommen einer schwarzen städtischen Kultur in Südafrika während der fünfziger Jahre sowie die Bewegungen gegen die Apartheid. Verblüffend sind rezentere Aufnahmen aus Kliptown, die den Bildern der 50er Jahre zum Verwechseln ähnlich sehen: Immer noch leidet die schwarze Bevölkerung unter Armut und Arbeitslosigkeit. mehr lesen / lire plus

FAST FOOD: Quick

Non, le woxx n’a pas participé à la conférence de presse des restaurants Quick, hier à la Coque. La chaî ne de fast food y a présenté un concours pour jeunes, destiné à „les sensibiliser à l’équilibre alimentaire“. Culot, non? Si Quick s’est remis du choc ESB du début du siècle, il n’en reste pas moins qu’il a fermé une douzaine de restaurants en Belgique depuis 2001 et qu’une campagne de presse peut toujours faire du bien. Pour ce qui est de sa politique d’information sur le contenu des hamburgers et autres nuggets, la firme reste discrète. Alors qu’un hamburger McDonald contient, selon Wikipedia, à côté de graisses et de sucre, des émulsifiants et conservateurs, on reste un peu perplexe en consultant la page Internet „goût et nutrition“ de Quick: rien que de la bonne viande, du bon pain et de la bonne salade iceberg dans ses hamburgers. mehr lesen / lire plus

SNACK ATMOSPHERE: Comme d’habitude

Situé en plein quartier de la gare, ce petit snack semble à première vue n’être qu’un de plus dans la rangée anonyme des restaurations rapides qui s’amassent partout où les voyageurs affluent. Mais, une fois le seuil de la porte dépassé, l’atmosphère de l’endroit est captivante. Même à la première visite, le personnel – par sa manière directe et amicale d’aborder la clientèle – donne à tout le monde l’impression d’être un habitué du lieu. A part l’acceuil chaleureux, la carte possède aussi ses attraits: cuisine italienne raffinée, qui aligne la traditionnelle pasta à des mets plus régionaux, comme la piadina par exemple. mehr lesen / lire plus

COUCHGRASS: King Camden Took a Brush and Drowned his Hair in Gasoline

„King Camden Took a Brush and Drowned his Hair in Gasoline“, CD-Buttek beim Palais und im Olliwood Skateshop, 12 €,

Dass die nationale „Mädchen-Combo“ Couchgrass um den Weltfrauentag ein neues Album rausbringt, könnte fast wie geplant wirken. Ist es aber nicht, und selbst wenn: Die Mädels und Jungs haben viel mehr zu bieten als emanzipatorische Schreikrämpfe. King Camden Took a Brush and Drowned his Hair in Gasoline ist ein vielschichtiges zweites Album geworden, auf dem man straighten Rock mit gelegentlichen Disco-Beats, Ausflügen in die Welt des Piano-Jazz und andere Eskapaden entdecken kann. Etliche Gastauftritte von befreundeten Solisten erweitern den musikalischen Horizont und sorgen für willkommene Abwechslung. mehr lesen / lire plus

WORLD: Alan Stivell

„Explore“, paru chez Keltia III, 14,50 €

Alan Cochevelou, de son vrai nom, débute dans la musique dès l’âge de 5 ans. C’est en 1967 qu’il choisit le nom d’Alan Stivell, qui signifie „source“ en breton. L’année 1972 sera l’année charnière. Son concert à l’Olympia déchaî ne le public présent dans la salle et les auditeurs qui l’écoutent en direct sur Europe 1. Son album live se vendra à 1,5 millions d’exemplaires. Les années 80 seront également synonymes de succès, ponctuées d’un Indie Award pour son CD „Harpes du Nouvel Age“ et une nomination aux Grammy Awards pour „Renaissance de la Harpe Celtique“. mehr lesen / lire plus

ROBERTO BENIGNI: La tigre e la neve

Unverkennbar Benigni, der Chaplin von heute. Er spielt einen aufgedrehten nicht aufzuhaltenden Liebhaber der keine Hindernisse scheut, nicht einmal Krieg und Bomben, um seiner Flamme zu helfen. Der Film ist sicherlich nicht so gelungen wie „La vita è bella“, doch vermag Benigni auch hier die Widersprüche von politischer Gewalt und persönlichem Lebenswillen mit Humor und Poesie hervorzuheben. Ein empfehlenswerter Film für Liebhaber des Genres. mehr lesen / lire plus

NIKI CARO: Wenn die Arbeit zur Hölle wird

Niki Caro verfilmt die Geschichte der Frau, die als erste eine Sammelklage wegen sexueller Belästigung einleitete und somit noch heute den Frauen auf der ganzen Welt hilft.

Allein unter Männern. Allein gegen sie: Charlize Theron als mutige Minenarbeiterin in North Country.

Ein weißer Pick-up Truck kommt angeschlittert und bleibt schief in einer schneebedeckten Einfahrt stehen: Josey Aims (Charlize Theron) erkennt bereits am Fahrstil ihres Mannes, dass es wieder soweit ist. Sie schickt ihre Tochter ins Spielzimmer und stellt sich ihrem Schicksal; sogar das Kind scheint an diesen Vorgang gewöhnt. Kurz darauf liegt die junge Mutter blutend auf dem Küchenboden und versucht sich langsam wieder hochzuziehen. mehr lesen / lire plus

CENTRE CULTUREL PORTUGAIS: L’institut sans tête

Au début du mois de mars, le Centre culturel portugais-Institut Cam±es annonçait le départ de son directeur, Luis Gaiv°o. Depuis, cette affaire ne cesse de faire des vagues dans la mare culturelle.

„C’est vrai que nous aurions bien aimés être consultés, ou, tout au moins informés dans cette affaire“, déclare la sécrétaire d’Etat à la culture, Octavie Modert, „car, après tout, le gouvernement luxembourgeois paie une bonne partie des frais de l’Institut.“ En début mars Diogo Freitas de Amaral, ministre d’Etat et des Affaires étrangères a mis fin au contrat de Luis Gaiv°o, qui devrait pourtant ne pas toucher à son écheance avant la fin 2007. mehr lesen / lire plus

LSAP-KONGRESS: Rotes Tuch

Ein Initiativ-Antrag der Jusos, von der Gewerkschaftslinken unterstützt, sorgte für Wirbel auf dem Kongress. Doch statt Kritik ernst zunehmen, verlangt die Parteispitze Unterstützung beim Regieren.

(Foto: RK)

„Unsere Minister arbeiten. Miesmacherei ist nicht angebracht.“ Diese Aussage von Ben Fayot während des LSAP-Kongresses am vergangenen Wochenende fasst zusammen, wie die Führungsriege der Partei derzeit mit Kritik umgeht: Sie verweist auf den Fleiß und die Fähigkeit ihrer Regierungsmitglieder und geht Fragen nach dem Inhalt ihrer Politik aus dem Weg. So war denn auch der Konter von Juso-Präsident Jean-Paul Espen, Fayot habe „am Thema vorbei“ geredet, mehr als nur eine Aufmüpfigkeit gegen den „Oberlehrer“ Fayot. mehr lesen / lire plus