JUGEND HEUTE: Jugendliche Folklore

In der Luxemburger Jugendkonferenz fliegen die Fetzen. Der Vorsitzende will per Statutenänderung ein Alterslimit einführen. Das hätte auch gleich ein prominentes Opfer: seinen Vorgänger.

„Am Kader vun der Lëtzebuerger EU-Présidence déi éischt Halschent 2005 wärt d’CGJL och duefir suergen, datt d’Jugend an der Diskussioun net vergiess gëtt.“ Der Satz auf der Website der Conférence Générale de la Jeunesse Luxembourgeoise (CGJL) klingt vielversprechend. Die CGJL scheint sich einiges vorgenommen zu haben. Für die EU-Präsidentschaft hat sie eigens eine 24-jährige Portugiesin als „Presidency Officer 2005“ eingestellt. Sie soll die Aktivitäten der Jugendkonferenz und des Youth Forum während der Präsidentschaft koordinieren, unter anderem das „Youth Event“ vom 23. mehr lesen / lire plus

EU-VERFASSUNG: Europa ist nicht zu Hause

Das Referendum über die EU-Verfassung bleibt eine rein Luxemburger Sache. Doch das große Bedauern darüber ist geheuchelt.

(Quelle: kleinwaisertal)

Es ist ein Stück Luxemburger Geschichte großen Bedauerns. „Wéi schued – dommage – schade …“, so der Titel eines Pressekommuniqués von Déi Gréng am Mittwoch, Untertitel: „Pour une révision de la Constitution“. Es reiche jedoch nicht aus, zu bedauern, dass beim Referendum über die EU-Verfassung LuxemburgerInnen unter sich bleiben, so die Feststellung. Stattdessen zeigen die Grünen Tatendrang: Eine Verfassungsänderung muss her, damit künftig auch Nicht-Luxemburger bei öffentlichen Befragungen dabei sein dürfen.

Ein kläglicher Versuch, sich im Nachhinein reinzuwaschen. Auch andere bemühen sich krampfhaft, ein ohnmächtiges Bedauern kundzutun. mehr lesen / lire plus

ROGER WAGNER: Contemplations

Le photographe luxembourgeois Roger Wagner a choisi de miser sur la beauté: ses photographies montrent des paysages repérés dans des parcs et des jardins publics, vus de très près. Les grands tirages d’une netteté et technique exigeantes invitent à la contemplation de cette nature dans toute sa splendeur. Invitation à voir la beauté justement, à humer l’air frais, à palper la verdure, à ressentir l’atmosphère du moment. Paysages à la fois sauvages et façonnés par l’homme, espaces colonisés en quelque sorte; voilà les sujets de prédilection du photographe. Dans ses oeuvres récentes exposées actuellement à la galerie Alimentation Générale, l’empreinte que laisse l’homme est presque imperceptible. mehr lesen / lire plus

ERNEUERBARE ENERGIEN: Sonnenfinsternis

Sämtliche Fördermaßnahmen für alternative Energien sind am 31. Dezember ausgelaufen. Die Regierung scheint die sozialen und umweltpolitschen Folgen nicht bedacht zu haben.

„Ich finde es schade, dass die Solarenergie jetzt schlecht gemacht wird.“ Marco Grosbusch hält sich zurück. Er sagt nicht: „Ich bin wütend.“ Dabei hätte der Chef der Firma Topsolar allen Grund. Besonders geärgert hat ihn ein Interview mit Umweltminister Lucien Lux im Luxemburger Wort mit dem Titel „40 Millionen Euro für 0,25 Prozent Strom“. Mit dieser Aussage begründete der Minister, warum ab dem 1. Januar 2005 errichtete Solarstromanlagen nicht mehr staatlich subventioniert werden. Sonnenenergie werde als teuer und ineffizient dargestellt, so Grosbuschs Kritik an der Debatte um die Förderung der erneuerbaren Energien. mehr lesen / lire plus

CLAUDE BERRI: L’un reste, l’autre part

Im Utopia

Claude Berris wohl persönlichster Film ist eine Mischung zwischen Komödie und Drama. Doch das starbesetzte Gefühlskino im Stile von Lelouch und Sautet vermag weder Gefühle beim Zuschauer zu erwecken noch ihn zum Nachdenken anzuregen. Dazu bleibt er zu sehr im Rahmen der Konventionen und bietet nicht mehr als gelungene Unterhaltung. mehr lesen / lire plus

MIKE NICHOLS: Es ist Krieg

In „Closer“ widmet sich Regieveteran
Mike Nichols erneut dem Geschlechterkampf. Der Film macht vor (Seelen-)Striptease nicht halt – und bleibt trotzdem an der Oberfläche.

Zwangspause in Sachen Zahnpasta-Lächeln: Julia Roberts (mit Jude Law) macht auf ernst.

Kein „Englishman in New York“, sondern eine New Yorkerin, die in London auf die Liebe ihres Lebens trifft. Das ist die vordergründige Geschichte, welche die Theateradaption von Starregisseur Mike Nichols („Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“, „Die Reifeprüfung“) erzählt. Die andere aber handelt von den psychologischen und kommunikativen Wirrungen der Liebe und dem Schmerz, den Menschen einander unter Berufung auf Amors Pfeil zufügen können. Der Plot beruht auf Patrick Marbers erfolgreichem Bühnendrama und ist schnell erzählt. mehr lesen / lire plus

MUSIK: Du und deine Freunde

Mack Murphy alias Jérôme Reuter und seine Inmates huldigen musikalisch den Fürsten der Finsternis von
Nick Cave bis Sisters of Mercy.

Mack Murphy und die Inmates: Tom, Rupert, Jérôme, Yann, Patrick und Patrick.

Einen verbalen Meuchelmörder stellt mensch sich eigentlich anders vor. Jérôme Reuter schlachtet in seinen Texten die Maries und die Mollys, erzählt von durchzechten Nächten in versifften Motels und lässt sich im feuchten Grab von Würmern anknabbern. „Mack Murphy and the Inmates“ heißt seine sechsköpfige Kombo, die sich ganz weit verbeugt vor den großen Gossenpoeten Tom Waits und Nick Cave. Vor dem Release-Konzert ihrer zweiten CD in der Escher Kulturfabrik ist jedoch von Blutvergießen keine Spur. mehr lesen / lire plus

ARMEE-FLIEGER: Nur der Anfang

Rüstung ist in, in Europa. Und Luxemburg spielt erneut den Musterschüler.

Ja oder Nein sagen sollen im Juli dieses Jahres die stimmberechtigten Luxemburger WahlbürgerInnen zu einem Text, der zwar offiziell nicht Verfassung genannt wird, der aber den politischen Rahmen der Europäischen Union für die Zukunft verbindlich festschreiben soll. Dass das komplizierte europäische Gestrüpp, das sich in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt hat, von Zeit zu Zeit einer gewissen Präzisierung und Entwirrung bedarf, ist nachvollziehbar. Doch warum sollen wir unser Plazet geben für einen Text, der sich streckenweise wie ein Auftragsbuch eines Rüstungskonzerns liest? So verlangt Artikel I-40, 3:

„Die Mitgliedsstaaten verpflichten sich, ihre militärischen Fähigkeiten schrittweise zu verbessern.“ mehr lesen / lire plus

CORINA MERSCH: A la rencontre de l’autre

Le livre „Laissez-passer“ de l’essayiste et critique littéraire Corina Mersch se sillonne comme se laisserait parcourir l’Europe qu’elle décrit; en vagabondages et promenades littéraires à travers les différents pays qui constituent le Vieux Continent. L’évocation des différentes frontières, qu’elles soient physiques, géographiques ou mentales, se fait à travers les récits d’écrivains, de voyageurs et d’autres globe-trotters avérés. Chaque partie du livre faisant référence par des numérotations à d’autres routes/lectures à suivre, il appartient au lecteur curieux de choisir son itinéraire dans le temps et dans l’espace – en ayant recours à ses propres envies et/ou aux suggestions de l’auteur. Les multiples interprétations et récits de voyage constituent une véritable mosaïque d’impressions et d’ambiances, quelque peu farfelue par moments. mehr lesen / lire plus

www.outsider.unel.lu: Outsider

Jugendliche lesen keine Zeitungen und interessieren sich nicht für Politik, lautet ein verbreitetes Vorurteil. Ein Blick auf die Seite www.outsider.unel.lu reicht, um das in Frage zu stellen. Hier beschäftigen sich Jugendliche nicht nur intensiv mit Politik, sie bringen auch selbst eine – elektronische – Zeitung heraus. Man findet dort informative Beiträge zur politischen Aktualität in Luxemburg, Frankreich und Deutschland, wo die meisten AutorInnen leben, aber auch über andere Länder, zum Beispiel Großbritannien, die Schweiz und Italien. Bemerkenswert ist der „Insider“ überschriebene, satirische Teil der Zeitung. Besonders gelungen sind gefakte Meldungen wie: „Etude Vinsmoselle – trois litres de vin par jour ont un effet bénéfique sur la santé“ oder „Luc Frieden dit Non à la Constitution“. mehr lesen / lire plus

ANNE PAQ: L’horreur au quotidien

Site d’Anne Paq: www.tourbillonphoto.com

Face à la complexité désarmante du conflit israélo-palestinien, la photographe et chercheuse française Anne Paq a choisi d’adopter un point de vue bien précis. Dans son exposition de photographies „Terrains de je(ux) en Palestine“, à voir actuellement au Centre Neumünster, elle porte son regard sur le quotidien des enfants palestiniens. Un quotidien, une existence coupée en deux par le mur d’Abu Dis, deux fois plus haut que le mur de Berlin, et beaucoup plus long, qui doit en principe séparer Israéliens et Palestiniens, mais qui divise également des communautés palestiniennes. Cette „mesure de sécurité“ éloigne les enfants de leurs anciens camarades de jeu, mais aussi de leurs écoles. mehr lesen / lire plus

PUNK: Keine Experimente

„Power“ heißt das dritte Album von Q and not U aus Washington D.C. Bei dem Titel hätte mensch einiges erwarten können. Tatsächlich überrascht die auf drei Jungs um Sänger Harris Klahr geschrumpfte, einst als Fugazi-Nachfolgerin gehandelte Punkband mit vielen Anleihen aus Funk und einem neuen Hang zum Plastiksound, wie er derzeit im New Yorker Underground grassiert . Das Tempo ist schnell, es gibt Haken und Ösen wie schon auf dem ebenfalls beim Indie-Label „Dischord“ erschienenen Vorgängeralbum „Different Damage“. Das war es dann aber mit dem Wiedererkennungseffekt. „Power“ ist experimenteller, mehr Funk als Punk – und (noch) sperriger. Vor allem der ständige Falsettgesang liegt mitunter recht schräg im Ohr. mehr lesen / lire plus

CLASSIQUE: Saxophone – rossignol

Interpréter sur un saxophone soprano des airs d’opéra écrits aux 17e et 18e siècles pour voix de castrat constitue pour le moins une approche insolite de la musique baroque! Et pourtant, la tessiture ainsi que le timbre clair aux relents graves du saxophone soprano conviennent bien pour réinterpréter une musique qui risque de sombrer dans l’oubli parce que la pratique barbare de châtrer des garçons pour servir la cause de l’art vocal n’est plus de mise. Sur „Il canto dell’Usignolo Nadine Kauffmann, impressionnante de maîtrise instrumentale, fait chanter et pleurer son instrument avec une expressivité proche de la voix humaine. Georges Urwald l’accompagne au clavecin avec retenue et espièglerie, notamment dans les interludes qu’il a su pimenter de quelques accords bien contemporains. mehr lesen / lire plus

CLASSIC: Pythagoricien et compositeur

Iannis Xenakis, 4, Timpani, 2004, 21 €.

L’Orchestre Philharmonique du Luxembourg vient de sortir le quatrième volume de l’´uvre orchestrale de Xenakis, compositeur d’origine grecque, né en Roumanie en 1922, naturalisé français en 1965, décédé en 2001. Enregistré sous la direction d’Arturo Tamayo comme les volumes précédents, ce CD présente deux premières mondiales: Erikhthon où l’on retrouve le fabuleux pianiste japonais Hiroaki Ooï, et Krinoïdi composé dix-sept ans plus tard. Ingénieur de formation, Xenakis peut être considéré comme le pythagoricien des compositeurs de la fin du 20e siècle. Tout en critiquant la musique sérielle, Xenakis réussit dans ses compositions la synthèse entre la logique mathématique et l’émotion artistique. mehr lesen / lire plus

CHARLES SHYERS: Alfie

Wann hört der Typ endlich auf zu schwafeln? Jude Law alias Gigolo Alfie mag zwar in Charles Shyers gleichnamiger Komödie lockere Sprüche klopfen, aber der verbale Dünnpfiff nervt schon nach wenigen Minuten. Besonders wenn sich die Geschichte um den eitlen Macho, der plötzlich vom Leben übel gebeutelt wird, in der zweiten Hälfte zur Moralpredigt wandelt. Alles in allem kein besonders gelungenes Remake des Klassikers mit Michael Caine aus den Sechzigern.

Im Utopolis mehr lesen / lire plus

JONATHAN GLAZER: Kidman at her best

Wer einen glaubhaften Film über Reinkarnation sucht, ist bei „Birth“ an der falschen Adresse. Wer aber eine großartige Schauspielerin sehen will, darf sich diesen Film nicht entgehen lassen.

Atemberaubend intensiv: Nicole Kidman läuft in „Birth“ zur Höchstform auf.

Ein einsamer Jogger läuft durch den verschneiten Central Park. Minuten später klappt er unter eine Brücke tot zusammen. Zur selben Zeit kommt irgendwo in New York ein Baby zur Welt. Den bedeutungsvollen, in düsteren Farben gehaltenen Prolog hat Regisseur Jonathan Glazer seinem Film „Birth“ bewusst voran gestellt. Schon in den
ersten Minuten gibt Glazer jene Dialektik vor, um die der weitere Filmverlauf kreisen wird: Tod und Leben, Verlust und Wiederkehr. mehr lesen / lire plus

MUSIQUE: Christine et les boy-scouts

Après Zap Zoo et les Chief Marts, c’est désormais au tour du jeune groupe luxembourgeois Couchgrass de faire ses valises et de partir au Eurosonic Festival à Groningen aux Pays-Bas.

Couchgrass (de gauche
à droite): Claude, Claire, Dirk, Amandine et Vicky.

Couchgrass, c’est une „mauvaise herbe avec des racines longues qui poussent le long du sol“. Agropyron repens pour les latinistes. Pas franchement très ragoûtant, mais comme tant de groupes avant eux, le quintette a trouvé son nom en feuilletant le dictionnaire. „Zimlech boring“, avoue Amandine Klee, la „frontwoman“ de la formation, à propos de la démarche.

Quand Couchgrass s’est pour la première fois présenté au grand public, à l’occasion de l’Emergenza en 2003, personne n’attendait ces inconnus de la scène musicale luxembourgeoise. mehr lesen / lire plus

AFFAIRE REDING: Embauche à l’européenne

Pour toute offre d’emploi, les citoyen-ne-s de l’Union européenne ont la priorité. Ce principe est douteux aussi bien en théorie qu’en pratique.

„Madame Reding n’a pas fait de trafic d’influence“, a assuré François Biltgen dans une interview diffusée par la radio RTL. Quant à lui-même, il affirme s’en être tenu au cadre légal en accordant un permis de travail à une femme de ménage philippine. Que reste-t-il de l'“affaire“? Ce qui continue à alimenter les conversations de comptoir, les commentaires des médias et les communiqués de l’ADR, c’est le fait qu’une non-communautaire puisse obtenir un emploi, alors que l’Europe en général et le Luxembourg en particulier comptent tant de chômeuses et chômeurs. mehr lesen / lire plus

GLEICHSTELLUNG: Langer Atem

Die Stadt Luxemburg hat einen längst überfälligen Leitfaden für Behinderte herausgegeben. Dieser offenbart Mängel an öffentlichen Gebäuden.

„Easy City“ – so heißt die Informationsbroschüre, die die Stadt Luxemburg diese Woche vorgestellt hat. Sie wolle damit Bedingungen schaffen, „die es behinderten Personen ermöglichen, aktiv am Stadtleben teilzunehmen und ihnen so weit wie möglich den Alltag zu erleichtern“, schreibt Bürgermeister Paul Helminger in seinem Vorwort. Das ist löblich und die Publikation selbst nützlich. Sie bietet einen Leitfaden über Zugangserleichterungen über Hilfe und Betreuung von Behinderten im Alltag, Informationen über Renten und Beihilfen sowie über den Zugang zu Sport- und Kulturstätten in Luxemburg. Und sie zeigt, wo Behindertenparkplätze zu finden sind. mehr lesen / lire plus

STEVEN SODERBERGH: Ocean’s Twelve

Mit „Ocean’s Eleven“, dem Remake einer „Rat Pack“-Komödie aus den Sechzigern, gelang Regisseur Steven Soderbergh so etwas wie ein Klassiker. Allerdings entgeht auch er nicht der Regel, dass Sequels meist nicht mit dem ersten Teil mithalten können. „Ocean’s Twelve“ ist noch immer unterhaltsam, aber zum Schluss legt der Regisseur einfach zu viele falsche Fährten und das Publikum schaltet ab.

Im Utopolis

Claudine Muno mehr lesen / lire plus