ASYL: Der andere Blickwinkel

Schneller und effizienter sollen die Asylverfahren werden. Dies sieht das Gesetzesprojekt von Justizminister Frieden vor. Damit bewegt er sich auf der umstrittenen EU-Linie.

Doch das ist für Luc Frieden weniger entscheidend. Wie schon gesagt: Der luxemburgische Justizminister betrachtet die Asylfrage aus einem anderen Blickwinkel.

Der Justizminister zeigte sich zufrieden. Die Asylpolitik der Luxemburger Regierung bleibe konstant, sagte Luc Frieden am vergangenen Mittwoch gegenüber PressevertreterInnen und präsentierte ein von ihm eingebrachtes Gesetzesprojekt, das kürzere Asylprozeduren bringen soll. Und er betonte wiederholt, dass seine Initiative im Einklang mit dem internationalen Recht stehe.

Gegen beschleunigte Verfahren zur Anerkennung von AsylbewerberInnen ist eigentlich nichts einzuwenden. mehr lesen / lire plus

ISABEL COIXET: My Life Without Me

Die junge todkranke Ann holt bisher Versäumtes nach und probiert Dinge, die sie zuvor nicht wagte. Die Regisseurin Isabel Coixet vermeidet in ihrem Film Weinerlichkeit und Gefühlskitsch. Sarah Polley spielt die Hauptfigur nuancenreich und glaubhaft, und auch die Nebenrollen sind ideal besetzt. Ein ernstes Thema, aber kein trauriger Film.

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TIM BURTON: Big Fish

Après s’être accommodé, huit longues années durant, de projets proposés par les studios, comme „Planet of the Apes“, Tim Burton revient au cinéma d’exception qui est le sien avec „Big Fish“.

Il y eut „Edward Scissorhands“ aux mains d’argent, puis celui à la caméra douteuse du plus mauvais réalisateur de tous les temps, l’attachant „Ed Wood“. Voici le troisième Edward mis en scène par Tim Burton: cette fois-ci, le réalisateur nous fait quitter la noirceur habituelle de ses films précédents et nous fait entrer dans la lumière d’un véritable conte de fée. Loin des fantômes déjantés de Beetlejuice, loin des créatures surnaturelles ou des humains décapités, il nous plonge ici dans la réalité toute relative d’un mythomane au seuil de la mort. mehr lesen / lire plus

PHOTOGRAPHIE: Du chocolat dans l’art

Le désir, doux et sucré, mais plein d’ambiguïté. Voilà le sujet de
l’exposition
„Sweet Desire“
de l’artiste
luxembourgeoise
Carole Chaine à la galerie
Dominique Lang
de Dudelange.

Désir et sensualité, c’est le sujet des photographies de Carole Chaine présentées dans l’exposition „Sweet Desire“.

L’artiste luxembourgeoise, maître en arts plastiques, expose depuis quelques années au Luxembourg, mais également à l’étranger: en France, en Italie, en Finlande et en Autriche. Ses ´uvres, généralement des photographies, sont travaillées de façon contemporaine.

En utilisant des médiums nouveaux, Carole Chaine crée des images nouvelles, relativement éloignée de la photographie dite classique. Elle fait souvent appel au scanner et à l’appareil photo numérique comme outils de travail. mehr lesen / lire plus

CFL-STRATEGIE: Leben mit der Liberalisierung

Die CFL-Direktion möchte die Eisenbahngesellschaft fit machen für die Liberalisierung. Die Gewerkschaften kritisieren, dass dabei soziale Errungenschaften über Bord gehen. Und stellen die Liberalisierung grundsätzlich in Frage.

„Positiv an der von der CFL-Direktion vorgestellten Strategie ist, dass es endlich eine gibt“, urteilte Nico Wennmacher, Präsident der FNCTTFEL, der größten Eisenbahnergewerkschaft Luxemburgs. Seit über zwei Jahren angekündigt, wurde die Strategie am vergangenen Montag im Verwaltungsrat der CFL, in dem auch Gewerkschafter sitzen, präsentiert. Eigentlich war das Strategiepapier schon vor Monaten fertiggestellt, doch die CFL-Direktion wartete auf grünes Licht von Seiten des Transportministeriums. Auch jetzt geht die Geheimniskrämerei weiter: Vorgestellt wurde nur eine 40-seitige Synthese, und selbst diese ist der Öffentlichkeit nicht zugänglich. mehr lesen / lire plus

NAHOST: Ein furchtbarer Fehler

Der israelische Premierminister Ariel Scharon wollte Tabula Rasa machen. Doch nach der Tötung Scheich Jassins stehen die Zeichen auf noch mehr Gewalt im Nahen Osten.

Mitleid hat Scheich Ahmed Jassin nicht verdient. Der Hamas-Gründer rief nicht nur zur Tötung unschuldiger Israelis auf, sondern hieß sogar den Einsatz von Kindern als Selbstmordattentäter gut. Anfang dieser Woche ist Jassin ein Opfer jenes Terrors geworden, den er unter anderem selbst gesät hatte.

Trotzdem ist seine Ermordung zu verurteilen. Statt den Scheich für seine Hetzkampagne vor ein Gericht zu bringen, wie es sich in einem Rechtsstaat gehört, ist er zusammen mit ein paar Anhängern nach der Devise „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ liquidiert worden. mehr lesen / lire plus

PATRICE LECONTE: Confidences trop intimes

L’idée était séduisante: une femme en mal d’amour confond la porte d’un psychanalyste avec celle d’un conseiller fiscal. Mais la dernière production de Patrice Leconte, indécidée entre comédie et analyse psychologique, ne réussit ni à nous faire rire, ni à livrer une description plus profonde et touchante des deux figures centrales. Quant à Sandrine Bonnaire et surtout Fabrice Lucchini, ils créent plutôt la caricature d’une ambiance intimiste.

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FILM-BOYKOTT: Das Werk eines Fanatikers

Mel Gibson verfilmt Jesus. Die woxx hat ihn nicht gesehen. Und trotzdem findet sie den Streifen abscheulich.

Täglich sieben Stunden Maske ließ der ebenso fanatische Jesus-Darsteller Jim Caveziel über sich ergehen, bis er am Ende aussah wie ein rohes Stück Fleisch: „Durch seine Wunden sind wir gerettet.“

„Es ist, wie es war“, soll Johannes Paul II. nach einer Privatvorführung des Films „The Passion of the Christ“ gesagt haben. Dass der Papst nicht mehr voll zurechnungsfähig ist, sollte man ihm angesichts seiner fortgeschrittenen Parkinson-Erkrankung nicht allzu übel nehmen. Seine Pressestelle dementierte auch sogleich – was nur zeigt: Selbst im Vatikan nehmen sie es mit der
Unfehlbarkeit nicht mehr so ganz genau. mehr lesen / lire plus

UTOPAIA S.A.: Das langsame Sterben

Die Zeit der luxemburgischen Traditionskinos
gehört längst der Vergangenheit an. Utopia S.A. beherrscht die Szene.

Nur noch der Name erinnert an alte Zeiten: Das ehemalige „Victory“ im Luxemburger Bahnhofsviertel ist längst eine Ruine.

Ein Kinobesitzer hat sich das Leben genommen – und auf der Leinwand läuft „Red River“ von Howard Hawks. „Royal“ heißt das Kino, ein prahlerischer Name in einer Kleinstadt wie dem texanischen Anarene.

„Die letzte Vorstellung“ heißt der Film und er wird oft zitiert, wenn es um das Kinosterben geht. Das schon
seit mehr als 30 Jahren, denn Peter Bogdanovichs Film stammt aus dem Jahr 1971. Das tatsächliche Sterben dauert aber noch länger. mehr lesen / lire plus

IVL: Konzept ohne Handlung

Auf den ersten Blick scheint das lang erwartete IVL richtige Signale zu setzen.
Doch hinter den Ermahnungen und den Tram-Rosinen verstecken sich Laisser-faire und Denkverbote.

Das integrative Verkehrs- und Landesentwicklungskonzept (IVL) ist da. Als es vor zwei Jahren angekündigt wurde, sahen die einen darin eine Alibi-Studie, andere hofften auf ein Signal für die überfällige Wende in der Verkehrspolitik. Das Ergebnis, mit Spannung erwartet von Parteien und Umweltorganisationen, von Ministerien und Bürgerinitiativen, ist lesenswert.

Die Studie zeige eine Reihe von Fehlentwicklungen der vergangenen Jahrzehnte auf, so der zuständige Innenminister Michel Wolter. Problematisch ist zum Beispiel, dass immer mehr BürgerInnen die städtischen Zonen im Zentrum und im Süden des Landes verlassen und in ländliche Regionen ziehen. mehr lesen / lire plus

NACH MADRID: Das Volk und der Frieden

„Freie“ Wahlen in Spanien: Darüber, wer das Land regieren soll, entscheiden Terroristen mit.

Die Schuldigen für die Anschläge in Madrid waren schnell ausgemacht. „Mörder, Mörder“ riefen aufgebrachte SpanierInnen dem noch amtierenden Ministerpräsidenten José Maria Aznar sowie seinem Wunsch-Nachfolger Mariano Rajoy zu. Ihre Aufregung ist verständlich, ihre politische Analyse ist es nicht.

Die ihr zugrunde liegende „Logik“, die Beteiligung am Irak-Krieg sei als Ursache für das blutige Attentat in Madrid zu sehen, stützt sich auf mehr als eine falschen Annahme. Das islamistische Netzwerk al Qaida hat sich dazu bekannt, die Bomben in Madrid gezündet zu haben. Den Terroristen geht es dabei jedoch keineswegs darum, aus dem Irak ein freies Land zu machen. mehr lesen / lire plus

EASY RIDER, RAGING BULLS: Porträt einer Filmepoche

Das Ziel aller Träume war die Traumfabrik selbst: Doch die Hollywoodstudios standen gegen Ende der 1960er Jahre am Rande des Bankrotts – finanziell und erst recht künstlerisch. Da begannen ein paar junge Regisseure Filme zu drehen. Sie brachen mit den bestehenden Konventionen der Studios und nahmen das Heft auf ihre Weise in die Hand – und zwar radikal. Peter Bogdanovitch, Francis Ford Coppola, Dennis Hopper, Mike Nichols, Arthur Penn und Martin Scorsese sind nur einige von ihnen. Das New Hollywood Cinema war geboren. Peter Biskind hat die Geschichte dieser neuen Generation aufgeschrieben. In „Easy Riders, Raging Bulls“ erzählt er von dieser Epoche des amerikanischen Kinos vom Anfang bis zu ihrem Ende. mehr lesen / lire plus

www.free-av.de: Zum Gegenangriff blasen

Sie heißen Doom, Sober oder Klez. Zunächst unerkannt hängen sie sich an harmlose E-Mails und düsen quer durch die Cyberwelt. Haben Sie das Schutzsystem eines neuen Opfers überwunden, beißen sie sich am Rechner fest, vermehren sich und warten zum Teil Monate bis sie loslegen. Aber spätestens wenn ein besonders aufmerksamer E-Mail-Freund eine Virusmeldung erhält und anfragt, warum uralte zum Teil hoch private Dateien verschickt werden, man sich aber nicht daran erinnern kann, dies in jüngster Zeit getan zu haben – spätestens dann dürfte klar sein: Der Wurm hat zugeschlagen.

Angesichts der aktuellen Viren-Flut an dieser Stelle, ganz woxx-untypisch, ausnahmsweise ein Servicetipp: Unter www.free-av.de mehr lesen / lire plus

ROCK: Courtney Love Courtney Love

Sie ist wieder da: Courtney Love hat mit dem selbstironisch betitelten „America’s Sweetheart“ ihr erstes Soloalbum vorgelegt. Das kann sich hören lassen: Schon auf dem Opener „Mono“ röhrt die einstige Punkbraut und heutige Hollywood-Skandalnudel wie zu alten Zeiten. Da heimste Courtney als Sängerin der Punkband Hole erste Rock-Lorbeeren ein. In „Julian, I’m a little bit older than you“ legt sich die Enddreißigerin mal eben mit Julian Casablancas von den Strokes an. Nach dem Motto: Was du kannst, Junge, kann ich schon lange. Dabei helfen ihr zahlreiche hochkarätige MusikerInnen. Etwa Ex-4 Non Blondes Songschreiberin und Pink-Mentorin Linda Perry, die derzeit so etwas wie eine eingebaute Erfolgsgarantie vorweisen kann. mehr lesen / lire plus

PETER WEBBER: Auf den Spuren der Schaffenskraft

Peter Webber zeigt in „Girl with a Pearl Earring“, wie ein Kunstwerk entsteht. Die britisch-luxemburgische Koproduktion überzeugt als atmosphärisch dichtes Sittengemälde mit hervorragenden SchauspielerInnen.

Ein Hauch von Berührung. Vermeer weiht die Magd in die Geheimnisse der Camera obscura ein.

Als Griet zum ersten Mal in das Atelier ihres neuen Herrn geführt wird, betritt die junge Frau eine magische Welt voller Geheimnisse. Ihre Eltern hatten sie zur Familie des Malers Jan Vermeer geschickt, um dort zu arbeiten. Während sich Vermeer ganz seiner Malerei widmet, leitet seine Schwiegermutter die finanziellen Geschicke des Hauses. Sie ist es auch, die den reichen Kunstmäzen van Rujven einlädt, um neue Aufträge für den Maler zu ergattern. mehr lesen / lire plus

ALLAIN LEPREST: Nu, je continue

Éléments épars d’une passion durable et subjective pour le dénommé Allain Leprest.

„C’est bien simple, je considère
Allain Leprest comme un des plus foudroyants auteurs de chansons que j’aie entendus au ciel de la langue française.“
(Claude Nougaro, 28 novembre 1993)

Peut-on, raisonnablement, ne pas vouloir un jour se retrouver en tête à tête avec celui ou celle dont on a écouté les disques pendant des années en se disant à chaque fois „Quel talent …“? Évidemment que non. Et voilà donc pourquoi ce qui suit aurait tout aussi bien pu vous arriver …

Pourquoi t’as si tôt
Couché les glaïeuls
Ça t’aurait fait beau
Des rides sur la gueule
Rimbaud …

C’est, de mémoire, à ce quatrain là, attrapé au vol durant une émission de radio, que je dois mon premier contact avec Allain Leprest. mehr lesen / lire plus

SCHULE: Bloß nicht zu kritisch

Die luxemburgischen LehrerInnen sind überwiegend zufrieden mit ihren Schulen.
Das hat zumindest eine Untersuchung des Unterrichtsministeriums ergeben.
Allerdings wurden Teile davon der Öffentlichkeit vorenthalten

Für den Lehrer Martensson ist jeder Tag eine Qual. Seine Schulklasse terrorisiert ihn und lauert nur auf Fehler und Schwächen des Pädagogen. In jeder Unterrichtsstunde sehnt er das Läuten der Pausenglocke herbei. Martensson ist nur eine Figur aus dem 1967 entstandenen Film „Raus bist du“ des schwedischen Regisseurs Jan Troell. Der Streifen zeigt das tragische Scheitern pädagogischer Bemühungen.

Der Berufsalltag der meisten luxemburgischen LehrerInnen hingegen scheint harmonischer zu sein. Bei ihnen herrscht allgemeine Zufriedenheit, das hat zumindest eine Studie des Unterrichtsministeriums ergeben, die am Dienstag vorgestellt wurde. mehr lesen / lire plus

TERROR: Es ist genug

Die Bombenattentate von Madrid haben ganz Europa erschüttert. Wenn die baskische ETA hinter den Anschlägen steckt, dann hat sie ihr moralisches Todesurteil endgültig unterzeichnet.

Kurz vor acht Uhr hat am Donnerstagmorgen eine Reihe von Bombenexplosionen in drei Bahnhöfen Madrids mindestens 180 Tote und hunderte Verletzte gefordert. Alles deutet darauf hin, dass die ETA hinter den Anschlägen drei Tage vor den Parlamentswahlen steckt. Zumindest haben die spanische Polizei und zahlreiche führende Politiker die baskische Terrororganisation für die brutalen Attentate verantwortlich gemacht.

Doch es gibt auch Zweifel an dieser These: Nicht nur Arnaldo Otegi, Chef der verbotenen Basken-Partei Batasuna, schloss die Möglichkeit „islamistischer Attentate“ nicht aus. mehr lesen / lire plus

GUS VAN SANT: 5. Transculturelles gays et lesbiennes

Gus Van Sant Fans kommen diese Woche voll auf ihre Kosten: Gleich vier frühe Filme des schwulen US-amerikanischen Regisseurs sind bei den 5. Transculturelles gays et lesbiennes zu sehen. Mittlerweile längst als Mainstream-Filmmacher in Hollywood etabliert, hat sich Gus Van Sant einen ersten Namen vor allem mit Independent-Produktionen gemacht. Im Visier: Gesellschaftliche Außenseiter wie Stricher (My Private Idaho), Junkies (Drugstore Cowboy) oder starke Frauen (Even Cowgirls Get the Blues) auf der Suche nach der ambivalenten Liebe – die keineswegs immer homosexuell sein muss -, Geborgenheit und anarchistischer Freiheit.

In der Cinémathèque mehr lesen / lire plus

JIM SHERIDAN: Neue Heimat

Zwei Geschwister erleben die Immigration nach Amerika und den dazugehörigen Kulturschock.
Ein schöner, aber oberflächlicher Familienfilm von
Jim Sheridan.

Lichtblicke in einem ungewissenen Alltag (Foto: UFD/Paddy Considine)

„Manhattan“: ein Stadtviertel für Erwachsene, nicht für Kinder, meint Ariel. Und erklärt ihrer kleinen Schwester Christy weise, die Information sei ja schon im Namen enthalten. „In America“ erzählt die Einwanderungsgeschichte einer irischen Familie, aufgezeichnet durch die Videokamera von Ariel (Emma Bolger). Nicht nur das: Die schwierigen Anfänge diese
Immigrantenfamilie – die illegale Einwanderung, die Suche des Vaters (Paddy Considine) nach einem Job als Schauspieler, die schäbigen Wohnverhältnisse, die Anpassungsschwierigkeiten in der Schule, der Umgang mit der neuen Kultur – werden aus Kindersicht geschildert. mehr lesen / lire plus